s Strange Circus (2005) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Strange Circus

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Reviewer

Holger Hellmuth * 4.0

Übererklärt

Tja, hätte ja ganz gut werden können. Ein ernstes Thema, durch symbolüberfrachtete Bilder dem Zuschauer nahegebracht, zeigen durchaus Wirkung.
Dummerweise aber ist alles zu lang und breit getreten. Man möchte immer wieder rufen: "Ja ich habs kapiert, weiter mit der Geschichte". Jede Wendung wird dem Zuschauer teilweise in langen Wiederholungen erklärt, als ob er Bild-Leser wäre. Der Film fühlt sich sehr künstlerisch an, wirkt aber oftmals in seiner ermüdenden Einfachheit nur überflüssig. Man kann’s mit Symbolik wohl auch übertreiben.

Trotz seiner Fehler hat der Film im Kern aber eine interessante Geschichte und oft auch mal die passenden Bilder dazu. Nicht alles ist vorhersehbar (wenn auch vieles). Und die richtige Musikuntermalung hat er. Und möglicherweise bin ich einfach der falsche, um die künstlerische Seite des Films zu bewerten.

Herr_Kees * 5.0

Manege à trois

Miike und Lynch wurden schon zum Vergleich herangezogen und der Film bewegt sich in der Tat im Spektrum zwischen Kunst- und Splatterkino.

Viele Szenen in STRANGE CIRCUS sind selbst für abgebrühte Zuschauer schwer erträglich, sei es auf Grund ihres Inhalts oder weil sie schlichtweg in der Darstellung kein Ende nehmen wollen.

Es geht STRANGE CIRCUS offensichtlich darum, den Zuschauer zu verunsichern, denn er liefert Puzzleteile, ohne letztlich eine Lösung anzubieten. Was ist Realität? Was ist Vorstellung? Welche Bilder sind expressionistische Metaphern, welche Bilder zeigen, was real passiert?

Wie im Film verschwimmen auch im Kopf des Zuschauers die verschiedenen Ebenen und so braucht der Film noch einige Zeit, um in Gedanken nachzuwirken und sein volles Potenzial zu entfalten - nach dem Film ist in dem Film.

Fazit: Interessantes, kontroverses Filmexperiment zum Thema Kindesmissbrauch, nur für hartgesottene Anhänger des asiatischen Kinos.

staunte im Metropol 1, Stuttgart

lexx * 6.0

Strange!

war im Metropol, Stuttgart

Michaela * 10.0

Irgendwie strange

Genial - die ruhige Atmosphäre, unterlegt mit heiterer, beschwingter Musik, aber nicht von der düsteren Story ablenkend. Grelle Bilder, die sich mit eher blassen Bildern abwechseln. Sehr lynchesk oder auch Ken Russell-mäßig, ohne so überdreht zu werden (naja, vielleicht gegen Ende hin).

glotzte im City, München

Rohrkrepierer

Kreisläufe

"Strange Circus" braucht Zeit - und die nimmt sich der Film auch in an Miikes ruhige Momente erinnernder, intensiver Langsamkeit.

Der Film traut sich tatsächlich auf dünnes Eis, was den Umgang mit Sexualität und Vergewaltigung schon in jungen Jahren betrifft, bleibt dabei aber überraschender Weise stets poetisch und gleitet nicht ein einziges Mal in platte Exploitation ab, wie ich es eigentlich erwartet hatte.

"Strange Circus" ist ein trauriger Film, der sich immer auf die Macht seiner Bilder und die Fähigkeiten seiner Darsteller verlassen kann und die Gewalt nicht vordergründig auszuspielen braucht, um sie spürbar zu machen.

Sono bereitet tatsächlich Schmerz mit diesem Film, aber auf einer Ebene, die den Sinnesorganen versperrt bleibt und das Herz berührt. So kitschig wie das hier klingt ist es teilweise auch, aber es fügt sich perfekt in die überstilisierte Darstellung ein und formt ein Ganzes von enormer Kraft.

Wenn sich der Film doch nur die schwachen letzten zwanzig Minuten geschenkt hätte, was für ein kraftvolles Werk wäre es geworden.

In einem Anflug von Erklärungsnot versucht Sono dem sich anfänglich aller offensichtlicher Deutung zu entziehenden Film eine Lösung auf den Leib zu schneidern. Dem bisher Gezeigten unwürdig wird der Zuschauer mit der Nase auf eine Auflösung aller Verstrickungen gestoßen, die mir nicht so recht mundete und vollkommen überflüssig war.

"Strange Circus" lebt von seiner Interpretierbarkeit und seiner nebelhaft vor sich hergleitenden Geschichte und bildhaften Kraft. Dieses plumpe, ja fast dumme Ende hat er nicht verdient, ist er doch davon abgesehen ein kleines Meisterwerk des sich aller Genrekonventionen entziehenden Films.

war im Cinecitta' 4, Nürnberg

D.S. * 7.0

Bildgewaltig, inhaltsschwer

verweste im Metropolis 8, Frankfurt

Timo * 8.5

"Wer ist Ignacio?"

