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von D.S.

Schon wieder ein Film "based on true Events", und die (deren Rahmen und Konsequenz uns Texttafeln vor dem Abspann erläutern) sind dann tatsächlich schwer zu schlucken. Eigentlich passiert hier gar nicht viel, nach einer Story muß man gar nicht suchen: wir erleben nur einen eigentlich unbedeutsamen Abend im Leben eines französischen Pärchens mit, das sich in einer abgelegenen Villa in der Umgebung von Bukarest niedergelassen hat. Mitten in der Nacht werden sie von seltsamem Lärm geweckt und müssen feststellen, daß irgend jemand in ihr Haus eingebrochen ist - und Jagd auf sie macht...

Der Mangel an Handlung ist wohl auch der größte Vorwurf, den man "Them" machen kann. Das heißt, eigentlich nicht einmal dieser Mangel an sich, denn im späteren Verlauf des Films macht gerade die Reduktion auf die eine Situation, die unsichtbare Bedrohung und die Verfolgung, das Ganze extrem effektiv. Problematisch ist eher, daß der Film viel zu lange braucht, um in die Gänge zu kommen. Die Vorgeschichte, die keine ist, sondern uns einfach nur die beiden Protagonisten näher bringen will, ist ereignislos, fast ermüdend und scheint zudem relativ sinnbefreit, da hier auch keinerlei größere Charakterentwicklung oder ähnliches stattfindet.

Als der Film dann Fahrt aufnahm und das Pärchen versuchte, den plötzlichen Lärm zu ergründen, fühlte ich mich immer noch reichlich enttäuscht. Die Bildgestaltung war nicht nur von einem sehr billigen Look geprägt (und blieb das auch), sondern nervte auch noch durch Handkameraeinsatz und eine gewisse Unübersichtlichkeit. Außerdem entwickelten die beiden Hauptfiguren sehr schnell ein Maß an Panik, das für mich nicht ganz nachvollziehbar war. Andererseits weiß ich natürlich nicht, ob ich an ihrer Stelle nicht ganz genauso reagiert hätte...

Spätestens ab der Hälfte des Films war das alles dann aber völlig egal, denn das Terrorlevel zog kontinuierlich und bald in einem solchen Maße an, daß es einen irgendwann nur noch fertig machte. In einer fremden Umgebung weitestgehend in Dunkelheit einer unerklärlichen, extremen Bedrohung ausgesetzt zu sein, wie ein Tier gehetzt und mit dem Tode bedroht zu werden - das vermittelte "Them" höchst nachvollziehbar, atmosphärisch fortlaufend dichter und auf beklemmende, pulsierende Weise.

Stellenweise griff die Panik dann fast auf den Betrachter über, und in der Essenz ist "Them" so fies und schonungslos, daß er zweifellos zu den Höhepunkten des Genres in den letzten Jahren gezählt werden muß. Anfangs mag man das wirklich nicht glauben, und genau dafür bekommt der Film von mir auch heftige Abzüge. Später allerdings funktioniert er so gut, daß man sich noch lange nach dem Sehen von ihm berührt fühlt. Darum 7,5 Punkte und eine dicke Empfehlung!

goutierte im Metropolis 8, Frankfurt

56 Bewertungen auf f3a.net

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Them
  • f3a.net: 7.4/10 56
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-27 04:04

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