Reviewer
rrho S * 2.5
Dieser Review enthält SPOILER!Ein ziemlich politisches Thema hat sich Olivier Abbou da für seinen ersten Langfilm ausgesucht - und der trägt dann seine Botschaft doch ein wenig allzu deutlich vor sich her. Eine Gruppe junger Leute ist in Territories auf dem Weg von einer Hochzeit in Kanada zurück in die USA; weil es bequem ist und vielleicht auch, weil einer ein kleines Päckchen weicher Drogen dabei hat, nehmen sie eine kleine Nebenstraße - und geraten natürlich doch prompt in eine Grenzkontrolle.
Allerdings sind die Grenzbeamten doch etwas seltsam und recht aggressiv - und nach einer sehr unangenehmen Überprüfung findet sich die Gruppe auf einmal mitten im Wald wieder, in viel zu kleinen Käfigen eingesperrt und in orangen Overalls.
Die Parallelen zur Behandlung der Gefangenen in Guantánamo sind hier schon überdeutlich (spätestens die Overalls drücken die Bilderpolitik des Films mit Wucht auf die Netzhaut), aber sie tun dem Film in dieser Offensichtlichkeit nicht besonders gut. Die ersten zwanzig, dreißig Minuten des Films sind unglaublich dicht: Da werden in der Kontrolle alle möglichen Formen von Vorurteilen, Rassismen und Psychospielchen durchdekliniert, wandelt sich die mehr oder minder harmlose Situation zu einem Moment intensiven Psychoterrors, der sich erst zu physischen Demütigungen steigert und schließlich in einer ersten Katastrophe kulminiert.
Danach aber geht dieser wohlstrukturierte Schrecken verloren, verliert der Film an Konzentration und Eigenständigkeit - da vertraut er zu sehr auf die bekannten Bilder, mit Befragungscontainern, den Overalls und Käfigen. Weder gelingt ihm ein komplexeres Bild der Opfer noch eine wirklich befriedigende Auseinandersetzung mit den Tätern. Im letzten Drittel des Films schließlich verliert der Film scheinbar alles aus den Augen, was er vorher aufgebaut hat - als ob Abbou und seinem Mitautor Thibault Lang Willar nichts rechtes mehr eingefallen sei, weshalb sie noch schnell einen drogensüchtigen Privatdetektiv erfunden haben, um den Film auf dann letztlich viel zu lange 110 Minuten zu bekommen.
Andererseits aber könnte das auch der allerdings eher mißlungene Versuch sein, eine fast schon zu elaborierte Parabel darüber zu erzählen, wie Amerika seine völkerrechtswidrig Gefangenen aus den Augen verliert und sich stattdessen in Drogenrausch und eigenen Problemen verliert, während die eigentlich Verantwortlichen weiter machen wie bisher.
Allerdings sind die Grenzbeamten doch etwas seltsam und recht aggressiv - und nach einer sehr unangenehmen Überprüfung findet sich die Gruppe auf einmal mitten im Wald wieder, in viel zu kleinen Käfigen eingesperrt und in orangen Overalls.
Die Parallelen zur Behandlung der Gefangenen in Guantánamo sind hier schon überdeutlich (spätestens die Overalls drücken die Bilderpolitik des Films mit Wucht auf die Netzhaut), aber sie tun dem Film in dieser Offensichtlichkeit nicht besonders gut. Die ersten zwanzig, dreißig Minuten des Films sind unglaublich dicht: Da werden in der Kontrolle alle möglichen Formen von Vorurteilen, Rassismen und Psychospielchen durchdekliniert, wandelt sich die mehr oder minder harmlose Situation zu einem Moment intensiven Psychoterrors, der sich erst zu physischen Demütigungen steigert und schließlich in einer ersten Katastrophe kulminiert.
