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Review Therapie für einen Vampir

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Vampirismus aus Austria
von MarxBrother81

Der alte Graf. Er beißt nicht mehr. Er liegt lieber auf der Couch von Sigmund Freud und erzählt geplagt vom Leben seine Geschichten. Doch dort entdeckt er ein Bild und will von Freud wissen wer dieses gemalt habe. Das Motiv eine blonde, junge Frau. Freud schickt ihn zu dem Maler und dort wird er, der Blutsauger, fündig. Obwohl er schon jemanden an seiner Seite hat, schleicht der greise Vampir der blonden Schönheit hinterher. Währenddessen begibt sich der schockverliebte Maler an seine neue Muse, die des Grafen altes Weib ist. Und auch der irre Diener des Grafen schleicht durch die Nacht.

Fazit: Endlich wieder ein deutschsprachiger Gruselfilm, der sich nach langen Jahren dem Vampirthema anvertraut und ihn liebevoll an die alten Zeiten optisch bindet. In Deutschland gab es vor einigen Jahren den Versuch in einer poppigen Version den kitschigen Twilight-Kram mit blutrünstigen Momenten zu paaren, heraus kam „Wir sind die Nacht“, ein wirklich sehenswerter Beißer-Thriller, der leider nur Genrefans bekannt sein dürfte. In stark ausgeleuchteten Szenen, die in plastischer Künstlichkeit
und in sepiafarbener Studiokulisse enden, spielen bekannte und weniger bekannte Gesichter ihre Rollen in einem Geflecht aus orchestralem Schauer und lakonischem Humor. Vieles ist eher unaufgeregt, mies auf den Punkt gebracht und bietet so kaum die ersehnte Hoffnung sich dem Horror auszuweiden und hinzugeben. Lieber dröhnt man sich mit dem Thema der endlosen Liebe zu und macht leider die Unsterblichkeit durch den Biß eines Untoten zur schönsten Nebensache der Welt. Eine charmante Plänkelei, weniger eine Skurrilität. Für das Fernsehen besser geeignet als für die Leinwand. Eigentlich vermutet man das der Vampirgraf auch die ganze Zeit auf der Couch von Freud rumliegt, aber da kann man sich ziemlich irren, er stolziert dafür durch die schaurig schönen Kulissen und jagt dem weiblichen Geschlecht hinterher. Hin und wieder spritzt auch mal Blut voll handgemachter Kunst. Und es gibt auch mal ein wenig Action, aber nur zum Andeuten, weniger in der Leidenschaft des Vampirthemas. Das fehlt dem verbohrten Fan ein wenig: Die Pfähler, die dem Bösen den Rest ihres Lebens aus den Leib jagen. Dafür gibt es eine muffige und altmodische Sichtweise, die einen kompletten Kontrast zu dem modernen Film darstellt. Ich hoffe es bleibt nicht nur bei diesem Versuch sich wieder mehr für solche Genrefilme einzusetzen, sondern endlich mal neuerwecktes Vertrauen in die kassenfüllenden Monster steckt und abgefahrene Filme auf europäischen Boden dreht.

46 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Therapie für einen Vampir
  • Score [BETA]: 66
  • f3a.net: 5.9/10 46
  • IMDb: 7.2/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 08:31

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