Endlich mal wieder ein richtiger Kracher aus Japan, bei dem sich sogar Takashi Miike warm anziehen muss! Survive Style 5 + ist der filmgewordene Irrsinn. Am Anfang könnte man noch vermuten, dass man es nur mit einem weiteren recht schrägen Film aus dem Land der aufgehenden Sonne zu tun hat, aber Survive Style 5+ hebt sich weit von den meisten verwandten Filmen ab. Völlig verschiedene Handlungsstränge, die sich an den unmöglichsten Stellen in Tarantino- oder Altman-Manier überschneiden, und ein Sammelsurium an aberwitzigen Einfällen und surrealen Situationen (z.B. ein Mann, der sich in einer Hypnosesitzung für einen Vogel hält und den Rest des Films daraus nicht mehr erwacht, weil der Hypnotiseur ermordet wird). Survive Style 5+ hat genug Kreativität für zehn Filme, aber trotzdem wird es nie zuviel; alleine das surreale und schrille, aber sehr künstlerische Setdesign ringt einem Bewunderung ab (Kubrick lässt grüßen). Die Charaktere - unter ihnen Vinnie "Snatch" Jones als einziger Nichtasiat - sind comichaft überzeichnet, jedoch nur selten albern, dafür originell und witzig. Ein weiterer Pluspunkt ist der Soundtrack und der passende Musikeinsatz an der richtigen Stelle. Das Sahnehäubchen ist jedoch das poetisch gefärbte Ende, das den avantgardistischen Film am Ende sogar noch aufwertet. Keine Frage, Survive Style 5+ ist einer der Höhepunkte des Fantasy Filmfest 2005 und vielleicht sogar einer der besten Filme des Jahres. 9/10 mit Tendenz nach oben.