Reviewer
Kaminari * 6.5
Schwert in Ordnung
Glauben wir Sword in the Moon, dann gibt es den innerkoreanischen Bruderkrieg nicht erst seit den fünziger Jahren. Schon im 16. Jhdt. stehen sich die beiden Elitesoldaten Ji-hwan und Gyu-yeob - einst unzertrennbare Blutsbrüder - nach einem blutigem Machtwechsel auf verschiedenen Fronten gegenüber. Ji-hwan schließt sich (gezwungenermaßen) dem neuen Regime als oberster Palastwächter an, muss viele alte Loyalitäten mit dem Schwert durchtrennen und wird seither von schweren Gewissensbissen geplagt. Der totgeglaubte Gyu-yeob hingegen führt ein Schattendasein als mysteriöser Rächer und meuchelt sich des Nächtens durch den korrupten Hofstaat des neuen Königs.
Was hierbei vielversprechend anfängt wie ein Serienmörderkrimi aus der Choson Dynastie, driftet nach der ersten halben Stunde ein wenig zu lange in Flashbacks über die ganze Vorgeschichte ab. Man wartet dann eigentlich nur noch darauf, wann und wie die Freundschaft der beiden Feinde wider Willen auf die letzte Probe gestellt wird. Einigermaßen spannend ist das ganze dennoch und eine Reihe stylischer, nächtlicher Schwertkämpfe auf Palastdächern sorgen ebenfalls für Kurzweil. Leider werden auch hier (wie öfters in koreanischen Martial Arts Filmen der Fall) Kämpfe auf einmal in verschwommener Zeitlupe dargestellt - auch eine Art, bei der Choreographie zu sparen...
Das überpathetische Ende, wie auch die relativ unsympathischen Hauptdarsteller werden wahrlich nicht überall Gefallen finden, aber Fans von Musa oder Bichunmoo sind auf jeden Fall auch hier sehr gut bedient.
Was hierbei vielversprechend anfängt wie ein Serienmörderkrimi aus der Choson Dynastie, driftet nach der ersten halben Stunde ein wenig zu lange in Flashbacks über die ganze Vorgeschichte ab. Man wartet dann eigentlich nur noch darauf, wann und wie die Freundschaft der beiden Feinde wider Willen auf die letzte Probe gestellt wird. Einigermaßen spannend ist das ganze dennoch und eine Reihe stylischer, nächtlicher Schwertkämpfe auf Palastdächern sorgen ebenfalls für Kurzweil. Leider werden auch hier (wie öfters in koreanischen Martial Arts Filmen der Fall) Kämpfe auf einmal in verschwommener Zeitlupe dargestellt - auch eine Art, bei der Choreographie zu sparen...
Das überpathetische Ende, wie auch die relativ unsympathischen Hauptdarsteller werden wahrlich nicht überall Gefallen finden, aber Fans von Musa oder Bichunmoo sind auf jeden Fall auch hier sehr gut bedient.
war im Cinema, München
Parzival * 8.0
Wow! Das war ja ein echter Hammer aus dem immer glänzender aufsteigenden Filmland Südkorea! Dieses Schwertkampfspektakel, mit der bekannten "Freund-Feind-Freund" Thematik weiß wesentlich besser zu gefallen als der letztjährige "Musa". Er ist wesentlich straffer erzählt, die Kampf-Szenen sind klasse choreographiert, die "Hans Zimmer" mäßige Pompös Musik passt bestens zum Pathos, was den ähnlich angelagerten "Last Samurai" noch bei weitem übertrifft. Etwas irritierend sind die langen Rückblenden, die allerdings eine emotionale Bindung erschaffen und auch die Hauptdarsteller haben nicht ganz die Klasse eines Jet Li oder Tony Leung. Aber ansonsten, ein sehr spannendes, emotionales Spektakel mit üppigen Schauwerten trotz recht geringem Tiefgang!
war im Cinema, München
Herr_Kees * 3.5
Lass stecken
SWORD IN THE MOON reiht sich nahtlos in die pathetischen und schwülstigen Koreaschinken ein, die uns seit Jahren ein Loblied von Freundschaft und Vaterland singen. Statt mitreißender Schlachten bietet der Film nur endlose Intrigenspiele, die raren Kampfszenen sind derart manieristisch und unübersichtlich inszeniert, dass selbst hier keine Faszination aufkommen kann.
Fazit: Historie statt Geschichte. Lieber MUSA sehen.
