Reviewer
D.S. * 5.0
Das Quiek-Massaker
Zu vorgerückter Stunde hat sich am FFF-Eröffnungsabend nicht nur die übliche Dauerkarten-Meute, sondern daneben auch eine große Zahl eher „normal“ wirkender Kinogänger im weitgehend ausverkauften, unangenehm aufgeheizten, aber fröhlich gestimmten Kinosaal versammelt, um sich die volle Tier-Trash-Dröhnung zu geben. Das Ergebnis jahrelanger Überzeugungsarbeit von The Asylum, SyFy & Co.? Nachwirkungen des COCAINE BEAR-Hypes? Woran auch immer es lag – ich weiß nicht, ob sich allzu viele der gewöhnlich genreferneren Zuschauer noch einmal ein derartiges Filmexperiment gönnen werden, denn um den erhofften Partykracher handelt es sich bei der US-amerikanisch/serbischen Co-Produktion nur bedingt.
Die geringste Schuld daran trägt dabei die Hauptfigur: Denn selbst, wenn die Faultierpuppe selbst mit größter Mühe nicht einen Moment lang auch nur ansatzweise als echt bzw. lebendig wahrgenommen werden kann, ist sie doch irgendwie ein echt lässiger Typ. Selbstverständlich mit einem Gesichtsausdruck versehen, der wie dauer-stoned wirkt, entwickelt sie ungeahnte Kräfte und Fähigkeiten, hat aber vor allem eine super-zynische, hinterfotzige und nonchalante Ausstrahlung, mit der sie jede Menge Sympathien gewinnt.
Am Star des Films liegt es also nicht, dass SLOTHERHOUSE eine über weite Strecken recht anstrengende, unerquickliche Sache geworden ist – vielmehr an seinen menschlichen, in diesem Fall fast ausschließlich weiblichen Mitspielern. Dem Setting in einem Sorority-House geschuldet, sind nahezu sämtliche Figuren durch die Bank als oberflächlich, egozentrisch, missgünstig, hohl und dumm gezeichnet. Damit könnte man vielleicht noch leben, schließlich muss das in einem derartigen Film ja mehr oder weniger so sein, aber … dass sie alle permanent am Quieken, Quietschen, Herumzicken und -schreien sind, kann einem nach kurzer Zeit wirklich gehörig auf die Nerven gehen. Genau wie die tödlich übertriebene Anbiederung an Social-Media-Gepflogenheiten, die von dauernden Einblendungen Instagram-ähnlicher Kurzprofile der handelnden Figuren bis zu solchen kläglicher Meme-Versuche reicht.
Hinzu kommt dann noch, dass das Budget offensichtlich eher winzig war – die bei einer solchen Ausgangslage nötigen Mengen an Blut und Gekröse gibt es nämlich weiß Gott nicht zu sehen, gorige Spezialeffekte sind absolute Mangelware. Zudem ist das Tempo nicht hoch genug und die Witze zünden nur in wenigen Fällen. Da bleibt dann nicht mehr so schrecklich viel übrig, was für den Film spricht – von einigen Verneigungen vor anderen Genrefilmen vielleicht mal abgesehen.
Ein kompletter Flop ist SLOTHERHOUSE dann aber doch nicht, dafür ist das Killer-Faultier einfach zu schräg und liebenswert. Mehr als 5 Punkte kann ich allerdings nicht vergeben. Große Trash-Fans haben hieran vielleicht mehr Spaß als ich.
Die geringste Schuld daran trägt dabei die Hauptfigur: Denn selbst, wenn die Faultierpuppe selbst mit größter Mühe nicht einen Moment lang auch nur ansatzweise als echt bzw. lebendig wahrgenommen werden kann, ist sie doch irgendwie ein echt lässiger Typ. Selbstverständlich mit einem Gesichtsausdruck versehen, der wie dauer-stoned wirkt, entwickelt sie ungeahnte Kräfte und Fähigkeiten, hat aber vor allem eine super-zynische, hinterfotzige und nonchalante Ausstrahlung, mit der sie jede Menge Sympathien gewinnt.
Am Star des Films liegt es also nicht, dass SLOTHERHOUSE eine über weite Strecken recht anstrengende, unerquickliche Sache geworden ist – vielmehr an seinen menschlichen, in diesem Fall fast ausschließlich weiblichen Mitspielern. Dem Setting in einem Sorority-House geschuldet, sind nahezu sämtliche Figuren durch die Bank als oberflächlich, egozentrisch, missgünstig, hohl und dumm gezeichnet. Damit könnte man vielleicht noch leben, schließlich muss das in einem derartigen Film ja mehr oder weniger so sein, aber … dass sie alle permanent am Quieken, Quietschen, Herumzicken und -schreien sind, kann einem nach kurzer Zeit wirklich gehörig auf die Nerven gehen. Genau wie die tödlich übertriebene Anbiederung an Social-Media-Gepflogenheiten, die von dauernden Einblendungen Instagram-ähnlicher Kurzprofile der handelnden Figuren bis zu solchen kläglicher Meme-Versuche reicht.
