s Tales of Halloween (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Tales of Halloween

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Reviewer

Lovecraft * 8.0

Night Of The Pumpkins

Was würde die Horrorfilmindustrie nur ohne die Gruselnacht vor Allerheiligen anfangen? Nach dem eher durchschnittlichen "Hellions" kommt hier der zweite diesjährige Halloween-Streifen mit insgesamt 10 Storys teilweise namhafter Genreregisseure, und der ist ein ganz anderes Kaliber. Quasi der kleine, unartige, verspielte Bruder von "Trick ’r treat". Eine vergleichbare optische Opulenz darf man angesichts des deutlich geringeren Budgets zwar nicht erwarten, dafür aber jede Menge Herzblut der Macher.

Ein Drittel der Geschichten ist altbekannt-ordentlich (Geistergeschichten und Urban Legends), der Rest (inkl. dem gut aufgelegtem Teufel in der Nachbarschaft, einem knuffigen Knet-Alien, Hänsel und Gretel auf Speed und gefräßigen Monsterkürbissen) mit viel Liebe und teilweise nett-garstigen Ideen zubereitet. Die erste Episode ist noch arg formelhaft, wenn auch mit nettem Schockeffekt à la "Exorcist III", aber bereits mit der zweiten Episode nimmt "Tales of Halloween" deutlich an Fahrt auf.

Auch neben den zahlreichen Cameo-Auftritten, gibt es für den Connaisseur diverse liebevolle Details zu entdecken: Da liegt mal eben das Necronomicon auf dem Kaminsims, Model Adrianne Curry trägt das Dark-Princess-Outfit aus Ridley Scotts "Legend", und Adrienne Barbeau darf ihre Rolle als Radiomoderatorin aus "The Fog" wiederholen. Aus dem Cast ragt Pollyanna McIntosh in absoluter Spiellaune heraus, und einen schönen Vorspann inklusive Titeltrack von Lalo Schifrin gibt es auch noch: Horrorherz, was willst Du mehr?

war im Cinestar, Berlin

Herr_Kees * 7.0

Twick or Tweat!?

Ein schönes Fest für Fans: Die meisten der 10 Episoden bieten wunderbar böse, kurzweilige Unterhaltung mit netten Gastauftritten (John Landis, Joe Dante, Mick Garris, Adam Green etc.), zahlreiche Carpenter-Anspielungen, Plastilinmännchen und Billigsplatter, und auch wenn ein paar davon (u. a. Lucky McKees DING DONG – trotz Pollyanna Mcintosh) besser in der Trashrolle ABCS OF DEATH aufgehoben wären, ist der Gesamteindruck sehr spaßig.

war im Metropol, Stuttgart

Janina Himmen * 8.0

Bunte Mischung

Als ich gelesen habe, dass es sich bei TALES OF HALLOWEEN um einen Episodenfilm handelt, habe ich insgeheim auf einen würdigen Nachfolger zu TRICK’R TREAT gehofft. Und tatsächlich kommt hierbei ähnlich wohlige Halloween-Stimmung auf, sehr schön! Wer einen der beiden Filme mag, sollte den anderen unbedingt nachholen.

Was bekommen wir genau geboten? 10 knackig kurze Episoden von unterschiedlichen Regisseuren zum Thema "Halloween". Die Länge ist sehr angenehm und die Qualität passt auch. Es gab zwar Beiträge, die ich etwas schwächer (Hexe) oder besser (Alien) fand, aber insgesamt fügt sich alles erstaunlich gut zusammen und wirkt wie aus einem Guss. Und das Finale von fast jeder Episode sitzt. Visuell hat mir TRICK’R TREAT zwar noch eine Spur besser gefallen, aber die bunten Bilder von TALES OF HALLOWEEN haben auch ihren Charme. Trotz einiger Splatter- und Gruseleinlagen ist es vor allem ein Film, der gute Laune macht, und genau das Richtige für den Halloween-Abend ist.

Erstveröffentlichung

war im Cinestar, Frankfurt

Alexander * 6.5

ABC’s of Halloween.

