s Visitor Q (2001) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Visitor Q

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Reviewer

Eraserhead * 8.5

Krank, kränker, Visitor Q

Juhu! Das war ein Heidenspass, wer auf Leichenficken und Fakäliensex steht, der darf diesen Knaller auf keinen Fall verpassen. Absolut krankhaft, schwachsinnig aber irgendwie, wenn man die ganzen Shocking Moments, die einfach nur noch ins skurrile ausarten, verarbeitet hat, erkennt man sogar doch irgendwie einen Sinn.
Wenn man also einen Faible fürs Kranke, Morbide und ausserdem keine Moral besitzt, sowie ich, für den ein absolutes Muss und dem sei mein Rating ans Herz gelegt.
Für alle anderen, die auch noch dazu Probeleme mit Videobeamern haben - the worst film ever!!!

guckte im City, München

Melvin * 10.0

"GEILER" Film

Der wohl krasseste Film auf dem FFF.
Ich war auf krasse Bilder vorbereitet aber nicht auf sowas.

Besser als ich erwartet hatte.

ANSEHEN!!!!

war im Residenz, Köln

Daniel Koehnen S * 9.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Das war Geil!!!!!

Schade dachte ich mir schon als meine u-bahn verspätung hatte,und ich ca. 5-10 Minuten zu spät in die Vorstellung kam,und Glück hatte das ich nach 10 Minuten durchs dunkle Kino irren noch einen Sitzplatz fand,denn die vorstellung war komplett ausverkauft!Und es hat sich dennoch sehr gelohnt,denn ich habe seit Untold Story nicht mehr so über einen Film lachen können.Was sich in der Inhaltsangabe des Festivalguides noch nach leicht sozialkritischem Drama anhört,entpuppt sich als sarkastisch,zynisch,überzogen und sehr unterhaltend.Mit welcher rücksichtslosigkeit der Familienvater das Elend seiner Familie kommerziell ausschlacht und alles abtruste filmt was ihm vor die Linse kommt ist schier unglaublich!!Noch nicht mal beim Mord an seiner Geliebten und dessen anschliessender Corpse Rape ist genial!!!Takashi Miike scheint wohl allseits in aller Munde zu sein,zurückzuführen auf die Besucherzahlen uind die Stimmung während diesen Films!Für Freunde des Absurden pflichtprogramm,es wird nicht mit Blut,Exkrementen,Muttermilch und Ekel gegeizt.

war im Residenz, Köln

D.S. * 4.0

"Hätten’s noch ein Tabüchen für mich? ...

... Das brech ich dann auch noch gerne!"

So in etwas könnte das Motto des Regisseurs gelautet haben, denn hier wird wirklich GAR NICHTS ausgelassen, was Leute anekeln oder was für Empörung sorgen könnte. Stellenweise habe ich mich wirklich gefragt, ob es das Ziel war, ganz einfach den kränkesten Film aller Zeiten zu drehen?!

Wenn man mit dem Ekel klarkommt, ist der Film gerade wegen seiner Bizarrheit meist nichts als absurd, und oft komisch. Er besteht aus lauter einzelnen Szenen, die meist ohne großen kausalen Zusammenhang aneinandergefügt sind, und Ausschnitte aus dem Leben einer schwer gestörten Familie zeigen - mit wechselnden Schwerpunkten auf den einzelnen Familienmitgliedern.

Einige dieser Szenen erreichen wirklich fast MONTY PYTHON-Niveau, und das halbe Kino hat sich fast weggeworfen. Leider aber sind die meisten Szenen reichlich ausgewalzt worden, und wirken so auf Dauer ganz schön ermüdend.

Ehrlich gesagt, fand ich VISITOR Q trotz nur 84 Minuten Länge eindeutig zu lang. Zu anstrengend. Und zu bemüht "krank".

