s Swiss Army Man (2016) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Swiss Army Man

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Reviewer

dasmetall * 7.0

Abgefahren

Swiss Army Man ist ein wirklich obskurer, skurriler, sehr origineller Eröffnungsfilm, der wohl in Rekordzeit ausverkauft war.

Definitiv ein Film der nicht jeden Geschmack treffen dürfte...

Die Szenen pendeln zwischen albern, platt, kindisch und witzig, kreativ, melancholisch schön, bewegend.

Mir hätte der Film noch besser gefallen, wenn man nicht den Griff in die Furz-Witz Kiste so überstrapaziert hätte.

Dafür waren die beiden Darsteller wirklich klasse. Daniel Ratcliffe hat mir schon in HORNS abseits des Mainstream ganz hervorragend gefallen und hier knüpft er nahtlos daran an.

Ein sehr spezieller Film, der mich aber trotz dem übertriebenen Slapstick Humor gut unterhalten hat.

war im Cinestar, Berlin

Lovecraft * 7.0

Leiche auf Urlaub

Findet ein Schiffbrüchiger am Strand eine furzende Leiche…

Was von der Prämisse her nach einem Inselwitz mit Niveau und Bartlänge von Fips Asmussen klingt, entwickelt sich trotz oftmals wiederkehrender Flatulenz-Komik zu einem originellen, streckenweise mehr als surrealen Off-Roadmovie, in der Daniel Radcliffe ausgesprochen überzeugend den mit beeindruckenden Fähigkeiten ausgestatteten Verblichenen gibt. Irgendwann fängt die Leiche dann auch noch an zu quatschen, und es entwickeln sich philosophische Diskussionen über das Leben, das Universum und den ganzen Rest. Das ist alles schon ganz unterhaltsam und spaßig, gelegentlich auch tiefgehend. Gerade, wenn man die zu entschlüsselnde Metaebene mit einbezieht. Eine solche Männerfreundschaft zwischen Mann und Leiche hat man jedenfalls auf der Leinwand noch nicht gesehen.

Einen besseren Film werde es im 2016er Jahrgang nicht mehr geben, schwärmte (drohte?) Rainer bei der Ansage. Wir werden sehen.

war im Cinestar, Berlin

Edwinita * 5.0

Weird....

In der eingespielten Begrüßung versprachen uns die Regisseure einen Film, der "weird" ist.

Und den haben wir auch bekommen. Slapstick-Humor trifft auf ernste philosophische Fragen über den Sinn des Daseins, Tabula Rasa versus gesellschaftlicher Konditionierung und dem Wert von Freundschaft in Zeiten absoluter Einsamkeit. Es ist eine interessante Balance zwischen The Power of Fart wie auch einer sehr phantasievollen Power of Alone.

Leider kippt die Metaebene in der Mitte des Films und er versucht, seine Botschaft mit dem fast schon erhobenen Zeigefinger zu vermitteln. Schade, es hätte ein großartiger Film werden können.

glotzte im Cinestar, Berlin

Giallorossa * 8.5

Dead Poopskid

Das war er also, der Eröffnungsfilm, auf den sich die Macher von Rosebud nach eigener Aussage einhellig als Einstieg ins diesjährige FFF geeinigt hatten. Ich fand ihn sehr gut und kurzweilig, und ja, es war mal etwas völlig Neues und ganz Anderes. Zunächst mal Daumen hoch für die beiden Hauptdarsteller. Beide überzeugen, und David Readcliffe spielt die Leiche dermaßen überzeugend, da muss man sich schon fragen, ob er nicht irgendwelche Beruhigungsmittel genommen hat, um so starr zu bleiben. Auch, dass ein echter Bär und keine CGI-Kreatur die Leinwand füllte, ist gelungen. Das größte Manko ist allerdings die Story, die ich doch zu unrealistisch fand. Zwischendurch kam bei den Szenen im Wald auch mal kurz Langeweile auf. Furzen zur Fortbewegung ist allerdings schon eine gute skurrile Idee! Auch wenn die komischen Momente überwiegen, handelt es sich wohl eher um eine Tragikomödie. Für reine Horrorfans ist der Film aber definitiv nichts! In jedem Fall besser als die letzten beiden Eröffnungsfilme!

