Reviewer
Leimbacher-Mario * 7.0
Keine Schlaftablette
Es ist für mich immer wieder schockierend, wie schnell und bei geringstem Gegenwind heutzutage Beziehungen & sogar Ehen hingeworfen werden. Ein fatales Zeichen einer Zeit und Generation ohne Geduld, ohne Widerstandskraft, ohne Beständigkeit und Loyalität. Ohne echte Liebe eventuell sogar, könnte man böse deuten. Und sozial und gesellschaftlich ist genau das Thema in „Sleep“, einem aktuellen koreanischen Grusler:
Was stehst du mit deinem Partner durch?
Wie weit gehst du, um Hürden, Hindernisse und Horror mit ihm zu überwinden?
Was ist, wenn dieses Unbehagen gar von ihm (oder ihr) ausgeht?
Und was machst du, wenn er nachts schlafwandelt und gefährliche Dinge tut, für sich selbst, dich, eurer Haustier und Kind?
Ist das Krankheit, Zustand oder gar mysteriös mehr?
Teamwork makes the Dream work!
Man erkennt mit einigermaßen geschultem Auge und Filmgefühl schnell, ob es ein neuer Regisseur und sein (erstes) Werk drauf haben. Bei „Sleep“ merkt man in den ersten Minuten, dass Jason Yu ein Gespür für Spannungen, für Hintergründe, für Unterschwelliges, für gutes Filmemachen hat. Kompetent, konzentriert, (positiv) kalkuliert. „Sleep“ packt einen sehr schnell am Schlafittchen. Nicht komplett meisterhaft oder kaum auszuhalten, aber interessant und versiert genug, um schnell im Geschehen, bei den Figuren, im Spannungsbogen zu sein. Dazu gute Darsteller, etwas schwarzer Humor und einige Erinnerungen an beste J-Horror-Zeiten à la „Shutter“ (obwohl der ja glaube ich sogar aus Thailand kam). Das funktioniert sowohl auf einer Geister- wie gesellschaftlich-partnerschaftlichen Ebene. Man muss gar kein allzu purer Gruselenthusiast sein, um hier Spannendes mitzunehmen und zu fühlen. Auch für eigene Beziehungen, Ehen, Zwischenmenschliches. Das Ende ist dann etwas plakativ und für meinen Geschmack zu eindeutig - aber jedem das Seine. Insgesamt ist „Sleep“ ein verheißungsvolles Regiedebüt zwischen Hitchcock, Woody Allen und Asiagänsehaut. Mich hat die komplizierte Beziehungskiste aber mehr bekommen als der Geisterkick. Nur ein paar zeitliche Sprünge und Auslassungen in der Story wirken auf mich recht plötzlich, deplatziert, nicht allzu gut oder logisch durchdacht.
Fazit: Szenen einer Schlafwandlerehe… Spannend, sprunghaft, solide. Reißt keine Bäume aus, aber macht auch wenig falsch.
Was stehst du mit deinem Partner durch?
Wie weit gehst du, um Hürden, Hindernisse und Horror mit ihm zu überwinden?
Was ist, wenn dieses Unbehagen gar von ihm (oder ihr) ausgeht?
Und was machst du, wenn er nachts schlafwandelt und gefährliche Dinge tut, für sich selbst, dich, eurer Haustier und Kind?
Ist das Krankheit, Zustand oder gar mysteriös mehr?
Teamwork makes the Dream work!
Man erkennt mit einigermaßen geschultem Auge und Filmgefühl schnell, ob es ein neuer Regisseur und sein (erstes) Werk drauf haben. Bei „Sleep“ merkt man in den ersten Minuten, dass Jason Yu ein Gespür für Spannungen, für Hintergründe, für Unterschwelliges, für gutes Filmemachen hat. Kompetent, konzentriert, (positiv) kalkuliert. „Sleep“ packt einen sehr schnell am Schlafittchen. Nicht komplett meisterhaft oder kaum auszuhalten, aber interessant und versiert genug, um schnell im Geschehen, bei den Figuren, im Spannungsbogen zu sein. Dazu gute Darsteller, etwas schwarzer Humor und einige Erinnerungen an beste J-Horror-Zeiten à la „Shutter“ (obwohl der ja glaube ich sogar aus Thailand kam). Das funktioniert sowohl auf einer Geister- wie gesellschaftlich-partnerschaftlichen Ebene. Man muss gar kein allzu purer Gruselenthusiast sein, um hier Spannendes mitzunehmen und zu fühlen. Auch für eigene Beziehungen, Ehen, Zwischenmenschliches. Das Ende ist dann etwas plakativ und für meinen Geschmack zu eindeutig - aber jedem das Seine. Insgesamt ist „Sleep“ ein verheißungsvolles Regiedebüt zwischen Hitchcock, Woody Allen und Asiagänsehaut. Mich hat die komplizierte Beziehungskiste aber mehr bekommen als der Geisterkick. Nur ein paar zeitliche Sprünge und Auslassungen in der Story wirken auf mich recht plötzlich, deplatziert, nicht allzu gut oder logisch durchdacht.
