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Review The Signal

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Dieser Review enthält SPOILER!

Just a perfect Day...
von Timo

Viel zu selten bringt das Horrorgenre tolle Einfälle, wie dies bei THE SIGNAL der Fall ist. Ein Film, drei Regisseure, drei verschiedene Teile. Gemeinsam haben alle Segmente nur, dass die gleichen Darsteller mitspielen und über jeden Bildschirm weit und breit ein mysteriöses Signal gesendet wird, welches den Zuschauer (im Film) zunehmend aggressiver macht, bis er schließlich ausflippt und jemanden umbringt.

David Bruckner, Dan Bush und Jacob Gentry kreieren mit THE SIGNAL zwar kein Neuland, dafür aber äußerst unterhaltsamen All-in-One Horror. Das erste Drittel ist der straighte Einstieg in die Geschichte. Am ehesten könnte man das Ganze natürlich mit 28 DAYS LATER vergleichen: wackelige DV-Aufnahmen, die Menschen mutieren zu kaltblütigen Killermaschinen... Aber es gibt einen kleinen Unterschied zum restlichen Zombiegedöns. Wer hier stirbt, ist tot, steht nicht mehr auf und kommt auch nie wieder zurück. Das gibt dem Ganzen doch gleich eine etwas andere Note, schließlich bedeutet dies in naher Zukunft einen ausgestorbenen Planeten und nicht, dass eine andere Spezies / Randgruppe unseren Platz einnimmt. Mit verschiedenen Schreckensszenarien baut dieses Segment deshalb eine krude Stimmung auf, beängstigend und hektisch. Endzeit also.

Das zweite Segment bremst den Film dann sofort wieder aus. Wir rennen nicht mehr mit den Protagonisten durch die Stadt, sondern verweilen nun in einem netten, idyllischen Reihenhaus und lernen dessen Bewohner kennen. Dieser Teil setzt überdeutlich auf schwarzen Humor und auf Slapstick: Simon Pegg und Edgar Wright hätten ihre wahre Freude an diesem bitterbösen, zynischen Feuerwerk. Die Gagdichte ist unwahrscheinlich hoch, der Film aber kein Stück weniger hart und unberechenbarer. Lediglich gegen Ende des zweiten Abschnitts halten ein paar Längen inne, bevor THE SIGNAL dann zum dritten und letzten Segment übergeht.

Auch hier wird die Tafel wieder sauber gewischt und neu beschrieben. Nun wird die vorher aufgebaute Liebesgeschichte weiter ausgebaut und am stärksten thematisiert. Findet er sie oder findet er sie nicht? Das ist das primäre Anliegen dieses Segments. Genau hier besitzt THE SIGNAL meiner Meinung nach die größte Schwäche. Bis er vorangegangene Fäden wieder aufgenommen hat und weiterspinnt, vergeht etwas Zeit. Und nicht jeder wird am Ende von dieser "New Wave"-Liebelei angetan sein. Aber mein Gott, alleine für die letzte Szene hat sich dieses Drittel doch schon gelohnt, oder?

THE SIGNAL ist das, was der Zuschauer braucht, wenn er sich nicht zwischen SHAUN und DAWN OF THE DEAD entscheiden kann. Hier hat er drei Genres, die alle wunderbar funktionieren, in einem Film, ohne dass man Abstriche machen muss. THE SIGNAL erfindet das Horrorgenre zwar nicht neu, ist aber immer noch um Längen innovativer und einfallsreicher als 90% der Filme, welche den Markt überschwemmen. Und nebenbei macht THE SIGNAL auch noch verdammt viel Spaß.

saß im Metropolis 8, Frankfurt

77 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Signal
  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 6.9/10 77
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 11:27

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