s The Strangers (2008) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Strangers

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Reviewer

TylerDurden * 8.0

Wer klopft?

Oh ja, ein "ich mach mir in die Hose" Suspense-Thriller.

Mit schönen lauten "Buh" Effekten - gerade im Sound.

Mist, was hab ich mich mehrmals erschrocken (’schuldigung für das viele Popcorn auf dem Boden).

Atmosphärisch sehr unheimlich durch gute Soundeffekte und Score, der Film bietet zwar viel Bekanntes und nichts Neues - aber das, was gezeigt wird, ist handwerklich gut und die Schauspieler überzeugen auch (mich wenigstens).

Da hab ich schon schlechtere Versuche gesehen, einen Film unheimlich wirken zu lassen.

Also, für alle, die nicht so viel Splatter wollen - aber sich ordentlich erschrecken und die Hand vors Gesicht halten -, treten Sie hier ein - hier wird Ihnen geholfen.

Und Liv Tyler hat die schönsten Lippen der Welt (sorry Angelina).

war im Cinemaxx 3, Hamburg

Christian

"Dies ist kein Remake von Ils"

Die Stimmung nach einem abgelehnten Heiratsantrag ist im Keller. Liv Tylers Figur ist noch nicht soweit. Dennoch fahren die beiden Hauptprotagonisten morgens um 4 Uhr ins Wochenendhaus der Eltern des Freundes, wo das Eheversprechen gebührend gefeiert werden sollte. Plötzlich klopft es an der Tür. Ein Teenager. Relativ schnell wird klar, dass ein paar Jugendliche ein böses Spiel treiben werden... Kennen wir das nicht irgendwo her?

Die Geschichte rückt mehr und mehr in den Hintengrund. Stattdessen erleben wir Nervenkitzel auf höchstem Niveau. Hier wird erschreckt, gejagt, bedroht und gemordet. Und jedesmal tappen wir genauso im Dunkeln wie unsere Opfer oder sehen das kleine bißchen mehr, als wir eigentlich wollen...

Kompliment an Sound, Schnitt und Soundtrack. Alles vom Feinsten. Dazu Liv Tyler, die viel mehr ist als eine dümmliche Scream-Queen.

Klasse Hollywood-Nervenkitzel ohne Tiefgang und ohne den Anspruch, ein Remake von Ils zu sein.....

goutierte im Cinemaxx 3, Hamburg

reese * 8.5

Spannend

So richtig wußte man auch am Ende noch nicht, warum das alles. Schadet überhaupt nicht, bin eh nicht der Meinung, daß man jede Kleinigkeit erklären muss. Ansonsten alles richtig gemacht: gute Atmosphäre, Nervenkitzel, toller Soundtrack, guter Cast und die ultimative Bedrohung - sie dringen ein in deine Privatsphäre, sie zeigen nicht ihr Gesicht und ihre Motivation, aber sicher wollen sie nichts Gutes.

Donnie_Darko * 10.0

Ganz großes Gruselkino. Es ist bis jetzt noch nie vorgekommen, dass ich im Kino vor lauter Schreck aufgejault habe. In der Regel bin ich da sehr abgedroschen, zucke höchstens mal zusammen, aber hier hatte ich tatsächlich permanent die Hosen voll. Die Idee mit den Masken ist äußerst gelungen. Es überhaupt nicht wichtig zu erfahren, wer hinter diesen steckt. Sie sind einfach da.
Die düstere Atmosphäre, die passende Musik und die überzeugenden Schauspieler (obwohl ich Liv Tyler nicht leiden kann) machen diesen Film zu einem Gruselschocker at its best - Adrenalin pur. Da stört die eine oder andere Schwäche auch nicht weiter.

war im Cinemaxx 7, Berlin

Lovecraft * 6.0

Chinadoll und Sackgesicht

Ich bin bei meiner Bewertung zu "The Strangers" ziemlich hin- und hergerissen: Einerseits bietet das Drehbuch nichts, aber auch so gar nichts Neues: Ein junges Pärchen wird in einem abgelegenen Haus von maskierten Unbekannten terrorisiert und attackiert. Wow, big deal! Innovationen? Fehlanzeige, vieles am Handlungsablauf ist sehr vorhersehbar. Dazu stellen sich die Beteiligten streckenweise furchtbar dämlich an: Verteidigungsmittel und Kommunikationsgeräte werden entweder gar nicht, zu spät oder völlig dilettantisch eingesetzt, so daß der einschlägig vorgebildete Kinobesucher frustriert in die Armlehne beißt.

