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Review Scared

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Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann?
von D.S.

Hmm, Angst macht "Scared" in keiner Sekunde. Ich weiß nicht, ob er das vorhatte, aber der Gruselfaktor liegt bei Null - selbst auf die bekannten Pseudo-Schock-Momente muß man fast vollständig verzichten. Und zumindest die hätte ich bei einem Thai-Teen-Slasher ja doch erwartet...

Was ich dafür NICHT erwartet hätte, waren die teils doch ordentlich heftigen Gore-Szenen. Hier wird nicht nur reichlich gestorben, sondern auch reichlich blutig und sogar auf oftmals recht originelle Weise. Und das ist zweifellos das Positivste an diesem Film. Zu seinen weiteren Pluspunkten gehört die gelungene Kameraarbeit, die am deutlichsten das durchaus nicht kleine Budget erahnen läßt, das hinter "Scared" gestanden haben dürfte: das hier ist alles andere als billiger Trash, eine gewisse Klasse ist vom Filmischen her unverkennbar.

Das gilt auch für die Soundgestaltung und Musikuntermalung - zunächst. Zwar schwer klischeebeladen, erweist sie sich über mehr als die Hälfte des Films als absolut stimmig und relativ atmosphärisch. Dann allerdings muß jemand dem Sound Editor die falschen Drogen verabreicht haben, denn die Thai-Rock- und Elektronik-Eskapaden im hinteren Filmteil sind bizarr, ungesund und durch nichts zu rechtfertigen.

Genausowenig übrigens wie die Knallchargen, die hier das gesamte Darstellerpersonal stellen. Gekünstelt, unglaubwürdig, übertrieben, hölzern... kaum ein Negativismus, der auf sie nicht passen würde. Zusammen mit einem unglaublichen Maß an Gekreische, Geheule und Gezicke, das wohl vom Drehbuch vorgegeben wurde, nichtsdestoweniger furchtbar auf die Nerven geht, machen sie "Scared" phasenweise tatsächlich unerträglich.

A propos Drehbuch: das ist über weite Strecken genauso unbeholfen wie die Darsteller, und damit meine ich nicht nur die seltsam zerbrochene Einleitungssequenz oder das bestenfalls "bemüht" zu nennende Ende. Die Entfaltung der Handlung als solche ist dermaßen holprig, unglaubwürdig und frei von Logik, daß es fast weh tut.

Aber okay, da stellt man dann vielleicht auch einfach zu hohe Ansprüche an den Film, schließlich geht es hier vor allem ums lustige Sterben. Und das kriegen wir auch geboten, in Masse und Vielfalt, darum geht das Ganze letztendlich auch in Ordnung. Überraschend gut schaut der Film aus, überraschend blutig ist er auch, dafür sinnfrei und leider nicht immer unterhaltsam, sondern zwischendurch oftmals nervig, darum summa summarum: 6 Punkte von mir.

saß im Metropolis 6, Frankfurt

27 Bewertungen auf f3a.net

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Scared
  • f3a.net: 4.6/10 27
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 10:11

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