Reviewer
FunkDogg * 8.0
"Time & Tide" habe ich bereits vor einigen Monaten auf HK-VCD gesehen. Zur Handlung kann ich leider nicht mehr allzuviel sagen, trotzdem möchte ich allen, die noch nicht wissen, ob sie sich diesen Film ansehen sollen, dringend dazu raten. Tsui Hark at his best - so könnte man "Time & Tide" grob verkürzt bewerten. Was in diesem Film an unglaublichen Action-Tableaus geliefert wird ist schlicht unbeschreiblich.
In den letzten Jahren war ich desöfteren schwer enttäuscht von der Entwicklung des HongKong-Kinos, doch "Time & Tide" beweist, dass noch nicht alle Hoffnung verloren ist. Einer nur noch als entfesselt zu bezeichnenden Choreographie gesellen sich unglaubliche Regie-Einfälle hinzu, die man von Hark zwar irgendwie gewohnt ist, die einem aber doch immer wieder die Kinnlade gen Brustbein fallen lassen. Ganz grosses Action-Kino, unbedingt ansehen!!!
In den letzten Jahren war ich desöfteren schwer enttäuscht von der Entwicklung des HongKong-Kinos, doch "Time & Tide" beweist, dass noch nicht alle Hoffnung verloren ist. Einer nur noch als entfesselt zu bezeichnenden Choreographie gesellen sich unglaubliche Regie-Einfälle hinzu, die man von Hark zwar irgendwie gewohnt ist, die einem aber doch immer wieder die Kinnlade gen Brustbein fallen lassen. Ganz grosses Action-Kino, unbedingt ansehen!!!
Alan Smithee S
Dieser Review enthält SPOILER!Wer hat gesagt das HK tot ist ?
Das meisste ist schon gesagt worden.
Anmerken will ich nur noch das der Plot wohl für ein halbes dutzend Filme gereicht hätte - zum glück blieb es aber nur bei Wong Kar Fei - Anleihen (Chungking Express, Fallen Angels).
Die Actionsequenzen sind so kompromisslos wie bei 'Heat' (neuer Realismus in HK?) nur schneller :Steadycam, kaum Musik und all das mit wahnwitzigem Speed. Dieser ultratrockene Stil wird sehr effektvoll durch den hervorragenden Soundtrack abgewechselt der auch vom Hauptdarsteller (Nicholas Tse) gesungen wird.
Sicherlich einer der Höhepunkte des FFF2001, wobei die mehr als fragwürdige 'message' am Ende des Films eher ein Wermutstropfen ist...(Lesbe kriegt ein Kind vom Titelheld).
Wer sich diesen Film für den Hausgebrauch kaufen will sollte beachen das es bis jetzt leider nur eine Vollbild DVD gibt.
Anmerken will ich nur noch das der Plot wohl für ein halbes dutzend Filme gereicht hätte - zum glück blieb es aber nur bei Wong Kar Fei - Anleihen (Chungking Express, Fallen Angels).
Die Actionsequenzen sind so kompromisslos wie bei 'Heat' (neuer Realismus in HK?) nur schneller :Steadycam, kaum Musik und all das mit wahnwitzigem Speed. Dieser ultratrockene Stil wird sehr effektvoll durch den hervorragenden Soundtrack abgewechselt der auch vom Hauptdarsteller (Nicholas Tse) gesungen wird.
Sicherlich einer der Höhepunkte des FFF2001, wobei die mehr als fragwürdige 'message' am Ende des Films eher ein Wermutstropfen ist...(Lesbe kriegt ein Kind vom Titelheld).
Wer sich diesen Film für den Hausgebrauch kaufen will sollte beachen das es bis jetzt leider nur eine Vollbild DVD gibt.
Kosmas * 9.5
Filmfest oder auf DVD
Hi,
habe den film auf (HK-)DVD gesehen und muß sagen ich bin hin und weg...."Tsui Hark at his best"(Zitat von oben) trifft es sehr gut...Ein Actionfilm der keine Wünsche offen läßt.Sollte man als Action-Fan auf jeden fall gesehen haben.Demnächst erscheint(Ende August 2001) die DVD in den USA...ich gehe mal davon aus,daß dort ein 16:9 Breitbild drauf sein wird....
Die Frage ist also nur: Auf DVD kaufen oder im Kino vorher schon sehen dann auf DVD kaufen ?!?
habe den film auf (HK-)DVD gesehen und muß sagen ich bin hin und weg...."Tsui Hark at his best"(Zitat von oben) trifft es sehr gut...Ein Actionfilm der keine Wünsche offen läßt.Sollte man als Action-Fan auf jeden fall gesehen haben.Demnächst erscheint(Ende August 2001) die DVD in den USA...ich gehe mal davon aus,daß dort ein 16:9 Breitbild drauf sein wird....
