Reviewer
Sidschei S
Dieser Review enthält SPOILER!Kill, Hasi Kill!
Das ist schon ein Kreuz, wenn man manche Filme schon lange vor der Bekanntgabe zum FFF gesehen hat ;-) Aber nun ja, was solls...
To Sir, with Love (aka My Teacher aka Bloody Reunion) ist ein weiterer Horror-Film aus Asien, der sich glücklicherweise mal nicht mit den üblichen Geister-Erscheinungen abgibt sondern ein durch und durch realer (naja *g* Horror- bzw. Slasher-Film darstellt. Mit einigen netten, aber ganz definitiv zu wenigen Gore-Szenen.
Auch wenn der Film irgendwie seltsam war, vermochte er mir auf seine Art und Weise aber durchaus geringfügig zu gefallen. Die Geschichte des Wiedersehens zwischen Lehrerin und Schülern ist voll gespickt mit gesellschaftlichen Problemen und vor allem - wenn auch sehr weitläufig im Zusammenhang mit dem Film - Kritik am (asiatischen) Schulsystem, welches gerade deswegen immer wieder im Mittelpunkt zahlreicher Mystery- und Horrorfilme aus diesen Ländern steht.
Irgendwie ist von vorneherein klar, dass mit jedem der ehemaligen Schülern (und der Lehrerin) irgendetwas nicht so ganz zu stimmen scheint und die Fröhlichkeit nur einen aufgesetzten Teil des Wiedersehens ausmacht. Und hier setzt "Bloody Reunion" wirklich ziemlich gekonnt die Ursache als Mittel zum Zweck des Filmes ein und verstand es gerade damit, Rätselraten und Unheimlichkeit zu erzeugen. Denn es wird zunehmend klarer: Jeder kann der Mörder sein, der sich hinter der Hasenmaske (*bg*) versteckt und frei nach dem '10 Kleine Negerlein'-Motto nach und nach dem Leben der Einzelnen ein durchaus recht blutiges und gorelastiges Ende setzt!
Ja, ihr habt richtig gelesen: Ein (Pseudo-)HASE treibt hier sein Unwesen und meuchelt die Leute nieder *Applaus* und das ist wirklich ein gekonnter und grandioser Gegenpol zu all den X-Mas-Slashern die ich kenne und gesehen habe und definitiv der erste (mir bekannte) Film, in dem ein (Oster-)Hase über meinen Bildschirm gemeuchelt hat... das ist mir natürlich einen ganz ganz dicken Sonderpunkt wert! Denn das ist so dämlich wie originell zugleich!
Ansonsten fällt es mir irgendwie schwer, "Bloody Reunion" zu bewerten. Auch wenn seine wenigen Gore-Szenen schon heftig zur Sache gehen, so stehen sie natürlich mit ihrem Aufkommen von maximal 5 Minuten definitiv NICHT im Vorderpunkt des Filmes, welcher trotz deutlich sichtbarem B-Movie-Charakter durchaus eine gewisse Qualität aufweisen kann. Vielmehr sind es die in Rückblenden dargebotenen Hintergründe der einzelnen Personen und die verschiedenen Schuldzuweisungen, die mir bei diesem Film durchaus zusagen konnten und meinen Gefallen fanden. Denn die Entwicklung der Story ist interessant-rätselhaft und sowohl rätselhaft als auch stimmungsvoll umgesetzt worden.
Einziger Wermutstropfen stellt hier das seltsame Ende der Geschichte dar, welches ich irgendwie (trotz einiger Anstrengung :p ) nicht mit dem über weite Teile des Filmes Gezeigtem verbinden konnte und die ganze (durchaus vorhandene) Logik nicht nur ad absurdum führte, sondern schlichtweg total missachtete. Auch wenn ich gerade die Story an diesem Film so mochte, hab ich bis jetzt die gezeigten Zusammenhänge überhaupt nicht verstehen können - aber ich arbeite noch dran ;)
Aber mei - was solls. Außerdem sag ich bei dem Film mal, dass es mir egal ist, auch wenn ich sonst deswegen immer die tiefrote Karte zucke. Zwar stört mich die dadurch entstandene Unlogik des Filmes durchaus und versieht mich mit vielen Fragezeichen, aber der nette Gesamteindruck des (Billig-)Filmchens wurde dadurch nicht wirklich komplett zerstört...