Die offensichtlich im sonnigen Kalifornien abgedrehten Episoden vermögen aufgrund ihrer häufig etwas lieblos in Szene gesetzten Sets und der teilweise fehlenden, herbstlichen Halloween Atmosphäre, wie man sie aus zahlreichen anderen Filmen zum Thema kennt, stimmungstechnisch nicht immer vollends zu überzeugen. Der 2008 auf dem FFF gezeigte und wesentlich innovativere „Trick ‚R Treat“ bot da nicht nur inhaltlich mehr Substanz, sondern sorgte auch optisch für deutlich mehr Stimmung.

Dafür überraschen die meisten Episoden mit Härte und unerwartet hohem Blutzoll. Dieser Splatter dient allerdings mehr als Selbstzweck, ohne das die zugehörigen Geschichten mit wirklich Neuem oder Überraschendem überzeugen könnten, und vermag die fehlenden Ideen und Spannung, sieht man von 2-3 wirklich gut gemachten Episoden mal ab, nur leidlich zu kaschieren.

Als Highlight der 10 kleinen Geschichten sticht auf jeden Fall der kleine „Alien“ heraus, den man wohl nachträglich noch als Publikumsliebling bezeichnen darf und der in Frankfurt für viel Applaus sorgte.

Überwiegend waren die „Tales…“ für mich eher banal, dennoch sind sie bestimmt eine nette Idee für die nächste Halloween-Party und eine Empfehlung für Freunde des Genres.

saß im Cinestar, Frankfurt

D.S. * 7.5

Happy, happy Horrorween

So was nennt man dann wohl Liebesdienst – am Horrorfan. TALES OF HALLOWEEN hat durchaus diverse Schwächen, die man als „objektiver“ Reviewer wunderbar auseinandernehmen kann. Als eingefleischter Liebhaber des Genres und vor allem des titelgebenden Herbst-Totenfestes ist mir genau das aber fast unmöglich. Denn die Anthologie von zehn Kurzfilmen, die alle in der Nacht vor Allerheiligen in einer archetypischen US-amerikanischen Kleinstadt spielen und dabei teilweise auf dasselbe Figurenarsenal zurückgreifen, hat mich alleine schon durch ihre liebevoll ausgestaltete, nostalgische Gruselatmosphäre derart für sich eingenommen, dass sie jede Kritik in mir im Keim erstickt. Oder sie zumindest mit ganz viel Fan-Freude überdeckt.

Hinzu kommt natürlich das große „Entdecken und Wiedererkennen“-Spiel, mit dem hier hocheffektiv an niedere Nerd-Triebe appelliert wird. Die Erfinderin des Projekts, die seit dem 31. Oktober (!) 2007 mit Neil Marshall verheiratete belgische Schauspielerin und Regisseurin Axelle Carolyn, hat eine wahre Armada an hochgeschätzten bis legendären Genrevertretern aufgefahren, die sich in Cameos, kleinen und größeren Rollen die Ehre geben. Mit Auftritten von zum Beispiel Joe Dante, John Landis, John Savage, Stuart Gordon, Mick Garris, Barbara Crampton, Barry Bostwick, Lin Shaye, Pollyanna McIntosh, Adam Green, James Wan und – in der Rahmenhandlung ihre Rolle als Radiomoderatorin Stevie Wayne aus THE FOG zitierend – Adrienne Barbeau gibt es hier für Kenner an jeder Ecke geliebte Gesichter zu entdecken.

Und auch regieseitig geben sich Fan-Favoriten die Klinke in die Hand. So umfasst TALES etwa Beiträge von Lucky McKee (THE WOMAN), Darren Lynn Bousman (SAW II-IV), Neil Marshall (THE DESCENT), Mike Mendez (BIG ASS SPIDER!), Dave Parker (THE HILLS RUN RED) und Adam Gierasch (NIGHT OF THE DEMONS-Remake) – sowie eine Episode, die von Andrew Kasch und John Skipp inszeniert wurde. Welche sich im Zusammenhang mit der NIGHTMARE ON ELM STREET-Saga einen besonderen Platz in den Annalen der Horrorfilmgeschichte gesichert haben.

