Reviewer
Rostnagel S * 7.5
Dieser Review enthält SPOILER!Road to nowhere
Scenic Route liest sich von der Beschreibung her eher langweilig, weiß aber aufgrund seiner gelungenen Inszenierung durchaus zu gefallen. Die hoffnungslos erscheinende Ausgangslage der Protagonisten wird sehr gut vermittelt und erzeugt dadurch eine unglaubliche Spannung, Parallelen zu Titeln wie Open Water und Frozen sind da nicht von der Hand zu weisen. Die Charaktere agieren größtenteils nachvollziehbar und lassen aufgrund der realistischen Verhaltensweisen eine Identifikation mit den Personen zu. Trotz des ernsten Grundtons des Films wurden auch einige lustige Szenen eingestreut, die den Film auflockern, zu keiner Zeit aber unangebracht wirken. Der Twist am Ende des Films ist zwar erahnbar, aber konsequent zu Ende gedacht. Starker Film mit starken Darstellern.
guckte im Cinemaxx 7, Berlin
Alexander * 7.0
Genusshäppchen
Als kleinen Appetithappen, bevor es in Frankfurt endlich losgeht, hab ich diesen Leckerbissen dann mal eben schnell vorab goutiert. Ein minimalistisches, tragikomisches Kammerspiel, gleichermaßen böse wie witzig und trotz relativ eindimensionalem Plot und mehr als simplem Set keine Sekunde langweilig. Das Ende setzt dann den Punkt auf das I und lässt auch den Mysteryfreund in einem schmunzeln. Dieser kleine feine Film ist/wäre der perfekte Appetizer-Einstieg in einen langen Filmfesttag. Klasse.
Jimmyjohnjamesmyer S * 9.0
Dieser Review enthält SPOILER!I am not your buddy, pal .... You are my pal, buddy!
Echte Freunde fahren zusammen durch die Pampa und freuen sich, wenn die Karre im Nirgendwo verreckt. Dann hat man mal so richtig wieder Zeit ungestört zu quatschen und erfrischend das Seifenwasser aus der Scheibenwischanlage zu schlürfen. Speziell, wenn einer unter dem Pantoffel seiner Ehefrau steht und nicht mehr mit zum Saufen kommt und der andere Slacker seit 20 Jahren an seinem Erfolgsroman schreibt, der nie fertigwerden will.
Leider kriselt es schon vor der Panne im Auto zwischen den beiden Hauptcharakteren, und so schwappt die gute Laune schnell in Mordlüsternheit um, wenn man völlig dehydriert und steifgefroren in der Wüste steht und hoffnungslos auf ein Auto wartet.
"Scenic Route" hat wenig mit der schönen Aussicht und einem Roadtrip zu tun, sondern ist ein voll auf die beiden Hauptcharaktere fixiertes Kammerspiel, das sich mit dem Thema Freundschaft auseinandersetzt. Die wird hier auf eine harte Probe gestellt und taumelt permanent zwischen Himmel und Hölle hin und her ... und genau das tut sie bis zum bitteren Ende. Der Film schlägt bis zur allerletzten Szene so viele Haken, daß man nie weiß ob die beiden Freunde jetzt Freunde oder Feinde sind und ob einer, der andere, keiner oder beide, geschweige denn ihre Freundschaft den Chaostrip überleben. Interessanterweise bleibt diese Frage sogar noch im Abspann halbwegs offen und entlässt den Zuschauer noch mit Kopfkino aus dem Saal.
Damit ist "Scenic Route" ein wirklich feines kleines Filmchen geworden, das mit zwei überzeugenden Hauptdarstellern, einem extrem smarten Skript und trotz wenig Action und limitiertem Setting mit einem wirklich fesselnden Spannungsbogen überzeugen kann. Die Zeit in dem Film ist wirklich im Fluge vergangen, womit das unerwarteterweise einer der kurzweiligsten Filme dieses Jahres und eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen geworden ist.