guckte im Cinecitta', Nürnberg

MrRossi * 5.0

Odd Couple

Gestrandet auf einer einsamen Insel, gibt es für Hank nur noch einen Ausweg - seinem Leben ein Ende zu setzen. Just in diesem Moment taucht die Leiche Manny am Strand auf, die sich nicht nur als titelgebendes Allzweckwerkzeug entpuppt, sondern auch Hanks Leben verändern wird.

Jede weitere Information über den Inhalt wäre eine Information zu viel, denn Swiss Army Man lebt von seiner absurden, merkwürdigen Handlung - der Trailer verrät leider schon viel zu viel hiervon.

Swiss Army Man ist eine Mischung aus reichlich Slapstick und gesellschaftlichen Fragen über menschliches Verhalten und Zusammenleben und Freundschaft. Getragen wird der Film allein durch die beiden Hauptdarsteller Paul Dano und Daniel Radcliffe, die angesichts des extrem merkwürdigen Settings hier in meinen Augen Großartiges leisten und den Film retten.

Damit dieser Film einen abholt, ist es wichtig, dass er auf der emotionalen Ebene funktioniert, und man merkt ihm an, dass er dies mit aller Anstrengung auch versucht - erkennbar auch am wundervollen, emotionalen Soundtrack. Aber genau das hat bei mir bis auf wenige Szenen nicht funktioniert. Und so blieb dann oft nur das oberflächlich Offensichtliche auf der Leinwand übrig - der flache Slapstick -, der sich aber wiederholt und abnutzt. Nach den vielen Vorschusslorbeeren sehr, sehr schade.

war im Cinecitta', Nürnberg

Herr_Kees * 7.0

Die Poesie der Flatulenz

Die gute Nachricht (für manche): SWISS ARMY MAN ist kein One-Joke-Movie und lebt auch nicht ausschließlich von seinen Furzwitzen – auch wenn der Flatulenz hier eine ebenso funktionale wie poetische Dimension eingeräumt wird. Die schlechte Nachricht (für andere): SWISS ARMY MAN ist nicht die schräge, abgefahrene Zombiebuddy-Comedy, die der Trailer vielleicht erwarten lässt – auch wenn der Film einige schön inszenierte WTF-Momente zu bieten hat.

Im Kern erzählt SWISS ARMY MAN eigentlich eine sehr unspektakuläre, tieftraurige Geschichte, die er mit seiner Michel-Gondry-spinnerhaften, aber auch immer leicht pubertären Fantasie so verfremdet, dass man am Ende gar nicht mehr so recht weiß, was man da eigentlich gerade gesehen hat. In jedem Fall einen interessanten, nicht immer fesselnden Film mit einem wirklich furchtlosen Daniel Radcliffe, der sich offenbar wirklich mit aller Gewalt von seinem Zauberlehrlingimage befreien will. Soll uns recht sein.

staunte im Metropol, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 8.0

Mit Furzantrieb Richtung innere Mitte

Kreativität, Originalität, Mut, Ideen, Eier - Dinge, die man landläufig verloren glaubt im Big Business der Filmwelt. Dass es zumindest im Indie- & Genrebereich zum Glück noch Ausnahmen gibt, zeigt "Swiss Army Man" der Daniels, einem wilden, jungen Duo von Regiedebütanten (zumindest langfilmisch). Kaum zu beschreiben, kindisch, bescheuert & einzigartig - ja, das trifft alles auf dieses Abenteuer eines Mannes & seiner Allzweckleiche zu. Doch wer den Film als 100-minütigen Pupsjoke abtut, sollte sich fragen ob er wirklich aufgepasst hat & ihn wahrscheinlich direkt noch einmal sichten.