Hinzu kommt dann noch, dass das Budget offensichtlich eher winzig war – die bei einer solchen Ausgangslage nötigen Mengen an Blut und Gekröse gibt es nämlich weiß Gott nicht zu sehen, gorige Spezialeffekte sind absolute Mangelware. Zudem ist das Tempo nicht hoch genug und die Witze zünden nur in wenigen Fällen. Da bleibt dann nicht mehr so schrecklich viel übrig, was für den Film spricht – von einigen Verneigungen vor anderen Genrefilmen vielleicht mal abgesehen.
Ein kompletter Flop ist SLOTHERHOUSE dann aber doch nicht, dafür ist das Killer-Faultier einfach zu schräg und liebenswert. Mehr als 5 Punkte kann ich allerdings nicht vergeben. Große Trash-Fans haben hieran vielleicht mehr Spaß als ich.
staunte im Harmonie, Frankfurt
traab * 3.5
Did you see her, she's like a cute Chucky.
"Slotherhouse" aus dem Jahr 2023 ist ein US-amerikanischer Tier-Trash-Horrorfilm, der mit einer skurrilen Idee aufwartet: Ein mordendes Faultier.
"Emily träumt davon, Präsidentin ihrer Studentinnenverbindung zu werden und die arrogante Brianna zu stürzen. Als sie ein Faultier namens "Alpha" findet, wird es zum Maskottchen der Verbindung und zum Social-Media-Star. Doch dann beginnt eine Mordserie in der Gemeinschaft, und alle Spuren deuten auf Alpha hin. Ein Überlebenskampf gegen ein mörderisches Faultier entbrennt."
An der Tierhorrorfront hatten wir ja schon alles, von wilden Vögeln, Haien, Spinnen, Krokodile, Wildschweine und erst Anfang 2023 mit "Cocaine Bear" einen im Drogenrausch befindlichen Grizzlybär - aber was fehlt in dieser Aufzählung noch? Genau, ein sich durch Teenager mordendes Faultier. Et voilà - keiner hat danach gefragt, aber mit "Slotherhouse" bekommt ihr es trotzdem.
Eines muss man dem Film lassen: Er weiß, dass er Trash ist, und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Alpha, so der Name der Kreatur, ist alles andere als ein gewöhnliches Faultier. Nein, nein. Alpha ist intelligent und hat 'ne Mordslust sich durch Teenager zu töten. Es bedient einen Laptop, nutzt Social Media, öffnet Flaschen mit seinen Krallen und setzt ***SPOILER***gezielt Pillen ein, um seine Opfer zu sedieren, bevor es sie auf unkonventionelle Weise zur Strecke bringt. Aber Alpha mordet sich nicht blind und ziellos durch die Menge, nein, es hilft Emily ***SPOILER***ihren Traum zu erfüllen, Präsidentin der Studienverbindung zu werden. Die Idee ist witzig und absurd, aber der Film traut sich leider nicht, die blutige Seite voll auszuleben.
Ich hatte auf ein Blutfest für die Gorebauern gehofft und bekommen habe ich 'ne Kinderversion, die mit angezogener Handbremse durch den blutleeren Raum fährt. Positiv ist jedoch zu erwähnen, dass das Faultier Alpha nicht mithilfe von CGI, sondern als animatronische Puppe umgesetzt wurde. Dies verleiht dem Film einen authentischeren Look und ein besseres Gefühl.
Wer also seine Erwartungen herunterschraubt und einen unterhaltsamen Abend mit Freunden, Bier und einem nicht allzu ernsten Film sucht, könnte mit "Slotherhouse" durchaus seinen Spaß haben.
"Did you see her, she's like a cute Chucky."
"Emily träumt davon, Präsidentin ihrer Studentinnenverbindung zu werden und die arrogante Brianna zu stürzen. Als sie ein Faultier namens "Alpha" findet, wird es zum Maskottchen der Verbindung und zum Social-Media-Star. Doch dann beginnt eine Mordserie in der Gemeinschaft, und alle Spuren deuten auf Alpha hin. Ein Überlebenskampf gegen ein mörderisches Faultier entbrennt."
An der Tierhorrorfront hatten wir ja schon alles, von wilden Vögeln, Haien, Spinnen, Krokodile, Wildschweine und erst Anfang 2023 mit "Cocaine Bear" einen im Drogenrausch befindlichen Grizzlybär - aber was fehlt in dieser Aufzählung noch? Genau, ein sich durch Teenager mordendes Faultier. Et voilà - keiner hat danach gefragt, aber mit "Slotherhouse" bekommt ihr es trotzdem.
