s Stake Land (2010) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Stake Land

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Reviewer

XhellbroX * 5.5

On the way to New Eden

Nachdem die letzten FantasyFilmNights 2011 eher enttäuschend und sehr durchwachsen waren, liegt meine Hoffnung auf dem 25. FantasyFilmFest 2011. Das erste Dutzend der heiß erwarteten Filmtitel ist bereits online. Mein inoffizieller "Opener" dieses Jahr ist ein Horrorfilm, von dem ich aber auch so rein gar nichts weiß.

Die Ausgangssituation gleicht so manch anderem Zombie-/Endzeitfilm. Um nur einige Vergleiche ran zuziehen: "28 Days Later" meets "Daybreakers" with a little flavour of "Carriers" and some "Dawn of the Dead"- Remake.

Vom vergnüglich-kurzweiligen "Zombieland" ist nichts mehr übrig, also wird der geneigte Filmfan mit der gleichen Machotyp- und junger Kerl- Konstellation ab ins "Stake Land" geschickt. Der Trip ist aber im Vergleich zum Untotenland wesentlich düsterer und auch ernsthafter, um nicht zu sagen auch gelegentlich etwas melancholisch mit Blick auf das Chaos, in das die Welt gestürzt wurde. Bekannt ist, dass Horden von gefräßigen, bluthungrigen, aggressiven, starken und ziemlich schnellen Vampiren überall nur Schutt und Asche zurück lassen. Es werden einzelne Schicksale von Personen herausgegriffen, um eine Identifikation möglich zu machen.

Auch Themen wie Glauben und Hoffnung werden aufgegriffen. Jedoch nicht so pathetisch wie im religiösen Hollywood-Untergang "The Book Of Eli". Hier geht es vielmehr um eine perverse Art von Sekten oder Gangs, die Glauben nutzen, um Hoffnung zu schaffen.

Apropos Hoffnung... Immer wieder blitzen Hoffnungsschimmer durch das Grau des Nicht-Alltags, bis urplötzlich ein Regen von Gewalt auf die Menschen niederprasselt. Die Wucht und Schnelligkeit der Zerstörung bringen einen beim Betrachten durchaus zeitweise aus der Puste. Die Handlung ist immer spannend erzählt und überrascht auch mit netten Wendungen. Auch die blutige Action beim Pfählen der Vampire kommt nicht zu kurz, ohne jedoch die ruhigen Passagen zu gefährden. Wenn der junge Protagonist wieder in seine Monologe verfällt und dazu Klaviermusik ertönt, während man ruhige Bildsequenzen genießt, kommt einem fast "The Road" in den Sinn.

Nur überwiegen im Vampirland deutlich die Action und der Horror. Die Effekte der Kreaturen sind sehr gut gemacht. Hier wird nicht nur auf CGI gesetzt, sondern auf schön eklige und gruselige Masken. Das hätten mal die Macher vom lächerlichen "I Am Legend"- Spektakel so hinbekommen müssen.

Insgesamt ein überdurchschnittlicher Film, der leider aber nur seinen großen Vorbildern nacheifert, ohne die nötige Originalität.
Der Regisseur hat schon ähnlichen Stoff mit "Mullberry Street" abgeliefert. Vielleicht gelingt ihm mit seinem dritten Film der richtige Meilenstein. Das Potenzial ist auf jeden Fall da!

Edwinita * 4.0

Hmtja...

Das der Film nix mit Zombieland gemein hat, wird einem schon in den ersten Minuten bewußt. Auch wenn die Kreaturen so schlecht und beliebig geschminkt sind, daß man sie auch gleich für einen Zombiefilm recyceln könnte.

Leider bleiben die Charaktere eher flach, allen voran der junge, rehbraunbeäugte Erzähler, dessen Weg man beim Erwachsenwerden verfolgt. In einer Welt des täglichen Überlebenskampfes werden die Protagonisten zwar regelmäßig an ihre psychischen Belastungsgrenzen geführt, aber so richtig zeigen tun sie es nicht.

Was einen ein wenig bei der Stange hält ist die offensichtliche Parabel zu den gegenwärtigen Zuständen in Amerika. Eine orientierungslose Mittelschicht, die von, sagen wir mal, einer ultrakonservativen, primitiven selbsternannten Rettergruppe zerfleischt wird und außerdem die allgegenwärtige Orientierungs- und Perspektivlosigkeit.
Wäre das Bild noch ein wenig grauer oder sepia gewesen, dann wäre der Film wie eine lange, lange Fallout Episode ohne beißenden Charme und interessante NPCs....

war im Cinemaxx 7, Berlin

Lovecraft * 5.0

Und wenn sie nicht gestorben sind...

