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Review Wer

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Der Regisseur von "Stay Alive" und "Devil Inside" bleibt gewohnt schlecht
von ArthurA

Wer lässt sich Zeit, bevor es hier wirklich zur Sache geht. Viel Zeit. Die erste Hälfte des 90-minütigen Films ist mehr “CSI†denn Horror. Die Ermittlungen von Kates Team bringen eine Verschwörungskomponente um Landkäufe und Nuklearabfall in den Film rein, für den Fall, dass die Werwolfthematik alleine den Zuschauer nicht bei Laune halten kann. An sich ist es ja kein Problem, sich mit dem Zeit zu lassen, um die Figuren und ihre Konstellationen zu entwickelt. Filme wie Descent – Abgrund des Grauens oder Wolf Creek sind mit diesem Ansatz auch gut gefahren. Nur leider sind die Hauptcharaktere von Wer dermaßen schablonenhaft gestaltet, dass man als Zuschauer einfach keinerlei Interesse und Sympathien für sie aufbringen kann. Die Protagonistin hat kürzlich ihren Vater verloren und fühlt mit dem Verdächtigen mit, ihr Ex sehnt sich immer noch nach ihr und der dritte im Bunde ist ein Hacker, der aufgrund irgendwelcher frühen Handlungen nicht in die USA zurück darf. All das wird kurz angerissen, den Zuschauern vor der Nase gewedelt und dann genau so schnell wieder fallengelassen.

Nicht besser macht es auch die Regie der angeblich spannenden Momente des Films, der größtenteils in “Found Footageâ€-Optik präsentiert wird, ohne dass jedoch tatsächlich jemand das Geschehen filmen soll. Das geht teilweise ins Absurde, wenn uns ein Video von dem Angriff auf die amerikanische Familie gezeigt wird, bei dem unklar ist, wer das Video denn bitteschön gedreht haben soll, wenn Papa, Mama und Kind vor der Kamera von einer Bestie zerfleischt werden. Auch der ständige Griff zu billigen “Buh!â€-Schreckmomenten, wenn ein Hund plötzlich über die Straße läuft oder Fledermäuse aus einer Höhle fliegen, nervt schnell.

Zugute halten muss man dem Film, dass er versucht, der Ernsthaftigkeit der Werwolf-Thematik stets treu zu bleiben, auch wenn die Erklärungen von Mondeinflüssen auf den Wassergehalt des menschlichen Körpers lachhaft klingen. Sehr gelungen sind außerdem die überraschend blutigen Momente in der zweiten Filmhälfte, die nahezu komplett handgemacht sind und zeigen, dass zumindest einige talentierte Leute an dem Film arbeiteten. Besonders unangenehm – eine Szene die (möglicherweise unabsichtlich) Erinnerungen an Luis Buñuel weckt. Wer sich jedoch auf interessanten Transformationsszenen freut, sei gewarnt – der Werwolf hier ist einfach ein sehr behaarter Mann, der bei Vollmond einfach noch etwas haariger wird.

Erstveröffentlichung

war im Cinedom, Köln

44 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Wer
  • Score [BETA]: 59
  • f3a.net: 5.7/10 44
  • IMDb: 6.1/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 06:57

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