Denn unter der absurden Grundidee, die man eher einem Kurzfilm zuschreiben würde, befindet sich vor allem eins: ein riesengroßes, pulsierendes Herz. Für Filme, für Menschen, für Außenseiter & für das Besondere im Leben. Eine Bereicherung ist diese kleine Perle & ein mehr als würdiger Eröffnungsfilm zum 30. Jubiläum des Fantasy Filmfests. Sobald er höchst verdient in ein paar Monaten seinen regulären Kinostart bekommt, darf ihn keiner verpassen. Kein Harry-Potter-Fan, kein Furzer & kein Bestatter, kein Urlauber auf einer einsamen Insel & kein Pfadfinder. Kein Filmfan, der endlich mal wieder etwas wahrhaft Einzigartiges erleben will!

Etwas Neueres & Ideenreicheres, Kreativeres & Hübscheres wird man dieses Jahr nur schwer finden auf der Leinwand. In Kombination erst recht nicht. Dass die zwei Hauptdarsteller zu den begabtesten ihrer Riege & Generation gehören, ist nichts Neues - doch hier toppen sie sich selbst & liefern einmalige Performances inklusive prickelnder Chemie ab. Radcliffe schafft es als hilfreiche Leiche sogar endlich mal sein, in meinem Kopf scheinbar einbetoniertes, Harry-Potter-Bild nahezu komplett abzustreifen.

Dazu kommen einige wunderschöne Bilder, etliche Ideen von ganz weit hinten aus der Zu-Gewagt-Kiste & ein tief sensibler, menschlicher & psychologischer Unterbau, der die witzige Grundidee letztendlich zu einem ausgewachsenen Hit & sehenswerten Film macht. Man lacht, denkt nach, diskutiert danach & sieht das Leben vielleicht sogar mit anderen, wacheren, lebendigeren Augen - wer hierüber meckert, muss halt wieder den glattgebügelten Mainstream-Müll gucken & filmisch wie geistig auf der Stelle treten. Frische Wege & mutige Ideen gibt es hier für 5 Filme.

Fazit: einer der kreativsten & abwegigsten Filme der letzten Jahre - eine Two-Man-Show zum Verlieben, Träumen & frei drauf los Furzen!

D.S. * 7.5

Auf Abenteuertour mit einer Allzweckleiche

So ein Leichnam ist schon eine praktische Sache und man sollte eigentlich nie ohne einen unterwegs sein – zumindest nicht, wenn man sich seinen Pfad aus der fernen Wildnis zurück zur Zivilisation bahnen will. So wie Hank, ein unglücklicher Loser und Loner, auf einem winzigen Eiland gestrandet, ohne Hoffnung auf Rettung und des Lebens überdrüssig. Bis er auf Manny trifft, den das Meer herangespült hat. Der erweist sich zunächst als smartes Fortbewegungsmittel, dann als Trinkwasserspender und schließlich auch als ein Gesprächspartner, durch den Hank viel über sich und sein Leben lernt – auch wenn er sich allen Einsichten anfangs vehement versperren will.

Zugegeben, in seinem ersten Viertel wirkt SWISS ARMY MAN durch seine (scheinbare) Story-Idee und vor allem durch das buchstäbliche Herumreiten auf dem Furz-Witz ein wenig wie präpubertärer Klamauk. Er entfaltet dann jedoch einerseits erstaunliche Tiefe, sogar ebenjene Flatulenz-Thematik erhält fast nebenbei geradezu philosophisches Gewicht. Andererseits beeindruckt und verzaubert der Film aber vor allem durch die Furchtlosigkeit seiner Macher, mit der sie allen Konventionen ins Gesicht lachen und mit geradezu kindlicher Freude völlig ungebremst schiere Kreativität zelebrieren. Es gibt hier wirklich außergewöhnliche Ideen zu bestaunen, bunt, euphorisch, magisch; eingebettet in eine tief tragische Komödie voller Liebe für ihre Figuren und ihre Geschichte. Stellenweise erinnert der Einfallsreichtum tatsächlich an Gondry, die Umsetzung wirkt allerdings weit weniger ästhetisiert, lebendiger, energiegeladener.

