s Turistas (2006) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Turistas

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Reviewer

Supernulf * 6.0

John Stockwell’s Körperwelten

Da mich "Turistas" schon interessiert hat, seit ich das erste Mal von ihm hörte, und er jetzt außerdem auf den FFF Nights laufen soll, habe ich ihn mir am Wochenende jetzt doch mal angeschaut.

Bemerkenswert an "Turistas" ist sicher schon mal, dass es kaum einen aktuellen Genrefilm gibt, der einhellig so viele schlechte Kritiken erhalten hat. Die 2,7/10 Punkte bei imdb runden das Bild ab.

Eines vorab: Keine Ahnung, wie die 2,7 Punkte bei imdb zustande kamen, der Film ist ziemlich gut. Keine 10 Punkte natürlich, aber selbst bei strengster Bewertung sollten 5 Punkte drin sein. Wenn man wie ich keine grundsätzliche Abneigung gegen Filme von John Stockwell hat, kann man durchaus auch noch einen Punkt mehr verantworten.

Und hier liegt möglicherweise der Knackpunkt: Ich kann es mir nur so erklären, dass die Zuschauer aufgrund der Thematik und des gelungenen Filmposters einen Streifen à la "Hills have eyes" (Remake) oder die zweite Hälfte von "Hostel" erwarteten. Dabei haben sie aber nicht bedacht, dass "Turistas" von John Stockwell gedreht wurde, und wer Filme des Regisseurs gesehen hat, weiß, was ihn erwartet.

John Stockwell’s Idee eines Actionfilms ist "Blue Crush".

John Stockwell’s Idee eines Thrillers ist "Into the Blue".

Oder anders ausgedrückt: John Stockwell’s Idee eines Films ganz allgemein ist das Ablichten schöner Menschen (bevorzugt braungebrannt und in Bademoden) vor exotischer Naturkulisse.

Und warum sollte er daran etwas ändern, nur weil er jetzt den Auftrag erhalten hat, einen knallharten Splatterfilm zu drehen?

Es dauert ziemlich lange, bis in "Turistas" der Terror einsetzt, der versprochene Gore kommt. Bis dahin plätschert der Film vor sich hin, die belanglose Handlung wird aber von Anfang an von einer leicht unangenehmen Atmosphäre überschattet, die in Verbindung mit Stockwell’s üblichen Filmingredienzen sehr wirkungsvoll ist und sich schnell auf den Zuschauer überträgt. Und noch lange bevor das erste Blut fließt, wird die Atmosphäre richtig ungemütlich. Teilweise wurde ich an die Stimmung in "The Descent" erinnert. Wobei ich die Kirche im Dorf lassen will: "The Descent" ist natürlich der viel bessere Film.

Und wenn es dann auch für den FX-Fan interessant wird, zeigt sich "Turistas" nicht geizig: Die wenigen Gore-Szenen sind heftig und effektiv. So würde beispielsweise die ausführlich gezeigte Vivisektion eines Blondchens (natürlich mit Nabelpiercing und Arschgeweih) jedem Zombiefilm Ehre machen.

Insgesamt erfindet "Turistas" das Rad ganz sicher nicht neu, ist aber kompetent inszeniert und schafft es, die von Anfang an düstere Atmosphäre in echten Terror umschlagen zu lassen. Der Film ist meiner Ansicht nach eindeutig effektiver als z.B. "Hostel" oder der neueste Eintrag in die "Texas Chainsaw Massacre"-Serie.

Die Wahl für die FFF Nights ist gerechtfertigt, denke ich. Wer allerdings bei den genannten früheren Filmen von John Stockwell Brechreiz verspürte, sollte sich das Geld für das Ticket sparen.

Roughale * 1.0

Jedes Festival hat seinen Tiefpunkt und tiefer als bei Turistas geht es fast nicht mehr...

Die erste Stunde quält sich dahin, man sieht einige Rucksacktouristen in Brasilien, die einem sehr schnell so egal sind, wie es die vergleichbaren Leute in Hostel sind, ok, hier wird mit etwas Fleischbeschau der Zuschauer bei Laune gehalten - billiger Versuch...

Der Rest ist eine uninteressante Variante von Hostel, statt der gelungenen Tötung per Bezahlung ist es hier nun unfreiwillige Organspende - na super, wer will sowas sehen?

Der Blutgehalt war niedrig und nicht wirklich weltbewegend - muss er auch nicht sein, wenn ein Film gut ist, hier hätte es aber gut getan!

Allein die Unterwasserszenen wussten zu überzeugen, aber das macht keinen vollständigen Film!

