Reviewer
Leimbacher-Mario * 3.0
Androgyn, atmosphärisch & arschlangweilig
Da heulen nicht nur die Wale… In dieser seltsam-einlullenden Mischung aus Noir-Thriller und Sci-Fi-Mystery folgen wir einer schweigsamen, unauffälligen und talentierten Auftragskillerin, die nach jedem Kill eine Art weiße Flüssigkeit aus ihrer Stirn fließen lässt und schnell die Aufmerksamkeit der lokalen Gangster (& ehemaligen Walfänger!) auf sich zieht…
Zäh wie Walfett
„Er heißt Melville…“. Uff, was für eine Schlaftablette. Das können die Spanier aber eigentlich besser. „A Whale“ will Noir, Sci-Fi und metaphorisches Drama vereinen - herauskommen filmische sticky fingerz, die man kaum loswird. Und das im schlechtesten Sinne. Unter der Walhaut. Blass, vage, ohne Payoff. In meinem Kino hätte man eine mehrstimmige Arie aufnehmen können, mit den ganzen Schnarchern, Stöhnern und Kopfschüttlern. Und das völlig nachvollziehbar. „A Whale“ spielt sehr mit Texturen und Schatten, mit dem, was man meint zu sehen und dem, was man gerne sehen würde. Und im Endeffekt sieht man dann doch eher nichts… Ich bin geschockt, wie ich das ausgehalten habe, ohne einzuschlafen. Verpasst hätte ich in jedem Fall nichts. Für mich: kein Zugang, kein Spaß, keine Spannung, kein Interesse und keine Lust mehr. Ein paar hübsche Bilder und Stimmungen. Die Protagonistin und Hauptdarstellerin gibt ihr Bestes mit sehr wenigen Worten und Möglichkeiten. Aber insgesamt war es die Zeit und den Kampf gegen zufallende Augenlider nicht wert. Ein bisschen „You Were Never Really There“, ein bisschen „Possession“, ein bisschen „Arrival“. Und trotz dieser feinen Gewürze und Vorbilder ein echtes Tentakeldebakel. Die Mühe nicht wert. Schert mich einen feuchten Dreck.
Ich sehe nichts, was du nicht siehst
Fazit: Ein mühsam-monochromer Mysterymix zum Wegschnarchen und Wegschalten. Ganz zähe Kost. Hat mich null abgeholt und ist für mich Zeitverschwendung gewesen. Auf dem Papier mit interessanten Ansätzen. In der Tat aber eine zähe Zumutung. Fish outta Water gone wrong. Stinkt vom Kopf aus…
Zäh wie Walfett
„Er heißt Melville…“. Uff, was für eine Schlaftablette. Das können die Spanier aber eigentlich besser. „A Whale“ will Noir, Sci-Fi und metaphorisches Drama vereinen - herauskommen filmische sticky fingerz, die man kaum loswird. Und das im schlechtesten Sinne. Unter der Walhaut. Blass, vage, ohne Payoff. In meinem Kino hätte man eine mehrstimmige Arie aufnehmen können, mit den ganzen Schnarchern, Stöhnern und Kopfschüttlern. Und das völlig nachvollziehbar. „A Whale“ spielt sehr mit Texturen und Schatten, mit dem, was man meint zu sehen und dem, was man gerne sehen würde. Und im Endeffekt sieht man dann doch eher nichts… Ich bin geschockt, wie ich das ausgehalten habe, ohne einzuschlafen. Verpasst hätte ich in jedem Fall nichts. Für mich: kein Zugang, kein Spaß, keine Spannung, kein Interesse und keine Lust mehr. Ein paar hübsche Bilder und Stimmungen. Die Protagonistin und Hauptdarstellerin gibt ihr Bestes mit sehr wenigen Worten und Möglichkeiten. Aber insgesamt war es die Zeit und den Kampf gegen zufallende Augenlider nicht wert. Ein bisschen „You Were Never Really There“, ein bisschen „Possession“, ein bisschen „Arrival“. Und trotz dieser feinen Gewürze und Vorbilder ein echtes Tentakeldebakel. Die Mühe nicht wert. Schert mich einen feuchten Dreck.
Ich sehe nichts, was du nicht siehst
Fazit: Ein mühsam-monochromer Mysterymix zum Wegschnarchen und Wegschalten. Ganz zähe Kost. Hat mich null abgeholt und ist für mich Zeitverschwendung gewesen. Auf dem Papier mit interessanten Ansätzen. In der Tat aber eine zähe Zumutung. Fish outta Water gone wrong. Stinkt vom Kopf aus…
war im Residenz, Köln
Herr_Kees * 6.0
Schiebt den Wal zurück ins Meer
Eine hochgewachsene Gestalt mit schwarzem Regenmantel und schwarzer Badekappe verharrt regungslos in einem Büroraum, die schallgedämpfte Waffe im Anschlag. Sie erledigt ihr Opfer und verschwindet im Nichts. In einem Industrieloft öffnet sie eine Kiste und lässt eine milchige Flüssigkeit aus ihrem Kopf hineinfließen.
Nein, Ingrid ist keine gewöhnliche Auftragskillerin und dies ist kein gewöhnlicher „Noir“-Thriller, auch wenn sich einer der Protagonisten „Melville“ nennt – eine nette, wenn auch etwas forcierte Doppeldeutigkeit in Anbetracht des Filmtitels.
