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Review Time Lapse

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Dieser Review enthält SPOILER!

Ambitioniert, aber schlecht durchdacht und mit schwachen Figuren
von ArthurA

Time Lapse ist eigentlich ein Zeitreisefilm, nur dass hier niemand per se in der Zeit reist. Okay, das bedarf wohl etwas Erklärung. Finn (Matt O’Leary), seine Freundin Callie (Danielle Panabaker) und ihr gemeinsamer, wettsüchtiger Kumpel Jasper (George Finn) sind WG-Mitbewohner in einer großen Wohnanlage, in der Finn sich auch als eine Art Hausmeister betätigt. Als ein Nachbar vermisst wird, untersuchen die drei seine Wohnung und finden eine seltsame riesige Maschine vor, die genau auf das WG-Fenster der drei gerichtet ist. Diese schießt jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ein Polaroid-Foto des Apartments. Was auf dem Foto jedoch zu sehen ist, so können die drei Freunde schnell schlussfolgern, ist die Zukunft – und zwar genau 24 Stunden nachdem das Foto geschossen wurde. Nach anfänglichen Skrupeln finden die drei schnell einen Weg, von der Maschine zu profitieren. Finn, der auch ein Hobby-Maler ist, überwindet so seine Schaffenskrise und Jasper gewinnt endlich seine Wetten. Dass der Nachbar selbst in einer Abstellkammer tot aufgefunden wurde, kann vorerst verdrängt werden. Die wichtigste Maxime der drei ist es, dass die auf dem Foto dargestellten Ereignisse genau so um die jeweilige Uhrzeit stattfinden müssen, denn “You don’t fuck with timeâ€.

Dem Debüt-Regisseur Bradley King, aus dessen Feder auch das Drehbuch zu Time Lapse stammt, gebührt Anerkennung dafür, dass er dem angestaubten Zeitreise-Subgenre tatsächlich einen neuen Aspekt abgewinnen kann. Zwar wird in der Zeit hier nie gereist und dennoch stellt sich immer die zentrale Frage, ob man die Ereignisse aus der Zukunft verändern kann oder ob alles vorbestimmt ist. Das führt durchaus zu einigen spannenden Passagen und interessanten Wendungen im letzten Akt der Geschichte. Doch noch mehr als in vielen herkömmlichen Zeitreise-Filmen hapert es hier an inhärenter Logik. Wie kann es sein, dass die Zukunft, wie auf den Fotos abgebildet, nur dadurch zustandekommt, dass die drei Freunde dieses Foto immer nachbilden müssen? Das ist ein interessantes Gedankenexperiment, das aber letztlich in einer Tautologie endet. Die Fotos zeigen die Zukunft, aber nur, weil die Freunde diese Fotos dann eben genau so nachstellen. Das tun sie aber auch nur, weil sie das Foto gesehen haben…

Ein weiteres Problem des Films ist die unglaubwürdige Charakterzeichnung, in der die Charaktermotive sehr skizzenhaft dargestellt werden und sich schnell eine “böse†Figur herauskristallisiert. Das sollen also langjährige Freunde und Mitbewohner sein?!

Erstveröffentlichung

war im Cinedom, Köln

40 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Time Lapse
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 5.7/10 40
  • IMDb: 7.7/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 20:05

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