Fazit: Szenen einer Schlafwandlerehe… Spannend, sprunghaft, solide. Reißt keine Bäume aus, aber macht auch wenig falsch.
Herr_Kees * 7.0
„In marriage you are tackling problems together“
Soo-jin und Hyun-su sind glücklich verheiratet und ein prima Team. Als Hyun-su beginnt, schlafzuwandeln, gehen sie das Problem gemeinsam an, sichern die Wohnung (das war für das kommende Baby ohnehin erforderlich) und lassen sich ärztlich beraten. Doch die nächtlichen Tätigkeiten ihres Mannes eskalieren und als Soo-jin ihr Kind zur Welt bringt, macht sie sich ernsthaft Sorgen um dessen Sicherheit und lässt ihre Mutter eine Schamanin einschalten.
Psychopathen und von Geistern Besessene kennen wir aus dem asiatischen Sprachraum bereits zur Genüge. Das weiß auch Autor und Regisseur Jason Yu, weshalb er es seinen Protagonisten und uns Zuschauern nicht so leicht macht: Wer ist hier der Psychopath oder der Besessene – wenn es überhaupt einen gibt?
Darüber hinaus verpasst er seinem Thriller einen interessanten Twist. Während es in den meisten Genrebeiträgen darum geht, wer den Film überlebt, steht hier als zentrale Frage im Raum, ob die Ehe von Soo-jin und Hyun-su diese Belastungsprobe übersteht.
SLEEP erfindet den Psychothriller nicht neu, arbeitet aber spannend, humorvoll und charmant mit seinen Versatzstücken – sehenswert!
Psychopathen und von Geistern Besessene kennen wir aus dem asiatischen Sprachraum bereits zur Genüge. Das weiß auch Autor und Regisseur Jason Yu, weshalb er es seinen Protagonisten und uns Zuschauern nicht so leicht macht: Wer ist hier der Psychopath oder der Besessene – wenn es überhaupt einen gibt?
Darüber hinaus verpasst er seinem Thriller einen interessanten Twist. Während es in den meisten Genrebeiträgen darum geht, wer den Film überlebt, steht hier als zentrale Frage im Raum, ob die Ehe von Soo-jin und Hyun-su diese Belastungsprobe übersteht.
SLEEP erfindet den Psychothriller nicht neu, arbeitet aber spannend, humorvoll und charmant mit seinen Versatzstücken – sehenswert!
staunte im EM, Stuttgart
D.S. * 6.0
Alter Wein in generalüberholten Schläuchen
Um mit dem Positiven anzufangen: Über gute zwei Drittel des Films hinweg fühlen sich unsere beiden Protagonisten, der mäßig erfolgreiche Schauspieler Hyun-su und seine schwangere Ehefrau Soo-jin, wie echte Menschen an. Und auch ihr Umgang miteinander ist der eines tatsächlich einander liebenden und schätzenden Pärchens. Kleine Neckereien und größere Sorgen um das Wohlbefinden des anderen inklusive. Diese Authentizität und der immer wieder aufblitzende Humor machen den koreanischen SLEEP aka JAM zu einem vergleichsweise frischen Filmerlebnis – was für seine Handlung leider nicht gilt, denn die ergeht sich darin, unglaublich ausgetretene Geister- und Besessenheitspfade voller Verve einmal mehr zu beschreiten. Hat dabei aber inhaltlich allzu wenig Neues zum Genre beizutragen, wiewohl er aus dem begrenzten Budget vergleichsweise viel herausholt und wieder einmal beweist, dass man für effektiven Grusel keine großartigen Spezialeffekte benötigt – und dass eine einzige, nicht gerade geräumige Location ausreicht, um dem Horror genügend Raum zu verschaffen. Denn der allergrößte, der entscheidende Teil der Handlung spielt in dem kleinen Apartment, in dem die junge Familie zu Hause ist.