Eines muss man dem Film lassen: Er weiß, dass er Trash ist, und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Alpha, so der Name der Kreatur, ist alles andere als ein gewöhnliches Faultier. Nein, nein. Alpha ist intelligent und hat 'ne Mordslust sich durch Teenager zu töten. Es bedient einen Laptop, nutzt Social Media, öffnet Flaschen mit seinen Krallen und setzt ***SPOILER***gezielt Pillen ein, um seine Opfer zu sedieren, bevor es sie auf unkonventionelle Weise zur Strecke bringt. Aber Alpha mordet sich nicht blind und ziellos durch die Menge, nein, es hilft Emily ***SPOILER***ihren Traum zu erfüllen, Präsidentin der Studienverbindung zu werden. Die Idee ist witzig und absurd, aber der Film traut sich leider nicht, die blutige Seite voll auszuleben.
Ich hatte auf ein Blutfest für die Gorebauern gehofft und bekommen habe ich 'ne Kinderversion, die mit angezogener Handbremse durch den blutleeren Raum fährt. Positiv ist jedoch zu erwähnen, dass das Faultier Alpha nicht mithilfe von CGI, sondern als animatronische Puppe umgesetzt wurde. Dies verleiht dem Film einen authentischeren Look und ein besseres Gefühl.
Wer also seine Erwartungen herunterschraubt und einen unterhaltsamen Abend mit Freunden, Bier und einem nicht allzu ernsten Film sucht, könnte mit "Slotherhouse" durchaus seinen Spaß haben.
"Did you see her, she's like a cute Chucky."
war im Harmonie, Frankfurt
Herr_Kees * 3.0
Warum Faultiere keine Filme machen sollten
Eins hat der Film schon mal gut hingekriegt: Es vergehen keine fünf Minuten, da wünscht man allen Figuren den Tod.
Möglichst gewaltsam, ob durch Faultierklauen zerfetzt, von mörderischen Murmeltieren zermalmt oder von einem wahnsinnigen Wellensittich zerhackt, scheißegal. Denn die Collegegirls nerven massiv. Ebenso wie die permanente Visualisierung von Social-Media-Profilen und SMSen (so 2022!).
Das größte Problem von SLOTHERHOUSE ist gar nicht mal seine alberne Puppe. Sondern, dass er das ganze Collegegesummse mit seinen Ritualen, Sisterhoods und Präsidentinnenwahlen einigermaßen ernst nimmt, aber ein Killerfaultier als Hauptfigur hat, das autofahren und Fotos auf Social Media posten kann.
Wäre das Ganze komplett als Parodie angelegt worden, hätte es vielleicht noch etwas werden können. Aber dafür ist das Drehbuch einfach nicht intelligent und die Regie nicht fähig genug (hat vermutlich auch alles das Faultier gemacht). Vom „Schauspiel“ wollen wir mal gar nicht erst anfangen.
Selbst als Exploitation-Fun taugt der Film nicht, denn die Morde finden nahezu alle offscreen statt, alles bleibt schön sauber amerikanisch PG 13.
Fazit: Dumm und billig und macht nicht mal ironisch Spaß. Ab zurück nach Panama und bloß kein Sequel bitte!
Möglichst gewaltsam, ob durch Faultierklauen zerfetzt, von mörderischen Murmeltieren zermalmt oder von einem wahnsinnigen Wellensittich zerhackt, scheißegal. Denn die Collegegirls nerven massiv. Ebenso wie die permanente Visualisierung von Social-Media-Profilen und SMSen (so 2022!).
Das größte Problem von SLOTHERHOUSE ist gar nicht mal seine alberne Puppe. Sondern, dass er das ganze Collegegesummse mit seinen Ritualen, Sisterhoods und Präsidentinnenwahlen einigermaßen ernst nimmt, aber ein Killerfaultier als Hauptfigur hat, das autofahren und Fotos auf Social Media posten kann.
Wäre das Ganze komplett als Parodie angelegt worden, hätte es vielleicht noch etwas werden können. Aber dafür ist das Drehbuch einfach nicht intelligent und die Regie nicht fähig genug (hat vermutlich auch alles das Faultier gemacht). Vom „Schauspiel“ wollen wir mal gar nicht erst anfangen.
Selbst als Exploitation-Fun taugt der Film nicht, denn die Morde finden nahezu alle offscreen statt, alles bleibt schön sauber amerikanisch PG 13.
Fazit: Dumm und billig und macht nicht mal ironisch Spaß. Ab zurück nach Panama und bloß kein Sequel bitte!
goutierte im EM, Stuttgart
Leimbacher-Mario * 5.0
Langsam… und lustig?
