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Review The Seed

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Schmodder und Gekröse voraus!
von D.S.

Ein Film wie aus der guten, schlechten alten Zeit – hier matscht es beherzt und Erinnerungen an die X-TRO-Reihe werden wach, als ein „Ratten-Hund-Bär-Gürteltier-Dings“ aus dem All zwei schwer nervige Influencer-Tussis und ihre etwas weniger nervige, dafür um so blasser bleibende technikfeindliche Freundin in einem Luxus-Gehöft irgendwo in der kalifornischen Wüste heimsucht.

Was ein entspanntes Mädels-Wochenende mit Meteoritenschauer und auch sonst endlosem Content für Instagram-Storys hätte werden sollen, wird stattdessen zur buchstäblich immersiven Konfrontation mit einer fremden Spezies, die sich im Gewand eines possierlichen Tierchens in die Herzen unserer mehr oder minder aufgetakelten Hipsterinnen spielt – jedenfalls, nachdem diese überwunden haben, dass es nach Exkrementen stinkt. Und vor allem, nachdem sie ihm einmal tief in die Augen geblickt haben.

THE SEED ist natürlich kompletter Müll und so amateurhaft gespielt wie schlecht getrickst: Ganz so, wie es sich für einen 80er-Jahre-B-Movie-Heuler eben gehört. Einzig die Kameraarbeit erreicht heutige Standards. All das klingt doch eigentlich nach den perfekten Voraussetzungen für eine feine Trash-Party, nur leider dauert es lange, lange, sehr lange, bis diese endlich beginnen kann. Über die Hälfte seiner Laufzeit verschwendet der Film nämlich leider darauf, uns die pure Oberflächlichkeit in dreifacher Person nahezubringen: Es geschieht nahezu nichts, was Interesse an der Geschichte erzeugen könnte, wir verfolgen drei anstrengende Pseudo-IT-Girls beim leer und hohl sein. Da wird getratscht, gesoffen und gekifft, über fehlenden Handyempfang gejammert, gestritten und expressiv Bitch gespielt, während ein aus dem Himmel gefallenes Stück Alien-Klump neben dem Swimmingpool oder später im Haus vor sich hin stinkt.

Erst, als jenes irgendwann langsam mehr Leben zu zeigen beginnt, fängt auch die eigentliche Handlung an. Und die wird schließlich doch noch zu einem schön blöden Matschfest, das dem Kenner, dem Benebelten oder dem anspruchsvoll Anspruchslosen Freude bereitet und ihm das eine oder andere Grinsen aufs Gesicht zaubert. Zudem besticht sie durch ein absolut klassisches Ende.

Kurz gesagt: Fans der Materie können mit THE SEED durchaus eine Menge Spaß haben, es dauert jedoch viel zu lange, bis es so weit ist. Mehr als 5,5 Punkte kann ich deshalb nicht vergeben, obwohl ich wirklich ein Herz für solche Filme, nein, Kreaturen wie die titelgebende habe. Insgesamt für mich dennoch knapp positiv.

war im Harmonie, Frankfurt

19 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Seed
  • Score [BETA]: 51
  • f3a.net: 5.3/10 19
  • IMDb: 4.8/10
  • Rotten Tomatoes: 50%
  • Metacritic: 52/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 06:19

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