Die Sache mit dem Hasi als Mörder ist und bleibt der Brüller und insgesamt gibt es damit inklusive dem Extrapunkt für diese Geschichte 6/10 für "Bloody Reunion". Das Rätselraten um den wahren Täter machte mir schlichtweg Spaß :)
Die DVD betreffend:
Ebenfalls eine Erwähnung wert ist der bei Filmen aus asiatischen Landen schon nahezu gewohnheitsmäßig gut in Szene gesetzte 5.1 (DTS-)Ton, der zwar nicht wie üblich mit gekonnter Wucht, dafür aber gekonnt subtil und stimmungsfördernd die Lautsprecher zu versorgen versteht.
To Sir, with Love (aka My Teacher aka Bloody Reunion) ist ein weiterer Horror-Film aus Asien, der sich glücklicherweise mal nicht mit den üblichen Geister-Erscheinungen abgibt sondern ein durch und durch realer (naja *g* Horror- bzw. Slasher-Film darstellt. Mit einigen netten, aber ganz definitiv zu wenigen Gore-Szenen.
Auch wenn der Film irgendwie seltsam war, vermochte er mir auf seine Art und Weise aber durchaus geringfügig zu gefallen. Die Geschichte des Wiedersehens zwischen Lehrerin und Schülern ist voll gespickt mit gesellschaftlichen Problemen und vor allem - wenn auch sehr weitläufig im Zusammenhang mit dem Film - Kritik am (asiatischen) Schulsystem, welches gerade deswegen immer wieder im Mittelpunkt zahlreicher Mystery- und Horrorfilme aus diesen Ländern steht.
Irgendwie ist von vorneherein klar, dass mit jedem der ehemaligen Schülern (und der Lehrerin) irgendetwas nicht so ganz zu stimmen scheint und die Fröhlichkeit nur einen aufgesetzten Teil des Wiedersehens ausmacht. Und hier setzt "Bloody Reunion" wirklich ziemlich gekonnt die Ursache als Mittel zum Zweck des Filmes ein und verstand es gerade damit, Rätselraten und Unheimlichkeit zu erzeugen. Denn es wird zunehmend klarer: Jeder kann der Mörder sein, der sich hinter der Hasenmaske (*bg*) versteckt und frei nach dem '10 Kleine Negerlein'-Motto nach und nach dem Leben der Einzelnen ein durchaus recht blutiges und gorelastiges Ende setzt!
Ja, ihr habt richtig gelesen: Ein (Pseudo-)HASE treibt hier sein Unwesen und meuchelt die Leute nieder *Applaus* und das ist wirklich ein gekonnter und grandioser Gegenpol zu all den X-Mas-Slashern die ich kenne und gesehen habe und definitiv der erste (mir bekannte) Film, in dem ein (Oster-)Hase über meinen Bildschirm gemeuchelt hat... das ist mir natürlich einen ganz ganz dicken Sonderpunkt wert! Denn das ist so dämlich wie originell zugleich!
Ansonsten fällt es mir irgendwie schwer, "Bloody Reunion" zu bewerten. Auch wenn seine wenigen Gore-Szenen schon heftig zur Sache gehen, so stehen sie natürlich mit ihrem Aufkommen von maximal 5 Minuten definitiv NICHT im Vorderpunkt des Filmes, welcher trotz deutlich sichtbarem B-Movie-Charakter durchaus eine gewisse Qualität aufweisen kann. Vielmehr sind es die in Rückblenden dargebotenen Hintergründe der einzelnen Personen und die verschiedenen Schuldzuweisungen, die mir bei diesem Film durchaus zusagen konnten und meinen Gefallen fanden. Denn die Entwicklung der Story ist interessant-rätselhaft und sowohl rätselhaft als auch stimmungsvoll umgesetzt worden.