Auf der anderen Seite ist das filmisch aber alles sehr überzeugend gelöst: Der Spannungsaufbau stimmt, die Darsteller sind klasse und streckenweise ist der Streifen äußerst spannend und gruselig, ohne sich in unnötigen Blutexzessen zu verlieren.

Wer also keine innovative Story erwartet, kann sich diese Fingerübung in Sachen Terror durchaus geben, und Horror-Frischlinge dürfte der Besuch von "The Strangers" diverse Fingernägel kosten.

goutierte im Cinemaxx 7, Berlin

GeorgeKaplan * 8.0

Weil ihr zu hause seit...

"The Strangers" war mein Anwärter auf den spannendsten Film des FFF. Trailer sah sensationell aus, die Kritiken versprachen unglaublichen Nervenkitzel. Außerdem bin auf den Film bereits seit Mai scharf. Ein kleines Detail störte mich aber, und das war die Nähe zu "Ils/Them".

Erst mal die gute Nachricht, das ist kein Remake von "Ils/Them". Er ist thematisch ähnlich, aber die Grundkonstellation ist ja nun auch nicht so besonders umwerfend neu, von daher mag ich das im Nachhinein nicht mehr überbewerten wollen.

Die schlechte Nachricht, wenn man schon vergleicht, ist "Ils/Them" einfach besser. "Ils/Them" ist unheimlicher, zwingender, böser, variantenreicher. Schon am Anfang kann "The Strangers" einfach nicht mithalten, er braucht ein bißchen bis zum ersten Schockmoment. Allerdings, wenn die dann kommen, hab ich tatsächlich oft die Luft angehalten.

"The Strangers" ist Terrorkino von der feinen Sorte, es gibt optische und akustische Schocks, die zum Besten gehören, was dieses Genre zu bieten hat. Meine Zuschauernachbarin wird etwa 1/3 des Films vor Angst nicht gesehen haben und hat stattdessen den Beschützerinstinkt ihres Freundes geweckt. Wer aber hinschaut, stellt leider auch fest, dass der Film sich oft wiederholt, seine Möglichkeiten etwas beschränkt bleiben und er eben nur phasenweise so unglaublich spannend ist, wie er es verspricht.

war im Cinedom 9, Köln

kinokoller * 7.0

because you’re home

Nach einem verbockten Heiratsantrag wird ein junges Paar in einem romantisch hergerichteten aber abgelegenen Ferienhaus von maskierten Fremden bedroht.. Ok, die Story verdient keinen Innovationspreis. Die Inszenierung ist aber derart gelungen, daß es den Zuschauer mehrfach kalt den Rücken runter läuft.

Ohne dem Trend nach Blutorgien oder ausschweifenden Gewaltszenen zu folgen, schleicht sich das Unbehagen in THE STRANGERS unterschwellig ein - unterstrichen durch gelungene Soundeffekte. Das bloße Klopfen an Fenster und Türen reicht aus, um die Nerven des Zuschauers bis zum Zerreisen zu spannen. So einfach geht das. :)

Bryan Bertinos Regiedebüt, welches in den U.S.A. für einen kleinen Überraschungserfolg sorgte, haut zwar nicht ungemein vom Hocker, für anderthalb Stunden rundum gelungenen Suspense-Grusel ist dieser "Scary Movie" aber durchaus zu empfehlen. Ein höchst spannender Beitrag aus der 'Fresh Blood' Kategorie des diesjährigen Fantasy Filmfestes.

guckte im Cinedom 9, Köln

Frank * 6.0

Them meets Motel - Terror Pur

Altbekannt sind die einfachen Mittel, mit denen hier beim Zuschauer Herzklopfen erzeugt wird. The Strangers kann vor allem mit ausgezeichneten Soundeffekten aufwarten. Mir fällt so schnell kein Film der letzten Zeit ein, der sich die Akustik zur Kreation von Spannung so konsequent wie effektiv zunutze gemacht hat. "The Descent" ist in dieser Hinsicht gelungen, allerdings war dort insgesamt eher der Soundtrack passender Akustikteppich, während bei The Strangers der Sound häufig zugleich Teil einer Handlung ist.

