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Review Trash Fire

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Subtili-was?
von D.S.

Weniger ist bekanntlich manchmal mehr, und das gilt aus meiner Sicht speziell auch für die Filme von Richard Bates Jr.: Weniger Holzhammer in der Figurenzeichnung und weniger Plumpheit in der Dramaturgie hätten aus EXCISION ein kleines Meisterwerk und aus TRASH FIRE (und ebenso aus SUBURBAN GOTHIC) zumindest ein kleines Highlight machen können. Subtilität ist aber offensichtlich nicht seine Sache: Wie schon bei den Vorgängern sind hier fast alle Figuren geradezu grotesk überzeichnet, und die Moral von der Geschicht’ wird uns derart brachial eingeprügelt, dass für eigene Deutungen oder gar Erkenntnisse definitiv überhaupt kein Raum mehr bleibt. Und fürs Mitfühlen mit den Protagonisten der dramatisch bösen Geschehnisse auch nicht.

Sei’s drum, betrachten wir die Handlung eben weniger als Story und mehr als Statement: das sitzt dann schon einigermaßen. Nun können sarkastische Abrechnungen mit religiösen Fanatikern und Familienidyllgläubigen das durchschnittliche Midwest-US-Publikum sicher mehr schockieren als den hiesigen Festivalgänger, Schadenfreude ob der Bloßstellung ignoranter Intoleranz und der Lächerlichmachung bigotter Konservativer kann aber auch etwas Befreiendes, Schönes sein – und die stellt sich hier durchaus ein, wenn das Großmuttermonster (Fionnula Flanagan, THE GUARD) alle Schranken fallen lässt und ihren Enkel Owen (Adrian Grenier, ENTOURAGE) und seine Partnerin Isabel (Angela Trimbur, THE FINAL GIRLS) ihren Hass auf alles spüren lässt, das kein Televangelist-Sermon ist.

Bis zum – ähnlich wie bei EXCISION – auf maximalen Schockwert ausgelegten Finale passiert in TRASH FIRE, abgesehen von Beleidigungen und Verachtungsbezeugungen von allen in alle Richtungen, allerdings auch nicht sonderlich viel. Die zentrale Handlungsmotivation einer Hauptfigur wird uns gegenüber dann zu Beginn des letzten Drittels auch noch explizit ausformuliert – aus unersichtlichen Gründen, denn damit ist dann jedes Überraschungs- und Spannungspotential dahin.

Da die Dialoge bis auf wenige Ausnahmen zwar nicht ultrascharf, zumindest aber angenehm fies ausfallen, kann man mit TRASH FIRE als nett schwarzer Mitternachtssatire aber dennoch durchaus seinen Spaß haben. Man sollte nur nicht zu viel Tiefgang erwarten. Knappe 7 Punkte.

verweste im Cinestar, Frankfurt

39 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Trash Fire
  • Score [BETA]: 70
  • f3a.net: 7/10 39
  • IMDb: 7.2/10
  • Rotten Tomatoes: 67%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 15:48

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