s Spiritwalker (2021) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Spiritwalker

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Reviewer

Herr_Kees * 6.0

Seoul Searching

Man stelle sich einen Thriller vor, den man alle paar Minuten aus der Perspektive einer anderen Person erzählt bekommt – ohne zu wissen, um was es bei der Geschichte geht. Interessant. Und ziemlich verwirrend.

Zugegeben, als Westeuropäer hat man es im ersten Drittel nochmal etwas schwerer, dem Film zu folgen, da man sich nicht nur in der Handlung orientieren, sondern auch die vielen Figuren und deren Funktionen im gesamten Gefüge auseinanderhalten muss. Da man lange Zeit mit dem Protagonisten herumrätselt, wer er wirklich ist und was hier eigentlich los ist, stellt sich echte Suspense nie so richtig ein. Vergleichbare Konzepte wie in MEMENTO, BUTTERFLY KISS oder Jack Sholders Bodyswap-Klassiker THE HIDDEN hatten da deutlich mehr emotionales Involvement zu bieten.

Sowie man dann durchsteigt, wohin die Reise geht, wird es allerdings auch nicht gerade spannender und im letzten Akt wird das Mystery-Element dann vollends zu Gunsten eines gewöhnlichen koreanischen Gangsterfilms vernachlässigt.

Fazit: Interessanter, wenn auch nicht besonders spannender Mysterythriller mit actionreichem Finale, für Fans des asiatischen Kinos definitiv einen Blick wert.

saß im Gloria, Stuttgart

D.S. * 6.0

Körperchen wechsel dich

Nicht die schlechteste Idee präsentiert uns SPIRITWALKER: Ein Mann erwacht nach einem Unfall alle 12 Stunden in einem anderen Körper, wobei er das Bewusstsein des eigentlichen Besitzers dieses Körpers vorübergehend verdrängt. Wer er eigentlich selbst ist, wer die Menschen sind, deren Körper er übernimmt, wo sich sein eigener Körper befindet: All das weiß er zumindest über die erste Hälfte des Films nicht und versucht nun verzweifelt, mit der maximal seltsamen Situation klarzukommen.

So weit, so interessant – eine vollkommen neue Idee ist das allerdings auch nicht, und sie wird hier bei Weitem nicht so spannend umgesetzt, wie man es sich hätte wünschen können. EVERY TIME I DIE zum Beispiel fand ich deutlich fesselnder, was unter anderem daran liegt, dass das Bewusstsein des Protagonisten dort in wesentlich unterschiedlichere Figuren wechselt, was entsprechend abwechslungsreiche Konsequenzen hat. Hier sind die vorübergehenden Bewusstseinsträger einander doch arg ähnlich. Und damit ist nicht unbedingt ihr Äußeres gemeint – obgleich das für den ungeübten westlichen Betrachter sicherlich auch eine Rolle spielen und es mitunter etwas schwer machen kann, den Überblick zu bewahren und zu wissen, wer eigentlich gerade wer ist.

Erschwert wird dies noch durch eine Inszenierungsidee, die ich nicht ganz nachvollziehen kann: Mal trägt unser Protagonist das Gesicht des Körpers, den er gerade besetzt hat, im nächsten Moment aber sein eigenes, dann wieder das fremde … und so weiter. Für mich war kein klarer Grund dafür und auch kein Muster erkennbar.

Insgesamt wird das Story-Potential des Körperwechsels leider nicht ausgeschöpft; spätestens ab der Mitte des Films steht eine einigermaßen generische Krimi-Handlung im Mittelpunkt. Diese ist zwar gefällig, aber lange nicht so adrenalintreibend wie viele andere koreanische Genrevertreter inszeniert. Zudem ist der erste Wechsel zu einem neuen Körper noch visuell recht aufregend gestaltet: Zwei verschiedene Welten bzw. Sets zerfließen eindrucksvoll ineinander. Alle weiteren Wechsel dagegen werden durch einen simplen Schnitt realisiert.

Zusammengefasst: Durchaus unterhaltsame Kost, speziell für Freunde des koreanischen Kinos. Aber leider nicht so außergewöhnlich, wie es die Ausgangsidee verspricht. 6 von 10 Punkten.

glotzte im Harmonie, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 7.0

Wer bin ich? Und wenn ja, warum?

In „Spiritwalker“ hüpft das Bewusstsein eines Mannes durch fremde Menschen. Ohne dass er auch nur ansatzweise wüsste, wer er denn eigentlich ist oder einmal war. Und so entspinnt sich ein packender Mystery-Krimi irgendwo zwischen „Memento“ und Videospiel, in dem es Hinweisen nachzugehen und Zusammenhänge aufzudecken gilt…

„Spiritwalker“ ist ein hochwertiger Asia-Crowdpleaser, wie er im Buche steht und wie es sie dieses Jahr auf dem Fantasy Filmfest einige gibt. Zwischen fast john wickiger Action, Hollywoodquark wie „Limitless“ oder „Self/less“, witzigen Sidekicks, verkappter Lovestory und sympathischen Figuren (über die man auch nicht allzu sehr den Überblick verliert). Das macht zwar wenig Sinn und mit Realismus ist’s im Kern nicht weit. Doch insgesamt wird man gut, bis in Hochphasen sogar hervorragend unterhalten. Selbst wenn die ganz großen, im Gedächtnis bleibenden Setpieces fehlen.

Fazit: fast fliegender Korea-Thriller mit leichtem Fantasy-Element, krachender Action, flottem Flow, einer angenehmen Balance und einem runden Eindruck.

saß im Residenz, Köln

landscape * 7.0

Schöne Idee, der die Luft ausgeht

Die Lösung eines Falles durch Seelenwanderung ist mal ein interessantes Konzept. Sich durch die Augen eines anderen zu sehen, aber sich selbst nicht wirklich zu spüren, also wie einen anderen agieren zu lassen, zusätzlich verwirrt durch Flashbacks, das hält für eine gute Stunde die Spannung. Wahrscheinlich auch dadurch, dass ich erst mal kapieren musste, wer ist sozusagen wer.
Na ja, und dann spult sich alles weiter ab...

verweste im Savoy, Hamburg

28 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Spiritwalker
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 6.5/10 28
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 13:16

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