Einziger Wermutstropfen stellt hier das seltsame Ende der Geschichte dar, welches ich irgendwie (trotz einiger Anstrengung :p ) nicht mit dem über weite Teile des Filmes Gezeigtem verbinden konnte und die ganze (durchaus vorhandene) Logik nicht nur ad absurdum führte, sondern schlichtweg total missachtete. Auch wenn ich gerade die Story an diesem Film so mochte, hab ich bis jetzt die gezeigten Zusammenhänge überhaupt nicht verstehen können - aber ich arbeite noch dran ;)
Aber mei - was solls. Außerdem sag ich bei dem Film mal, dass es mir egal ist, auch wenn ich sonst deswegen immer die tiefrote Karte zucke. Zwar stört mich die dadurch entstandene Unlogik des Filmes durchaus und versieht mich mit vielen Fragezeichen, aber der nette Gesamteindruck des (Billig-)Filmchens wurde dadurch nicht wirklich komplett zerstört...
Die Sache mit dem Hasi als Mörder ist und bleibt der Brüller und insgesamt gibt es damit inklusive dem Extrapunkt für diese Geschichte 6/10 für "Bloody Reunion". Das Rätselraten um den wahren Täter machte mir schlichtweg Spaß :)
Die DVD betreffend:
Ebenfalls eine Erwähnung wert ist der bei Filmen aus asiatischen Landen schon nahezu gewohnheitsmäßig gut in Szene gesetzte 5.1 (DTS-)Ton, der zwar nicht wie üblich mit gekonnter Wucht, dafür aber gekonnt subtil und stimmungsfördernd die Lautsprecher zu versorgen versteht.
MiniMe69 * 7.0
Class Reunion korean style...
Eine Gruppe von Schülern kommt im Haus ihrer alten Lehrerin zusammen, um der armen alten Frau (mittlerweile krank und an den Rollstuhl gefesselt) Gesellschaft zu leisten und sie ein wenig aufzubauen. Bald stellt sich jedoch heraus, dass die "arme Alte" in ihrer aktiven zeit keineswegs nur liebenswert gewesen ist, sondern die ihr unterwiesenen Schüler mit harter Hand und fiesen Psychospielchen gequält hat, weswegen die anwesenden Ehemaligen nun doch eher mit ihr abrechnen wollen... Bald jedoch bekommen es die Anwesenden mit einem geheimnisvollen Killer zu tun, der nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip zu Werke tritt und einem nach dem anderen auf "kreative" (und teilweise durchaus sehr blutige) Weise ums Leben bringt... Soviel zur recht überschaubaren Handlung... Wenn das nach einem 08/15 Slasher der alten Schule klingt, dann ist das auch wirklich so, aber erstaunlicherweise funktioniert das ganze in diesem Falle tatsächlich und das ist auch gut so! Erleichtert nimmt der Zuschauer zur Kenntnis, dass es sich hier nicht um den tausendsten Klon à la The RING u.a. handelt und es ist nach langen Jahren doch einmal erholsam, dass das Grauen im (asiatischen) Horrorfilm nicht schon wieder ausschließlich von Frauen mit langen schwarzen Haaren ausgeht...
Insgesamt also nicht gerade die Neuerfindung des Rades, doch zumindest ein unterhaltsamer Slasher nach (im besten Sinne) alter Schule...
Kann man sich durchaus ansehen.
Insgesamt also nicht gerade die Neuerfindung des Rades, doch zumindest ein unterhaltsamer Slasher nach (im besten Sinne) alter Schule...
Kann man sich durchaus ansehen.
Herr_Kees * 3.5
Angriff des Killerhasen!
TO SIR ist ein pseudogesellschaftskritisches Sozialdrama im Slashergewand, das - je nach Auslegung - auch noch behindertenfeindliche Tendenzen aufweist. Die kurzen Goreszenen sind (insbesondere rückblickend) reine Effekthascherei, Spannung so gut wie nicht existent und die schauspielerischen Leistungen, nun ja, asiatisch.