Aber auch abgesehen von den großen Namen, in Sachen Handlung(en) und Inszenierung(en), ist der Episodenfilm weitgehend ein einziges Fest. Jedenfalls, wenn man nicht auf ernsthaft düsteren Horror und verstörende Schocks aus ist: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, präsentieren sich hier alle Erzählungen eher als „leichter“ Grusel – mit mal stärker, mal schwächer ausgeprägtem, aber stets angemessen schwarzem und gorelastigem Comedy-Unterton. Nicht nur darin erinnert die Anthologie an klassische Vorbilder wie TALES FROM THE CRYPT oder CREEPSHOW: Storytelling und künstlerische Gestaltung geben sich in den meisten Fällen dezidiert altmodisch. Stilistische Experimente wie in V/H/S oder ABCs OF DEATH sind – außer in Lucky McKees Beitrag – kaum vorzufinden, CGI-Effekte spielen nur eine untergeordnete Rolle: Im Look & Feel könnte TALES glatt der goldenen Epoche des Horrorfilms entstammen. Wozu auch passt, dass seine Titelmelodie vom extra dafür aus dem Ruhestand zurückgekehrten Lalo Schifrin komponiert wurde – der unter anderem 1980 für den Score von THE AMITYVILLE HORROR für den Oscar nominiert wurde.

Seine Musik trägt neben dem wunderbar creepy Set-Design dazu bei, dass der Film von Anfang an mühelos mit der Stimmung jener Nacht gefangen nehmen kann, in der es nur einen dünnen Trennschleier zwischen der Welt der Menschen und Geister gibt. In der Teufel und Dämonen ihre ganz eigene, wilde Party feiern. Und in der „Trick or Treat“ zu einer Entscheidung um Leben und Tod werden kann.

Auf die einzelnen Episoden will ich hier nicht weiter eingehen. Wie bei Anthologien üblich, ist das Qualitätsniveau schwankend – aber auch in Stil und Tonalität unterscheiden sich die einzelnen Beiträge erheblich. Vom klassischen Urban-Legend-Slasher (die Eröffnung SWEET TOOTH von Dave Parker) über die experimentelle Gruselmärchenverfremdung (DING DONG von Lucky McKee) bis zum Creature-Feature, das die Storyline von HALLOWEEN III neu interpretiert (BAD SEED von Neil Marshall), ist hier alles thematisch Adäquate vertreten. Highlight und Publikumsliebling ist aber definitiv FRIDAY THE 31st von Mike Mendez, der einen Zwilling von Jason Vorhees in einen grandios grotesken Kampf gegen ein Stop-Motion-Mini-Alien schickt. Kurz gesagt: trotz einiger Beiträge, die nicht ganz ausgereift wirken oder ihre Pointe verschenken, besticht das Gesamtwerk durch die Vielfalt der Storys und Herangehensweisen; sorgt so für durchgängig kurzweilige Unterhaltung und zahlreiche Aha-Momente.

Als Halloween-Horror-Anthologie muss sich TALES natürlich dem Vergleich mit dem verehrungswürdigen TRICK’R TREAT von 2008 stellen. Jener sieht dank höherem Budget noch besser aus und verbindet seine Segmente enger miteinander, insbesondere hat der Film von Michael Dougherty jedoch eine viel düsterere Grundstimmung: TALES ist weniger Horror, mehr kultige Unterhaltung. Aber solche, die alles richtig macht. Und den Halloween-Fan glücklich. Vollkommen subjektive 7,5 Punkte von mir.

war im Cinestar, Frankfurt

Frank * 7.0

Trick and Treat

Die 10 TALES OF HALLOWEEN sind ein amüsantes Vergnügen, welches gefühlt schnell vorbei war.
Eine Aufführung zur passenden Jahreszeit Ende Oktober wäre vielleicht atmosphärisch noch wirkungsvoller.
Der Cast, überhaupt die Liste aller Beteiligten, ist lang. Ich empfehle einen Blick auf IMDB. Carpenters Ex, Adrienne Barbeau, die Leuchtturm-Moderatorin aus THE FOG (man kann sie sogar im Vorspann sehen, mal genau drauf achten), beehrt uns wieder mit ihrer Stimme.
SMALLVILLE’s "Doomsday" durfte wieder Auto fahren, diesmal jedoch keinen Krankenwagen..
Blut, Schocks und Terror sind natürlich, wie es sich für Halloween gehört, Programm. Neben jeder Menge seltsamer Wesen verbinden diese Geschichten vor allem Kürbisse. Ich glaube, keine dieser Geschichten kommt ohne mindestens einen Kürbis aus. Oder? Wer eine Aversion gegen Kürbisse hat, sie vielleicht nicht einmal sehen kann, sollte sich den Besuch der Vorstellung gut überlegen.

