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Review Tulpa

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Dieser Review enthält SPOILER!

No Giallo, No Tulpa!
von meiklsan

Ich frage mich manchmal wirklich wie es manche Filme ins Programm des Festivals schaffen?

Wahrscheinlich war die Freude groß, dass man endlich mal wieder einen der selten gewordenen "Italiener" ins Programm aufnehmen konnte?
Und schwupps war er drin und wahrscheinlich wird er uns als "DIE" lang ersehnte Giallo-Perle des Festivals verkauft werden?
Aber ein Film, der zu 80% in englischer Sprache gedreht wurde, kann kein reinrassiger Giallo sein!
Und damit fängt das elende Fakeübel schon an.

Zitat Wikipedia: "Der Begriff Tulpa bezeichnet in der Tibetischen Mythologie eine Manifestation von Gedanken, die durch reine Willenskraft entsteht."
Was Clive Barker einst erschuf und von Andreas Marschall mit "Tears of Kali" sinnvoll umgesetzt wurde, wird von Federico Zampaglione jetzt dilettantisch in Grund und Boden verwurstet.

Bei der Betrachtung dieses FakeFlicks fühlte ich mich eher in die Atmosphäre eines späten 70er Jahre Bahnhofkinos versetzt als in die Welt eines atmosphärischen italienischen tiefgründigen Giallo Thrillers.

Handlung:
Minimal bis gar nicht vorhanden.
Vielmehr werden einfach viele kleine Handlungs-Sequenzen wild und unmotiviert aneinandergereiht, in der Hoffnung zusammen ein plausibles Gesamtkonstrukt zu erzielen.
Versuch grandios misslungen!

Cast:
Bemüht, aber in keiner Situation überzeugend, sondern immer amateurhaft bis unglaubwürdig und kitschig.

Gore:
JA, die Anfangssequenz hat als "Aufreisser" sicher einen gewissen Charme und im Verlauf der nicht vorhandenen Handlung werden immer wieder sehr blutige beinahe Tötungsrituale nachgereicht, aber wer sich den Trailer anschaut, hat bereits alles gesehen und kann sich beruhigt zurücklehnen.

Apropos gemütlich zurücklehnen.
Wenn der Film in der Spätvorstellung laufen sollte, hat der geneigte Fulltime-Festival-User hier die gute Chance ein angenehmes Nickerchen einzulegen, denn der Film bietet ausreichend Schlaf fördernde nichtssagende Längen.
Als Nachmittagsfilmchen kann man den Film wahrscheinlich frisch und hoch motiviert so einigermaßen ertragen.
Aber generell würde ich doch auf jeden Fall die Parallelveranstaltung empfehlen!

Auch wenn mein Review jetzt nach einer Bewertungs-Nullrunde klingt, möchte ich dennoch ein paar Giallo-Gnadenpunkte vergeben!

JA, es gibt einen Giallo-Killer!
Und er hat nicht nur die klassischen schwarzen Handschuhe an.
Nein, er trägt dazu auch einen schwarzen langen Mantel und als I-Tüpfelchen sogar noch einen schwarzen Hut und er ist sehr sadistisch veranlagt, grins.
1 Punkt.

JA, der Soundtrack hat durchwegs Giallo-artige Züge, erinnert aber leider viel zu sehr an das künstlich enervierende Sounddesign von Argentos "Card Player"!
0,5 Punkte.

JA, es gibt sehr viel nackte Haut in durchwegs erotischen Einstellungen zu begaffen. Tittenalarm!
1 Punkt.

Und JA, es gibt sogar eine unterschwellige Message, die der Film uns vermitteln will: Nicht nur Männer gehen voller Überzeugung in den Puff!?
0,5 Punkte.

Mein Resümee: Gurkenalarm!

32 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Tulpa
  • Score [BETA]: 51
  • f3a.net: 4.8/10 32
  • IMDb: 5.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 08:42

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