Dann häuften sich auch noch die Filmfehler (aus T-Shirt beim ins Wasser gehen wird plötzlich ein Bikinioberteil, der Einheimische der die Gruppe zum OP-Haus führte hatte immer im nötigen Moment eine Unterwasser Taschenlampe in der Hand und gab diese Gabe an die Gruppe weiter, etc...)

Sowas nenne ich nicht Film, sondern Zeitverschwendung.

war im Cinemaxx 1, Hamburg

MiniMe69 * 6.5

Schöner Sterben

Schöne Menschen, sehr leicht bekleidet an sehr schönen Orten unterwegs, geraten an böse Menschen im brasilianischen Dschungel und müssen leiden...

Am Anfang wirkt das Ganze eher wie ein üppig bebilderter Reisefilm, der Horror in diesem Film setzt erst relativ langsam ein, dann jedoch mit durchaus sehr expliziten und heftigen Effekten (die zentrale Szene ist schon relativ starker Tobak). Dafür ist das ganze durchweg exquisit fotografiert auch die Darsteller sind fürs Genre betrachtet relativ sympathisch angelegt, so dass man am Ende sogar ein bisschen mitleidet und ihnen nicht (wie sonst so oft) sofort den Tod wünscht.

Insgesamt erinnert der Film ein wenig an die italienischen Dschungel-Kannibalenfilme der Spätsiebziger/ frühen Achtzigerjahre, ist jedoch mit Sicherheit besser fotografiert. Die hier präsentierten Klischees über die Bevölkerung eines fremden Landes (in diesem Falle Brasilien) sind in diesem Genre durchaus üblich und sollten nicht ganz so ernst genommen werden...

Fazit: Der Film war (auch aufgrund der im Vorfeld verbreiteten Negativkritik) besser als erwartet und konnte durchaus unterhalten. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass der vielzitierte Vergleich mit Hostel aufgrund der anderen Herangehensweise etwas hinkt und nur das Grundthema gemein haben dürfte. Die hier wie auch dort angedeutete "Gesellschaftskritik" beider Filme wirkt hingegen in beiden Fällen albern und aufgesetzt...

Insgesamt ist der Film aber am Ende sicherlich nicht nur besser inszeniert, sondern auch effektiver als das soeben genannte Möchtegern-Kultfilmchen von Eli Roth.

glotzte im Cinemaxx 6, Berlin

BARROCK * 6.5

Tuuuuuristas

Zuerst tolle Kulissen, hübsche Mädels und man kommt sich vor wie im Paradies-Urlaub, später merkt man, dass man manche Orte im Urlaub besser vermeiden sollte. :)

Sonst wurde hier ja schon genug gesagt, ich jedenfalls war nach der zerstörenden Kritik eines Users doch freudig überrascht von diesem feinen Genre-Film und kann auf ihn auf keinen Fall "langweilig" schimpfen, nö, nö!

Fazit: Klar, es geht noch mehr, doch war dieser Film einer von 3 Highlights bei den FFF Nights 2007 und für Genre-Fans durchaus sehenswert!

verweste im Cinedom 4, Köln

Robert Paetzold

gar nicht mal so schlecht

Ich habe mir angewöhnt, von Horrorfilmen nichts mehr zu erwarten, deswegen war ich vielleicht auch äußerst von Turistas überrascht. Gewiss, er erinnert teilweise sehr an Hostel und auch Gedanken an The Beach sind durchaus treffend, doch Turistas ist gut, überraschend und zeitweilig sogar mitreißend. Nichts besonderes, kein Film, der Geschichte schreiben wird, aber besser als die meisten anderen Genrefilme der letzten Jahre ist er allemal.

kinokoller * 6.5

Wenn einige eine Reise tun...

Nach dem Verriss in der Presse haben sich die schlimmen Befürchtungen für mich nicht bestätigt.

TURISTAS ist ein über die gesamte Länge gut funktionierender, spannnender und unterhaltsamer Film, der bis auf Urlaub, leicht bekleidete Mädchen und den sadistischen Doktor zum Glück nichts mit dem oft zum Vergleich herangezogenen, jedoch grottenschlechten HOSTEL gemeinsam hat.

Wer Splatatter erwartet, wird von dem Film sicherlich enttäuscht werden, davon gibt’s nur wenig zu sehen. Dafür aber Nervenkitzel en Masse, latürnich nach einfachem Strickmuster. Das soll dem Spaß an der DVD aber keinen Abbruch tun.

36 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Turistas
  • Score [BETA]: 57
  • f3a.net: 5.7/10 36
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 10:41

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