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Review We Gotta Get Out of This Place

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Deepshit, Texas
von D.S.

Ein Neo-Noir mit Coming-of-Age-Touch, in dem eine texanische Kleinstadt ihre finstere Unterwelt offenbart und drei Teens zwischen Freundschaft, Liebe, Flucht und Verrat herumtaumeln lässt: Das Debüt der Brüder Simon und Zeke Hawkins handelt von der jungen Sue und ihrem alten Freund Bobby (Jeremy Allen White aus SHAMELESS), die kurz davor sind, ihrer verhassten, trostlosen Heimat endlich den Rücken zu kehren und an die Uni zu gehen. Um sie auf ein unvergessliches Abschiedswochenende einladen zu können, klaut Sues Lover B.J., Typ Macker mit kurzer Zündschnur, seinem psychopathischen Boss Giff 20.000 $. Als dieser den Diebstahl entdeckt, zwingt er die drei, ihre Schuld durch einen Raubüberfall auszugleichen, dem sie eindeutig nicht gewachsen sind – vor allem dann nicht mehr, als sich ihr Dreiecksverhältnis verkompliziert...

Klingt smart, ist gut gespielt und vor Pulp-Appeal nur so triefend. Ist leider trotzdem kein wirklicher Hit, sondern eher nur ein netter Zeitvertreib für Fans, der kaum bleibenden Eindruck hinterlässt. Woran das liegt, ist gar nicht mal so leicht genau zu bestimmen – vermutlich vor allem daran, dass die Story einfach so gar nichts Besonderes hat, zu viel Zeit mit Zwischenmenschlichkeiten verschwendet wird und die Figuren kaum herausragende Features oder Verhaltensweisen an den Tag legen. Wobei Mark Pellegrino als Giff hier eine Ausnahme bildet: Ähnlich wie schon als „Luzifer“ in SUPERNATURAL stiehlt er jede seiner Szenen, und es macht einfach Spaß, ihm als schelmisch-wahnsinnigem, skrupellosem Arschloch zuzusehen.

Insgesamt fehlen Skript und Inszenierung jedoch eindeutig die Reife und das Außergewöhnliche. Die klaren Vorbilder (Filme der Coens, Krimis von Jim Thompson (THE GETAWAY, THE KILLER INSIDE ME)) sind offensichtlich und werden teilweise sogar von den Figuren benannt, deren Klasse, Kantigkeit und Überraschungsniveau jedoch nicht ansatzweise erreicht. Und dann habe ich da noch das Problem, dass ich bei „Neo-Noir mit jugendlichen Protagonisten“ immer an einen gewissen anderen Film denken muss. Der heißt BRICK. Und spielt nicht in einer anderen Liga, sondern in einem anderen filmischen Universum.

Kurz: Kann man sich ansehen. Muss man aber nicht. Es sei denn, man ist Texaner. 5,5 Punkte.

war im Cinestar, Frankfurt

20 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

We Gotta Get Out of This Place
  • Score [BETA]: 64
  • f3a.net: 4.9/10 20
  • IMDb: 6.9/10
  • Rotten Tomatoes: 75%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 05:21

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