Fazit: Nicht Fisch nicht Fleisch - kann man getrost den Hasen geben.
Fazit: Nicht Fisch nicht Fleisch - kann man getrost den Hasen geben.
guckte im Metropol 1, Stuttgart
popgoestheweazl * 4.0
Nix Neues aus dem asiatischem Raum!!! So sehr ich die Wiederbelebung bzw. Neudefinierung des Horrors mit "The Ring" verehrt habe, umso betrüblicher finde ich es, daß es seither nur noch zwei Maßstäbe gibt: 1. Wir machen es genauso gut oder besser wie "Ring" oder 2. Wir versuchen krampfhaft, was Neues zu machen. Genau darunter leidet "To Sir". Gut, es zuckt nichts Langhaariges durchs Bild, aber ausser ein paar armen gescheiterten Existenzen und ein paar Goreszenen, die nicht der Rede wert sind und nur Mittel zum Zweck sind, hat "To Sir" leider wenig zu bieten. Money & Time Waste wäre zu hart, aber ein dickes SCHADE trifft’s glaub ich ganz gut...
verweste im Metropol 1, Stuttgart
DaiGoro * 6.5
auf ein wiedersehen
Ich mach es kurz:
GORE: gut
STORY: naja, man hat es versucht einmal einen anderen Horror-Twist zu zeigen, jedoch fehlt es an sehr vielen logischen Schlussfolgerungen
STYLE: dramatisch, typisch koreanischer Tiefsinn-Splatter mit klassischer Musik
So hätte mir der style noch besser gefallen : http://www.youtube.com/watch?v=vyMJ4zA15tg
FAZIT: zwischenzeitlich ok, am Ende unlogisch, innovative Folterideen.
GORE: gut
STORY: naja, man hat es versucht einmal einen anderen Horror-Twist zu zeigen, jedoch fehlt es an sehr vielen logischen Schlussfolgerungen
STYLE: dramatisch, typisch koreanischer Tiefsinn-Splatter mit klassischer Musik
So hätte mir der style noch besser gefallen : http://www.youtube.com/watch?v=vyMJ4zA15tg
FAZIT: zwischenzeitlich ok, am Ende unlogisch, innovative Folterideen.
goutierte im Cinema, München
D.S. * 7.0
Teaching Mrs. Park
In meinen Augen ein klasse Film: ein Slasher, der gleichermaßen stellenweise ziemlich brutale Bilder bietet (aber, nichts falsches erwarten, nicht sehr oft), eine originell erzählte Geschichte sein Eigen nennt, ordentliche Überraschungen beinhaltet und auch noch über eine extrem unangenehme Gesamtatmosphäre verfügt - was will man mehr? Naja, vielleicht ein paar Klischees und Plattheiten weniger, etwas mehr Glaubwürdigkeit und eine geringere Dosis an moralischem Zeigefinger. Aber abgesehen davon, und trotzdem, ist "To Sir, with Love" für alle Genrefans ein sicherer Hit, der durch seinen Storyaufbau tatsächlich so etwas wie frischen Wind in diese Filmsparte pustet. Allerdings muß man insbesondere im letzten Drittel schon etwas genauer aufpassen, sonst bekommt man die sehr kurz gehaltene Erklärung der Hintergründe nicht mit. Und in diesem Fall kann "To Sir, with Love" auch wie ein unverständlicher, unlogischer Haufen Müll erscheinen.
Tatsächlich ergibt hier aber alles durchaus einen Sinn, ist in sich stimmig und konsequent bis zum Ende gedacht. Nur halt an ein paar relevanten Stellen nicht besonders glaubwürdig, aber manchmal muß man eine Geschichte wohl auch einfach mal als Geschichte akzeptieren und darf sich nicht fragen, ob hier nicht im unglaublichen Maße überreagiert wird. Läßt man sich auf die Prämisse ein, daß die Charaktere dieses Films sämtlichst höchst verletzliche Individuen sind, die bestimmte seelische Verletzungen auch 20 Jahre später nicht mal im Ansatz verdaut haben, kann man auch ihr demonstriertes Verhalten bis zur letzten Stufe durchaus nachvollziehen oder zumindest als bedingt vorstellbar schlucken.
