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Review The Signal

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Kein durchgängiges Lebenssignal
von Leimbacher-Mario

Ein Signal kommt aus unseren elektrischen Geräten - am Radio & Telefon kann man es hören, im TV sogar sehen. Dieses verändert (gar nicht mal so) langsam unser Verhalten, lässt die Menschen verrückt & zu Mördern werden. Beginnt so das Ende der Menschheit? Gibt es ein Entkommen aus dem futuristischen Stadtteil? Kann man dem Effekt entgehen, ihn umkehren? Was ist echt, was Wahnvorstellung? Woher kommt das Signal?

Durch den Ruf & mittelgroßen Hype, den The Signal seit Jahren genießt, waren meine Hoffnungen an ihn recht hoch. Enttäuscht wurden diese zum Glück nur teilweise. Vor allem aber überraschten mich der rohe Low-Budget-Stil, die vielfältigen Betrachtungsweisen (Gesellschaftskritik) & die gar nicht so explizite Härte - was alles ja erstmal nicht unbedingt Schlechtes heißen muss, ganz im Gegenteil. Der Film hinterließ also bei mir einen zwiespältigen Eindruck - manches war schlechter, manches besser als erwartet -, und er wäre es definitiv wert, noch mal geschaut zu werden. Denn sowohl stilistisch als auch storytechnisch wird mehr geboten als beim üblichen Endzeit-Szenario. Mitdenken & Meinung bilden ist empfohlen, erwünscht.

Ich hatte zwar einen viel hochwertigeren, glatteren Film erwartet, aber auch der unscharfe, teilweise fast Grindhouse-Look hat etwas Cooles & ist auf seine Art künstlerisch wertvoll. Zur depressiven Untergangsstimmung passt das erst recht, Kultfilme entstehen so natürlich noch schneller. Der Film hat ein paar härtere Stellen & wirkt durch seine realistische Massenmörder-Art schon roh - aber er gehört definitiv nicht zu den härtesten Filmen seiner Art. Da bleiben die ausweglose Atmosphäre, der schwarze Humor & der dreckige, britische Look schon eher im Gedächtniss des Genre-Fans. Erwähnenswert & erstaunlich abwechslungsreich & funktionierend ist der Wechsel der Regisseure während der drei ineinandergreifenden Episoden. Auch, wenn mir die ernsten Seiten des Filmes am besten gefallen, hat auch das lustige Segment in der Mitte seinen Reiz. Das Ende bleibt offen & viele Fragen ungeklärt - auch nie fehlerhaft um sich eine mutmaßende Fangemeinde aufzubauen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Film wächst, je öfter man ihn sich anschaut - vielleicht ist der exzellente Ruf ja doch nicht so übertrieben, & aus der finanziellen Not entstand hier ein wahres, blutiges Kreativ-Kleinod voller Insel-Coolness & Paranoia der Technik-Gesellschaft.

Fazit: muss man drauf anspringen & sich in seinen Low-Budget-Charme verknallen. Noch dazu muss man die verschiedenen Stile verdauen & verbinden, nicht zu viel Gore erwarten & allgemein keine riesigen Erwartungen... Ich springe erst etwas langsamer auf das Signal an ;)

77 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Signal
  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 6.9/10 77
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 04:50

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