Ist ganz schwer zu bewerten; weil ich ihn letztlich doch ganz schön langweilig fand, vergeb ich nur 4 Punkte. Kann man aber auch ganz anders sehen, und sich über Tabubrüche ohne Ende freuen.

staunte im Turm-Palast, Frankfurt

Roughale * 6.0

Very weird

This was maybe one of the more disturbing films of the fest, but it was also pretty amusing and that is the real disturbing part...

war im Cinemaxx, Hamburg

Mirco Hölling S * 9.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Corpse Fucking Art

Die Familie Yamazaki ist so etwas wie die japanische Version der Flodders, nur sind die im Vergleich geradezu etabliert und brav. Die Mutter Keiko Yamakazi ist heroinabhängig und prostituiert sich zur Finanzierung ihrer Sucht, permanent mit einem Teppichklopfer verprügelt wird sie obendrein von ihrem Sohn Takuya, der wiederum von seinen Mitschülern aufs heftigste drangsaliert wird. Die minderjährige Tochter Miki verführt zur Gelderlangung (und aus Spaß?) ihren Vater Kiyoshi, der sich vorerst weigert, dann aber mitmacht. Eigentlich möchte der
Vater - ein gescheiterter Journalist - eine Videoreportage über Japans Jugend drehen, da er dringend wieder einen Job braucht. Letztlich will er dann sogar seinen Sohn bei den täglichen Folterungen durch die Schulkameraden filmen.
In diese sympathische Kleinfamilie gerät irgendwann der Visitor Q, indem er Kiyoshi auf offener Strasse immer wieder ganz unvermittelt mit einem Stein verprügelt. Der Fremdling wird mit nach Hause genommen und rückt die sowieso schon absurden Verhältnisse in eine noch absurdere Richtung, bringt jedoch die in seine Einzelteile zerfallene Familie wieder zusammen.

In diesem Film haben wir: Drogenmissbrauch, Inzest, Pädophilie, Nekrophilie, Gewalt, Prostituierung von Minderjährigen etc. pp. Miike hat hier sicherlich einen der seltsamsten, verstörendsten, unappetitlichsten aber auch schönsten Filme seines Oeuvres geschaffen.

Entstanden ist Visitor Q im Rahmen der Love-Cinema-Reihe. Er stellt hier den sechsten und letzten Beitrag dar. Die Love Cinema-Reihe wurde ausschließlich auf dem in Japan sehr populären Digitalvideo-Format produziert und alle sechs Teile kosteten zusammen nicht mehr als 500.000,- €. Thema war es, die reine, wahre Liebe darzustellen, was Miike dann äußerst seltsam aber durchaus treffend getan hat.

Somit haben wir eine rein auf Video gedrehte Produktion, ohne aber in Dogma-typisches Handkameragewackel zu verfallen. Wenn die Kamera wackelt, dann weil sie vom Vater als Teil seiner journalistischen Arbeit geführt wird. Diese Form der Bildsprache führt ja bekanntlich immer wieder zu einem größeren Realismus. Man fühlt sich der Handlung näher als bei 35mm-Produktionen, obwohl diese natürlich ästhetisch als wesentlich schöner bezeichnet werden können. Die Bilder sind häufig sehr nah und persönlich. Halbtotalen werden vermieden, man wechselt zwischen Nah und Totale.

Die Darsteller sind ganz einfach nur fantastisch. Eine derartige Tortur unterziehen sich vermutlich nur die wenigsten Darsteller, zumal es am Set auch häufig sehr freizügig zugegangen sein muss. Nicht alle Darsteller würden derlei Dinge mitmachen. Allen voran Kenichi Endo als Vater ist eine Schau. Seine naive Entschlossenheit ist geradezu mitreißend. Die Mangakünstlerin Shungiku Uchida spielt die Mutter, welche zwischen der Opferrolle (zu Anfang) und der "Urmutter" (gegen Ende) ganz fantastische Nuancen findet. Der Katalysator der ganzen Entwicklung - der Besucher - wird von Kazushi Watanabe gegeben, dessen erster inszenierter Langfilm "19" auch jüngst in deutschen Kinos zu erblicken war. Die Musik vom unvermeidlichen Koji Endo trifft wie immer den Kern. Das wunderbare Finale wird durch die Musik blendend unterstützt. Große Kinomomente.

Miikes immerwährendes Außenseiterthema ist hier natürlich ganz eklatant zu ersehen. Und auch wenn die Erzählweise als durchgeknallt und wild zu bezeichnen ist, bleibt doch immer alles in nachvollziehbaren psychologischen und emotionalen Grenzen. Hinter der sehr vordergründig und exploitationhaft wirkenden Schale verbirgt sich ein wunderbarer und wertvoller Kern, den nur der erblicken wird, der sich von dem gebotenen Spektakel löst und den Film einfach nur emotional auf sich wirken lässt. Mit Sicherheit eines der besten Werke des verrückten Japaners.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass Menschen mit einer Phobie vor Körperflüssigkeiten jeglicher Art diesen Film besser meiden sollten.