... dann pfählen sie noch heute! Willkommen in Stakeland - was George Bush und die Wirtschaftskrise (noch) nicht erreicht haben, die Blutsauger haben die USA in die Knie gezwungen. Chaos, Anarchie, Panik! Und mitten unter den Verzweifelten unser Held Martin, der mit seinem väterlichen Mentor und Vampirjäger par excellence "Mister" in den Norden ins gelobte Land aka Kanada fliehen will. Auf dem Weg dorthin passiert so ziemlich alles, was man von einem soliden Vampir-Roadmovie-Coming of Age-Mix erwarten kann. Aber eben auch nicht mehr. Der Grundton des Films ist düster, es überwiegen die Drama-Elemente, und vor allem zieht sich der Film trotz überschaubarer Laufzeit furchtbar hin. Insgesamt daher nur ordentlich, aber absolut kein Muß.

war im Cinemaxx 7, Berlin

FFFler * 7.0

The most dangerous thing is to be alive

Stake Land oder Vampire Nation wie er im Deutschen heißt, ist ein Endzeitroadmovie im Stile von Hell, nur eben mit Vampiren. Dabei schlägt der Film ruhige Töne an und nimmt sich genügend Zeit für Geschichte und Charaktere. Dabei herrscht eine überaus dichte Atmosphäre, die den Zuschauer mitten ins Geschehen wirft. Die Inszenierung ist aber auch sonst gelungen, die Effekte überzeugen und als einzigen größeren Kritikpunkt könnte man sagen, dass dem Film ein wenig die Highlights für höhere Wertungsregionen fehlen. Wer dichtes atmosphärisches Horrorkino zu schätzen weiß oder ein Faible für Vampire hat, der kann nur wenig falsch machen.

Erstveröffentlichung

D.S. * 6.0

Comicverfilmung ohne Comicvorlage

Moralisch integre Helden, Superbösewichte, Monster. Ein Erzählkonstrukt, das uns mitten ins Geschehen schmeißt, zu keinem klaren Ende kommt und auf eine dramaturgisch weitgehend höhepunktlose Inszenierung setzt. Dazu noch die Ansiedlung in einer fiktiven, detailliert ausgestalteten Welt mit ihren eigenen Gesetzen: Beim Ansehen von STAKE LAND war ich mir fast sicher, in einer klassischen Comicverfilmung gelandet zu sein.

Das verrät natürlich einiges über den Gehalt des Films: Wir bekommen kurzweilige, glatt und sauber umgesetzte Horror-Action-Unterhaltung geboten, die es allerdings in keinem Moment schafft, den Betrachter tiefer zu berühren oder einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Dafür ist die Story um eine Reise durch vampirverseuchtes Land zu abgegriffen, dafür sind die Charaktere zu flach, blass und beliebig, dafür passiert viel zu wenig Überraschendes, inhaltlich wie inszenatorisch. Genau genommen: gar nichts.

Seine Stärken hat der Film vor allem in Set-Design, Ausstattung und Ausleuchtung. Es gelingt ihm, eine tatsächlich sehr dichte, postapokalyptische Atmosphäre zu erzeugen, wobei seine düstere Stimmung ihn letztlich doch deutlich von den üblichen Comic-Werken abhebt. Erwähnenswert ist noch die Aggressivität und Brutalität der Vampire, die übrigens eher wie Zombies aussehen, die den Actionsequenzen eine vergleichsweise hohe Intensität verleiht.

Allemal ein netter Film für zwischendurch, der vor allem Vampirfreunden Spaß machen dürfte. Allerdings nicht von bleibendem Wert und schnell wieder vergessen. 6 Punkte.

goutierte im Metropolis 1, Frankfurt

glorrk * 6.0

Vampire? Zombies?

Stake Land - eine Mischung aus Zombie-, Vampir und Endzeitfilm.

Einerseits ist die ruhige, konsequente Entwicklung in düsteren Bildern wirklich gelungen, jedoch wäre ein etwas höherer Härtegrad noch von Vorteil gewesen.

Irgendwie weiß man nicht, in welchem Genre man sich befindet, weil sich der Film nicht wirklich entscheiden kann, wo er hin will. Von den Logiklöchern, die zeitweise eher Gräben sind, gar nicht zu sprechen.

Dennoch wird man ordentlich unterhalten und wenn man nicht mit allzu hohen Erwartungen reingeht, lohnt sich das Ansehen!

6 von 10 angespitzen Holzpflöcken.

Timo * 5.5

Stakes are high.

