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Review See No Evil

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Creepy
von D.S.

Ein unterhaltsamer Slasher, der erstaunlich brachial daherkommt - in Sachen Gore deutlich gebefreudiger, als ich es erwartet hätte. Wie der Titel schon nahelegt, erleben wir hier insbesondere im Bereich "Objekte-bohren-sich-in-Augen" einige sehr hübsche, frische Momente, die in einer FFF-Party-Crowd natürlich besonders gut munden.

Gewinner des Films ist für mich allerdings definitiv die Location: ein derart heruntergekommenes, versifftes, von kriechenden und fliegenden Ekelwesen behaustes Gebäude wie das Hotel, in dem sich fast die komplette Handlung von "See no Evil" abspielt, habe ich lange nicht mehr auf der Leinwand genießen dürfen. Hut ab, ihr Australier, daß ihr sowas überhaupt stehen laßt...?! Insbesondere die Kakerlakenscharen trugen hier definitiv enorm zur Atmosphäre bei. Creepy, ohne Frage.

Ansonsten gibt es gar nicht mehr so viel zu sagen. Der Wrestler in der Hauptrolle hält glücklicherweise fast vollständig sein Maul, dafür geht er gnadenlos zu Werke, wann immer ihm einer der jugendlichen Kleinkriminellen, die in "seinem" Hotel ein Wochenende Arbeit ableisten sollen, um damit ihre Gefängnisstrafe zu verringern, vor die Finger kommt. Das Setting ist sehr düster - mir auf Dauer ein wenig ZU düster und abwechslungslos, aber durchaus atmosphärisch. Die Story paßt locker dreimal auf einen Bierdeckel, ist belanglos und strotzt nur so vor Logikschwächen, Klischees und Vorhersehbarkeiten. Wer am Ende überlebt, ist aber zur Abwechslung mal nicht von vorneherein klar - jedenfalls hatte ich hier mit anderen Glücklichen gerechnet. Das Blut fließt reichlich, und eben oft auf ziemlich rabiate Weise. Ein paar Mal wird sogar so derb gesplattert, daß die Grenze zur Persiflage fast erreicht scheint.

Wie auch immer: wenn man Lust auf einen No-Brainer hat, der heftig zur Sache geht, ist man hier richtig. Wenn man Subtilität oder Originalität sucht, natürlich komplett falsch. Mir wurde es auf die Dauer ein wenig zu öde, darum nur eine knapp gute Bewertung von 6,5 Punkten. Im Rahmen seiner Möglichkeiten und seines Selbstverständnisses macht "See no Evil" seine Sache aber zweifellos mehr als ordentlich.

saß im Metropolis 6, Frankfurt

41 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

See No Evil
  • f3a.net: 6.3/10 41
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 01:21

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