s Stung (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Stung

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Reviewer

Alexander * 6.5

’Cause they are everywhere.

„Insects, see them crawling
Insects, in their thousands
Insects, see them
Looking for you
Insects, insects
Now you’re involved
Watch the insects
’Cause they are everywhere
They’re insects
See them looking!“

„Insects“, Altered Images, 1982.


Freunde von Insektenhorror dürften an Stung mal wieder ihren Spaß haben. Wie schon zuvor im Crowdpleaser „Big Ass Spider“, aber auch im 2009 gezeigten und meiner Meinung nach etwas cooleren „Infestation“, lässt man hier richtig eklige Insekten auf einen Haufen vollkommen unvorbereiteter Opfer los und tobt sich dabei augenzwinkernd mit durch die Luft segelnden und herumsummenden Viechern aus, die dem Insektenphobiker wohlige Schauer über den Rücken jagen, ohne dass sich der Film dabei aber jemals wirklich ernst nimmt.

Und genau das ist auch das kleine „Problem“ von Stung: Für mich war der Film viel zu lustig, um wirklich gruselig zu sein, dabei gleichzeitig aber auch zu ekelhaft, um nachhaltig zu amüsieren. Diesen nicht sehr leichten Spagat, an dem sich schon zahlreiche Horror-Comedies verbogen haben, dürften Infestation und vor allem Big Ass Spider vielleicht etwas besser hinbekommen haben. Trotzdem ist Stung wirklich gute Unterhaltung und überzeugt insbesondere in der ersten Filmhälfte durch schönen Dialogwitz und eine sich langsam aufbauende Spannung drohenden Unheils, und die wirklich hervorragend gut gemachten Riesen-Insekten, die in ihrer Umsetzung zu überzeugen wissen, sind vom Feinsten.

Spaß machte mir vor allem auch Clifton Collins Jr. als etwas nerdiger Antiheld. Und auch der von mir hochverehrte, und in Würde stark gealterte, Lance Henrikson trägt einmal mehr mit seiner großartigen Rolle einen maßgebenden Anteil zum Film bei und es beschleicht einen dabei in leichter Wehmut an längst vergangene „Millennium“–Tage das ungute Gefühl, dass man Lance vielleicht bald nicht mehr auf der Leinwand sehen können wird.

Manko des Films ist, dass der Story nach einer Weile sowohl Gags als auch Ideen auszugehen scheinen und der Film einen nicht wirklich bis zum Ende neugierig zu halten vermag. Zumindest ging mir das so. Denn etwa zur Mitte des Films kippt die Story aus ihren ursprünglich reichlich komödiantischen Ansätzen plötzlich in eine eher garstige Geschichte um und nimmt dem Film dabei auch etwas von seinem anfänglichen Charme.

Fazit: Wer einfach nur einen Popcorn-Horror für die kleine Erfrischung zwischendurch sucht oder einen Partyfilm, um mit viel Bier und guten Freunden auf dem FFF Spaß zu haben, ist hier sicherlich richtig und wird sich gut unterhalten fühlen. Wer, so wie wir, tatsächlich im Sommer plötzlich ein Wespennest, gefüllt mit riesigen schwarzen, wilden Wespen im Haus entdeckt, vielleicht eher nicht.

D.S. * 6.0

Er war stets bemüht.

Dass das mit dem deutschen Genrefilm immer so eine Sache ist, brauche ich wohl kaum einem Leser dieser Zeilen weiter erläutern. STUNG macht da schon mal etwas Grundlegendes sehr viel richtiger als die Mehrzahl seiner Kollegen: Er verzichtet darauf, die Hauptrollen mit deutschen Schauspielern zu besetzen. Auch, wenn das in erster Linie dem Ziel seiner besseren internationalen Vermarktbarkeit geschuldet ist, wie so vieles rund um diesen Film: Es führt prompt dazu, dass sich dieses Creature-Feature wie ein richtiges Creature-Feature anfühlt. Und nicht wie einer der üblichen, Fremdscham induzierenden Pseudo-Genre-Krämpfe auf Pro7-Niveau.

Nein, STUNG kann sich durchaus sehen lassen und bietet dem Freund trashiger Monsterinsektenexzesse eine solide Packung versierter Nischen-Unterhaltung mit allem, was hier dazugehört – darunter einige erstaunlich gelungene Splattereien (die aber niemals zu brutal ausfallen), eine de facto nicht vorhandene Story samt typisch debiler Erklärung für die Killermutationen sowie ab dem zweiten Drittel des Films eine Nonstop-Folge von Flug- und Stichattacken, die zu hübsch hässlichen Verwandlungen der Opfer in Giganto-Monster führen.