SWISS ARMY MAN ist ein Buddy-Roadmovie der ungewöhnlichsten Art, im Kern jedoch ein Film über Ehrlichkeit und Liebe zu sich selbst und anderen. Er kann nicht über seine gesamte Laufzeit fesseln, wirkt phasenweise etwas zerstreut und ist durch und durch zu skurril, um bei seinem Kinostart im Oktober große Publikumserfolge erwarten zu lassen.

Fürs FFF ist er aber als Opener wie gemacht und ein so einzigartiges Filmerlebnis, dass man ihn als Festival-Fan eigentlich mitnehmen MUSS. Gute 7,5 Punkte.

saß im Cinestar, Frankfurt

Janina Himmen * 9.0

If you don’t know friendship, you don’t know shit

Was für ein liebenswerter, kreativer, ungewöhnlicher Feel-Good-Movie, und für mich einer der bisher besten Fantasy-Filmfest-Eröffnungsfilme! Es geht um Freundschaft und darum, sein Glück zu finden. Und um eine furzende Leiche, aber das sollte einen nicht abschrecken, obwohl es erst mal bloß nach stumpfem Humor klingt.

Hank sitzt schiffbrüchigerweise auf einer kleinen Insel fest und hat schon mit seinem Leben abgeschlossen, als plötzlich ein toter Mann an den Strand geschwemmt wird. Mit seiner Hilfe schafft er es, ans Festland zu gelangen, und schleppt die Leiche von da an mit sich Richtung Zivilisation. Zuerst, weil er dankbar für die Rettung ist, nicht mehr einsam sein will und möglicherweise einen leichten Knacks weg hat. Aber daraus entwickelt sich eine echte Freundschaft.

Viel mehr sollte nicht verraten werden, denn wie sich die Reise der beiden entwickelt, und zu was so eine Leiche noch alles gut sein kann, steckt voller Überraschungen. Dabei passiert streng genommen gar nichts Bombastisches in dem Film. Er lebt von seinen beiden Hauptdarstellern, die gleichzeitig verrückt wirken, aber auch sehr menschlich. Man schließt sie jedenfalls schnell ins Herz. Und wenn Hank für seinen toten Kumpel aus Müll kleine und große Kunstwerke zaubert, dann ist das nicht nur rührend, sondern auch sehr phantasievoll in Szene gesetzt. Möglich, dass der Film sich beim zweiten Mal etwas zieht, aber ich ziehe ihn trotzdem schon für einen Heimkino-Kauf in Erwägung.

Mir hat SWISS ARMY MAN mit seinen skurrilen Einfällen jedenfalls ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Und dieses Gesumme einen Ohrwurm in meine Gehörgänge. Dadadaadaadaa...

Erstveröffentlichung

goutierte im Cinestar, Frankfurt

ArthurA * 8.5

Magisch, menschlich und einzigartig

Zauberhaft, fantastisch, warmherzig, exzentrisch, humorvoll, originell, liebevoll. So werden nicht wenige Zuschauer diesen Film beschreiben. Infantil, dämlich, eklig, bescheuert. Auch solche Reaktionen wird man mit Sicherheit vernehmen. Es stimmt, vieles spielt sich bei Swiss Army Man unter der Gürtellinie ab. Sogar Emotionen und Traumaverarbeitung. Denn Swiss Army Man ist weitaus mehr als eine Ansammlung an Furz-, Masturbations- und Peniswitzen (obwohl es von jeder Sorte welche gibt), sondern eigentlich eine zutiefst bewegende Auseinandersetzung mit Themen, die genauso menschlich sind wie unsere Körpergase: Entfremdung, Freundschaft, Liebe, Ängste und Verlust. Es ist ein Film, in dem eine Diskussion über Selbstbefriedigung in einem Moment von lustig zu traurig umschwenkt und in dem ein Furz eine emotionale Szene bestimmt.