Etwas enttäuscht war ich von dem von Neill Marshall inszenierten Segment BAD SEED, nicht etwa weil es schlecht war - sein Beitrag war im Gegenteil ganz lustig und kam sogar mit einer unerwarteten Pointe -, sondern weil man schlicht seine Handschrift als Regisseur nicht erkennen konnte. Da war nichts typisch Marshall mäßiges, jedenfalls für mich nicht erkennbar. Weder im Farbschema noch im Blutzoll oder Erzählstil.

Die Story mit dem Alien haben wohl fast alle Zuschauer ins Herz geschlossen, daran erinnert man sich auch gerne. Manch andere Episode hingegen habe ich schon wieder vergessen. Es sind Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Episoden erkennbar. Insgesamt fühlen sich die TALES aber sehr harmonisch wie ein rundes Ganzes an.

Allgemein hat mir der einige Jahre alte TRICK’R TREAT, den ich 2009 noch im Cinemaxx sah, wegen der cooleren Optik und seinen substanzvolleren Geschichten besser gefallen. TALES OF HALLOWEEN kommt visuell etwas bunter daher, setzt weniger auf Storytelling, dafür ebenfalls auf Humor sowie holzhammerartige Gewalt und Splatter.

Ich bewerte ihn, wie damals TRICK’R TREAT, weil ich viel Spaß im Kino hatte. Seine Nachwirkung ist bei mir jedoch ziemlich gering und die meisten Geschichten verblassen bereits in meiner Erinnerung. Bevor er also in meiner Gunst einen halben Punkt fällt, gebe ich ihm noch schnell 7 Pkt.

war im Savoy, Hamburg

Astrogirl * 8.0

Freitag, der 31.

"Tales of Halloween" mit "Trick’r Treat" vergleichen? Für mich wartet "Tales of Halloween" mit mehr Selbstironie auf und hat eher Trashcharakter, weshalb auch die Umsetzung in Bild und Ton deutlich hinter "Trick’r Treat" scheint. Ich persönlich hatte bei "Tales of Halloween" eindeutig mehr zu lachen.

Highlight war auch für mich "Friday the 31st", eine witzige Adaption des fast gleichnamigen Klassikers. Dass Adrienne Barbeau wieder die Radiomoderatorin geben und durch die Geschichten führen durfte, passte gut als Rahmenhandlung und sehe ich als kleine Reminiszenz an John Carpenter.

Fazit: Man sollte die Sammlung der Kurzgeschichten nicht allzu viel analysieren, einfach ohne Erwartungshaltung gucken und dann hoffentlich Spaß dabei haben.

war im Cinemaxx, München

Leimbacher-Mario * 7.0

Happy Halloween-Stories

Wie man an meinen Reviews zu diversen Horror-Anthologien erkennen kann, habe ich einen kleinen Narren an diesen gefressen, bin immer auf der Suche nach neuen, gruseligen Kurzgeschichten. Umso gespannter war ich auf "Tales of Halloween" am letzten Tag des Fantasy Filmfests 2015, welcher fast ein Dutzend kurzer Horror-Storys erzählt, ebenso prominent besetzt wie produziert. Die Geschichten, die alle in einer höllischen Kleinstadt am Halloweenabend spielen, sind absolut kurzweilig & machen durchgehend Spaß, genau das war auch ihr Ziel. Mit den großen Episodenfilmen à la "VHS" oder "Creepshow" kann die Compilation zwar nicht mithalten, auch der stark vergleichbare "Trick ’r Treat" ist eine Klasse besser, aber trotzdem kann einem "ToH" den Abend versüßen, Horrorfans insbesondere.

Wie immer bei solchen Zusammenstellungen, variieren natürlich die Qualität der Teile wie auch die Favoriten einzelner Zuschauer. Minimal mehr erhofft hatte ich mir zwar, aber man merkt schon die Liebe zum Detail, die Leidenschaft an der Sache. Von den Connections untereinander über die Klassikeranspielungen bis hin zu den Gastauftritten von Landis oder Dante - für die wachsamen Augen der Fans ist gut was geboten. Apropos Schauwerte: obwohl die Stimmung spaßig & locker, meist sogar selbstironisch ist, wird hier auch mal gut in die Splatterkiste gegriffen, das erfreut besonders.

