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Review Something in the Dirt

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Ich glaube, dann bin ich!
von Leimbacher-Mario

„Benson & Moorhead“ - das ist mittlerweile ein Label, eine Marke, eine Marschrichtung für Genreheads. Für viele auch schon ein Qualitätsstempel nach interessanten und ganz eigenen Beiträgen wie „Spring“ oder „The Endless“. Im Marvelkosmos konnten sie jüngst mit „Moon Knight“ zwar kaum Eindrücke und Visitenkarten hinterlassen, doch nun sind sie wieder zurück in ihrem ungeschliffeneren Element. Genauer gesagt im Schmutz der Verschwörungstheorien und Hirnfurze, mit einem ausgedehnten Kammerspiel über zwei Nachbarn, die meinen, Paranormales ginge in ihrem Wohnkomplex vor sich, wodurch ihre fünf Minuten Ruhm am Horizont auftauchen. Zumindest in der Theorie, in ihrem Kopf, in ihrem Kosmos.

Typisch Benson & Moorhead. Das musste ich oft denken. Und auch: Haben sie das Rad nun überdreht, hat sich ihr „Schtick“ nun deutlich abgenutzt? Fragen, die ich nach „Something in the Dirt“ nicht wirklich beantworten kann und will. Denn anders als gefühlt der Großteil meiner Mitgucker - Fans wie Frischlinge, was die zwei momentanen Kultregisseure angeht - konnte ich beim Verlassen des Kinosaals durchaus einige positive Punkte an diesem Sprung in einen weirden, mehrbödigen Kaninchenbau finden. Den Schnittstil und die vielen visuellen Einschübe, Einfälle, Witze und Auflockerungen sind bei mir richtig gut angekommen. Das sieht man mit diesem Timing und eigenwilligen Humor nicht alle Tage. Wer also wirklich Hardcore-Liebhaber vom B&M-Stil ist, wird hier zumindest audiovisuell sicher ebenfalls nicht enttäuscht werden. Das Thema des „Film im Film“, diese Detailverliebtheit und das Überschlagen der Ereignisse, Erkenntnisse und Monologe muss man erstmal unter einem Hut bringen - mit dem Ziel, im Endeffekt doch gar nichts zu sagen und völlig auf der Stelle zu trampeln. Wie ein schrulligerer „Under The Silver Lake“. Definitiv ein Polarisierer. Fingerübung, Fakedoku, Vanityprojekt, Vexierspiel der Sinnlosigkeit. Kann man sicher prächtig drüber diskutieren und philosophieren. Oder einfach den Kopf schütteln und es links liegen lassen. Ich kann beide Sichtweisen voll verstehen. Will ich das wirklich nochmal sehen? Muss ich wohl.

Fazit: Anstrengend und genial zugleich. Was eine audiovisuell kreative Quasselstrippe. Hat Kultfilm überall auf sich stehen. Und dennoch konnte/wollte ich nicht alle Haken mitschlagen. Wuselig, wimmelig, rummelig - und doch leer, ziellos, planlos. Was wiederum genau der Punkt ist. Slackerschlangengrube.

staunte im Residenz, Köln

24 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Something in the Dirt
  • Score [BETA]: 73
  • f3a.net: 5.5/10 24
  • IMDb: 6.8/10
  • Rotten Tomatoes: 88%
  • Metacritic: 80/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 16:38

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