"To Sir, with Love" - falls mir übrigens jemand diesen Titel erklären kann, kriegt er eine Packung Kekse (das Geld ist für einen wohltätigen Zweck!) - beginnt nach dem Vorspann fast wie eine Hommage an "Seven": Zwei Cops finden im Keller eines abgelegenen Landhauses eine Handvoll übel zugerichteter Leichen. Die einzigen Überlebenden des Blutbads sind eine junge und eine deutlich ältere Frau. Während die Alte im Krankenhaus komatös dahindämmert, erzählt die Jüngere dem Kommissar, was vorgefallen ist: zur Feier des Geburtstags ihrer Klassenlehrerin Mrs. Park haben sich mehrere ihrer Ex-Grundschüler eingefunden. Die alte Dame ist schwer krank und nur noch im Rollstuhl mobil, wird jedoch von ihrer ehemaligen Schülerin Mi-ja betreut und gepflegt. Wie sich nach kurzer Zeit herausstellt, ist Mi-ja aber offensichtlich die Einzige, die keinen tiefsitzenden Groll gegen Mrs. Park hegt: alle anderen Anwesenden lassen mehr oder minder schnell die Maske fallen und geben ihrer früheren Lehrerin sehr deutlich zu verstehen, daß sie ihnen ihr gesamtes Leben versaut hat, weil sie sie als Schüler permanent gedemütigt hatte - da sie ihr zu arm, zu dick, zu dumm erschienen. Wie gesagt, Glaubwürdigkeit nehmen wir jetzt mal nicht ganz so ernst, aber die Leute hier sind definitiv alle ganz ernsthaft sauer - und in dieser Phase hat der Film meiner Meinung nach seine stärksten Momente. Die Stimmung kippt Schritt für Schritt ganz extrem um, vom fröhlichen Klassentreffen zur bösartigen Abrechnung: es ist unangenehm und bedrückend, hierbei zuzusehen. Großartiges Kino, davon hätte ich mir wesentlich mehr gewünscht: die Aufdeckung schlimmer Geschichten, die echten Gefühle der Protagonisten für die nur angeblich verehrte Lehrerin, ihre Reaktionen auf die Verkehrung der Situation.
Leider wird dann jedoch der Fokus deutlich verändert - wir landen in einem klassischen Slasher. Irgendjemand nimmt sich die Ex-Schüler einen nach dem anderen vor. Wer und warum? Hier wird es dann blutiger, allerdings auch nicht in Übermaßen, vom Filmcharakter her wird es aber ziemlich erwartbar - nur, daß dieser Part vielleicht ein wenig gehetzt erscheint. Aber kein Wunder, schließlich wartet noch die Hintergrundgeschichte auf uns, und die bietet einiges mehr, als üblich ist. Und nimmt das gesamte Schlussdrittel des Films für sich ein.
Wir haben also eine unangenehme Atmosphäre, wir haben Härte und wir haben Überraschungen. Für einen Slasher ist das außergewöhnlich viel Gutes auf einmal, und wenn gegen Ende nicht so beharrlich die Moral, die Pseudo-Sozialkritik und die Klischeehaftigkeit der eigentlichen Storyvoraussetzung ausgewalzt worden wäre... dann wäre "To Sir, with Love" vielleicht ein richtiger kleiner Hit geworden. Aber auch so reicht es für dicke 7 Punkte und eine klare Empfehlung.
Tatsächlich ergibt hier aber alles durchaus einen Sinn, ist in sich stimmig und konsequent bis zum Ende gedacht. Nur halt an ein paar relevanten Stellen nicht besonders glaubwürdig, aber manchmal muß man eine Geschichte wohl auch einfach mal als Geschichte akzeptieren und darf sich nicht fragen, ob hier nicht im unglaublichen Maße überreagiert wird. Läßt man sich auf die Prämisse ein, daß die Charaktere dieses Films sämtlichst höchst verletzliche Individuen sind, die bestimmte seelische Verletzungen auch 20 Jahre später nicht mal im Ansatz verdaut haben, kann man auch ihr demonstriertes Verhalten bis zur letzten Stufe durchaus nachvollziehen oder zumindest als bedingt vorstellbar schlucken.
