Reviewer
Leimbacher-Mario * 8.5
Tödliche Komfortzone
Walter Hill war ein knallharter Motherfucker von Regisseur. Ist er eigentlich immer noch, aber gerade in den ersten beiden Jahrzehnten in seinem Beruf hat der Mann schon ziemlich böse abgeliefert. Das kann man nicht anders sagen. Meint man gar nicht, aber wenn man seine Filmografie überfliegt, geht jedem Filmfan fix die Hose auf. „Southern Comfort“ von 1981 kannte ich noch nicht - doch auch dieser ungewöhnliche „Kriegsfilm“ enttäuscht nicht. Ganz im Gegenteil: das Teil ist kräftig, deftig, gut. Eine bunt gemischte und sich eigentlich für abgewichst haltende Truppe Soldaten schießt während einer Übung aus Spaß mit Platzpatronen in den amerikanischen Sümpfen auf ein paar ansässige Cajun-Bewohner. Doch diese schießen scharf zurück, töten den Commander der Gruppe und setzen die nun etwas führungslosen Soldaten ganz schön unter Druck…
Gutes Doppel mit „Heartbreak Ridge“
„Southern Comfort“ kann man kaum als Kriegsfilm bezeichnen. Guerillagrosswildjagd. Fast näher an sowas wie „Deliverance“, „First Blood“ oder „Texas Chainsaw Massacre“, schießt Walter Hill in dieser fiesen Backwoodplatte einige Vögel ab. Das taugt als Metapher zu Vietnam, zum amerikanischen Chaos, zur amerikanischen Spaltung innerhalb des Landes, zur amerikanischen Selbstbewusstseinshülle. Kein Happy End in Sicht. Selten habe ich einen amerikakritischeren und hoffnungsloseren Film gesehen. Mit Charakterköpfen und den Mooren Louisianas als optisches Highlight. Nebel und Grautöne. Keine Helden in Sicht. Unangenehm und ausweglos. Nicht zu lang in seiner Laufzeit, was gerade bei Kriegsfilmen keine Selbstverständlichkeit ist. Kein Patriotismus in Sicht. Eher bittere Action-Charakterstudie und Breitseite gegen ein schon damals zutiefst verunsichertes Land als nur Anti-Kriegsfilm. Keine Klischees in Sicht. Walter Hill konnte schon immer Machotum - hier zeigt er eindrucksvoll, dass er es auch mit Schmackes zerschellen kann!
Baller-Biwak auf Abwegen
Fazit: Packende und gallige Kriegs-Allegorie - wer muss nach Vietnam, wenn er die Sümpfe Louisianas hat?! Intelligent und völlig unterschätzt bzw. zumindest zu selten besprochen. Aber jeder, der ihn sieht, wird da zustimmen: ein (Walter Hill-)Classic!
Gutes Doppel mit „Heartbreak Ridge“
„Southern Comfort“ kann man kaum als Kriegsfilm bezeichnen. Guerillagrosswildjagd. Fast näher an sowas wie „Deliverance“, „First Blood“ oder „Texas Chainsaw Massacre“, schießt Walter Hill in dieser fiesen Backwoodplatte einige Vögel ab. Das taugt als Metapher zu Vietnam, zum amerikanischen Chaos, zur amerikanischen Spaltung innerhalb des Landes, zur amerikanischen Selbstbewusstseinshülle. Kein Happy End in Sicht. Selten habe ich einen amerikakritischeren und hoffnungsloseren Film gesehen. Mit Charakterköpfen und den Mooren Louisianas als optisches Highlight. Nebel und Grautöne. Keine Helden in Sicht. Unangenehm und ausweglos. Nicht zu lang in seiner Laufzeit, was gerade bei Kriegsfilmen keine Selbstverständlichkeit ist. Kein Patriotismus in Sicht. Eher bittere Action-Charakterstudie und Breitseite gegen ein schon damals zutiefst verunsichertes Land als nur Anti-Kriegsfilm. Keine Klischees in Sicht. Walter Hill konnte schon immer Machotum - hier zeigt er eindrucksvoll, dass er es auch mit Schmackes zerschellen kann!
Baller-Biwak auf Abwegen
Fazit: Packende und gallige Kriegs-Allegorie - wer muss nach Vietnam, wenn er die Sümpfe Louisianas hat?! Intelligent und völlig unterschätzt bzw. zumindest zu selten besprochen. Aber jeder, der ihn sieht, wird da zustimmen: ein (Walter Hill-)Classic!
4 Bewertungen auf f3a.net