Nach einer ausreichenden Einführung der Figuren geht’s also los mit den Herzklopfen, Schocks und Schrecks....Liv Tyler nehme ich Ihre Angst in jeder Szene ab. Scott Speedman hat zu Beginn des Films viel Präsenz, lässt dann aber im Verlauf etwas nach.

Bild und Ton stimmen in diesem Fresh Blood Movie. Die gut gewählten Effekte wiederholen sich jedoch und die Story ist sehr dünn. Dialoge gibt es kaum, nicht verwunderlich, dass mehrere Reviewer einige der wenigen Worte für Ihre Überschrift gewählt haben. Wie in vielen Filmen machen die Protagonisten dumme, typische Fehler....

Fazit

In meinen Augen ist dieser eher dunkle Film eine Mischung aus Them und Motel, wobei Them etwas facettenreicher ist und ich dem Paar in Motel das gemeinsame Leiden und die Angst, sich zu verlieren, eher abgenommen habe als in The Strangers.
Wer diese Filme mochte, wird mit "den Fremden" zufrieden sein. Ans Herz legen möchte ich diesen Film auch jedem, bei dem Sound- und Geräuscheffekte Wirkung zeigen und der einfach ein bisschen Nervenkitzel sucht, ohne tiefe Ansprüche an die Handlung zu stellen.

meiklsan * 9.0

Das Shocking Brett

"Das Brett".
Psycho Terror Shocking Film erster Güte!
Hat mit "Ils" wirklich nur die Rahmenhandlung gemein.
Erinnert in manchen Szenen doch eher an "Inside", aber ohne so extremst explizit blutig zu werden. Vielmehr steht hier die pure reale Angst und das "Sich Fürchten" im Vordergrund. Die Furcht vor den Strangers, deren Handlungen man nicht einordnen und noch weniger verstehen kann.
Pure Paranoia.
Folgendes Gebot für den Genre-Fan: Möglichst weit vorne im Kino einen Sitzplatz einnehmen, anschnallen und mit Liv Tyler die Panik Akustik Shocks durchleiden und ihr dauernd auf ihre hocherotischen Lippen starren.
Meine Fresh Blood Note: 2
Must see.

goutierte im Metropolis 6, Frankfurt

D.S. * 6.0

Zu üblicher Terror

Wer schon immer mal den Unterschied zwischen "möglichst die Massen beeindrucken" und "möglichst massiv beeindrucken" verstehen wollte, braucht sich nur "The Strangers" anzusehen. Und ihn dann mit "Ils/Them" vergleichen. Beide Filme basieren auf derselben Idee, haben denselben Handlungsrahmen, unterscheiden sich in ihrer Wirkung aber wie Tag und Nacht.

"Ils" setzt auf die un-fassbare Gefahr - lässt den Zuschauer bis zum letzten Drittel des Films keinen Blick auf die geheimnisvollen Fremden erhaschen und macht sie erst ganz zum Schluss wirklich kenntlich. Durch die Ungreifbarkeit steigert sich die Bedrohlichkeit ins Unermessliche: gemeinsam mit den Protagonisten wissen wir bis zuletzt nicht, wer oder was da draußen wirklich lauert und welche Ziele es verfolgt. Die Anspannung steigert sich in reinen Terror, weil wir das Böse nicht mal sehen können und dennoch auf immer drastischere Weise mit ihm konfrontiert werden. Hinterhältig, heimtückisch, unsichtbar. Und dadurch unglaublich intensiv.

"The Strangers" dagegen ist vor allem eins: laut. Hier wird geschrieen und gelärmt, als ob es kein Morgen gäbe. Und schon der Trailer verrät uns: da sind drei Twens in Masken, die unser Protagonistenpärchen einfach so terrorisieren. Weil sie halt gerade zu Hause sind. Der Moment der hilflosen Irritation, den die Protagonisten durchleben, weil sie keine Ahnung haben, wer sie bedroht - der ist vergleichsweise kurz gehalten. Und dann geht es auch schon um gnadenlose Action, um Körperlichkeit, um Special Effects und reichlich Blut. Hmm.