Die Frage ist also nur: Auf DVD kaufen oder im Kino vorher schon sehen dann auf DVD kaufen ?!?
Markus Rau
Diesem Film eilte ein Ruf wie Donnerhall vorraus, ich fand, erst in der zweiten Hälfte wurde er diesem auch gerecht. Die erste Stunde verwirrte und langweilte zum Teil sogar den Zuschauer mit ungeheuer vielen Charakteren mit genau so vielen Beweggründen, ohne daß diese wirklich nachvollziehbar waren. Die zweite Hälfte unterhielt dann recht gut, bedenkt man vor allem daß gerade in den Explosionen sichtbar geringe Budget. Auch die Charaktere wurden hier griffiger und die Story wirkte nicht mehr gar so konfus.
D.S. * 7.0
Can you start all over again?
Der neueste Film von Großmeister Tsui Hark beginnt mit einer schönen Parabel über die Schöpfungsgeschichte, die in der Behauptung gipfelt, am siebten Tage habe Gott alles über den Haufen geworfen, um nochmal ganz von vorne anzufangen.
Und dieses Thema zieht sich fast wie ein roter Faden durch den ganzen Film; es steht im Hintergrund der Handlungen aller wichtiger Personen. Sei es nun Tyler (Nicholas Tse), der, wie wir in der Vorgeschichte erfahren, versehentlich eine Lesbe geschwängert hat, und am liebsten mit ihr und dem Kind irgendwo weit weg von HK ein neues Leben anfangen würde; sei es Juan (Wu Bai), ein ehemaliger Söldner, der eigentlich nur noch mit seiner ebenfalls schwangeren Frau ins ruhige Privatleben abtauchen möchte; sei es Tylers "Onkel" (Anthony Wong, großartig wie immer!), der als Loan-Shark versagt hat und nun eine illegale Bodyguard-Truppe leitet, bei der Tyler anheuert: sie alle wollen einen kompletten Break weg von ihrem bisherigen Leben schaffen bzw. (Tylers "Onkel") haben ihn vollzogen.
Leider aber haben einige Baddies da doch schwer was dagegen, und durch Intrigen (bei Juan) bzw. durch unglückliche Zufälle (bei Tyler) werden sie in einen wilden Strudel von Fights, Verfolgungsjagden, Explosionen und allgemein einfach harscher Brutalität hineingezogen.
Man merkt Tsui Hark bei TIME AND TIDE seine große Erfahrung aufs positivste an: wie hier die nicht gerade aufregende Story trotz augenscheinlich eher geringen Budgets durch ein schieres Übermaß an grandiosen visuellen Einfällen und durch die routinierte, aber spannungsgeladene Narration in ein Adrenalin- und Dramatik-Fest verwandelt wird, ist größtenteils atemberaubend.
Abzüge gibt es aber allemal für die teilweise unnötig verworrene Story: wer macht hier eigentlich gerade aus welchem Grund was??? Dabei hat bei TIME AND TIDE wohl nicht einmal der HK-Unerfahrene Probleme, die Charaktere (oder zumindest die "Good Guys" und die "Bad Guys") auseinanderzuhalten, da die wichtigsten Schauspieler doch SEHR unterschiedlich aussehen.
Ein wenig mehr Innovation, nicht nur auf der stilistischen, sondern auch auf der inhaltlichen Ebene hätte dem Film auch nicht geschadet.
Insgesamt haben wir somit einen guten, meist atemlos schnellen Actionfilm mit manchmal zu wenig Tiefgang und zuviel Verwirrung. Ganz sicher nicht Tsui Harks bester Film - aber immer noch weit über dem Durchschnitt.
Und dieses Thema zieht sich fast wie ein roter Faden durch den ganzen Film; es steht im Hintergrund der Handlungen aller wichtiger Personen. Sei es nun Tyler (Nicholas Tse), der, wie wir in der Vorgeschichte erfahren, versehentlich eine Lesbe geschwängert hat, und am liebsten mit ihr und dem Kind irgendwo weit weg von HK ein neues Leben anfangen würde; sei es Juan (Wu Bai), ein ehemaliger Söldner, der eigentlich nur noch mit seiner ebenfalls schwangeren Frau ins ruhige Privatleben abtauchen möchte; sei es Tylers "Onkel" (Anthony Wong, großartig wie immer!), der als Loan-Shark versagt hat und nun eine illegale Bodyguard-Truppe leitet, bei der Tyler anheuert: sie alle wollen einen kompletten Break weg von ihrem bisherigen Leben schaffen bzw. (Tylers "Onkel") haben ihn vollzogen.