Mirco Hölling (11.12.2002)

glotzte im Cinemaxx, Hamburg

Horowitz

Visitor Extravaganza

Ich habe wirklich versucht, einen Film zu finden, der sinnloser und kranker ist als dieser, aber selbst so Supergaus wie ORGAN sind noch relativ vernünftig dagegen. Bei Visitor Q scheint es Miike wirklich nur noch darum zu gehen, ein Tabu nach dem anderen zu brechen. Story egal, Kameraführung egal, die Schauspieler haben sicher kein Drehbuch, sondern machen eigentlich nur was sie wollen, bzw. machen all das, was sie wohl irgendwie als krank ansehen - Vernunft bitte ausblenden. Die meisten Szenen bestehen aus sinnloser Gewalt, krankem Sex, Gewalt, Sex, Gewalt, Sex und so weiter, das ganze ist so dermaßen überzeichnet, daß ich es sehr bereue, den Film nicht im Kino gesehen zu haben, denn die Zuschauer müssen sich vor Lachen auf dem Boden gekugelt haben - frenetischer Applaus inklusive.

Ja, das ist ein echter Miike, der tut was er will, dem gehen sämtliche gesellschaftlichen Dogmen am Arsch vorbei und das zeigt er auch, vor der Kamera.

Für wen ist dieser Film zu empfehlen? Für alle, die scharf darauf sind, die psychischen, menschlichen Abgründe zu erleben. Verboten ist nur, was erlaubt ist!

Michaela * 8.0

Achtung - Miike!

Takashi Miike - ein kranker Filmemacher, einfach nur pervers oder am Ende genial? Beim Betrachten seiner Filme stellt man sich unwillkürlich die Frage, ob er krank ist, seine Filme oder die Gesellschaft, die er porträtiert? Miike ist nicht einfach, kein seichtes Hollywood-Pseudo-Getue. Nein, bei ihm geht’s gewaltig zur Sache, ohne Tabus, mit verstörenden Bildern, ohne alles zu erklären. Er überlässt es dem Zuschauer, das Gesehene zu verarbeiten und zu deuten. Er ist nicht für Zartbesaitete geeignet - zu brutal, voyeuristisch sind die Bilder. Immer wieder fragt man sich, ob man das sehen will und bleibt dann doch angewidert fasziniert an den Bildern hängen. Bei Visitor Q - wer ist denn das überhaupt, dieser mysteriöse "Visitor Q" - wird uns eine nach außen "durchschnittliche" Familie präsentiert, bei der sich aber bei jedem Mitglied Abgründe auftun, die die Bundys wie Kleinkinder erscheinen lassen. Eine Familie, die schon längst keinen Zusammenhalt mehr hat, in der jeder nur noch irgendwie zu überleben versucht, und die am Ende auf seltsame Weise wieder zu sich findet.

Wie der Film sich präsentiert, ist er auch eine Anklage an eine Gesellschaft, die sich nicht mehr für das reale Leben, das Individuum und die Würde des Einzelnen interessiert, sondern die nur noch Reality TV an sich ran lässt, eine Mediengesellschaft, die auf Einschaltquoten aus ist und dafür ist jedes Mittel recht.

Kann man sich mit den Figuren, die Miike zeichnet, identifizieren? Ich denke, bis zu einem gewissen Grad ja, da jeder schon die Erfahrung der Abweisung gemacht hat und da die Sehnsucht nach Liebe, nach Anerkennung in jedem von uns steckt. Die Traurigkeit darüber, diese Liebe bzw. Anerkennung nicht zu erhalten und die damit verbundene Einsamkeit, verarbeitet jedes Familienmitglied anders - da es ein Miike-Film ist, natürlich auf etwas krassere Weise. Aber manchmal benötigt man den Schlag auf den Kopf, um die Prioritäten wieder richtig zu setzen. Visitor Q - ein unangenehmer, aufrüttelnder, verstörender Film.

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Visitor Q
  • f3a.net: 7/10 27
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 07:14

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