Leider kriselt es schon vor der Panne im Auto zwischen den beiden Hauptcharakteren, und so schwappt die gute Laune schnell in Mordlüsternheit um, wenn man völlig dehydriert und steifgefroren in der Wüste steht und hoffnungslos auf ein Auto wartet.
"Scenic Route" hat wenig mit der schönen Aussicht und einem Roadtrip zu tun, sondern ist ein voll auf die beiden Hauptcharaktere fixiertes Kammerspiel, das sich mit dem Thema Freundschaft auseinandersetzt. Die wird hier auf eine harte Probe gestellt und taumelt permanent zwischen Himmel und Hölle hin und her ... und genau das tut sie bis zum bitteren Ende. Der Film schlägt bis zur allerletzten Szene so viele Haken, daß man nie weiß ob die beiden Freunde jetzt Freunde oder Feinde sind und ob einer, der andere, keiner oder beide, geschweige denn ihre Freundschaft den Chaostrip überleben. Interessanterweise bleibt diese Frage sogar noch im Abspann halbwegs offen und entlässt den Zuschauer noch mit Kopfkino aus dem Saal.
Damit ist "Scenic Route" ein wirklich feines kleines Filmchen geworden, das mit zwei überzeugenden Hauptdarstellern, einem extrem smarten Skript und trotz wenig Action und limitiertem Setting mit einem wirklich fesselnden Spannungsbogen überzeugen kann. Die Zeit in dem Film ist wirklich im Fluge vergangen, womit das unerwarteterweise einer der kurzweiligsten Filme dieses Jahres und eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen geworden ist.
Umelbumel * 7.0
Ich bin ohne wirklich große Erwartungen in den Film gegangen und war absolut überrascht, wie toll und packend der Film von der ersten Minute an erzählt war. Definitiv eine kleine Perle des diesjährigen Festivals.
war im Cinemaxx 6, Hamburg
Herr_Kees * 8.0
Sandkastenfreunde
Zwei Männer und ein Auto - mehr braucht man nicht für einen packenden Film, wenn man ein gutes Drehbuch hat. SCENIC ROUTE fesselt mit authentischen Dialogen, Charakteren und Situationen, verzichtet auf filmische Spirenzien und Twists und bleibt selbst im Finale auf intelligente Weise realistisch - eine ungewöhnliche, teilweise bedrückende Bromance.
glotzte im Metropol 1, Stuttgart
Michaela * 4.5
Neulich, im Death Valley
Da ziehen zwei Buddies los, um einen Kumpelurlaub zu machen und sich mal richtig auszusprechen - so weit, so gut. Die Dialoge sind ja soweit auch ganz okay. Die Handlung der beiden Jungs - Mann oh Mann, da fragt man sich schon teilweise, wie kann man nur so blöd sein.
Der Film ist eigentlich wie ein Kammerspiel inmitten des Death Valley - tolle Landschaftsaufnahmen übrigens. Die Beziehung der Protagonisten wechselt zwischen freundschaftlich bis hin zu äußerst aggressiv. Das Drama nimmt seinen Lauf, und auch wenn die Story nicht so schnurgerade wie die Straße durch das Death Valley ist, auf der unsere beiden Freunde stranden, so ist sie doch nicht interessant genug, um einen interessanten und guten Film zu ergeben. Die beiden Schauspieler sind in ihren Rollen jedoch glaubwürdig.
Der Film ist eigentlich wie ein Kammerspiel inmitten des Death Valley - tolle Landschaftsaufnahmen übrigens. Die Beziehung der Protagonisten wechselt zwischen freundschaftlich bis hin zu äußerst aggressiv. Das Drama nimmt seinen Lauf, und auch wenn die Story nicht so schnurgerade wie die Straße durch das Death Valley ist, auf der unsere beiden Freunde stranden, so ist sie doch nicht interessant genug, um einen interessanten und guten Film zu ergeben. Die beiden Schauspieler sind in ihren Rollen jedoch glaubwürdig.
war im Cinema, München
D.S. * 7.0
Irokesenschnitte und das echte Leben
Ich lese in anderen Reviews immer „Kammerspiel". Ein solches sieht für mich aber anders aus. Die schier endlose Wüste des Death Valley bietet hier nämlich alles andere als einen beengten, klar begrenzten Handlungsraum, der zudem mehrfach durch Zeitsprünge und Rückblenden, die an anderen, sehr belebten Orten spielen, erweitert wird. Vor allem aber ist SCENIC ROUTE nur phasenweise ein ruhiger, langsamer Film: Schon die Eröffnungssequenz verdeutlicht, dass es in diesem Film manchmal auch sehr laut und heftig zur Sache geht.