Dass dieser ambitionierte Film auch trotz seiner ultraschrägen Prämisse funktioniert, ist den Erstlingsregisseuren Dan Kwan und Daniel Scheinert (die sich einfach "Daniels" nennen) zu verdanken. Mit einem guten Auge für einprägsame Bildsprache, unendlichem Einfallsreichtum und vor allem dem Mut, jenseits der Grenzen des guten Geschmacks zu gehen, beschwören sie ein unvergessliches Feuerwerk aus Bildern, Musik und spürbarer Lebensfreude herauf, das man zuletzt in dieser Form bei Benh Zeitlins magischem Erstlingswerk Beasts of the Southern Wild erleben konnte.

Erstveröffentlichung

saß im Residenz, Köln

Roughale * 10.0

What a great opening!

Endlich ist es wieder soweit, das Fantasy Filmfest ist in Hamburg am Start und trotz, meist zeitlich bedingter, knapper Filmauswahl meinerseits, steigerte sich die Vorfreude in den letzten Tagen dann doch ganz schön!

Aber genug vom allgemeinen Bla Bla, lassen wir uns zum diesjährigen Eröffnungsfilm kommen, der angeblich relativ unterschiedlich rezipiert wurde, ich fand ihn absolut klasse und er hat mMn alles, was ein Eröffnungsfilm haben sollte, aber all das der Reihe nach. Die Macher hatten die Absicht, mit dem Film etwas ganz Anderes zu machen, wie sie es in einem kleinen Einspieler vor dem Film dem Publikum mitteilten. Das ist ihnen mMn gelungen, es wurde eine sehr schräge Grundvoraussetzung geschaffen (zweimalig abgebrochener Suizid eines auf einer einsamen Insel Gestrandeten wegen einer furzenden Leiche am Strand) und die Handlung des gesamten Films verlief mit vielen Überraschungen und mit sehr fantasiereichen Ideen, die auch optisch sehr gut umgesetzt wurden (z.B. die tollen Modelle vom Bus und dem Auto, die der Gestrandete aus Müll und Ästen zusammenbaut). Dazu kommt noch ein exzellentes Schauspiel, besonders von Daniel Radcliffe, der der Leiche wirklich Leben einhauchen konnte und auch einen mir sehr zusagenden Humor dadurch generieren konnte. Peinlicherweise kapierte ich erst beim Ansehen den Titel des Films, aber wenn das auch recht spät ist, so möchte ich den auch zu der Genialität zählen.

Fazit: Grosses Lob an die Macher und ein Riesendank an die FFF Verantwortlichen für diesen tollen Eröffnungsfilm - ich vergebe gerne die volle Punktzahl!

war im Savoy, Hamburg

Christian * 7.5

"Einmal Mensch und zurück, bitte!"

Nun ist es also auch in Hamburg eröffnet, das diesjährige Fantasy Filmfest, Ausgabe Nummer 30. Der rasant ausverkaufte Swiss Army Man ist eine gute Wahl! Der erste Langfilm der beiden “Daniels†ist ein wilder Ritt, gibt Raum für viel Phantasie und lässt uns gleich nicht in Ruhe, sondern spiegelt uns Uns!

Hank (Paul Dano) ist ein Gestrandeter, sein Leben in der Isolation nicht mehr zu ertragen. Selbstmord scheint der einzige Ausweg zu sein. In diesem Moment wird die Leiche Manny (Daniel Radcliffe) angespült. Neue Hoffnung keimt auf. Manny beginnt zu sprechen und entpuppt sich als Neuinterpretation eines Schweizer Taschenmessers.

Swiss Army Man ist eine mit vielen irren Ideen vollgestopfte Geschichte, die uns zeigt was “Leben†bedeutet, wie kostbar es ist und glücklich es macht, welche Tücken es bereit hält und wie sehr man es leid sein kann.

Alleskönner Paul Dano, jüngst toll in der neuen BBC Verfilmung von Krieg und Frieden als Pierre Bezukov, spielt Hank wie es wahrscheinlich kein zweiter könnte und Daniel Radcliffe arbeitet weiter erfolgreich gegen sein Harry Potter Image an. Die beiden sind wunderbar besetzt.

