s Toro (2016) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Toro

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Reviewer

Alexander * 7.5

Mafia Español

Dramatisch, traurig und voll von spanischem Stolz und iberischem Pathos entfaltet sich einmal mehr eine inhaltlich sicherlich nicht neue, dafür bemerkenswert konsequent und erbarmungslos umgesetzte Gangster-Story auf der Leinwand.

Man merkt dem Film an, dass er aus der Feder der Drehbuchautoren des letztjährigen, großartigen „Marshland“ stammt. Die Charakterzeichnungen sind erneut voller Detail und Tiefe, die Settings lassen einen die Landschaft und das Meer Andalusiens förmlich riechen, jede einzelne Szene dieses Dramas hat Tiefgang und Substanz und von Anfang an glaubt man in der unheilschwangeren Atmosphäre deuten zu können, dass diese Geschichte nicht gut ausgehen wird.

Bereits mit seiner superben Titel-Sequenz verneigt sich „Toro“ vor den Meilensteinen des Gangsterkinos. Für Liebhaber der klassischen Mafiathriller werden kleine Anspielungen an den „Paten“ oder „Carlito’s Way“ zu erkennen sein und das Einzige, das man dem Film vorwerfen könnte ist, dass er seine wirklich gute Geschichte für Kenner des Genres recht vorhersehbar erzählt, dabei aber auf die in Hollywood üblichen Weichzeichner gänzlich verzichtet und uns Zuschauer mit einer in voller Konsequenz zu Ende geführten Geschichte so richtig weh tut.

Ich mag es nicht leugnen, ich bin ein großer Bewunderer des spanischen Kinos und habe noch nie einen spanischen Film auf dem FFF ausgelassen. Und erneut fühlte ich mich belohnt.

Toro ist ein äusserst spannendes Gangster-Drama zum mitfiebern und –leiden.

war im Cinestar, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 7.0

Toro das Narbengesicht

Ich weiß, immer mit Mischungen & Vergleichen zu kommen nervt, aber: "Toro" gehört mehr Beachtung. Und daher sage ich, er ist eine spanischer Mix aus "Scarface", "Drive" & "The Raid". Hängt die Erwartungen nicht zu hoch, erwartet kein Meisterwerk, doch einen verdammt stylischen Gangsterthriller. Richtig gute Darsteller, das spanische Miami als exotische Location & eine nachvollziehbare, straighte Story über Rache, Familie & Ehre. Etwas berechenbar & sicher in Sachen Härte, Action & Spannung nicht durchgehend am Anschlag, doch wer ist schon perfekt? Mich hat er durchgängig verdammt gut unterhalten. Für Fans des Gangsterkinos nicht weniger als ein Pflichttermin.

Es geht recht klassisch um den noch recht jung, doch trotzdem reif & stark wirkenden Toro, einen von drei Brüdern, der aus dem Gangstertum aussteigen will... doch nach einem Heist gone wrong, 5 Jahren Knast (auf Bewährung zum Teil,) wird er, kurz bevor er endgültig Freiheit & Legalität mit seiner geliebten Freundin genießen kann, zurück in den Sumpf des Verbrechen gezogen... Luis Tosar spielt den Grund dafür & den ältesten, verdorbensten der drei Brüder mal wieder grandios, doch auch der titelgebende Toro ist mit Mario Casas unvergesslich & sympathisch besetzt. Der Look & die zum Teil richtig coole Kinematographie aus einem comicartig überzeichneten Málaga sind atemberaubend, etwas 80s & einfach cool. Neon, Palmen & Vice City Rules ;)

Die Story hält einige Überraschungen bereit, nicht nur optische Neon-Spielereien, & punktet mit einer stets übersichtlichen, fast schon intimen Story & einigen heftigen Actionsequenzen. Darunter fallen eine brachiale Auto-Verfolgungsjagd, einige blutige Kämpfe Mann gegen Mann bis in den Tod & Shoot-Outs in Zeitlupen-Schönheit. Da kann man nicht meckern, selbst wenn er an seinen großen Inspirationsquellen nie ernsthaft kratzt. Dazu hätte im Finale noch mehr aufgefahren werden müssen & die eine oder andere zu operettenhaft aufgebauschte Szene (z.B. mit dem Ober-Paten & Haupt-Bösewicht) hätte man sich sparen können. Trotzdem passen der überstilisierte Look & die dramatische Breitwand-Musik meistens zum Gezeigten oder stellen zumindest einen angenehmen Kontrast zur eigentlich recht emotionalen Familiengeschichte dar.