Deshalb ist "The Strangers" noch lange kein schlechter Film. Zumal, wenn man "Ils" nicht kennt, kann er durchaus für einiges an Panik im Betrachter sorgen; die Angst der Protagonisten wird stellenweise greifbar, die Bedrohung ist ohne Zweifel real. Nur eben fast schon ZU real, zu eindeutig, zu typisch - der Film bewegt sich gefährlich nahe an Slasher-Standardware, eine Szene weckt gar überdeutliche Erinnerungen an "Halloween". So kennt man halt seine Mainstream-Horrorfilme: Pärchen in Gefahr, brutale Killer im Haus.

Sicher nicht unspannend umgesetzt, aber eben weit entfernt von psychischem Terror, von nicht greifbarem, nicht nachvollziehbarem, nicht bannbarem - unsichtbarem - Horror.

Für sich gut genießbar, im Vergleich zu "Ils" reichlich flau. Obwohl, oder weil, so viel lauter, knalliger, offensichtlich körperlich brutaler. Aber keine Frage: das wird der Masse besser gefallen. Mir nicht, darum hierfür nur 6 Punkte. Schade um die Intensität des "Originals".

war im Metropolis 6, Frankfurt

lexx * 4.0

"BUHHHHHH"

war im Metropolis 6, Frankfurt

Timo S * 3.0

Dieser Review enthält SPOILER!

The Hook Up

Der Überraschungshit aus den Staaten stellt sich im Nachhinein als ungenießbar heraus. Nicht nur, dass Bryan Bertino auf seinem Weg zum belanglosen Finale durch jedes erdenkliche Genreklischee tappt, er reizt auch die letzte halbwegs spannende Einstellung durch zehnmaliges Wiederholen so dermaßen aus, dass man es nur schwer glauben mag. (Wie man trotz Genreregeln einen halbwegs spannenden Film drehen kann, zeigte dieses Jahr beispielsweise auch EDEN LAKE.) Ganz großartig dachte ich mir: "Da hat aber einer den japanischen Horrorfilm ganz genau begutachtet". Schließlich übernimmt THE STRANGERS - leider ebenfalls viel zu oft - diese unsäglich reisserischen Der-Mörder-steht-jetzt-mal-45-Sekunden-im-Hintergrund-und-die-Screamqueen-dreht-sich-erst-um-wenn-er-gerade-weg-springt-Montagen, die wir alle aus RINGU, ONE MISSED CALL, SHUTTER und Co kennen. Sowieso stellt THE STRANGERS seine Spannung viel zu oft hinten an, um irgendwelchen stupiden Wechselmanövern den Vortritt zu lassen. Raus aus dem Haus, in die Scheune, ins Haus, ans Auto, ins Haus, ins Haus... und werden immer wieder laufen gelassen. So dämlich haben sich Killer und Opfer wahrlich nur selten beim Tödestänzchen angestellt. Nicht aber, weil man mit der Beute noch etwas spielen möchte, sondern eher weil der Drehbuchautor die Seiten voll bekommen musste um eine Kinoauswertung zu erreichen. Nein, hat keinen Spaß gemacht, sondern war einfach nur unnötig wie Fußpilz. Wenigstens die Schallplattenidee rettet THE STRANGERS vor dem absoluten Aus.

war im Metropolis 6, Frankfurt

MissVega S * 10.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Lauf, wenn du kannst!

Manchmal versteckt sich zwischen den ganzen neuen, technisch aufgehübschten und mit Effekten zugeballerten Thrillern oder Horrorfilmen einer, der nichts von alledem hat, der weder großartige Make-up-Artists benötigt, die Schauspielern die abenteuerlichsten Masken aufs Antlitz pinseln oder der monatelang am Computer nachbearbeitet werden muss, um nachträglich hunderte von Special Effects unterzubringen. Alles, was ein richtiger, guter Horrorthriller braucht, ist ein guter Regisseur, ein straffes Drehbuch, passable Darsteller, die ihren Beruf beherrschen und die richtige Musik. Fertig ist "The Strangers", ein Horrorfilm, der einem 85 Minuten lang den Angstschweiß auf die Stirn treibt.

Und wieder haben wir hier ein Erstlingswerk vor uns. Der erst 30jährige Bryan Bertino hat es geschafft, nach Jahren mit technischem Firlefanz und unechten Monstern vollgestopften Filmen das Genre wieder auf das zu reduzieren, was es eigentlich ausmacht: nervenzerfetzende Spannung, die dauerhaft auf einem so hohen Niveau gehalten wird, dass man während der gesamten Dauer des Films nicht zur Ruhe kommt. "The Strangers" ist so verstörend wie gemein, er treibt die Spirale willkürlicher und sinnloser Gewalt so gekonnt auf die Spitze, dass man eine Weile braucht, um sich von diesem Film zu erholen. Dieses kleine Meisterwerk schafft mit ganz wenigen Stilmitteln das, was den meisten überteuerten Hochglanzproduktionen nicht mehr gelingt: Er macht einem wirklich richtig Angst!