Fazit: Historie statt Geschichte. Lieber MUSA sehen.
staunte im Metropol, Stuttgart
D.S. * 7.5
Komplex
Zur Story ist von "Kaminari" schon alles wesentliche geschrieben worden, deshalb spare ich mir das hier mal. Allerdings muß gesagt werden, daß sie sich nur Stück für Stück erschließt, in einer verschachtelten Inszenierung, die den Zuschauer über das eigentliche Drama des Films lange Zeit im unklaren läßt. Dafür verwendet sie viel Zeit darauf, eine dichte Atmosphäre zu kreieren und ihre Hauptfiguren aufzubauen, ihr jeweiliges moralisches Dilemma nachvollziehbar werden zu lassen, was ihr auch ausnehmend gut gelingt.
Man braucht allerdings schon ein gewisses Interesse am asiatischen Film, an einem "historischen" Setting und an einer solchen Geschichte, um sich hier wohlzufühlen. Andernfalls könnte man sich mitunter ausschweifend langweilen oder von den Rückblenden und Perspektivwechseln des Films in Verwirrung gestürzt werden.
Dabei kommt "Sword in the Moon" letztendlich aber relativ gut auf den Punkt, die Handlung ist jedenfalls um einiges klarer und packender inszeniert als etwa in "Musa". Die eigentliche Stärke des Films sind jedoch natürlich seine großen Bilder und Gefühle, die, wie in solchen Filmen üblich, zuweilen zwar ins pathetische abdriften. Nicht zuletzt dank des passenden Soundtracks kann man sich hier jedoch ohne weiteres gefangen nehmen lassen von der eigentlich universell gültigen Aussage, die sich um die Bedeutung einmal gegebener Versprechen dreht und um das Wesen moralischer Integrität. Zudem überzeugt, daß die Hauptfiguren des Films eben nicht nur als Träger von Botschaften fungieren, sondern als durchaus komplexe Charaktere, und damit vergleichsweise realistisch, auftreten. Wozu sicherlich beiträgt, daß es oftmals zu überraschend "menschlichen" Dialogen und Handlungen kommt, die man in vergleichbaren Filmen lange suchen könnte.
Größter Kritikpunkt sind die häufig aus viel zu großer Nähe und mit Shutter gefilmten, mithin unübersichtlich inszenierten Kämpfe. Ein paar Gegner weniger, ein etwas niedrigeres Tempo, andere Kameraperspektiven wären hier wünschenswert gewesen. Da diese Kämpfe einen Großteil der Laufzeit ausmachen, beeinträchtigt das die Gesamtwirkung des Films nicht unerheblich.
Alles in allem ist "Sword in the Moon" aber ein sicherer Tip, zumindest für Genrefans, die lange genug auf einen vergleichbar großen Film warten mußten. 7,5 Punkte.
Man braucht allerdings schon ein gewisses Interesse am asiatischen Film, an einem "historischen" Setting und an einer solchen Geschichte, um sich hier wohlzufühlen. Andernfalls könnte man sich mitunter ausschweifend langweilen oder von den Rückblenden und Perspektivwechseln des Films in Verwirrung gestürzt werden.
Dabei kommt "Sword in the Moon" letztendlich aber relativ gut auf den Punkt, die Handlung ist jedenfalls um einiges klarer und packender inszeniert als etwa in "Musa". Die eigentliche Stärke des Films sind jedoch natürlich seine großen Bilder und Gefühle, die, wie in solchen Filmen üblich, zuweilen zwar ins pathetische abdriften. Nicht zuletzt dank des passenden Soundtracks kann man sich hier jedoch ohne weiteres gefangen nehmen lassen von der eigentlich universell gültigen Aussage, die sich um die Bedeutung einmal gegebener Versprechen dreht und um das Wesen moralischer Integrität. Zudem überzeugt, daß die Hauptfiguren des Films eben nicht nur als Träger von Botschaften fungieren, sondern als durchaus komplexe Charaktere, und damit vergleichsweise realistisch, auftreten. Wozu sicherlich beiträgt, daß es oftmals zu überraschend "menschlichen" Dialogen und Handlungen kommt, die man in vergleichbaren Filmen lange suchen könnte.
Größter Kritikpunkt sind die häufig aus viel zu großer Nähe und mit Shutter gefilmten, mithin unübersichtlich inszenierten Kämpfe. Ein paar Gegner weniger, ein etwas niedrigeres Tempo, andere Kameraperspektiven wären hier wünschenswert gewesen. Da diese Kämpfe einen Großteil der Laufzeit ausmachen, beeinträchtigt das die Gesamtwirkung des Films nicht unerheblich.