Nicht alle Storys strotzen vor Mut oder Innovation, auch coolere Styles hat man schon gesehen, aber so manch eine Schlechte-Nacht-Geschichte bleibt definitiv hängen. Hervorheben möchte ich da vor allem den unglaublich lustigen & überraschenden "Friday The 31st", den an "Halloween 3" erinnernden "Bad Seed" als Closer, den gorigen Opener "Sweet Tooth" oder auch die Episode mit einem Mini-Killerteufel, der die Stadt terrorisiert & von der ich den Namen nicht mehr weiß. Hervorzuheben ist auch ein klasse Soundtrack, der Retro-Gefühle wieder aufleben lässt, genauso wie etliche Easter Eggs von Necronomicon bis zu einer besonderen Radiomoderatorin. Ich hoffe auf eine Fortsetzung, die es noch besser, viel spannender & eigenständiger macht nächstes Jahr. Potenzial ist da, ich bin noch lange nicht satt, habe nichts mehr für Sweet Tooth ;)

Fazit: kurzweilig, aber etwas zu vollgestopft. Keine Konkurrenz zu "Trick ’r Treat", aber für Freunde von Halloween & Kurzstorys sicher einen Blick wert!

war im Residenz, Köln

MarxBrother81 * 6.5

Was hatte ich mich nach all den guten Rezensionen auf diesen Episodenfilm gefreut, doch leider ist dieser eher eine Ansammlung von sehr kurzen Kurzfilmen ohne Bedeutung oder den Wert frührerer Anthologien. Frühere Anthologien (Omnibus) wie die Filme „Asylum“, „Vault of Horror“ oder „Tales from the Crypt“ aus den coolen 1970ern waren der beste Beweis, wie spannende Situationen durch Darsteller, Effekte, schwarzen Humor und Skurrilitäten getragen wurden. Das waren aber Klassiker, die oftmals aus England kamen und eher das handgemachte, europäische Kino dieser Zeit widerspiegelten. Die modernen Amerikaner heute wollen allerdings lieber einen vordergründigen Mischmasch aus Blut, schriller Komik, keine politischen Anspielungen machen und viel Abwechslung bieten, ohne die eigene Popkultur zu vernachlässigen oder sinnvoll zu hinterfragen. Die eigentlichen Kurzfilme bieten keine Verschnaufpause mehr, sondern es wird immer atemloser und rotsaftend Alarm gemacht. Und es muss natürlich was im Schnitt passieren, sonst könnte man sich langweilen. Klaustrophobie in Form von Angstgefühlen oder Beklemmungen wird hier niemand haben, dafür ist das alles viel zu lächerlich und dämlich aufgezogen. Die anfänglich unsympathischen Darsteller dritter Klasse sind wohl direkt aus dem C-Film entkommen, um hier ihren Ruf durch eine bizarre Ekel-Komödie aufzubessern. Nach und nach wird es dann aber besser und spätestens mit der Trollepisode hat man dann doch ein wenig Höllenspaß auf dem Niveau, der bei weiten Strecken leider fehlt. Denn es gibt Effekte satt, auch wenn die oftmals billig und aus dem privaten Zauberkoffer stammen könnten. Die Gewalt ist wie aus einem Comic entnommen, es fehlt aber immer noch an richtiger Schlechtfühlatmosphäre und nervenberstender Spannung. Und das, obwohl einzelne Segmente von Regisseuren wie Mike Mendez (Killers), Darren Lynn Bousman (Saw), Lucky McKee (The Woman) oder Neil Marshall (The Descent) stammten. Sie alle und noch ein paar andere unbedeutende Kollegen versuchen hier, die 1980er in ihren Schocker mit einfließen zu lassen, was aber eher durch das erwähnte maue Mimenspiel und flach ausgearbeitete Stories wirkungslos bleibt. Dann hätte man auch durchend auf MTV-Ästhetik verzichten können und komplett auf alt trimmen sollen. Kurzweiliges Popcornkino, was sich nicht als reiner Horrorfilm versteht, bleibt übrig und auch parodistische Elemente im Überfluss machen diesen Schmand zum fetten Partyfilm. Somit ist dies auch als debiler Trash für Angsthasen zu empfehlen! Rennen, hetzen, laufen, schreien, sterben – das ist hier Motto Nummer 1!

66 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Tales of Halloween
  • Score [BETA]: 76
  • f3a.net: 6.8/10 66
  • IMDb: 8.4/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 05:01

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