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Review Vivarium

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One-Idea-Pony
von Leimbacher-Mario

„Vivarium“ ist eine fesselnde Mysterybox voller absurder Abzweigungen und verzwickter, sozialer Kommentare. Irgendwo zwischen Tim Burton, „Mieten, Kaufen, Wohnen“ und einem methodisch-wahnsinnigen Alptraum. Es geht um ein Pärchen, das sich recht spontan ein Haus zeigen lässt, welches in einer zu sauberen, zu perfekten und zu immergleichen Siedlung steht. Und als dann auf einmal der strange Makler auch noch spurlos verschwindet, es keinen Ausweg aus dem unheimlichen Neubau-Labyrinth zu geben scheint und ein schleimiges Baby vor der Tür liegt, fangen die Probleme und Fragen gerade erst an...

Gute Mysteryfilme sind eine rare Spezies. „Vivarium“ gehört definitiv dazu und ist dabei klassisch und futuristisch zugleich, dadurch zeitlos-faszinierend und immer auf Zack. Vielleicht reichen die Ideen und Wendungen nicht ganz über die komplette Laufzeit und der Esprit des ersten Drittels geht mit der Zeit etwas verloren, doch für Kniffler mit Hang zum Abseitigen ist das ein Fest. Starbesetzt, witzig und düster in gleichen Teilen und mit einem der fiesesten, unangenehmsten Kinder des Kinojahres. Vor allem der Über- bzw. Unterbau und das angeteaserte Worldbuilding machen richtig neugierig. So sehr, dass einem das Gebotene definitiv zu vage und kurz ist. Es müssen ja nicht alle Fragen beantwortet werden, aber wenn man schon einmal ein solch schickes Szenario mit gefühlt unendlichen Möglichkeiten hat, dann will man doch gerne mehr erfahren und das Kopfkino noch stärker spielen lassen. Außerdem muss man den immer dunkler und depressiver, auswegloser und böser werdenden Ton erstmal wegstecken. Aber das ist eher wieder ein Pro. Genauso wie die Aussagen zu Themen wie Einsamkeit, Menschlichkeit und vor allem Kindererziehung.

Fazit: ich mag Poots+Eisenberg, es gibt tolle Twilight Zone-Vibes und das Setting ist skurril, bizarr, creepy und interessant genug, um durchgehend zu fesseln. Zumindest fast. Denn ein paar Kniffe und Ideen mehr hätte die Laufzeit dennoch verdient gehabt. Vielleicht als Episode/Kurzfilm noch besser?!

war im Residenz, Köln

47 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Vivarium
  • Score [BETA]: 76
  • f3a.net: 6.9/10 47
  • IMDb: 6.8/10
  • Rotten Tomatoes: 90%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 09:05

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