Die etwas andere Art, sich mit Kindesmissbrauch auseinanderzusetzen. Visuell beeindruckend, was nach THE SUICIDE CIRCLE klar war, jedoch eine vielschichtigere Geschichte. Was vor allem schockiert, ist die trockene und fast selbstverständlich wirkende Grausamkeit, mit der STRANGE CIRCUS zu Buche schlägt: Tiefe Hiebe in die Magengegend bleiben nicht aus. Wir werden als Publikum involviert, verschmelzen mit der Geschichte. Das hat zur Folge, dass der Film zu einem sehr intensiven Erlebnis wird. Ich bin sehr erstaunt über die tollen Darsteller und die fesselnde Handlung, mit deren Twists wohl niemand gerechnet hat. Schockierend, aber eigentlich auch tief tragisch. Spannendes Familiendrama mit knallharten Momenten.

saß im Metropolis 8, Frankfurt

GeorgeKaplan * 1.0

Kunscht

Vorab, ich habe keine Probleme mit verschachtelten Erzählsträngen, einer irrealen Logik, visuell verwirrenden Trips oder Filmen, die sich erst nach mehrmaligem Sehen erschließen. Im Gegenteil: zu meinen Lieblingen gehört David Lynch. Ich kann aber unterscheiden zwischen gekonnt und nur gewollt.

Ich hatte bei "Strange Circus" schon nach fünf Minuten den Eindruck, im falschen Film zu sein. Schwindel und Ohnmacht wird durch ein drehendes Karussel gezeigt, innere Verletztheit durch blutrote Wände. Wow, diese Symbolik, da schnallste ab, Mann.

Schade nur, dass dem Regisseur außer diesen nicht gerade subtilen Vergleichen nichts weiter einfällt, immer wieder werden diese Bilder mit Holzhammer eingetrichtert. Einfallsreichtum sieht anders aus.

Nach 75 min. hatte ich dann genug davon, von der Geschichte, die sich in einem Nichts verlor, von penetranter "künstlerischer" Untermalung mit Orgelmusik und Klassik, die nur leider überhaupt keinen Bezug zu den Bildern hatte, von dem ganzen marktschreierischen "Achtung: Kunst!"-Gedöns.

Mag sein, dass ich damit die Mässätsch nicht mitbekommen habe, den finalen Dreh, die Konklusion. Allen, die mich jetzt als Kunstbanause abqualifizieren: ich bin zum ersten Mal seit 20 Jahren vorzeitig aus dem Kino rausgegangen. Ich habe mir geduldig Tarkowski, Rohmer, Bergman angeschaut, die wirklich etwas zu sagen haben. Rausgegangen bin ich seinerzeit bei "Die Rückkehr der Jedi-Ritter".

staunte im Cinedom 6, Köln

FFFler * 9.5

Masterpiece!

Der mit Abstand beste Film des FFF und wohl auch der beste, den ich dieses Jahr bisher gesehen habe. Miike meets Lynch könnte wohl am ehesten dieses Meisterwerk beschreiben. Jedoch ist es wie bei den genannten Regisseuren nicht nur die großartige Inszenierung, mit herrlich skurrilen Ideen und wundervollen Farbgebungen, die den Film ausmacht, sondern die Geschichte, bzw. die Charaktere des Films. Diese konnten nicht nur häufig überraschen, sondern versetzen auch durchweg Schläge in die Magengrube und auch das geniale Finale konnte begeistern. Sicherlich alles andere als ein Film für das normale Kinopublikum, aber ein Meisterwerk für mich und für so einige andere, die mit im Saal waren.

war im Metropolis 8, Frankfurt

patient348 * 1.0

Nervig

Ich kann Herrn Kaplan nur meine 100%tige Zustimmung geben, auch ich wäre am liebsten früher raus aus diesem Schrott-Film, war aber nicht alleine drin und wollte meinen Mitseher nicht nötigen, nur aus Höflichkeit mit zu flüchten.

Wie schon gesagt, das Review von George Kaplan bringt’s exakt auf den Punkt, 'STRANGE CIRCUS' ist gewollt aber weit entfernt von gekonnt!
Auch ich liebe Lynch, war begeistert von FFF-Filmen wie Memento oder Machinist, bei Strange Circus allerdings hab ich es fast nicht mehr ausgehalten weiter zu gucken, weil der Film eine Frechheit ist, peinlich diese lächerliche Symbolik, und immer wieder die gleichen Sätze, die dann auch nur inhaltsschwanger klingen, es aber nicht sind.
Mein Gott war ich froh, als die nicht enden wollende Schlusssequenz endlich vorbei war und der Film zu Ende.

Auch wieder mal ein Top-Nervfaktor: die Musik! Zu laut (viel zu laut), mega penetrant und absolut abtörnend!, dieser Geigen Melodie-Loop! immer und immer wieder, sicher sollte das auch irgendwie irgendwas bedeuten... (man hätte auch die Melodie von Pac-Man nehmen können, dann wärs wenigstens lustig gewesen und hätte auch nicht weniger Sinn gemacht)
Und dafür hab ich den zeitgleich laufenden 'HOLE' sausen lassen... :((

war im Cinemaxx 6, Berlin

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Bewertungen

Strange Circus
  • f3a.net: 6.3/10 38
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 15:05

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