Danach aber geht dieser wohlstrukturierte Schrecken verloren, verliert der Film an Konzentration und Eigenständigkeit - da vertraut er zu sehr auf die bekannten Bilder, mit Befragungscontainern, den Overalls und Käfigen. Weder gelingt ihm ein komplexeres Bild der Opfer noch eine wirklich befriedigende Auseinandersetzung mit den Tätern. Im letzten Drittel des Films schließlich verliert der Film scheinbar alles aus den Augen, was er vorher aufgebaut hat - als ob Abbou und seinem Mitautor Thibault Lang Willar nichts rechtes mehr eingefallen sei, weshalb sie noch schnell einen drogensüchtigen Privatdetektiv erfunden haben, um den Film auf dann letztlich viel zu lange 110 Minuten zu bekommen.
Andererseits aber könnte das auch der allerdings eher mißlungene Versuch sein, eine fast schon zu elaborierte Parabel darüber zu erzählen, wie Amerika seine völkerrechtswidrig Gefangenen aus den Augen verliert und sich stattdessen in Drogenrausch und eigenen Problemen verliert, während die eigentlich Verantwortlichen weiter machen wie bisher.
FFFler S * 5.5
Dieser Review enthält SPOILER!Welcome to the United States!
Die ersten 10 - 15 Minuten bekommt das Publikum eine so tolle Eröffnungsszene geboten, dass es sich auf großes Horrorkino einstellt. Daraufhin entwickelt sich der Film jedoch als genretypisches Kino, handelt von zwei Kriegsveteranen, die eine Gruppe junger Menschen einsperrt und ihnen Geständnisse entlocken will. Was ab und an durchaus Potential für einen gesellschaftskritischen Horrorfilm erahnen lässt, entpuppt sich das Ganze dank den unsagbar dämlich agierenden Figuren teilweise zur Farce. Auch wird man das Gefühl nicht los, dass die Macher selbst nicht so genau wussten auf was sie hinaus wollen, wird doch kein Handlungsstrang zu Ende gebracht und ca. 20 Minuten vor Schluss auch aus dem nichts noch eine neue Figur eingeführt, die wohl nur wegen ihrer wirklich wunderbar gefilmten letzten Szene im Film enthalten ist. Schade schade, denn inszenatorisch ist das Ganze schon als gut bis sehr gut anzusehen, doch wenn man nicht weiß wo man mit seiner Geschichte hin will, bleibt ein doch eher enttäuschender Gesamteindruck zurück.
war im Cinestar 7, Berlin
glorrk * 6.5
Das Ende...
Aus einer vermeintlich routinemäßigen Polizeikontrolle wird für 5 junge Menschen schnell ein Albtraum: ratzfatz finden sie sich in einem Art Guantanamo zweier Mittvierziger wieder.
80 Minuten weiß der Film die Spannung zu halten, man fiebert mit, die physische und psychische Grausamkeit des Filmes ist spürbar. Doch dann...
...kommen die letzten 20 Minuten: die Handlung springt, eine neue Figur wird eingeführt, die ihre zahlreichen Klischees kaum abschütteln kann und diese letzten Minuten reißen das aufgebaute Spannungsgerüst des Filmes um, so dass man am Ende dasitzt und denkt: Was war das jetzt?
Für die ersten 3/4 des Filmes 8 Punkte, für das letzte Viertel 2 Punkte, das ergibt rechnerisch 6,5 Punkte.
80 Minuten weiß der Film die Spannung zu halten, man fiebert mit, die physische und psychische Grausamkeit des Filmes ist spürbar. Doch dann...
...kommen die letzten 20 Minuten: die Handlung springt, eine neue Figur wird eingeführt, die ihre zahlreichen Klischees kaum abschütteln kann und diese letzten Minuten reißen das aufgebaute Spannungsgerüst des Filmes um, so dass man am Ende dasitzt und denkt: Was war das jetzt?
Für die ersten 3/4 des Filmes 8 Punkte, für das letzte Viertel 2 Punkte, das ergibt rechnerisch 6,5 Punkte.
war im Cinema, München
23 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Territories
- Score [BETA]: 55
- f3a.net: 4.6/10 23
- IMDb: 6.3/10