Kristen (Liv Tyler, "Herr der Ringe") und James (Scott Speedman, "Underworld") kommen mitten in der Nacht von einer Hochzeitsfeier in das Sommerhaus von James’ Eltern zurück. Die Stimmung ist bescheiden, da Kristen just James’ Heiratsantrag abgelehnt hat. So schleichen sie eine Weile missmutig und traurig umeinander herum, bis Kristen ihren Fast-Verlobten bittet, ihr noch ein paar Zigaretten zu besorgen. Vorher jedoch klopft es unvermittelt an der Tür. Vor derselben steht ein Mädchen, das nur eine Frage hat: "Ist Tamy da?" Nach der verneinenden Antwort verschwindet sie im nahe gelegenen Wald. Seltsam, aber was soll’s. James fährt los und lässt Kristen allein. Böser Fehler! Denn sobald sie allein ist, geschehen unheimliche Dinge. Es klopft wieder an der Tür, wieder das Mädchen, wieder dieselbe Frage. Sie verschwindet... es klopft erneut. Dielen knarren, Türen quietschen, Kristens Handy verschwindet, der Kamin ist verstopft und auf einmal steht eine maskierte Gestalt hinter Kristen, ohne sich jedoch bemerkbar zu machen. Bevor auch das Telefonkabel durchtrennt wird, kann Kristen noch James anrufen. Sobald dieser wieder da ist, geht der Spaß erst richtig los. Die Beiden werden aufs Übelste von drei Fremden (zwei Frauen und einem Mann) terrorisiert und systematisch an den Rand unerträglicher Angst getrieben. Und dies erreichen die drei Unbekannten anfangs nur durch minimale Handlungen und ohne direkte Gewaltanwendung. Fensterscheiben werden mit Botschaften versehen, die Musik geht plötzlich aus, die Fremden erscheinen überall auf dem Gelände, wo sie teilweise nur stehen und die Beiden anstarren, sie jagen die Beiden im Haus und auf dem bewaldeten Gelände drumherum. Unsere zwei Lovebirds haben nicht den Hauch einer Chance. Was wollen die Drei? Geld ist es offensichtlich nicht. Der Grund ist so simpel wie erschreckend. Als Kristen irgendwann die Frage stellt, warum ihnen das alles angetan wird, lautet die verstörende Antwort: "Weil ihr zu Hause wart". Und an dieser Stelle des Films ist das Martyrium der Beiden noch längst nicht vorbei. Jeder Fluchtversuch ist gescheitert, sie sind sogar unfreiwillig zu Mördern an einem völlig Unschuldigen geworden und sind immer noch im Sommerhaus gefangen, auf der sinnlosen Suche nach einem Versteck vor den drei Wahnsinnigen mit den Faschingsmasken.

Es ist wirklich nahezu unglaublich, wie es Bertino hier gelungen ist, so sehr an der Spannungsschraube zu drehen, dass man fast aufstehen und weglaufen möchte. Er gönnt weder seinen beiden Hauptprotagonisten noch den Zuschauern auch nur einen Moment der Ruhe, man ist so angespannt und verkrampft, während der Film läuft, dass man sich auch danach nicht gleich entspannen kann. Und das alles gelingt Bertino mit nur zwei Locations - im Haus und um das Haus herum - und zwei hervorragend agierenden Akteuren. Er verzichtet glücklicherweise auf das symptomatische hysterische Geschrei der Hauptdarstellerin, er lässt die Musik nicht permanent unheilvoll anschwellen und wartet kaum mit echten Schockeffekten auf. Er kreiert einfach eine so unheilvolle Atmosphäre, die so beängstigend und real ist, dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Denn: das Ganze ist so verdammt realistisch, dass einem der Atem stockt. Genau das kann einem, sofern man nicht höher als im 1. Stock wohnt, jederzeit passieren. Man hat überhaupt keinen Einfluss darauf, sich diesem hier dargestellten perfiden Terror zu entziehen, im Gegenteil, man verlässt das Kino mit einem sehr flauen Gefühl im Magen, einfach, weil sich hier pure Willkür Bahn bricht, gegen die man, trotz aller Anstrengung letztendlich machtlos ist. Den Beiden wird so lange mit simpelsten Mitteln Angst eingejagt, bis sie fast völlig handlungsunfähig sind. Und da haben sie noch nicht einen Kratzer durch die Hände des mörderischen Trios abbekommen. Sie sind Gejagte, die durch die stetige Demoralisierung und Verängstigung keine Jäger mehr werden können. Sie sind den Taten und Launen ihrer drei Verfolger hilflos ausgeliefert.

