s Southbound (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Southbound

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Reviewer

D.S. * 8.5

Bösartig bis ins Mark

Für mich das klare Highlight des ersten Festivaltages: SOUTHBOUND ist eine Anthologie der besonderen Art, deren fünf Episoden alle in einer Art düster-magischem Zwischenreich spielen, ineinander übergehen und dem Zuschauer von Anfang an nachhaltig den Boden unter den Füßen wegziehen. Stimmungsseitig erinnert das Werk stark an V/H/S – allerdings ohne dessen Wackelkamera-Ästhetik –, gekreuzt mit der TWILIGHT ZONE; oder auch an ein INLAND EMPIRE des Horror-Genres.

Dementsprechend besitzt das Geschehen in jeder der Episoden einen starken übernatürlichen Anstrich, wobei die Tonlage grundsätzlich sehr dunkel, alptraumhaft und teilweise sogar ernsthaft verstörend ist. Das dritte Segment, THE ACCIDENT, ist darüber hinaus derart fies geraten, dass man es geradezu als sadistisch bezeichnen kann.

Im Mittelpunkt steht also zwar das Nervenzerrende und Verunsichernde, die vereinzelten Gore-Momente sind aber auch nicht ohne. Sie geraten allerdings niemals zu Splatter-Exzessen, sondern sind kurz und heftig gehalten – und verstärken in ihrer Schmerzhaftigkeit das Gefühl von Bedrohlichkeit und Bösartigkeit, das der ganze Film über seine gesamte Laufzeit ausstrahlt.

Eine sehr erwachsene, sehr fesselnde und sehr originelle Sammlung finsteren Horrors, die sich unverbraucht anfühlt und unvorhersehbare Wege geht: sehr gut, bitte mehr davon! 8,5 Punkte.

war im Cinestar, Frankfurt

lexx * 7.0

Cross-Over Mystery-Slasher

Schwierig zu bewertender Film, der trotz einzelner Episoden wie ein Gesamtkunstwerk daherkommt. Das ist ihm in jedem Fall positiv anzurechnen. Neben verschiedenen Slasher freudigen, mal mehr, mal weniger kreativen Abhandlungen, wird dem Ganzen auch etwas mystische Fantasy beigemischt und das Ganze am Ende teilweise storymäßig abgerundet. Hat mir großteils gut gefallen, ist heftig in Szene gesetzt, kurzweilig und interessant. Absolut gelungen!

war im Cinestar, Frankfurt

Herr_Kees * 7.0

Fahrt zur Hölle

Nach den vielen unausgewogenen Episodenhorror-Enttäuschungen der letzten Jahre (VHS, ABCs, Chillerama) präsentiert uns SOUTHBOUND endlich mal wieder eine Wundertüte mit einem überraschenden Genremix (Dämonenhorror, Sektenkult, Home Invasion) und lose verknüpften Storys, die sich am Ende wie ein Möbiusband zusammenfügen. Dazu unverbrauchte Darsteller, ein durchgehend hohes Tempo und eine richtig intensive Highlight-Episode (The Accident), bei der die mögliche Realität mal wieder den größten Horror liefert.

war im Metropol, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 7.5

Der hübscheste Episodenhorror ist leider nicht der beste

Meine Meinung über die größeren Episodenhorrorfilme wie "VHS" oder "ABCs of Death" ist nicht nur positiver als die der meisten Kritiker, sondern auch höher als die der meisten Horrorfans. Ich glaube oder hoffe, dass sie in 30 Jahren ähnlich beliebt & angesehen sein werden wie beispielsweise ein "Creepshow" oder "Twilight Zone". Ich liebe die Abwechslung, die Ideen, die Schnelligkeit - nicht umsonst ist das nun ein so spürbarer Trend. Und wenn man dann von "Southbound" hört, dass ein Großteil des VHS-Teams beteiligt ist & er deren bisheriges Magnus Opus sein soll, lässt das aufhorchen & baut mächtig Erwartung auf. Teilweise zu viel, teilweise berechtigt.

Bevor ich zu den 5 einzelnen Episoden komme, ein paar allgemeine Eindrücke. Wer anderen Episodenhorror mag, kommt auch hier gut auf seine Kosten. Das Wüstensetting ist atmosphärisch & wortwörtlich höllisch, die Länge der Geschichten passt, die Darsteller machen ihre Sache gut. Man merkt das Talent & die unterschiedlichen Ideen hinter der Kamera jederzeit, von Horrorfans für Horrorfans heißt es auch hier. Hommagen, Andeutungen & Inspirationen an allen sandigen Ecken. Besonders cool sind diesmal die Übergänge zwischen den Episoden - smooth, cool, zusammenhängend & fließend. Der größte Pluspunkt & nur selten wirkt das erzwungen. Tolle Teamarbeit! Die Geschichten bieten von Grusel bis schwarzem Humor eine knackige Mischung, verlassen aber nie ernsthaft die mittlerweile ausgetrampelten Pfade. Außerdem wirken manche Schicksale nicht abgeschlossen, wobei (wie gewohnt & erwartet) natürlich nicht jede Geschichte ein Volltreffer sein kann. Die Hitdichte könnte auch hier durchaus noch höher sein.

Story 1 handelt von zwei Männern, die in einer Art Zeitschleife gefangen sind & von bösen Racheengeln verfolgt werden. Gute Effekte, etwas Humor, oldschooliger Twilight Zone-Vibe, genug Spannung & sogar Splatter - klasse Beginn & Mix (7,5/10).

Story 2 handelt von 3 Mädels, deren VW-Bus einen Platten hat & die dadurch, per Anhalter, in die Fänge einer besonderen Familie geraten. Das lustigste Kapitel, tolles, übertriebenes Spiel der Familie & ein cooler Übergang in die Folgeepisode. Das Sektenthema ist aber etwas ausgelutscht. (6,5/10)

Story 3 ist das Highlight, "The Accident". Humor, pechschwarzer; Gore, verdammt böse; eine OP auf eigene Faust, mit ein paar ***SPOILER***hinterhältigen Stimmen im Ohr. Smile :) (8,5/10).

Story 4, in der ein Bruder seine Schwester sucht, erinnert an "From Dusk Till Dawn" meets "Lost Highway" - klingt aber aufregender als es war & wirkte überladen, nicht abgeschlossen & zu Ende gedacht. (5/10)

Und last but not least: Story 5 - natürlich: Home Invasion mit Twist darf auch nicht fehlen. Auch, wenn ein toller Bogen gespannt wird & der ganze Film dadurch stimmig wird: einzeln betrachtet ist das die schwächste Episode & wenig innovativ. (3,5/10)

Fazit: ich wollte ihn lieben, es wird wohl eher Freundschaft. Altes Blut aus schicken, neuen Schläuchen - schmeckt noch, aber Begeisterung sieht anders aus...

verweste im Residenz, Köln

24 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Southbound
  • Score [BETA]: 75
  • f3a.net: 7.2/10 24
  • IMDb: 6.9/10
  • Rotten Tomatoes: 83%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 12:00

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