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Reviews Sexykiller

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Reviewer

rrho * 7.0

Mag sein, daß, wie Bárbara sich echauffiert, das Serienkiller-Genre noch viel zu sehr Heimstatt patriarchaler Arbeitsteilung ist: Mordende Männer, kreischende (sterbende) Frauen. (Ja doch, es gibt Ausnahmen. Aber das ist ein anderes Thema.) Mit Verve und großer Ernsthaftigkeit macht sich die junge Frau jedenfalls daran, der Filmstatistik ein paar durch Frauenhand tote Männer (aber nicht nur die, soviel Gleichberechtigung muß sein) hinzuzufügen.

Sexykiller, morirás por ella (2008) ist dabei alles andere als eine ernste Angelegenheit. Ohne je zu einem echten Metafilm werden zu wollen, wird hier in Anspielungen (es fängt gleich mit Scream an) und Kritik das Slasher/Serienkiller-Subgenre geplündert und gelegentlich erweitert; und da der Großteil des Films von seiner Protagonistin (in Gestalt der sehr amüsanten Macarena Gómez) im Rückblick erzählt wird, macht man sich auch um die Mörderin wenig Sorgen. Daß es zwischendrin ein paar unmotivierte Sprünge in der Perspektive gibt, daß generell die Erzählung etwas wirre Hüpfer macht: Geschenkt.

Denn einerseits ist Sexykiller vor allem Spaßkino für die Horrorfreunde, andererseits liegt solche Sprunghaftigkeit auch in der Erzählerin, die äußerst impulsiv handelt und gerne auch glaubt, eine Kamera vor sich zu haben, in die sie dann mitten in einer Vorlesung hineinspricht. Andererseits hat sie aber nicht unrecht, oder?

Bárbaras größtes Ziel ist es, reich zu werden und einen Schönheitschirurgen zu heiraten. Aber gut im Bett sollte er schon auch sein, und was und wer dem nicht entspricht bzw. ihr im Wege steht, darf sich auf ein gut sortiertes, fein geschliffenes Waffenarsenal gefaßt machen. Wären nicht die Klingen und die à la Taxi Driver versteckten Pistolen, die hübsch hergerichtete junge Frau wäre dann doch das perfekte "Barbie Girl", wie es Aqua einst besangen - nicht nur im Trailer ist das Lied zu hören.

In der zweiten Filmhälfte wird Sexykiller dann etwas unversehens zur vollständigen Groteske, als ein anderes Horrorsubgenre mächtig in den Film einzieht und den Rest der Handlung in Bewegung versetzt. Da wird dann auch noch Peter Jackson Reverenz erwiesen, und ich saß so kopfschüttelnd da, daß ich mich allemal gut amüsierte.

Erstveröffentlichung

sirolaf * 6.5

Keine Frage - man hat Spaß bei Sexykiller. Es gibt dutzende lustige Metzelszenen, diverse nette Einfälle. Aber macht das einen guten Film? In diesem Fall nicht.

Der Film ist so wie die berüchtigte Killermischung am Ende einer Party. Da kommt alles rein, was man noch so auftreiben kann, aber es schmeckt immer bescheiden.

Den Plot des Films nachzuerzählen ist müßig, denn er springt wild und unmotiviert zwischen Genres, Zeit und Logik hin und her. Kein roter Faden, der einen durch den Film führt. Man hat das Gefühl, dass der Filmemacher mal zeigen wollte, dass er ein ganz doller Kreativer ist und ihm ganz toll viele schräge Sachen einfallen. Das ist ihm gelungen, nur passen die nicht mal ansatzweise zusammen.

Wenn man aus dem Drehbuch 3-4 Kurzfilme gemacht hätte, wären das bestimmt lustige Beiträge für das "Get Shorty"-Programm gewesen. So war’s nicht so dolle.

Einen Extrapunkt gibt’s für Austattung und Look.

verweste im Cinemaxx 7, Berlin

FFFler * 7.0

Wer wird denn bei Bianca nicht schwach?

Der Trailer versprach sinnlosen Horrortrash und genau den bekommt der Zuschauer auch geboten. Dabei hat der Film ein paar herrliche Ideen zu bieten wie die Liebesgeschichte des Killerpärchens, die zudem überraschend konsequent zu Ende gebracht wurde, oder die Idee mit der Gehirnstimulationsmaschine und deren Entwicklung. Dabei bleibt das Ganze durchweg trashig, schön blutig, aber immer mit viiiel augenzwinkerndem Humor und vielen Anspielungen auf Genreklassiker versehen. Hirn am Buffet abgeben, und man wird viel Spaß mit dem Sexykiller haben.

war im Cinemaxx 7, Berlin

D.S. * 7.5

Babsily the Strange

Stylisch, blutig, bonbonbunt: SEXYKILLER ist mich eindeutig die bisher größte Überraschung des Festivals. Ein einziges Feuerwerk an schrägen Storyideen, gespickt mit ungewöhnlichen narrativen und visuellen Schmankerln, Jokes und kreativen Mordideen - ein Film, der auch und gerade um Mitternacht garantiert jeden wach hält und ganz extrem viel Laune macht.