Fazit: coole Gangsterstory - GTA Espana Edition. Ein Tipp für alle Fans von Neonlichtern & dem spanischen Genrekino.

war im Residenz, Köln

D.S. * 5.5

Kein John Woo

Nach seinem Vorspann und einer wirklich wunderschönen, in der Optik an einen Mix aus modernen Gangster-Klassikern und TRUE DETECTIVE erinnernden Titelsequenz bietet TORO nichts, was man nicht schon hunderte Male gesehen hätte – das aber immerhin auf solide Weise umgesetzt. Kike Maíllo, Regisseur von EVA mit Daniel Brühl und Rafael Cobos, Drehbuchautor von MARSHLAND servieren und eine Mafia-Story der klassischsten Art: Nach fünf Jahren im Knast hat der junge Toro mit dem kriminellen Leben abgeschlossen, aber um seinen Bruder und dessen Tochter zu retten, zieht er in den Krieg gegen den allmächtigen, skrupellosen Paten seiner Region. Diese heißt Andalusien und wird uns in ausgewaschenen Farben präsentiert – wobei das Geschehen visuell zumindest phasenweise sehr ansprechend gestaltet ist, mit Szenen voll cleverer Kameraperspektiven und Bildkompositionen sowie spannender Farbästhetik. Szenen, die man sich noch viel häufiger gewünscht hätte, denn sie wirken durchaus wie etwas ganz Besonderes. Und davon liefert TORO ansonsten eben leider nicht so schrecklich viel.

Storyaufbau und Narration entsprechen bis ins Detail dem typischen „Heroic Bloodshed“-Film aus Hong Kong – abzüglich einer entsprechend epischen und energiegeladenen Inszenierung oder auch der markanten ästhetisierten Shoot-Out-Szenen. Aber inklusive aller nur zu vertrauten Themen wie Loyalität, Ehre und Verrat samt ihrer nur zu vertrauten Abhandlung in „Staring Contests“, Verfolgungsjagden und Kämpfen mit den sprichwörtlichen Klauen und Zähnen.

Ein, zwei fiese Momente sind zwar vorhanden, so erfahren wir zum Beispiel einen ganz neuen Verwendungszweck für Augäpfel. Auch die darstellerischen Leistungen sind durchweg gelungen. Und das Setting in gleich fast einem Dutzend andalusischer Städte – mit Schwerpunkt in Torremolinos – ist zwar kein außergewöhnlich aufregendes, aber immerhin ein vergleichsweise ungesehenes.

Wer noch nicht allzu viele Filme dieser Stilrichtung gesehen hat, kann sich von TORO vermutlich durchaus mitreißen lassen. Alle anderen werden regelmäßig mit Langeweile zu kämpfen haben. Und in vielen Szenen ganz genau wissen, was als nächstes passiert. Für sich genommen, macht TORO seine Gangster-Sache ordentlich. Man hat sie halt nur schon viel zu oft fast genau so gesehen. Wenn auch für gewöhnlich mit seltenerer Nennung des Markennamens Volvo. Gesponsert wurde der Film allerdings von Audi. Ah ja. 5,5 Punkte.

saß im Cinestar, Frankfurt

Herr_Kees * 6.0

Wie ein milder Stier

Nach einem rasanten Start, einem wunderschönen Vorspann und einer vielversprechenden ersten Hälfte mit actionreichen Autostunts nimmt TORO plötzlich den Fuß vom Gas und verfährt sich in einem sehr vorhersehbaren Rachedrama. Das ist zwar theoretisch konsequent, aber trotzdem insgesamt schwer nachvollziehbar. Irgendwie fehlt im ganzen Film die Motivation – da werden langjährige Vertraute ohne Wimpernzucken gekillt und Toro setzt für seinen offensichtlich ziemlich nichtsnutzigen Bruder Leben und Liebe aufs Spiel. Langweilig wird es trotzdem nur im schwachen Mittelteil, am Anfang gibt es etwas DRIVE, am Ende dann ein wenig THE RAID, dazu einen abwechslungsreichen Soundtrack zwischen spanischen Gitarren und dramatischer Orgel. Außerdem sieht TORO einfach immer sehr schick aus.

34 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Toro
  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 6.6/10 34
  • IMDb: 6.1/10
  • Rotten Tomatoes: 80%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-12-10 06:21

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