"To Sir, with Love" - falls mir übrigens jemand diesen Titel erklären kann, kriegt er eine Packung Kekse (das Geld ist für einen wohltätigen Zweck!) - beginnt nach dem Vorspann fast wie eine Hommage an "Seven": Zwei Cops finden im Keller eines abgelegenen Landhauses eine Handvoll übel zugerichteter Leichen. Die einzigen Überlebenden des Blutbads sind eine junge und eine deutlich ältere Frau. Während die Alte im Krankenhaus komatös dahindämmert, erzählt die Jüngere dem Kommissar, was vorgefallen ist: zur Feier des Geburtstags ihrer Klassenlehrerin Mrs. Park haben sich mehrere ihrer Ex-Grundschüler eingefunden. Die alte Dame ist schwer krank und nur noch im Rollstuhl mobil, wird jedoch von ihrer ehemaligen Schülerin Mi-ja betreut und gepflegt. Wie sich nach kurzer Zeit herausstellt, ist Mi-ja aber offensichtlich die Einzige, die keinen tiefsitzenden Groll gegen Mrs. Park hegt: alle anderen Anwesenden lassen mehr oder minder schnell die Maske fallen und geben ihrer früheren Lehrerin sehr deutlich zu verstehen, daß sie ihnen ihr gesamtes Leben versaut hat, weil sie sie als Schüler permanent gedemütigt hatte - da sie ihr zu arm, zu dick, zu dumm erschienen. Wie gesagt, Glaubwürdigkeit nehmen wir jetzt mal nicht ganz so ernst, aber die Leute hier sind definitiv alle ganz ernsthaft sauer - und in dieser Phase hat der Film meiner Meinung nach seine stärksten Momente. Die Stimmung kippt Schritt für Schritt ganz extrem um, vom fröhlichen Klassentreffen zur bösartigen Abrechnung: es ist unangenehm und bedrückend, hierbei zuzusehen. Großartiges Kino, davon hätte ich mir wesentlich mehr gewünscht: die Aufdeckung schlimmer Geschichten, die echten Gefühle der Protagonisten für die nur angeblich verehrte Lehrerin, ihre Reaktionen auf die Verkehrung der Situation.
Leider wird dann jedoch der Fokus deutlich verändert - wir landen in einem klassischen Slasher. Irgendjemand nimmt sich die Ex-Schüler einen nach dem anderen vor. Wer und warum? Hier wird es dann blutiger, allerdings auch nicht in Übermaßen, vom Filmcharakter her wird es aber ziemlich erwartbar - nur, daß dieser Part vielleicht ein wenig gehetzt erscheint. Aber kein Wunder, schließlich wartet noch die Hintergrundgeschichte auf uns, und die bietet einiges mehr, als üblich ist. Und nimmt das gesamte Schlussdrittel des Films für sich ein.
Wir haben also eine unangenehme Atmosphäre, wir haben Härte und wir haben Überraschungen. Für einen Slasher ist das außergewöhnlich viel Gutes auf einmal, und wenn gegen Ende nicht so beharrlich die Moral, die Pseudo-Sozialkritik und die Klischeehaftigkeit der eigentlichen Storyvoraussetzung ausgewalzt worden wäre... dann wäre "To Sir, with Love" vielleicht ein richtiger kleiner Hit geworden. Aber auch so reicht es für dicke 7 Punkte und eine klare Empfehlung.
war im Metropolis 6, Frankfurt
GeorgeKaplan * 7.0
Revenge of the Hasenmaske
Dass die Hasenmaske direkt nach "I’m a Cyborg, but that’s ok" noch mal Thema werden würde, ist wohl einer der angenehmsten Zufälle, die der Timetable in Köln bislang zu bieten hatte.