Aber, klar, im Zentrum des Ganzen stehen ausschweifende Dialoge zwischen zwei ehemals besten Freunden, die sich in den letzten zehn Jahren weit voneinander weg bewegt haben: Der eine hat seinen kuscheligen Platz im Hamsterrad eingenommen, der andere hängt immer noch den Idealen und Träumen von früher nach, ist dabei aber „objektiv" betrachtet auf der Strecke geblieben. Genau wie der alte Pickup-Truck, in dem die beiden gerade einen Roadtrip unternehmen. In der Mitte von Nirgendwo sind sie nun, ohne jeden Proviant, auf sich selbst gestellt und versuchen, einen Weg aus dem Schlamassel zu finden - und einen zu sich selbst und vielleicht ja auch ihrer alten Freundschaft.
Die sich in weiten Teilen um letzteres drehenden Dialoge sind dabei ziemlich intelligent und tiefschürfend, und sie können einen selbst zur Auseinandersetzung mit der Frage führen, welche Prioritäten man eigentlich in seinem Leben setzt. Allein darüber hat der Film schon eine gewisse Fesselkraft, die aber erst durch die großartigen Darstellerleistungen erreicht wird.
Zudem steigert sich das Drama, die Ausweglosigkeit der Situation mit fortschreitender Spielzeit; damit gleichfalls die Spannung und am ziemlich cleveren Ende auch dessen Wirkung.
Alles andere als ein Film für Harmoniesüchtige. Geht unter die Haut, ist fies, macht nachdenklich und sollte wohl idealerweise zusammen mit dem besten Freund angesehen werden. 7 Punkte, mit kleinstem Budget sehr beeindruckend umgesetzt.
Aber, klar, im Zentrum des Ganzen stehen ausschweifende Dialoge zwischen zwei ehemals besten Freunden, die sich in den letzten zehn Jahren weit voneinander weg bewegt haben: Der eine hat seinen kuscheligen Platz im Hamsterrad eingenommen, der andere hängt immer noch den Idealen und Träumen von früher nach, ist dabei aber „objektiv" betrachtet auf der Strecke geblieben. Genau wie der alte Pickup-Truck, in dem die beiden gerade einen Roadtrip unternehmen. In der Mitte von Nirgendwo sind sie nun, ohne jeden Proviant, auf sich selbst gestellt und versuchen, einen Weg aus dem Schlamassel zu finden - und einen zu sich selbst und vielleicht ja auch ihrer alten Freundschaft.
Die sich in weiten Teilen um letzteres drehenden Dialoge sind dabei ziemlich intelligent und tiefschürfend, und sie können einen selbst zur Auseinandersetzung mit der Frage führen, welche Prioritäten man eigentlich in seinem Leben setzt. Allein darüber hat der Film schon eine gewisse Fesselkraft, die aber erst durch die großartigen Darstellerleistungen erreicht wird.
Zudem steigert sich das Drama, die Ausweglosigkeit der Situation mit fortschreitender Spielzeit; damit gleichfalls die Spannung und am ziemlich cleveren Ende auch dessen Wirkung.