Leider aber haben einige Baddies da doch schwer was dagegen, und durch Intrigen (bei Juan) bzw. durch unglückliche Zufälle (bei Tyler) werden sie in einen wilden Strudel von Fights, Verfolgungsjagden, Explosionen und allgemein einfach harscher Brutalität hineingezogen.
Man merkt Tsui Hark bei TIME AND TIDE seine große Erfahrung aufs positivste an: wie hier die nicht gerade aufregende Story trotz augenscheinlich eher geringen Budgets durch ein schieres Übermaß an grandiosen visuellen Einfällen und durch die routinierte, aber spannungsgeladene Narration in ein Adrenalin- und Dramatik-Fest verwandelt wird, ist größtenteils atemberaubend.
Abzüge gibt es aber allemal für die teilweise unnötig verworrene Story: wer macht hier eigentlich gerade aus welchem Grund was??? Dabei hat bei TIME AND TIDE wohl nicht einmal der HK-Unerfahrene Probleme, die Charaktere (oder zumindest die "Good Guys" und die "Bad Guys") auseinanderzuhalten, da die wichtigsten Schauspieler doch SEHR unterschiedlich aussehen.
Ein wenig mehr Innovation, nicht nur auf der stilistischen, sondern auch auf der inhaltlichen Ebene hätte dem Film auch nicht geschadet.
Insgesamt haben wir somit einen guten, meist atemlos schnellen Actionfilm mit manchmal zu wenig Tiefgang und zuviel Verwirrung. Ganz sicher nicht Tsui Harks bester Film - aber immer noch weit über dem Durchschnitt.
guckte im Turm-Palast, Frankfurt
Alan Smithee * 7.5
Eppe und Flut
Es stimmt, das der Film etwas zögernt in die Gänge kommt. Dafür entbrennt in der zweiten hälfte ein einstündiger Showdown der spitzenklasse. Coole Charaktäre, rasannte Action und eine tolle Kamera zeichenen diese diesen Film aus. Altmodisch und ohne CGI war es unglaublich erfrischend wieder einen Film der alten Schule zu sehen.
glotzte im Cinema, München
Mirco Hölling S
Dieser Review enthält SPOILER!Seunlau ngaklau (2000)
English Title: Time and Tide
Regie: Tsui Hark
Buch: Tsui Hark, Hui Koan
Darsteller: Nicholas Tse, Wu Bai, Candy Lo, Cathy Tsui, Anthony Wong
Tsui Hark lebt wieder!!! Und wie!!
Time and Tide ist sein Befreiungsschlag nach seinen USA-Erlebnissen und Filmen. Schlag? Nein! Schläge! Krieg! Gemetzel!
Die Handlung ist so verworren und dermaßen unwichtig, daß sie hier nur kurz angerissen sei:
Tyler (Nicholas Tse) verleibt sich in eine lesbische (!) Polizistin (Candy Lo) nachdem er mit ihr ein Kind gezeugt hat und fängt gleichzeitig seinen neuen Job als Bodyguard ohne Waffe (!!) bei Uncle Ji (grandios wie immer: Anthony Wong) an. Er und sein neuer Kumpel Jack (Wu Bai) geraten nun zwischen die Fronten eines Bandenkriegs mit brasilianischen Gangstern(!), die mit HK-Triaden zusammenarbeiten. So recht versteht man gegen Ende nicht mehr, wer hier gegen wen ist, nur eins ist sicher: Alle sind gegen Tyler und Jack.
Die Storyline ist dermaßen durchgeknallt und over the top, daß sie schon wieder Spaß macht. Tsui Hark suchte offenbar ganz deutlich einen Grund, die furiosesten Actionszenen seit langem zu inszenieren. Motivation und Plot spielten hierbei wohl keine große Rolle, was dem Film aber nicht schadet. Time and Tide ist ein Bilderbuch des HK-Kinos, eine Reise durch seine Geschichte. Alles, was man bereits kennt und liebgewonnen hat, wird hier aufgegriffen und noch größer und noch unglaublicher gemacht.
