Reviewer
Leimbacher-Mario * 9.5
Die Abgründe eines Gourmethappens
Dr. Hannibal "The Cannibal" Lector - neben Freddy Krueger oder Michael Myers eine der legendärsten Figuren im Horrorzirkus. Sicher die ambivalenteste, schlauste & psychologisch gefährlichste. Auf einer Stufe mit den größten Bösewichten der Filmgeschichte, wie Darth Vader oder Dracula. Und dieser Thriller aus den frühen 90ern, der die fünf wichtigsten Oscars abräumte & weltweit Angst auslöste, ist das Fundament, das Denkmal & der Höhepunkt im Fall Hannibal. Dabei ist der antivegetarische Dr. streng genommen weder der wirkliche Antagonist, geschweige denn Mittelpunkt der wendungsreichen Geschichte. Die ganz Großen brauchen wohl nicht viele Worte, Gesten oder Minuten, um Geschichte zu schreiben. Es gibt einfach Filme, die sind in sich perfekt, abgeschlossen & gnadenlos gut. "Das Schweigen der Lämmer" gehört definitiv in diese Reihe der wenigen perfekten Filme, zu den ganz großen seines Fachs. Angsteinflößend, psychologisch tiefgreifend, interessant, involvierend. Immer wieder ein Genuss & es war eine Selbstverständlichkeit, ihn erneut unter die Lupe zu nehmen, nachdem ich die ebenfalls verdammt starke neue Serie abgeschlossen hatte.
"The Silence of the Lambs" ist ein Zwitterwesen von ungeheurer Klasse & Eleganz. Formal durchdacht bis in die letzte Pore, ein Versteckspiel über etliche Ebenen. Vielleicht nicht der hübscheste Film, doch erschreckend effektiv & erfreulich zeitlos. Angst hat eben kein Verfallsdatum. Der Film handelt von Clarice Starling, einer jungen FBI-Ermittlerin in der Ausbildung, die mit einem der berüchtigtsten Killer der Welt (Hannibal Lector) in seiner Zelle Kontakt aufnehmen soll, um einen anderen Serienkiller, den "Häuter" Buffalo Bill, zu schnappen. Gefühlvoll & vielschichtig gespielt von Jodie Foster, ist die junge Agentin in einer männerdominierten Domäne mehr als sympathisch. Doch ihr Gegenstück, der kannibalische Doktor, toppt diese charakterlichen Schichten noch. Anthony Hopkins als Hannibal ist ganz großes Kino - wie ein Autounfall von absurder Schönheit, von dem man sich einfach nicht abwenden kann. Zwei Charaktere, eine Verbindung, nicht nur untereinander, sondern auch zum Zuschauer. Faszinierend, betörend, anziehend, ausziehend, verschlingend.
Jonathan Demmes Thrillermeisterstück beeinflusste nicht nur etliche Serien ("CSI", "Akte X"), Trends & Filme (etliche Psychothriller wie "Der Knochenjäger"), gab nicht nur dem berühmten Kannibalen den Film, den er verdiente & räumte nicht nur bei den Oscars unerwartet, doch hochverdient ab - er lässt mir auch heute noch das Blut gefrieren & hat nichts von seiner Faszination verloren. Seien es die etlichen spannenden Einzel-Szenen wie Hannibals erster Auftritt, sein schweißtreibender Ausbruch oder das Finale im düsteren Keller von Bill, oder die clevere & mehrfach benutzte Gegenschnitt-Technik, um einen hinters Licht zu führen. Spannung, morbider Spaß, Tabuthemen, technische Versiertheit, schauspielerische Klasse, psychologische Einschnitte - habe ich schon gesagt, dass ich kein Haar in der Suppe finde?
Fazit: Nicht die Geburtsstunde von Dr. Hannibal Lector, aber seine feinste. Es brauchte über 20 Jahre & die neue Serie, um auf ein ähnliches Niveau zu kommen. Vielleicht DER Psychothriller der 90er & ein absolutes Phänomen des psychologischen Grauens. Nicht nur bei den Oscars, ungewöhnlich für einen Film seiner Art, sondern auf der kompletten Welt. Atem stockte, Hüte wurden gezogen & Jonathan Demme wurde nie besser. Spannender & ikonischer geht kaum!
"The Silence of the Lambs" ist ein Zwitterwesen von ungeheurer Klasse & Eleganz. Formal durchdacht bis in die letzte Pore, ein Versteckspiel über etliche Ebenen. Vielleicht nicht der hübscheste Film, doch erschreckend effektiv & erfreulich zeitlos. Angst hat eben kein Verfallsdatum. Der Film handelt von Clarice Starling, einer jungen FBI-Ermittlerin in der Ausbildung, die mit einem der berüchtigtsten Killer der Welt (Hannibal Lector) in seiner Zelle Kontakt aufnehmen soll, um einen anderen Serienkiller, den "Häuter" Buffalo Bill, zu schnappen. Gefühlvoll & vielschichtig gespielt von Jodie Foster, ist die junge Agentin in einer männerdominierten Domäne mehr als sympathisch. Doch ihr Gegenstück, der kannibalische Doktor, toppt diese charakterlichen Schichten noch. Anthony Hopkins als Hannibal ist ganz großes Kino - wie ein Autounfall von absurder Schönheit, von dem man sich einfach nicht abwenden kann. Zwei Charaktere, eine Verbindung, nicht nur untereinander, sondern auch zum Zuschauer. Faszinierend, betörend, anziehend, ausziehend, verschlingend.
Jonathan Demmes Thrillermeisterstück beeinflusste nicht nur etliche Serien ("CSI", "Akte X"), Trends & Filme (etliche Psychothriller wie "Der Knochenjäger"), gab nicht nur dem berühmten Kannibalen den Film, den er verdiente & räumte nicht nur bei den Oscars unerwartet, doch hochverdient ab - er lässt mir auch heute noch das Blut gefrieren & hat nichts von seiner Faszination verloren. Seien es die etlichen spannenden Einzel-Szenen wie Hannibals erster Auftritt, sein schweißtreibender Ausbruch oder das Finale im düsteren Keller von Bill, oder die clevere & mehrfach benutzte Gegenschnitt-Technik, um einen hinters Licht zu führen. Spannung, morbider Spaß, Tabuthemen, technische Versiertheit, schauspielerische Klasse, psychologische Einschnitte - habe ich schon gesagt, dass ich kein Haar in der Suppe finde?
Fazit: Nicht die Geburtsstunde von Dr. Hannibal Lector, aber seine feinste. Es brauchte über 20 Jahre & die neue Serie, um auf ein ähnliches Niveau zu kommen. Vielleicht DER Psychothriller der 90er & ein absolutes Phänomen des psychologischen Grauens. Nicht nur bei den Oscars, ungewöhnlich für einen Film seiner Art, sondern auf der kompletten Welt. Atem stockte, Hüte wurden gezogen & Jonathan Demme wurde nie besser. Spannender & ikonischer geht kaum!
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