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Review Timber Falls

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Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd...
von D.S.

...in den Nationalparks von Virginia aber leider schon. Und wer im bibelfesten Süden der USA und zudem in einem Backwoods-Slasherfilm unterwegs ist, der sollte wissen, welche Strafe auf Sünde steht. (Nein, es ist nicht drei Mal den Rosenkranz beten.)

Ich weiß gar nicht, warum "Timber Falls" von vielen Reviewern so schlecht gemacht wird, der Film liefert genau das, was er liefern soll und was man erwarten kann. Sicher, das bringt ihm dann nicht gerade den Innovationspreis ein und in Sachen Gore wäre da auch noch etwas mehr gegangen, aber solide ist er allemal: relativ spannend inszeniert; mit der üblichen (und damit auch in sich stimmigen bzw. zumindest funktionierenden) Geschichte von derangierten Hinterwäldlern ausgestattet, die Jagd auf Großstadt-Yuppies machen; mit stimmungsvollen Bildern, einer grandiosen landschaftlichen Kulisse und sogar ein paar wirklich amüsanten Dialogen aufwartend. Es gibt noch einen Pluspunkt: Zwei Opfer, die zwar nicht sonderlich sympathisch rüberkommen, aber sich dafür tatsächlich in vielen Fällen mal NICHT genretypisch dämlich benehmen, sondern offenbar ganz ernsthaft gewillt sind, um ihr Leben zu kämpfen. Und dafür auch mal ihr Gehirn einzuschalten. (Ok, zunächst gibt es auch hier ein paar ziemlich dumme Verhaltensweisen zu bewundern, aber das ändert sich später.)

Wer das realitätsferne Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Schlachtplattenzeit in ähnlichen Filmen also auf Dauer nur noch unerträglich findet, kann hier mitunter etwas aufatmen. Und sich, davon abgesehen, über die üblichen Zutaten des Genres entweder freuen oder entnervt den Kopf schütteln - aber wer dem Genre abgeneigt ist, bleibt hier sowieso auf jeden Fall fern: eine schwerst konstruierte Story, bizarre Gestalten, Schreien, Rufen, Stöhnen, Bluten, Davonrennen oder es versuchen, Fallen, Folter, Verstümmelungen.

Inszenatorisch geht hier alles in Ordnung, das Setting ist nett, Spannung ist vorhanden. Kritikpunkt wäre vor allem, daß da zu wenige Opfer unterwegs sind, in erster Linie beschränkt sich "Timer Falls" auf ein einziges Pärchen. Aber das wird dafür ganz gut rangenommen, und zwar diesmal nicht nur aufgrund eines unstillbaren Mordtriebes seitens der Eingeborenen. Es kann also vermerkt werden, daß sich die Macher des Films zumindest um Originalität bemüht haben. Und wenn sie das Genre auch beileibe nicht neu erfinden oder ihm auch nur ernsthaft einen frischen Atemzug einhauchen: unterhalten tun sie allemal, und das ist doch auch was wert.

Für Liebhaber dieser Sorte Film empfehlenswert. 6,5 Punkte.

war im Metropolis 6, Frankfurt

40 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Timber Falls
  • Score [BETA]: 58
  • f3a.net: 5.8/10 40
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-16 19:23

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