Die Vertrautheit der Storykomponenten und der früh zu erratende Hintergrund des Gruselgeschehens sorgen jedoch dafür, dass SLEEP nicht besonders auffällt – und schon gar nicht lange in Erinnerung bleibt. Ein Jahr vor meiner Sichtung beim FFF hatte ich den Film bereits zum ersten Mal gesehen. Und ich hatte ihn schon fast wieder komplett vergessen. Mehr als 6 Punkte sind deshalb nicht drin. Kann man sich aber unbesorgt einmal ansehen.
Die Vertrautheit der Storykomponenten und der früh zu erratende Hintergrund des Gruselgeschehens sorgen jedoch dafür, dass SLEEP nicht besonders auffällt – und schon gar nicht lange in Erinnerung bleibt. Ein Jahr vor meiner Sichtung beim FFF hatte ich den Film bereits zum ersten Mal gesehen. Und ich hatte ihn schon fast wieder komplett vergessen. Mehr als 6 Punkte sind deshalb nicht drin. Kann man sich aber unbesorgt einmal ansehen.
goutierte im Harmonie, Frankfurt
Alexander * 6.0
Etwas verschnarcht
Gemessen an vergangenen Standards beim FFF, ist „Sleep“ ein geradezu zahmer und fast schon Familien-kompatibler Vertreter der Filmbeiträge aus Korea.
Die in drei etwa gleich lange „Kapitel“ aufgeteilte und sehr stringent erzählte Geschichte, beschäftigt sich mit den immer groteskere Ausmaße annehmenden Schlafstörungen von Herrn Hyun-su, unter denen vor allem seine schwangere Ehefrau Soo-jin sehr leidet. Als dann endlich auch das Baby zur Welt kommt, wird die Situation durch den nächtlichen, schlafwandelnden Unruhestifter dann immer bedrohlicher…
Sleep ist sicherlich einer der harmloseren und gemächlicher inszenierten Vertreter aus dem Genre. Nach einer vielleicht etwas zähen Anlaufzeit kommt der Film nach etwa einer halben Stunde Laufzeit dann allerdings endlich aus den Puschen, und wer bis dahin noch nicht selber im Kinosessel schnarcht, kann sogar Spaß an diesem kleinen Beitrag aus Korea haben.
Denn was sehr unaufgeregt und ruhig beginnt, ufert irgendwann doch noch in eine relativ spannende Geschichte, die den Zuschauer bis ganz zum Schluss im Unklaren darüber lässt, ob nun Ehemann Hyun-su oder doch vielleicht Ehefrau Soo-jin „verrückt“ sind, oder ob es sich vielleicht einfach mal wieder um einen bösen Hausgeist handeln mag, von dem unser Protagonist „besessen“ ist. Sowas soll ja vorkommen.
Die in drei etwa gleich lange „Kapitel“ aufgeteilte und sehr stringent erzählte Geschichte, beschäftigt sich mit den immer groteskere Ausmaße annehmenden Schlafstörungen von Herrn Hyun-su, unter denen vor allem seine schwangere Ehefrau Soo-jin sehr leidet. Als dann endlich auch das Baby zur Welt kommt, wird die Situation durch den nächtlichen, schlafwandelnden Unruhestifter dann immer bedrohlicher…
Sleep ist sicherlich einer der harmloseren und gemächlicher inszenierten Vertreter aus dem Genre. Nach einer vielleicht etwas zähen Anlaufzeit kommt der Film nach etwa einer halben Stunde Laufzeit dann allerdings endlich aus den Puschen, und wer bis dahin noch nicht selber im Kinosessel schnarcht, kann sogar Spaß an diesem kleinen Beitrag aus Korea haben.
Denn was sehr unaufgeregt und ruhig beginnt, ufert irgendwann doch noch in eine relativ spannende Geschichte, die den Zuschauer bis ganz zum Schluss im Unklaren darüber lässt, ob nun Ehemann Hyun-su oder doch vielleicht Ehefrau Soo-jin „verrückt“ sind, oder ob es sich vielleicht einfach mal wieder um einen bösen Hausgeist handeln mag, von dem unser Protagonist „besessen“ ist. Sowas soll ja vorkommen.
33 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Sleep
- Score [BETA]: 77
- f3a.net: 6.9/10 33
- IMDb: 6.6/10
- Rotten Tomatoes: 94%
- Metacritic: 78/100