Diesen Film nimmt man gedanklich mit nach Hause, nicht, ohne sich auf dem Heimweg und dann zu Hause ein paar Mal gründlich umzusehen. Und zu hoffen, dass es nicht mitten in der Nacht an der Tür klopft. Dieser Film ist wirklich nichts für schwache Nerven! Es fließt kaum Blut, es gibt kaum gezeigte direkte körperliche Angriffe oder Verletzungen, dieser Film bezieht seine hypnotische Sogkraft allein aus der exzellenten Mischung aus perfekt ausgewählter Musik (oder im entscheidenden Moment aus dem Fehlen derselben), unbarmherzigem Spannungsaufbau und dem Halten desselben, aus einem guten Cast und vor allem aus seinem deprimierenden Realismus. Menschen werden zu tausenden Opfer von sinnloser und brutaler Gewalt, bei den Verbrechen geht es nicht mehr um Rache oder Geld oder Notwehr, es geht nur noch um Willkür, um das, was eben passieren kann, einfach, weil die Umstände dies ermöglichen. Zur falschen Zeit am falschen Ort, so einfach wie fatal ist das.

Dieser Film ist einer der Besten, den ich in den letzten Jahren gesehen habe, und ich bin immer noch fasziniert, mit wie wenig stilistischen Mitteln etwas so Beeindruckendes gedreht werden konnte. Wenn Regisseur Bertino das Niveau, das er hier vorgelegt hat, in seinen zukünftigen Filmen halten kann, braucht man sich um die erfolgreiche Karriere dieses Mannes keine Gedanken machen. Und für uns springen hoffentlich noch ein paar mehr solch nervenaufreibende Filme heraus. Satte zehn von zehn unheimlichen Klopfzeichen an der Tür und einen panischen Blick über die Schulter.

war im Cinemaxx 3, Hamburg

zoulwags * 6.0

I Hear You Knocking

Eigentlich kann ich mich bei diesem Film den Eindrücken des Herrn Saxl nur anschließen, doch nachdem die Mehrzahl der Rezensenten The Strangers hier immer aufs Neue feiert, möchte ich dem Meister der Kritik mal noch etwas den Rücken stärken.
Zunächst einmal: der Film funktioniert. Ich bin einige Male ziemlich erschrocken, und das passiert mir bei dieser Art Film nicht mehr so wahnsinnig häufig. Nur wird dieser sicherlich gewünschte Effekt nicht durch, wie im Programmheftchen versprochen, "abgründig leisen Horror" erreicht. Wenn The Strangers eines nicht ist, dann leise. Es geht zwar beschaulich los, doch sobald die Bedrohung beginnt, sind es vor allem laute, aufdringliche Soundeffekte, die einen im Kinositz zusammenzucken lassen. Wenn eine einminütige Stille von einem übertrieben lauten Klopfen unterbrochen wird, dann hat das bei mir denselben Effekt, wie wenn jemand eine Papiertüte neben meinem Ohr unerwartet zum Platzen bringt. Eine große Kunst ist das nicht.
Und genau das ist der größte Schwachpunkt des Films: er ist ein bis ins Letzte kalkuliertes Produkt. Bekannte Versatzstücke der einschlägigen Vorbilder von Halloween bis Scream, wie Maske, Wandschrank und Personen, die aus dem Nichts auftauchen, werden ausgiebig verwurstet. Gleichzeitig verhält sich das bedrohte Pärchen - auch das ein Klischee des Genres - komplett irrational, ja fast schon idiotisch.
So konnte ich The Strangers durchaus etwas abgewinnen, aber bereits kurz nach dem Abspann beschlich mich das Gefühl, hier einer harmlosen Geisterbahnfahrt aufgesessen zu sein, der die verstörende Nachhaltigkeit eines Films wie Ils (der Vergleich ist unvermeidlich) fehlt.

war im Metropolis 6, Frankfurt

flinx * 2.0

(Un)erwartet langweilig

Als ich das erste Mal den Trailer von "The Strangers" sah, war meine erste Reaktion: "ach je, ein (schlechtes und unnötiges) Hollywood Remake von Ils" - ich hätte dieser ersten Reaktion vertrauen sollen, aber nachdem der andere Film in Stuttgart noch schlechtere Kritiken bekam und hier auch einige Lobeshymnen für The Strangers zu lesen waren, dachte ich, "warum nicht".