Alles gut also? Der rundum gelungene Partyfilm und klare Fresh-Blood-Favorit? Das leider doch nicht. Und das hat mehrere Gründe. Zum einen liegt der Originalitätsgrad hier ungefähr bei Null, man hat das alles fast genau so schon in zu vielen anderen Filmen gesehen. Zum anderen, und das ist viel schlimmer, merkt man dem Film in jeder Sekunde an, dass er unbedingt ein Crowd-Pleaser sein möchte. Coole Sprüche, lustige Situationen – die aber alle viel zu bemüht, ja oft sogar gezwungen wirken, um wirklich lässig zu wirken. Da merkt man dann doch deutlich, dass es sich um ein „Fan-Werk“ handelt: Sorgfältig alle Konventionen und Publikumserwartungen bedienend, aber eben doch nicht souverän genug, um seinen eigenen Tonfall zu finden, sein eigenes, authentisches Ding durchzuziehen. Anders formuliert: Trash, der allzu offensichtlich Trash sein möchte. Und dadurch oftmals gleichermaßen zu kalkuliert wie zu verkrampft herüberkommt.

Hinzu gesellt sich eine gewisse Unentschiedenheit des Films. Wie die Macher im Q&A nach dem Screening erläuterten, war STUNG ursprünglich gar nicht als humoristisches Event angelegt – das Anheben des „Lustischkeits“-Levels wurde wohl erst vom internationalen Produktionspartner angeregt. Das führt dazu, dass man in der ersten Filmhälfte zahlreiche Comedy-Einlagen geboten bekommt, die aber im weiteren Verlauf zugunsten von klassischem, im Rahmen seiner Bedingungen „ernsthaften“ Tierhorror fast völlig zurückgefahren werden. Für eine Komödie ist STUNG so auf lange Sicht nicht lustig genug – wenn man den hier präsentierten Humor denn überhaupt lustig findet –, für einen Terrorfilm aber in seinem überspitzten Set-up und der klamaukigen Figurenzeichnung klar zu albern.

Schlussendlich fällt für mich noch negativ ins Gewicht, dass ich den „Helden“ der Erzählung furchtbar unsympathisch fand. Ein nerdiger Klemmi, der aus irgendwelchen Gründen zu glauben scheint, er sei witzig, interessant oder gar liebenswert. Dass hier auch noch eine ***SPOILER***– trotz allem natürlich zu seinen Gunsten verlaufende – Lovestory eingeflochten wurde, macht es nicht besser: Einfach kein Typ, mit dem man sich als Zuschauer identifizieren will. Aber das sehen die Macher des Films offensichtlich anders. Was jetzt nicht unbedingt für ihre Meinung vom Genrepublikum spricht. ;)

Kurz gesagt: für einen deutschen Film (JA, das musste ich jetzt noch mal betonen) ist STUNG erstaunlich gelungen, macht seine Sache weitestgehend ordentlich, auf internationalem Niveau. Das ist ja auch schon was wert. Wirklich begeistern kann er den Fan allerdings nicht – dafür gibt er sich viel zu viel Mühe, genau das zu tun. Und langweilt darüber stellenweise ein wenig. Knappe 6 Punkte.

saß im Cinestar, Frankfurt

Janina Himmen * 7.0

Mutierte Killerwespen mischen eine Gartenparty auf. So einfach lassen sich die wenigsten Filme zusammenfassen. STUNG macht keinen Hehl daraus, dass er einfach nur mit seiner Stachelaction unterhalten will - und das macht er gut! Überzeugende Effekte, sympathische Charaktere, ein paar nicht zu nervige Gags und das nötige Maß an Blut sind vertreten. Das macht Laune. Auf eine richtige Handlung kann ich dabei verzichten.

Absolute Begeisterung wollte sich bei mir allerdings trotzdem nicht einstellen, was wohl vor allem daran liegt, dass ich schon zu viele Monster- oder Zombiekomödien nach dem selben Schema gesehen habe. Man wird zwar unterhalten, aber wirklich frisch fühlt es sich nicht an, und das fehlt dem Film dann, um aus der Masse herauszustechen. Man muss STUNG aber zugestehen, dass er (vor allem Dank der wirklich hübsch anzusehenden Wespen) zu den besseren Vertretern des Genres gehört, und das, obwohl solche Genrebeiträge aus Deutschland extrem selten sind. Ich hoffe, dass aus dieser Richtung in Zukunft noch mehr kommt. Vielleicht trauen sie sich ja dann, die ausgetretenen Pfade zu verlassen.

