s Special Delivery (2022) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Special Delivery

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Reviewer

D.S. * 6.0

Kariesgefahr

Durchaus recht charmanter und unterhaltsamer, überwiegend temporeich inszenierter Mainstream-Action-Blockbuster, der allerdings dementsprechend auch über weiteste Strecken viel zu glattgebügelt wirkt und inhaltlich gar zu simpel gestrickt daherkommt, um wirklich beeindrucken zu können. Zudem hat er ein echtes Niedlichkeitsproblem: Es reicht nicht, dass unsere Heldin (Park So-dam) zuckersüß ist, sie hat auch noch eine süße Katze – und muss sich über 98 % der Laufzeit um ein süßes kleines Kind kümmern bzw. es vor einem vermutlich nicht so süßen Tod in den Händen der zu 100 % bösen Bösewichte retten.

Ja, manchmal möchte man sich hier angesichts des mannigfaltigen „Hach!“-Faktors sowie auch der Schablonenhaftigkeit von Figuren und Handlungsabläufen glatt etwas peinlich berührt schütteln, doch zum Glück bekommt man daneben auch noch reichlich laute Actionkost mit hoher Drehzahl geboten, bei der man das meckernde Gehirn fabelhaft auf Durchzug schalten und sich von furiosen Auto-Stunts angenehm berieseln lassen kann. Storyseitig geht es dabei um eine Agentur für ganz besondere Taxi- oder auch Kurierdienste, die in erster Linie Kriminelle auf schnellstem Weg aus der Schusslinie der Polizei und in einen sicheren Hafen bringt. Manchmal nimmt man allerdings auch Aufträge an, die einen zwischen die Fronten oder gar ins Fadenkreuz von Gangstern bringen – wie in diesem Fall, als die Top-Fahrerin der Agentur einen Baseballprofi (samt kleinem Sohn) befördern soll, der von den Mafiosi gejagt wird, deren krumme Geschäfte er gerade an die Öffentlichkeit verraten hat. Um denen zu entkommen, ist es nicht mit einem vehementen Tritt aufs Gaspedal und einem atemberaubenden Wendemanöver getan …

Wie erwähnt, sind die Antagonisten schön grenzenlos gnadenlos, brutal und gefährlich unterwegs, was ein gewisses Gegengewicht zur allgegenwärtigen Knuddelbarkeit der Protagonisten und ihrer Lebensumstände darstellt. Bis sie ihren Fiesheitsfaktor voll ausspielen dürfen, dauert es allerdings eine ganze Weile – im Finale wird es dann jedoch tatsächlich hübsch schmerzhaft und gemein.

Inhaltlich hat SPECIAL DELIVERY aber so gar nichts zu bieten, was nicht nach Formel F riechen würde. Gute Gute, böse Böse, viel Wumms und Krach und Verfolgungsjagden noch und nöcher – dumpfem Machogepolter der Sorte FAST & THE FURIOUS natürlich in jedem Moment vorzuziehen und dank hohem Tempo sowie schöner Schauwerte auch durchgängig unterhaltsam und leicht konsumierbar. Wer so was mag, wird hier seinen Spaß haben. Mir war es insgesamt dann aber doch ein Stück zu dünn. 6 Punkte.

war im Harmonie, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 7.0

Amaboom Prime

„Special Delivery“ ist flottestes Koreakino. Mit der bezaubernden Park So-dam („Parasite“) als toughe Auftragsraserin, der ein kleiner Junge auf den Beifahrersitz plumpst, dem einige blutrünstige Gangstercops auf den Fersen sind…

Paketbotin mal anders. „Special Delivery“ kann richtig gut hochschalten und beschleunigen. In der Mitte gibt’s ein paar Hänger, vielleicht hat der Film final ein paar Kilometer zu viel unter'm Tacho. Das Ende trägt zu dick und unpassend auf. Und man hat diese Muster halt schon öfters sehr ähnlich gesehen. Aus Hollywood, aus Frankreich, aus Asien. Doch am Spaß dieses Driftspektakels ändert das wenig. Die Fahrerin ist wie gesagt Zucker. Der kleine Passagier nervt trotz einiger Heulkrämpfe nie. Die Verfolger sind schön fies und skrupellos. Die Car-Chases sind immer übersichtlich, spektakulär, adrenalintreibend und meist CGI-frei. Es wird nicht vor blutigen Foltereien und Shootouts zurückgeschreckt. Die Freundschaft dieses ungleichen Paares entwickelt sich glaubhaft. Und Soundtrack und Score gefallen synthwave'ig und retrotastisch richtig gut, entfalten manchmal gar das Gefühl eines flotteren „Drive“. All das lässt mich diese gut gepimpte Premiumlieferung nahezu ohne Gewissensbisse weiterempfehlen.

Fazit: „Taxi Taxi“-Vibes. „Transporter“-Vibes. „Baby Driver“-Vibes. „Leon der Profi“-Vibes. Supersüße „Parasitin“. Feinste Autoszenen. Schöner, aktiver Rausschmeisser. Da dürfte kaum ein Auge zufallen. Wenn Actionszenen über mehrere Lieder gehen, dann weiß man, dass der Film ordentlich was richtig macht!

saß im Residenz, Köln

Herr_Kees * 6.5

Baby, you can drive my car

Eun-ha ist die koreanische Antwort auf Ansel Elgort, Ryan Gosling und Jason Statham. Ganz so cool wie ihre Driver-Vorbilder ist sie zwar noch nicht, aber ihre Fahrkünste können es locker mit denen der Jungs aus BABY DRIVER, DRIVE und TRANSPORTER aufnehmen.

Die koreanische Kurierfahrerinnen-Action hat richtig gute Fahrszenen, es herrscht nur leider zu viel Leerlauf, zu viel emotionaler Kinderkram und zu viel aufgeblasenes Bossgehabe dazwischen. Wenigstens kann man das Gehirn bei dem bisschen Story getrost ausschalten, der Film läuft ziemlich auf Autopilot.

Fazit: Gute, anspruchslose Actionunterhaltung mit einer coolen und gewitzten Frau am Steuer, der man gerne ein eigenes Franchise gönnt.

war im EM, Stuttgart

23 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Special Delivery
  • Score [BETA]: 68
  • f3a.net: 7.2/10 23
  • IMDb: 6.4/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 16:41

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