Der Film legt speziell gegen Ende aber auch während seiner gesamten Spielzeit ein unglaubliches Tempo vor, welches seinesgleichen sucht und nicht finden wird. Es wird uns z.B. ein Häuserkampf geboten, welcher in der Form wohl noch nie zu sehen war. Und immer, wenn man sich gerade vom letzten Hammer erholt, kommt ein neuer. Unglaublich ist geradezu, wenn Nicholas Tse bei Cathy Tsui ein Baby entbinden muss: Während er an Ihrem Unterleib zu schaffen ist, deckt sie ihn vor hinterrücksen Angriffen mit seiner Automatik.
Choreografie und Stunts sind so großartig, daß einem die Luft weggbleibt. Allerdings darf man dies vom Altmeister des HK-Actionkinos auch erwarten. Die Kameraführung ist hektisch, schnell und schweißtreibend, vermittelt jedoch nur Tempo, welches wirklich vorhanden ist. Mogelpakete gibt’s hier nicht. Der Score ist treibend und stakkatohaft. Die Schauspieler füllen das hanebüchene Drehbuch mit Fleisch und (viel) Blut. Lediglich einige CGI-Effekte wirken, als wären sie am heimischen PC entstanden.
Wenn mans mit ner logischen und nachvollziehbaren Story also nicht so genau nimmt, dafür aber gerne in den Kinosessel gepresst wird, sofort anschauen. Logikfetischisten: Finger weg!
Mirco Hölling (21.08.2001)
English Title: Time and Tide
Regie: Tsui Hark
Buch: Tsui Hark, Hui Koan
Darsteller: Nicholas Tse, Wu Bai, Candy Lo, Cathy Tsui, Anthony Wong
Tsui Hark lebt wieder!!! Und wie!!
Time and Tide ist sein Befreiungsschlag nach seinen USA-Erlebnissen und Filmen. Schlag? Nein! Schläge! Krieg! Gemetzel!
Die Handlung ist so verworren und dermaßen unwichtig, daß sie hier nur kurz angerissen sei:
Tyler (Nicholas Tse) verleibt sich in eine lesbische (!) Polizistin (Candy Lo) nachdem er mit ihr ein Kind gezeugt hat und fängt gleichzeitig seinen neuen Job als Bodyguard ohne Waffe (!!) bei Uncle Ji (grandios wie immer: Anthony Wong) an. Er und sein neuer Kumpel Jack (Wu Bai) geraten nun zwischen die Fronten eines Bandenkriegs mit brasilianischen Gangstern(!), die mit HK-Triaden zusammenarbeiten. So recht versteht man gegen Ende nicht mehr, wer hier gegen wen ist, nur eins ist sicher: Alle sind gegen Tyler und Jack.
Die Storyline ist dermaßen durchgeknallt und over the top, daß sie schon wieder Spaß macht. Tsui Hark suchte offenbar ganz deutlich einen Grund, die furiosesten Actionszenen seit langem zu inszenieren. Motivation und Plot spielten hierbei wohl keine große Rolle, was dem Film aber nicht schadet. Time and Tide ist ein Bilderbuch des HK-Kinos, eine Reise durch seine Geschichte. Alles, was man bereits kennt und liebgewonnen hat, wird hier aufgegriffen und noch größer und noch unglaublicher gemacht.
Der Film legt speziell gegen Ende aber auch während seiner gesamten Spielzeit ein unglaubliches Tempo vor, welches seinesgleichen sucht und nicht finden wird. Es wird uns z.B. ein Häuserkampf geboten, welcher in der Form wohl noch nie zu sehen war. Und immer, wenn man sich gerade vom letzten Hammer erholt, kommt ein neuer. Unglaublich ist geradezu, wenn Nicholas Tse bei Cathy Tsui ein Baby entbinden muss: Während er an Ihrem Unterleib zu schaffen ist, deckt sie ihn vor hinterrücksen Angriffen mit seiner Automatik.
Choreografie und Stunts sind so großartig, daß einem die Luft weggbleibt. Allerdings darf man dies vom Altmeister des HK-Actionkinos auch erwarten. Die Kameraführung ist hektisch, schnell und schweißtreibend, vermittelt jedoch nur Tempo, welches wirklich vorhanden ist. Mogelpakete gibt’s hier nicht. Der Score ist treibend und stakkatohaft. Die Schauspieler füllen das hanebüchene Drehbuch mit Fleisch und (viel) Blut. Lediglich einige CGI-Effekte wirken, als wären sie am heimischen PC entstanden.
Wenn mans mit ner logischen und nachvollziehbaren Story also nicht so genau nimmt, dafür aber gerne in den Kinosessel gepresst wird, sofort anschauen. Logikfetischisten: Finger weg!
Mirco Hölling (21.08.2001)
war im Cinemaxx, Hamburg
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