Barbara ist Medizinstudentin, leicht reizbar und chronisch von ihren Mitmenschen genervt. Aber Barbara tut was dagegen: sie räumt die Störenfriede aus dem Weg, und auch sonst jedem, bei dem sie gerade Lust darauf verspürt. Zwar hinterlässt sie dabei tonnenweise Spuren, aber die ermittelnden Kommissare scheinen ihren Job mal eher im Lotto gewonnen zu haben - darum kann sie fast ungestört eine gewaltige Blutspur durch den Campus ziehen. Das einzige, was ihr zum Leben fehlt, ist der perfekte Mann. Der Schönheitschirurg sein und ihre Einstellung zum Ableben anderer teilen muss. In Tómas scheint sie ihn endlich gefunden zu haben. Dumm nur, dass ausgerechnet jetzt die von ihr Ermordeten von den Toten auferstehen und sie bald eine veritable Zombieplage am Hals hat...

SEXYKILLER ist über weite Strecken non-linear erzählt und springt dabei von einer Handlungsfacette, einem Filmstil, einer Zeitebene zur nächsten und wieder zurück. Damit nicht genug, zieht der Film auch noch eine Metaebene ein und lässt Barbara die Zuschauer im Kino mehrfach direkt adressieren - was sehr gut zu ihrer Persönlichkeit passt, denn nichts ist für sie wichtiger, als vor ihrem imaginären Publikum heiß auszusehen und möglichst stylisch zu handeln. Das heißt natürlich auch, dass sie oft mit coolen Sprüchen nur so um sich wirft, und nicht zuletzt hier offenbart sich, dass der Regisseur ein echter Genrekenner und -Fan ist: es gibt jede Menge Insiderwitze und Anspielungen auf Horror-Hits der letzten Jahrzehnte zu entdecken, die erstaunlicherweise allesamt sehr gut sitzen.

Die Geschichte als solche dient zwar in erster Linie nur als Aufhänger für eine rauschhafte Party aus verschiedensten Filmstilen und narrativen Ideen, ist aber in sich schon so bizarr, dass keine Sekunde Langeweile aufkommt. Der non-lineare Erzählstil sorgt dann auch noch für ein extrem hohes Tempo, weshalb man beim Betrachten das Gefühl hat, ohne Pause von Highlight zu Highlight zu hüpfen. Zunächst ist SEXYKILLER so etwas wie eine Slasher-Persiflage, erinnert dann fast an eine mit wesentlich mehr Sexyness und Gewalt aufgeladene Version von KAMIKAZE GIRLS, um schließlich in einer Zombiekomödie zu enden - nicht ohne zwischendurch noch KILL BILL seine Reverenz zu erweisen und die Tradition der schwarzen spanischen Komödien à la Alex de la Iglesia zu neuer Blüte zu treiben. Diese Vielfalt wirkte auf mich aber nicht zerfahren, beliebig oder chaotisch inkonsistent, sondern sorgte für ein hohes Maß an Abwechslung und einen beinahe permanenten Überraschungseffekt. In der Tat sind hier Ideen für mindestens drei Filme enthalten, aber zusammengeworfen und ausführlich miteinander gemixt, machen sie auch mindestens drei Mal so viel Spaß.

SEXYKILLER ist intelligent genug, um auch Filmnerds zu befriedigen, action- und witzgeladen genug, um auch die Partymeute johlen zu lassen, stylisch, bunt und sexy genug, um auch das abgestumpfteste Auge leuchten zu lassen. Die Hauptdarstellerin ist zwar überhaupt nicht mein Typ, füllt ihre Rolle aber perfekt aus. Die anderen Darsteller agieren eher unauffällig, sind aber zum größten Teil auch nur Staffage für die one and only Killerfrau des Abends - die Feministin unter den Serienkillern, die uns im Zusammenspiel mit der überbordenden Kreativität des Regisseurs eine einzigartig schräge Zeit beschert.

Ein absoluter Pflichtfilm für jeden, der auch nur eine Spur Interesse an Filmen hat, die mit der Norm brechen. Und dabei nicht vergessen, grandios zu unterhalten. Ganz dicke 7,5 Punkte - nur deshalb nicht 8, weil die Ideendichte sich im letzten Viertel des Films dann leider doch ein wenig lichtet.

war im Metropolis 8, Frankfurt

T-Killa * 6.5

Ken’s Not Gay!

Was für eine Bitch!

Der Film spielt mit den Zuschauern wie die Hauptdarstellerin mit ihren Opfern. Der Regisseur pflügt dabei durch die verschiedensten Genres und schafft es immer wieder, zu überraschen und zu unterhalten. Da sich der Film selbst nicht so ganz ernst nimmt, kann man ihm auch die eher mittelmäßigen Darsteller und die total zerfahrene Story verzeihen. Da er sich bei den genreüblichen Klischees und Szenarios bedient, kann man hier nicht wirklich viel neues erwarten.

Blutig: Ja, Trashig: Bisweilen, Verrückt: Auf jeden Fall!

Der Film ist zwar nichts besonderes, aber eine nette Abwechslung, ein guter Tagesabschluss und somit perfekt für die Midnight Madness!

war im Metropol 2, Stuttgart

50 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Sexykiller
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 7/10 50
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 15:41

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