Reviewer
Herr_Kees * 6.0
Ego-Shooter
Home Invasions mit seh- oder hörbehinderten ProtagonistInnen sind nicht gerade Mangelware. Hier kommt zumindest mal eine ordentliche Einbindung von zeitgemäßer Technologie hinzu. Und eine eher unsympathische Hauptfigur. Das war's aber auch schon an Neuigkeitswert.
SEE FOR ME ist ein solider Vertreter des Sub-Subgenres, in dem die etwas sture Sophie jede Menge dummer Entscheidungen trifft, die Drehbuchautoren jede Menge Nachsicht für die unglaubwürdige Handlung voraussetzen und Amerika (in Form der Blindenhelferin Kelly) mal wieder demonstrieren darf, wie wichtig eine militärische Ausbildung ist.
Okay Unterhaltung für heruntergeschraubte Ansprüche.
SEE FOR ME ist ein solider Vertreter des Sub-Subgenres, in dem die etwas sture Sophie jede Menge dummer Entscheidungen trifft, die Drehbuchautoren jede Menge Nachsicht für die unglaubwürdige Handlung voraussetzen und Amerika (in Form der Blindenhelferin Kelly) mal wieder demonstrieren darf, wie wichtig eine militärische Ausbildung ist.
Okay Unterhaltung für heruntergeschraubte Ansprüche.
war im Gloria, Stuttgart
D.S. * 5.5
Blinde Kuh
Die ehemalige Top-Ski-Athletin Sophie hat ihr Augenlicht verloren und das, genau wie ihren damit einhergehenden neuen Status als „Hilfsbedürftige“, nachvollziehbarerweise noch nicht so ganz verwunden. Darum reagiert sie schroff abweisend auf alle Angebote von anderen, sie beim Bewältigen ihres Alltags zu unterstützen: Sie will sich selbst und ihrem gesamten Umfeld beweisen, dass sie immer noch in Kontrolle über ihr Leben ist und absolut alles auch gut alleine hinbekommt.
Ihr resolutes Auftreten lässt sie natürlich nicht unbedingt sympathisch wirken – einen guten Freund hat sie allerdings trotz allem immer noch, Cam, und er ist entsprechend der Einzige, der ihr (per Video-Call) helfen darf. Dumm nur, dass er darauf langsam keine Lust mehr hat: Denn Sophie hat sich von der Ski-Abfahrerin zur kleinen Abzieherin gewandelt. Sie übernimmt Jobs als Haus- bzw. Katzensitterin, und klaut dabei – als arme kleine Blinde grundsätzlich unverdächtig – Dinge, die sich lohnen könnten, wie etwa teure alte Weine.
Bei ihrem aktuellen Auftrag hat Cam genug. Sie ist nun im fremden, gewaltig großen Haus ganz auf sich allein gestellt. Was spätestens dann zum Problem wird, als sie sich aussperrt. Aber zum Glück gibt es eine praktische neue App, „See for me“, bei der Sophie eine freundliche Helferin findet: Kelly, die für die nächsten 90 Minuten ihre Augen sein wird. Und sie hoffentlich dabei unterstützen kann, den finsteren Typen zu entgehen, die in das von ihr gesittete Haus einbrechen …
Die Grundzickigkeit von Sophie ist, wie erwähnt, nachvollziehbar – das ändert jedoch nichts daran, dass die alleinige Hauptfigur einem damit ziemlich auf die Nerven geht. Was dazu beiträgt, sind eine ganze Reihe falscher Entscheidungen von ihr, welche die Situation immer wieder immer weiter eskalieren lassen, dabei aber nicht unbedingt glaubwürdig wirken. Ohnehin fühlen sich Ausgangslage wie insbesondere Entwicklung des Plots hier zu häufig zu konstruiert an. Echtes Mitfiebern will sich so nicht einstellen.
Ein schlechter Film ist SEE FOR ME deshalb nicht unbedingt, er ist allerdings auch kein außerordentlich spannender geworden. Von Klassikern wie WAIT UNTIL DARK wollen wir hier nicht mal anfangen. Doch selbst gegen einen DON‘T BREATHE ist das hier nur ein laues Lüftchen. Um nicht Blindschleiche zu sagen. 5,5 von 10 Punkten.
Ihr resolutes Auftreten lässt sie natürlich nicht unbedingt sympathisch wirken – einen guten Freund hat sie allerdings trotz allem immer noch, Cam, und er ist entsprechend der Einzige, der ihr (per Video-Call) helfen darf. Dumm nur, dass er darauf langsam keine Lust mehr hat: Denn Sophie hat sich von der Ski-Abfahrerin zur kleinen Abzieherin gewandelt. Sie übernimmt Jobs als Haus- bzw. Katzensitterin, und klaut dabei – als arme kleine Blinde grundsätzlich unverdächtig – Dinge, die sich lohnen könnten, wie etwa teure alte Weine.