Alles andere als ein Film für Harmoniesüchtige. Geht unter die Haut, ist fies, macht nachdenklich und sollte wohl idealerweise zusammen mit dem besten Freund angesehen werden. 7 Punkte, mit kleinstem Budget sehr beeindruckend umgesetzt.
guckte im Metropolis 9, Frankfurt
MacGuffin * 7.0
Kammerspiel in der Wüste
Scenic Route war für mich eine durchaus positive Überraschung, da ich in diesen Film ohne große Erwartungen gegangen bin. Geboten wurde ein spannendes kammerspielartiges "Duell" zwischen zwei Freunden, die sich allerdings wirklich absolut dumm verhalten. Überflüssig fand ich nur den aufgesetzt wirkenden Schluss, den der Film gar nicht nötig gehabt hätte, um seine Wirkung zu entfalten.
war im Cinedom, Köln
Leimbacher-Mario * 7.0
Point of No Return
Ein Clash der Lebensphilosophien, zwei Freunde auf einem höllischen Roadtrip, Überlebenskampf unter Buddies - „Scenic Route“ ist erstaunlich geschwätzig und redselig, aber da sowohl Darsteller als auch Drehbuch ziemlich intensiv aufdrehen, reicht das für einen guten Film. Zwei alten Kumpels, deren Lebenswege aber ziemlich unterschiedliche Verläufe genommen haben, bleibt das Auto mitten im Nirgendwo in der amerikanischen Wüste liegen - was natürlich zu Streitereien, Gesprächen und unbequemen Wahrheiten führt, die die beiden nicht gerade voran- bzw. wieder näher an die Zivilisation bringen...
Gründe, sich diesen simplen „Roadtrip gone wrong“ zu geben, obwohl hier weder klassischer Horror noch Terror mit Hinterwäldlern oder anderen Gefahren lauert? 1) Die Landschaftsaufnahmen sind erhaben und spitze. 2) Der Film ist nicht unrealistisch - egal ob es um die Mächte der Natur oder die Zwiste unter den Jungs geht. 3) Das Drehbuch kriegt einen Daumen hoch, baut sich spannend auf und endet clever und dennoch irgendwie gnadenlos. 4) Die Figuren sind sympathisch, nachvollziehbar, echt - trotz/wegen ihrer Fehler. 5) Duhamel und Fogler spielen sich beide die Hintern ab. 6) Der Score ist subtil und doch intensiv. 7) Der Film gibt einem philosophisch und menschlich genug zu denken, hinterfragt Glück und Erfolg und Liebe und Freundschaft. 8) Der Selfmade-Iro ist krass! 9) Eine bizarre Verkettung unglücklicher Umstände. 10) Das Finale ist fies und ambivalent, passt sich den Gedanken und Blickwinkeln an.
Fazit: „My Dinner With André“ trifft auf „Downrange“ - diese „schöne Route“ ist Umweg und Risiko wert!
Gründe, sich diesen simplen „Roadtrip gone wrong“ zu geben, obwohl hier weder klassischer Horror noch Terror mit Hinterwäldlern oder anderen Gefahren lauert? 1) Die Landschaftsaufnahmen sind erhaben und spitze. 2) Der Film ist nicht unrealistisch - egal ob es um die Mächte der Natur oder die Zwiste unter den Jungs geht. 3) Das Drehbuch kriegt einen Daumen hoch, baut sich spannend auf und endet clever und dennoch irgendwie gnadenlos. 4) Die Figuren sind sympathisch, nachvollziehbar, echt - trotz/wegen ihrer Fehler. 5) Duhamel und Fogler spielen sich beide die Hintern ab. 6) Der Score ist subtil und doch intensiv. 7) Der Film gibt einem philosophisch und menschlich genug zu denken, hinterfragt Glück und Erfolg und Liebe und Freundschaft. 8) Der Selfmade-Iro ist krass! 9) Eine bizarre Verkettung unglücklicher Umstände. 10) Das Finale ist fies und ambivalent, passt sich den Gedanken und Blickwinkeln an.
Fazit: „My Dinner With André“ trifft auf „Downrange“ - diese „schöne Route“ ist Umweg und Risiko wert!
guckte im Cinedom, Köln
37 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Scenic Route
- Score [BETA]: 68
- f3a.net: 7.1/10 37
- IMDb: 6.2/10
- Rotten Tomatoes: 71%