Erstveröffentlichung

guckte im Cinestar, Frankfurt

NakNug * 3.5

Besticht nicht mit Witz

Deutsches Genrekino kommt viel zu selten vor - ein deutsches Creature Feature? Gar nicht.
Wie soll man solch einen Film bewerten? Soll man darauf hinweisen, dass es eine "seltene Filmperle" ist, weil es Made in Germany ist? Soll man einen anderen Maßstab als bei ausländischen Produktionen ansetzen? Ich finde nicht. All das, was hier bei Stung schief läuft, sollte man frei aussprechen und nicht auf dem deutschen Filmauge blind sein.
Während die Creatures einen sehr guten und passenden Eindruck hinterlassen, bleibt leider der Filmaufbau, der Witz, die Dramaturgie und der "Sinn" auf der Strecke.
Allzu schnell verfällt der Film von "kleinem Ungeziefer" zu großen Riesen-Insekten und hat so gut wie keinen zweiten aufbauenden Akt. Die Erklärung für die Ankunft der ***SPOILER***mutierten Tiere wird einmal ganz nebenbei erwähnt. Der Held stolpert ein ums andere Mal unfreiwillig komisch durchs Bild. Die vorhandene Chemie der beiden Hauptprotagonisten wird nicht gradlinig genutzt und die Figur des Clifton Collins jun. wird im Grunde nicht näher erklärt. Alles wird nebensächlich und ohne Herz abgehandelt. Es fühlt sich an, als ob sich die Macher durch eine Checkliste durcharbeiten würden. Einem Vergleich zu ähnlichen Popcorn-Party-Bier-Späßen wie Big Ass Spider und Infestation hält Stung leider nicht stand, was wirklich schade ist.

glotzte im Savoy, Hamburg

ArthurA * 4.5

Potenzial vertan

Optisch und tricktechnisch wird hier hohes B-Movie-Niveau geboten. Umso mehr finde ich es dann schade, dass trotz dieser guten Elemente Stung nie zu dem Partykracher wird, der er vermutlich gerne wäre. Für eine Horrorkomödie ist er nicht lustig genug, für einen ernsthaften Horrorfilm ist er zu albern. Was bleibt, sind einige nette Einfälle, tolle, schleimige Splattereffekte und ein stets souveräner, wenn auch sehr in die Jahre gekommener Lance Henriksen.

Erstveröffentlichung

glotzte im Residenz, Köln

Herr_Kees * 4.5

Creature Feature von der Stunge

"Wir haben einen kleinen blöden Film gemacht – am besten holt ihr euch noch schnell ein Bier." – Produzent Benjamin Munz

Auch wenn der Satz natürlich fürchterlich ist, muss man ihn hier sagen: Für einen deutschen Film ist STUNG ganz ordentlich. Im Vergleich mit anderen Genrefilmen und Creature-Features leider nicht. STUNG ist weder spannend noch eklig noch lustig, sondern wechselweise entweder laut oder langweilig. Der Charakter von "Paul" ist sichtlich an Simon Pegg angelehnt, Matt O’Leary fehlt aber leider komplett das komödiantische Talent dazu und auch die übrigen Schauspieler sind höchstens Mittelmaß; Clifton Collins Jr. nervt unglaublich und Lance Henriksen wirkt dazwischen reichlich deplaziert. Das einzige, was mit den besseren Vertretern des Genres mithalten kann, sind die Effekte – das können wir hier in Baden-Württemberg.

war im Metropol, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 6.0

Fast Food muss auch mal im Creature-Horror sein

Nennt es Besonderheiten-Bonus, Filmfest-Extra oder Deutschland-Plus - aber mir gefällt "Stung"! Eine deutsche Produktion, wie man sie eigentlich schon verlorengeglaubt hat & die es viel öfters geben sollte! Also gönne & erhoffe ich dem Film seinen kleinen Erfolg, damit er keine einzigartige Besonderheit bleibt. Anstatt in die 127. seichte Pro7-RomCom zu investieren, sollte es doch zumindest ab & zu so etwas geben!

Ein Plot, der auf eine Serviette passt, ein Film, der perfekt ins Nachtprogramm passt & der kurzweilig as hell ist. Ein altes Landhaus, nette Allerwelts-Charaktere & mutierte Riesen-Insekten - B-Movie-Herz, was willst du mehr! Ich würde ihn definitiv zu den besseren Creature-Features der letzten 10 Jahre zählen. Klar erfindet er das Genre nicht neu, überrascht wenig, ist aber trotzdem mehr als solide. Würde ich im Fernsehen zu ihm zappen, auch betrunken, nachts, nach der Disko, würde ich sicher dranbleiben & Spaß haben. Es muss gerade dann ja nicht wirklich mit Anspruch & tieferem Sinn sein.

Dann garniert man den trashigen Spaß noch mit ein paar Bier, guter Stimmung, einem tollen Auftritt von Lance Hendrikson & heutzutage raren echten Effekten bzw. Puppen, und fertig ist ein Partygranate. Zwar eine nach Formel, aber nach akzeptabler Formel. Und spätestens, wenn das erste Gesicht aufsplattert oder Herr Collins Jr. ***SPOILER***mit einer gehirnsteuernden Wespe in der Schulter eine Show abzieht, verzeiht man einige bekannte Elemente. Auch das Ende war richtig typisch B-Movie & zieht nochmal ein Ass aus dem Ärmel. Den direkten FFF-Vergleich mit dem thematisch ähnlichen "Bite" verliert er nur ganz knapp.

Fazit: kurzweilig, spaßig & so gar nicht deutsch - B-Movie-Spaß, den man meist schlechter sieht!

war im Residenz, Köln

54 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Stung
  • Score [BETA]: 46
  • f3a.net: 5.5/10 54
  • IMDb: 5.0/10
  • Rotten Tomatoes: 33%
  • Metacritic: 46/100
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 12:50

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