Zumindest ist "To Sir, with Love" die eindeutig bessere Variante, sein wahres Ich hinter einer Maske zu verstecken. Als Slasher nimmt der Film sich erstaunlich ernst und humorlos (sofern man den vielleicht unfreiwilligen jetzt einmal außen vorlässt), erfindet das Rad sicher nicht neu, zeigt sich aber bodenständig, hart, recht spannend und blutig und mit fiesen Folterszenen geizt er auch nicht.
Darüber hinaus versteht sich der Film aber auch als Psychogramm, und das ist nicht abwertend gemeint. Da wird nicht einfach drauf los gemetzelt, sondern die Figuren bekommen einen Hintergrund, der zumindest mit den Taten in Einklang zu stehen scheint.
Zur Bedeutung des Titels "To Sir, with Love" hab ich eine Vermutung: Mit Sir wird der Polizist angeredet, der die Morde untersucht, und da es wohl seine letzte Aufgabe vor dem Ruhestand ist, ist die Mordserie das Abschiedsgeschenk "with Love" an ihn. Mag aber auch sein, dass ich völlig daneben liege.
Zumindest ist "To Sir, with Love" die eindeutig bessere Variante, sein wahres Ich hinter einer Maske zu verstecken. Als Slasher nimmt der Film sich erstaunlich ernst und humorlos (sofern man den vielleicht unfreiwilligen jetzt einmal außen vorlässt), erfindet das Rad sicher nicht neu, zeigt sich aber bodenständig, hart, recht spannend und blutig und mit fiesen Folterszenen geizt er auch nicht.
Darüber hinaus versteht sich der Film aber auch als Psychogramm, und das ist nicht abwertend gemeint. Da wird nicht einfach drauf los gemetzelt, sondern die Figuren bekommen einen Hintergrund, der zumindest mit den Taten in Einklang zu stehen scheint.
Zur Bedeutung des Titels "To Sir, with Love" hab ich eine Vermutung: Mit Sir wird der Polizist angeredet, der die Morde untersucht, und da es wohl seine letzte Aufgabe vor dem Ruhestand ist, ist die Mordserie das Abschiedsgeschenk "with Love" an ihn. Mag aber auch sein, dass ich völlig daneben liege.
alialialialio * 8.0
toller film
Klasse Film mit klasse Schauspielern.
Ich schließe mich den schlechten Bewertungen nicht an und muss mal ne Lanze für den Film brechen.
O.K. die Kamerazooms auf die Gesichter hätte man sich sparen können, dieses Stilmittel ist ziemlich daneben, aber so oft kommt es ja nun auch nicht vor.
Ansonsten funktioniert die Geschichte, alles ist in einer passenden Atmosphäre erzählt und der Schluss kann sich auch sehen lassen. Blut und Foltereien gibt es auch und sind gut dosiert. Absolut sehenswert kann ich nur sagen.
Ich schließe mich den schlechten Bewertungen nicht an und muss mal ne Lanze für den Film brechen.
O.K. die Kamerazooms auf die Gesichter hätte man sich sparen können, dieses Stilmittel ist ziemlich daneben, aber so oft kommt es ja nun auch nicht vor.
Ansonsten funktioniert die Geschichte, alles ist in einer passenden Atmosphäre erzählt und der Schluss kann sich auch sehen lassen. Blut und Foltereien gibt es auch und sind gut dosiert. Absolut sehenswert kann ich nur sagen.
war im Union 3, Bochum
FFFler * 5.0
Nichts Neues in Sachen Horror aus Asien
Nach Sichtung von Bildern und Trailer hab ich mich auf einen heftigen Schocker eingestellt, bekam jedoch nur ein laues Lüftchen geboten. Immerhin ist die Geschichte recht interessant, wird jedoch gerade bei der Auflösung dann doch schwach in Erinnerung bleiben. Ein paar wenige nette Ekelmomente gibt es, der Rest ist leider nie mehr als Genreallerlei und daher auch nicht wirklich empfehlenswert.
war im Metropolis 6, Frankfurt
34 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
To Sir, with Love
- Score [BETA]: 59
- f3a.net: 5.9/10 34