Leider wurde ich auf ganzer Linie enttäuscht. Ich habe nichts gegen langsam ansteigende Spannungsbögen, aber etwas Spannung sollte am Ende des Bogens doch herauskommen, und nicht solche uninspirierte Langeweile. Die "Schock"-Effekte reduzierten sich meist auf lautes Klopfen und plötzliches Auftauchen und Verschwinden von maskierten Personen (das war alles schon im Trailer zu sehen, und wirkte da schon nicht wirklich spannend). Die "überraschenden Wendungen" waren meilenweit vorhersehbar, und in selbstironischen Horrorfilmen mögen dumm agierende Charaktere ja ganz unterhaltsam sein, aber hier waren sie einfach nur unerträglich.
Da konnte dann auch eine nicht wirklich schlecht spielende Liv Tyler nichts mehr retten.

Nach einer Stunde (eigentlich viel zu lange, aber die Hoffnung stirbt zuletzt) habe ich dann genervt das Kino verlassen.

guckte im Metropol 1, Stuttgart

FFFler * 7.0

Ils Reloaded

Leimbacher-Mario * 7.5

Das Böse braucht keine Backstory

Wenn du dran bist, bist du dran,
„The Strangers“ zog mich mit seiner Einfachheit in seinen Bann.

Viel besser als die bunte, laute, zu späte Fortsetzung,
kommt dieser Home Invasion-Fiesling aus ohne Brimbum.

Ein kriselndes Pärchen eingekesselt von ein paar maskierten Schrecken,
da nutzt kein Weglaufen, kein Kämpfen, kein simples Verstecken.

„The Strangers“ hatte mich ohne viel Worte oder Spektakel,
selbst wenn auch er ist ganz sicher nicht ohne Makel.

Ich hatte mir z. B. etwas mehr sichtbare, spürbare Härte erhofft,
dennoch fühlt man sich plötzlich nicht mehr so sicher alleine im dunklen Loft.

Die Szene auf dem Poster, ein stummer Jumpscare quasi,
schlug mir etwa gleichzeitig auf Magen, Herzen und Blasi.

Da fragt man sich, warum sowas nicht viel öfters wird gemacht,
spätestens im letzten Drittel war dann nur noch Stille und keiner hat mehr gelacht.

Um die schöne Liv Tyler fällt Bangen nicht sehr schwer,
selbst wenn das dumme Verhalten ihres Tüppes kam des Öfteren quer.

„The Strangers“ erinnert an die Morde der Manson-Bande,
ihn locker oder unbeeindruckt aufzunehmen, dazu war ich nicht im Stande.

Home Invasion ohne Gefangene und Gnade,
nur für wirklich expliziten Gore ist er sich etwas zu schade.

Doch auch so wirkt das Gezeigte nach,
da liegt so manch ein Nerv bei mir brach.

Kurz, knackig und (in den Staaten) konkurrenzlos gemein,
hat er das Zeug dazu, dir zu schießen in Mark und Bein.

Ich frag mich, warum der etwas spaltet und ihn nicht jeder mag wie ich,
da lässt mich mein Gespür für Geschmack und Horrorimpact wohl etwas im Stich.

Fazit: Nihilistisch, grundlos, hart und erschreckend. Wahrscheinlich sogar leider realistisch. „Funny Games“ meets Slasher. Schön böse und geradeaus. Wahrhaft erschreckend und verunsichernd. Von der Banalität und Unpersönlichkeit des Todes, vom Schrecken der Fremden, vom wahllosen Töten. Ein Katz-und-Maus-Spiel aus der Hölle.

68 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Strangers
  • Score [BETA]: 66
  • f3a.net: 6.3/10 68
  • IMDb: 6.8/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-02-10 09:53

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