Swiss Army Man spaltet die Zuschauer auf den ersten Blick, doch wer genauer hinschaut wird den Film ins Herz schließen, da lege ich mich fest. Die Dinge, die ich an dem Film bemängele (Stichwort: Ende) verblassen schnell, zu überwältigend sind Bild- und Tonsprache und die Kreativität.

Wunderbares Kino und daher auch gibt es 7,5 Cheese Balls für den kleinen Hunger zwischendurch.

war im Savoy, Hamburg

NakNug * 3.0

It’s alive...NOT

Daniel Radcliffe spielt eine Leiche. Das macht er wirklich herausragend. Also machen wir daraus einen abendfüllenden Film. Mehr brauchen wir nicht. Plot? Ja, komm...er strandet auf einer einsamen Insel mit einem lebendigen Gestrandeten. Ja, und dann...komm, lass sie über Leben, Liebe und gesellschaftliche Konventionen philosophieren. Toll! Wirklich? Nein, leider nicht. Die Leiche furzt und der leblose Körper wird oft zweckentfremdet. Zwischendurch gibt es wirres Theater über hätte, hätte, Fahrradkette und am Ende weiß man gar nicht mehr, wie einem geschieht.

***SPOILER***Wie landen die Beiden im Garten der Angebeteten? Warum taucht das TV-Team auf? Was für eine Rolle spielt der Vater? Und die Bestatter schauen einfach zu, was da passiert? Und die Polizisten? Und am Ende hat die Leiche doch noch ein Eigenleben? Häh? Wie bitte? Ist das euer Ernst? Nee, sorry, zuviel Wirrwarr, sodass ein schwacher Film mit einem glänzenden toten "Harry Potter" durch ein vollkommen abstruses Ende noch verschlechtert wird.

staunte im Savoy, Hamburg

MarxBrother81 * 7.0

Fürn Arsch?

Liebe Daniel Radcliffe-Fans, es ist vollbracht: "Harry Potter" ist nun ein gestorbener Teil dieses mutigen Schauspielers. Als Leiche macht er eine recht gute Figur und sein Hang zum Genrefilm (Die Frau in Schwarz; Horns; Victor Frankenstein) steht ihm perfekt. Er wird uns wohl in Zukunft mit weiteren Werken dieser Natur beehren. Und obwohl dieser wirklich surreale Streifen wirklich einzigartig in der momentanen, alternativen Filmhistorie ist, fehlt ihm der richtige Biss und die nötige Essenz für einen fesselnd, schrägen Film.

Denn im groben Ansatz (Cast Away lässt oftmals grüßen) schaut man dem unwirklichen Gespann gerne zu, doch es bleiben auch viele Fragen im Raum stehen, die eben nur in Form übertriebener Augenblicke gelöst werden, aber nicht erlösen. Es geht in erster Linie um das Thema Liebe, dann um sterbliche Körper und was man alles damit anstellen kann. Man kann alles reinstecken, es kommt alles wieder raus. Ja, sehr lustig.

Das Grundgerüst des Plots bietet nämlich keinen Horrorfilm, wie erst vermutet, sondern eine Mischung aus diversen Genre-Momenten. Da wird man als Zuschauer gerüttelt und geschüttelt, dass einem schon am Ende der Kopf weh tut. Was denn nun: instinktives Überleben, eine blasphemische Romanze, körperflüssiger Splatter, derbe Teen-Comedy oder gar ein Beziehungsdrama? Der Mixer hat eine Menge zu tun. Es kommt viel Buntes dabei raus.

Auch die Titelmelodie von "Jurassic Park" bekommt eine passende Hommage. Radcliffes zappelndem Körper und physischen Einsatz in Ehren: Das ist alles ein wenig zu viel für mich. Ein Regisseur hätte es wohl besser auf den Punkt gebracht.

64 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Swiss Army Man
  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 6.8/10 64
  • IMDb: 7.9/10
  • Rotten Tomatoes: 65%
  • Metacritic: 62/100
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 10:30

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