Bei ihrem aktuellen Auftrag hat Cam genug. Sie ist nun im fremden, gewaltig großen Haus ganz auf sich allein gestellt. Was spätestens dann zum Problem wird, als sie sich aussperrt. Aber zum Glück gibt es eine praktische neue App, „See for me“, bei der Sophie eine freundliche Helferin findet: Kelly, die für die nächsten 90 Minuten ihre Augen sein wird. Und sie hoffentlich dabei unterstützen kann, den finsteren Typen zu entgehen, die in das von ihr gesittete Haus einbrechen …
Die Grundzickigkeit von Sophie ist, wie erwähnt, nachvollziehbar – das ändert jedoch nichts daran, dass die alleinige Hauptfigur einem damit ziemlich auf die Nerven geht. Was dazu beiträgt, sind eine ganze Reihe falscher Entscheidungen von ihr, welche die Situation immer wieder immer weiter eskalieren lassen, dabei aber nicht unbedingt glaubwürdig wirken. Ohnehin fühlen sich Ausgangslage wie insbesondere Entwicklung des Plots hier zu häufig zu konstruiert an. Echtes Mitfiebern will sich so nicht einstellen.
Ein schlechter Film ist SEE FOR ME deshalb nicht unbedingt, er ist allerdings auch kein außerordentlich spannender geworden. Von Klassikern wie WAIT UNTIL DARK wollen wir hier nicht mal anfangen. Doch selbst gegen einen DON‘T BREATHE ist das hier nur ein laues Lüftchen. Um nicht Blindschleiche zu sagen. 5,5 von 10 Punkten.
glotzte im Harmonie, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 6.5
Slalom der Sehgewohnheiten
In „See For Me“ folgen wir einer ehemaligen Profi-Skifahrerin, die bei einem Unfall erblindete und nun etwas verloren in der Welt scheint, dabei in einem luxuriösen Chalet für ein Wochenende Catsitting betreibt. Dann brechen ein paar Typen ein und die blinde Madame muss sich (charakterlich wie körperlich!) bewähren…
Als sehr kleine Cousine von „Don't Breathe“ oder „Hush“ (oder für die älteren Semester „Wait Until Dark“) macht „See For Me“ viel aus seinem beschränkten und sparsamen Setting. Das Szenario wirkt (bis auf einige schmunzelnde Details) nachvollziehbar, obwohl man bei unserer extrem unentschiedenen „Heldin“ öfters mit den Ohren schlackert. Die Katze hat nun einige neue Auswege und erfriert bei zu viel Neugier wohl draußen, ist hier aber eh Nebensache. Das Ding bleibt nicht zu lange und die namensgebende App scheint interessant. Und die Gamer-„Helferin“ ist sehr süß. Reicht mir für einen knackigen Tagesstart auf dem Fantasy Filmfest. Nur das Finale samt Flackerlicht ist unschön und zu düster gefilmt.
Fazit: A cold cat on a thin roof. „See For Me“ ist ein in sich runder und ziemlich spannender One-Night-Thriller mit realistischer Home Invasion, unrealistischen „Egoshooter“-Einlagen und etwas nerviger Fähnchen-im-Wind-Protagonistin.
Als sehr kleine Cousine von „Don't Breathe“ oder „Hush“ (oder für die älteren Semester „Wait Until Dark“) macht „See For Me“ viel aus seinem beschränkten und sparsamen Setting. Das Szenario wirkt (bis auf einige schmunzelnde Details) nachvollziehbar, obwohl man bei unserer extrem unentschiedenen „Heldin“ öfters mit den Ohren schlackert. Die Katze hat nun einige neue Auswege und erfriert bei zu viel Neugier wohl draußen, ist hier aber eh Nebensache. Das Ding bleibt nicht zu lange und die namensgebende App scheint interessant. Und die Gamer-„Helferin“ ist sehr süß. Reicht mir für einen knackigen Tagesstart auf dem Fantasy Filmfest. Nur das Finale samt Flackerlicht ist unschön und zu düster gefilmt.
Fazit: A cold cat on a thin roof. „See For Me“ ist ein in sich runder und ziemlich spannender One-Night-Thriller mit realistischer Home Invasion, unrealistischen „Egoshooter“-Einlagen und etwas nerviger Fähnchen-im-Wind-Protagonistin.
staunte im Residenz, Köln
23 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
See for Me
- Score [BETA]: 69
- f3a.net: 6.2/10 23
- IMDb: 7.5/10