Zumindest eines muss man STAKE LAND zu Gute halten: Mit dem weichgespülten Teenie-Vampir-Gedöns à la TWILIGHT und Konsorten hat dieser Film so gar nichts zu tun. Back to the roots quasi. Fiese, deformierte, angsteinflößende Geschöpfe, die nur ihrem Durst nachgehen. Diese Bedrohung ist in STAKE LAND zu jeder Zeit präsent. Umso ärgerlicher, wie der Film mit laufender Spielzeit zerfasert. Die Rahmenhandlung ist nämlich keineswegs originell. Lone Wolf and Cub treten ihren Weg ins Paradies an, für den Zuschauer absolut demotivierend, weil völlig einfallslos und überraschungsarm. Es passiert alles so, wie es auch in den letzten 10 Filmen dieser Art passiert ist (THE ROAD leider nicht ausgenommen). Daher bleibt STAKE LAND trotz durchaus guter Inszenierung und tollen Darstellern auf Grund des miesen Drehbuchs eher in nerviger Erinnerung. Ambitioniert, nicht aber gelungen.

Erstveröffentlichung

goutierte im Metropolis 1, Frankfurt

mdbnase * 8.5

Vampir-Zombies rule!

Gleich vorn weg. Ein großartiger, blutiger Adoleszenz-Vampir-Film. Die Vampire haben mit dem neuen TV-Klischee neuerer Serien aber so gar nichts zu tun und das ist wirklich lobenswert. Sie sind nämlich keine begehrenswerten 'Kreaturen der Nacht', sondern zombieeske Scheußlichkeiten. Das ganze Land ist verwüstet und jedes Grüppchen, jede Gemeinde, jede Sekte und jeder Clan kämpft für sich ums Überleben - und nicht nur gegen die Vampire.
Die Story ist bei Stake Land ebenso profan wie die offensichtliche und manchmal fragwürdige Art des Mann-Werdens. Trotzdem schafft man es, das alles 'gut rüber zu bringen': Die Masken gefallen mir ganz gut und man nimmt sich auch mal die Zeit, bei ruhiger Musik durchzuatmen. Die Gefährten verkörpern für den jungen Martin dann auch verschiedene Bezugspersonen, da sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie verführen, heizen an, provozieren, bieten Geborgenheit oder wollen beschützt werden. Auch der 'Endgegner' fügt sich hier mit ein. Leider wird der Coming-Of-Age Bezug am Ende für meinen Geschmack all zu offensichtlich. Trotzdem ein durchweg spannender, packender Film mit einigen derben Bluteffekten, an dem eigentlich nichts auszusetzen ist. Ach ja, Kelly McGillis hab ich gar nicht erkannt, hat aber toll gespielt.

guckte im Metropol 1, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 7.0

Vampire Wasteland

Das Baby von "Mad Max" und "30 Days of Night"? Könnte genau so aussehen! "Stake Land" spielt in einer postapokalyptischen Welt, die von aggressiven und degenerierten Vampiren (oder doch eher Zombies?) überrannt wurde. Ein lässiger Vampirjäger im fortgeschrittenen Alter, der von allen nur Mister genannt wird, zieht dabei einen jungen Waisen groß und lehrt ihm in diesem menschenfeindlichen Land voller Tod, Reißzähnen und Kannibalen zu überleben... denn glücklich werden wäre zu viel des Guten.

"Stake Land" kreuzt gekonnt und überraschend düster-emotional "Daybreakers" mit "The Road", Endzeit mit Vampirzeit, "The Walking Dead" mit "Blade". Das geringe Budget nutzt der sympathische Vampirschnetzler effektiv und die Produktion samt Monster und abgenutzter, atmosphärisch dichter Welt sieht jederzeit teurer und schmutziger und echter aus, als sie jedes Recht hätte. Addiert man dazu einen faszinierend guten Nick Damici, der sich ebenfalls für das Drehbuch verantwortlich zeichnet (!), dessen Leidenschaft für sein Baby ansteckt, dann kommen nicht nur Blutsaugerfans voll auf ihre Kosten.

Neben dem mystischen World Building, das mittlerweile sogar zu einer (halbgaren) Fortsetzung geführt hat & bei dem kein Charakter einen Freibrief aufs Überleben hat, gefällt mir vor allem Quasi-Vater-Sohn-Beziehung. Hier gibt’s Tiefe, Emotionen und Glaubhaftigkeit. Der deutsche Titel klingt viel generischer als der Film im Endeffekt ist und wer auf solide Endzeit-Genrekost steht, übersieht sogar kleine Längen und Makel. Das konnte selbst Carpenter mit seinem vampiristischen Western-Spätwerk kaum besser.

Fazit: Der beste Vampir-Endzeitler des Jahrzehnts?! Grau, kurzweilig, atmosphärisch und mit dem coolsten Vampirjäger seit "Blade". Ein postapokalyptisches Blutbad mit genug wummernden und schlummernden Emotionen.

59 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Stake Land
  • Score [BETA]: 66
  • f3a.net: 6.5/10 59
  • IMDb: 6.7/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-10-10 00:17

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