Wenige Tiere sind mir lieber und herzensnäher als das Faultier. Der große Panda. Katzen eventuell. Aber dann wird's auch schon dünn. Die perfekte, dumme Tierhorrorcomedy-Idee also, diesen tierischen Sympathieträger zu einer reinrassigen Mordmaschine umzumodeln? Erst recht, wenn er dümmlichste Sorority Babes, Boss Bitches und selbsternannte Influencerinnen wegschnetzelt? Ja, sicher kein mieses Wortspiel, sicher eine stabile Prämisse. Leider wartet dahinter in diesem augenzwinkernden und gefühlt/leider mit FSK12 durchwinkbaren Tiertrash nicht mehr viel, ganz sicher kein neuer „Gremlins“ oder „Cujo“. Weh tut er allerdings auch nicht. Sollte er vielleicht mal besser?!
Das Ergebnis von Freddys perversem Seitensprung mit einem Critter
„Slotherhouse“ hat arge Probleme. Er splattert kaum bis gar nicht. Seine Opfer/Heldinnen gehen einem schneller auf die Nerven, als man den Namen ihrer Verbindung wiederholen kann. Der Look ist botoxglatt. Es wird ganz ungeniert nach ganz tiefen Horrorzitatefrüchtchen gegriffen - vom im Glas liegenden und dann verschwundenen Michael-Myers-Moment bis zur „Shining“-Tür. Das ist alles arg abgegriffen und lässt gerade die Zielgruppe, für die das gemacht sein soll, uns Horrorfans, eher mit dem Kopf schütteln als nicken. Nur die krueger'sche Badewannenkralle lassen sie sträflich liegen. Was auch wieder zu dem viel zu zugeknöpften und zahmen Ansatz passt. „Slotherhouse“ wiederholt sich, erklärt seine eh schon idiotensicheren Witze und nutzt sich definitiv ab. Und ist in seiner Dummheit und Naivität doch irgendwie süß. Passend zu seiner haarigen Slasherin aus dem Dschungel Panamas. Die zuckerniedlich und fühlbar als Animatronic positiv hängen bleibt. Wenn man also vielleicht mit niedrigen Erwartungen für einen seichten Freitagabend mit Horroranfängern etwas sucht - da kann dieses ausgebuffte Faultier mit Drang zum Morden eventuell helfen!
Fazit: Deutlich zu unblutig, zu plump, etwas zu redundant und zu sehr auf seine süße Grundidee reduziert, die in einer Bierlaune eher zuerst den Titel, das Wortspiel, als die Handlung hervorgebracht haben muss. Auf seine naive Weise aber nicht totaler Müll. Auch wenn die Collegegirls hier massiv nerven.
Das Ergebnis von Freddys perversem Seitensprung mit einem Critter
„Slotherhouse“ hat arge Probleme. Er splattert kaum bis gar nicht. Seine Opfer/Heldinnen gehen einem schneller auf die Nerven, als man den Namen ihrer Verbindung wiederholen kann. Der Look ist botoxglatt. Es wird ganz ungeniert nach ganz tiefen Horrorzitatefrüchtchen gegriffen - vom im Glas liegenden und dann verschwundenen Michael-Myers-Moment bis zur „Shining“-Tür. Das ist alles arg abgegriffen und lässt gerade die Zielgruppe, für die das gemacht sein soll, uns Horrorfans, eher mit dem Kopf schütteln als nicken. Nur die krueger'sche Badewannenkralle lassen sie sträflich liegen. Was auch wieder zu dem viel zu zugeknöpften und zahmen Ansatz passt. „Slotherhouse“ wiederholt sich, erklärt seine eh schon idiotensicheren Witze und nutzt sich definitiv ab. Und ist in seiner Dummheit und Naivität doch irgendwie süß. Passend zu seiner haarigen Slasherin aus dem Dschungel Panamas. Die zuckerniedlich und fühlbar als Animatronic positiv hängen bleibt. Wenn man also vielleicht mit niedrigen Erwartungen für einen seichten Freitagabend mit Horroranfängern etwas sucht - da kann dieses ausgebuffte Faultier mit Drang zum Morden eventuell helfen!
Fazit: Deutlich zu unblutig, zu plump, etwas zu redundant und zu sehr auf seine süße Grundidee reduziert, die in einer Bierlaune eher zuerst den Titel, das Wortspiel, als die Handlung hervorgebracht haben muss. Auf seine naive Weise aber nicht totaler Müll. Auch wenn die Collegegirls hier massiv nerven.
war im Residenz, Köln
25 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Slotherhouse
- Score [BETA]: 59
- f3a.net: 5.3/10 25
- IMDb: 6.4/10