Alles in allem ist "Sword in the Moon" aber ein sicherer Tip, zumindest für Genrefans, die lange genug auf einen vergleichbar großen Film warten mußten. 7,5 Punkte.
war im Metropolis, Frankfurt
landscape S * 6.5
Dieser Review enthält SPOILER!Schöner Ausstattungsfilm
Am besten sind die Hüte der Minister: Krempen mit transparent schwarzem Seidenstoff. Und die Musik der Templer ist auch wunderschön. Wirklich sehr liebevoll, das ganze Production Design.
Da kommt der Film nicht so ganz mit. Was die Rebellin da genau für eine Rolle spielen soll, wurde mir nicht klar. Warum der kaisertreue Held so stoisch den Söldner auch noch als eine Art Shogun gibt, ist auch nicht sonderlich logisch. O.K., sobald derjenige, dem er sein Leben verdankt und in dessen Diensten er steht, stirbt, läuft er ja auch Amok. Anders kann man das kaum sehen.
Also eine recht beknackte Story wunderschön bebildert. Kann man doch auch Punkte für geben.
Da kommt der Film nicht so ganz mit. Was die Rebellin da genau für eine Rolle spielen soll, wurde mir nicht klar. Warum der kaisertreue Held so stoisch den Söldner auch noch als eine Art Shogun gibt, ist auch nicht sonderlich logisch. O.K., sobald derjenige, dem er sein Leben verdankt und in dessen Diensten er steht, stirbt, läuft er ja auch Amok. Anders kann man das kaum sehen.
Also eine recht beknackte Story wunderschön bebildert. Kann man doch auch Punkte für geben.
saß im Cinemaxx, Hamburg
Umelbumel * 4.0
Schwach
Ich möchte nicht zu viel über den Film sagen: er hat meine Erwartungen nicht erfüllt, es geht eigentlich nur um Ehre und Freundschaft, das aber ziemlich blöd verpackt und mit einem wirklich dummen Ende. Die Kampfszenen waren auch nicht sonderlich. Das Beste des Films war die Frau, die neben mir saß und sich jedes mal tierisch darüber aufgeregt hat, wenn jemand der Kopf oder sonstige Teile abgeschlagen wurden (muss man denn sowas zeigen, das ist ja ekelhaft)
Kann ich nicht empfehlen.
Kann ich nicht empfehlen.
war im Cinemaxx, Hamburg
Mirco Hölling * 3.0
Schrott in the Moon
Boah, wat’n Scheiß! Korea mutiert zur Fabrik von aufwendigen, aber miserablen Blockbustern, die selbst amerikanische Genrebeiträge unterbieten können. Was für eine Aufbruchstimmung, als Korea Ende der 90er sowohl im Independent-Kino als auch im Blockbusterbereich State of the Art war. Nun folgen im Bereich des Kommerzkinos Langweiler wie 2009 - LOST MEMORIES oder TUBE etc. Immer immens kitschig, voller Pathos, schlechten CGI und Wiedervereinigungsphantasien. Wen interessiert so was?
SWORD ist nun genau ein solcher Vertreter. Wenn’s denn wenigstens routiniert inszeniert worden wäre... Aber nichts da. Zwei Low-Class-Actors kämpfen sich durch diesen Langweiler und bieten noch nicht mal ordentlichen Schwertkampf, denn leider ist der Regisseur offenbar zu einer Kampfchoreographie nicht in der Lage gewesen. Extreme Nahaufnahmen, CGI und High-Tempo-Schnitt wollen dieses Unvermögen kaschieren, was leider nicht gelingt. Wenn die Kamera sich mal auf Totalen beschränkt, verliert man sofort die Räumlichkeit und es offenbart sich ein stümperhaftes Leinwandchaos.
Lieber noch mal MUSA schauen.
Mirco Hölling (14.08.2004)
SWORD ist nun genau ein solcher Vertreter. Wenn’s denn wenigstens routiniert inszeniert worden wäre... Aber nichts da. Zwei Low-Class-Actors kämpfen sich durch diesen Langweiler und bieten noch nicht mal ordentlichen Schwertkampf, denn leider ist der Regisseur offenbar zu einer Kampfchoreographie nicht in der Lage gewesen. Extreme Nahaufnahmen, CGI und High-Tempo-Schnitt wollen dieses Unvermögen kaschieren, was leider nicht gelingt. Wenn die Kamera sich mal auf Totalen beschränkt, verliert man sofort die Räumlichkeit und es offenbart sich ein stümperhaftes Leinwandchaos.
Lieber noch mal MUSA schauen.
Mirco Hölling (14.08.2004)
goutierte im Cinemaxx, Hamburg
15 Bewertungen auf f3a.net