Ebenjener Melville ist ein alteingesessener Schmuggler in dem spanischen Hafendorf und bekommt nun Konkurrenz von einem alten Freund, der den Hafen unter seine Kontrolle bringen will. Ingrid agiert dazwischen und wird von beiden beauftragt. Eigentlich ein klassischer Stoff, der jedoch durch mysteriöse Relikte, dubiose Schmuggelware an ein „Regime“ und Begegnungen mit kosmischem Horror à la Lovecraft eine ungewöhnliche Dimension erhält.
So richtig klicken die Genrebestandteile allerdings nicht ineinander. UNA BALLENA besticht durch außergewöhnlich schöne und bisweilen geradezu außerweltliche Visuals und ein immersiv wummerndes Sounddesign, vermag einen jedoch nicht so stark in den Film zu ziehen, wie Regisseur Pablo Hernando dies wohl beabsichtigte. Manche Sequenzen und Bilder wirken willkürlich, manch bewusste erzählerische Lücke schafft Distanz statt Involvement. Ein ungewöhnlicher Sci-Fi-Thriller ist Hernando dennoch gelungen.
Nein, Ingrid ist keine gewöhnliche Auftragskillerin und dies ist kein gewöhnlicher „Noir“-Thriller, auch wenn sich einer der Protagonisten „Melville“ nennt – eine nette, wenn auch etwas forcierte Doppeldeutigkeit in Anbetracht des Filmtitels.
Ebenjener Melville ist ein alteingesessener Schmuggler in dem spanischen Hafendorf und bekommt nun Konkurrenz von einem alten Freund, der den Hafen unter seine Kontrolle bringen will. Ingrid agiert dazwischen und wird von beiden beauftragt. Eigentlich ein klassischer Stoff, der jedoch durch mysteriöse Relikte, dubiose Schmuggelware an ein „Regime“ und Begegnungen mit kosmischem Horror à la Lovecraft eine ungewöhnliche Dimension erhält.
So richtig klicken die Genrebestandteile allerdings nicht ineinander. UNA BALLENA besticht durch außergewöhnlich schöne und bisweilen geradezu außerweltliche Visuals und ein immersiv wummerndes Sounddesign, vermag einen jedoch nicht so stark in den Film zu ziehen, wie Regisseur Pablo Hernando dies wohl beabsichtigte. Manche Sequenzen und Bilder wirken willkürlich, manch bewusste erzählerische Lücke schafft Distanz statt Involvement. Ein ungewöhnlicher Sci-Fi-Thriller ist Hernando dennoch gelungen.
war im EM, Stuttgart
D.S. * 6.5
Und der Walfisch, der hat Pläne
Mit seinem dritten Spielfilm UNA BALLENA konnte Regisseur Pablo Hernando international bereits einiges Aufsehen erregen, und das ist kein Wunder: Eine derart seltsame, verunsichernde, alle Genregrenzen überschreitende filmische Interpretation der fundamentalen menschlichen Einsamkeit hat man bislang selten erleben können. Am ehesten vielleicht noch in UNDER THE SKIN, und hier zieht das Programmheft zur Abwechslung mal einen absolut treffenden Vergleich heran.
Wenngleich dieser spanische Beitrag zwar doch ein gutes Stück „konkreter“ und actiongefüllter daherkommt als Jonathan Glazers Meisterwerk, atmet er doch eine ähnliche Unterkühltheit, die sich hier in einer faszinierenden metallisch-blauen Farbgebung und einem durchdringenden elektronischen Sounddesign spiegelt. Ja, UNA BALLENA erscheint an der Oberfläche spröde, verkopft, distanzierend, wirkt darunter aber zutiefst melancholisch und bewegend.
Eine einzigartige, hintergründig hypnotisierende Kreuzung aus Neo-Noir, Auftragskiller-Thriller und Cosmic Horror, in deren Mittelpunkt eine ätherische Frau steht, die verkündet, aus Norwegen zu stammen – aber genauso gut von irgendwo hinter dem Jupiter kommen könnte. Warum sie tut, was sie tut, erschließt sich erst ganz zum Ende der Handlung. Aber vielleicht spielt es auch nicht wirklich eine Rolle. Wie man das bewertet, wird davon abhängen, inwieweit man sich den hier transportierten Themen, Gedanken und Gefühlen öffnen, sich auf sie einlassen kann. Intellektuell hochgradig fordernd ist dieser cineastische Totengesang in jedem Fall. Und hey, das kann man nur selten über FFF-Filme sagen, wenn wir ehrlich sind. Mindestens deshalb unbedingt eine Sichtung wert. Gute 6,5 Punkte von mir.
Wenngleich dieser spanische Beitrag zwar doch ein gutes Stück „konkreter“ und actiongefüllter daherkommt als Jonathan Glazers Meisterwerk, atmet er doch eine ähnliche Unterkühltheit, die sich hier in einer faszinierenden metallisch-blauen Farbgebung und einem durchdringenden elektronischen Sounddesign spiegelt. Ja, UNA BALLENA erscheint an der Oberfläche spröde, verkopft, distanzierend, wirkt darunter aber zutiefst melancholisch und bewegend.
Eine einzigartige, hintergründig hypnotisierende Kreuzung aus Neo-Noir, Auftragskiller-Thriller und Cosmic Horror, in deren Mittelpunkt eine ätherische Frau steht, die verkündet, aus Norwegen zu stammen – aber genauso gut von irgendwo hinter dem Jupiter kommen könnte. Warum sie tut, was sie tut, erschließt sich erst ganz zum Ende der Handlung. Aber vielleicht spielt es auch nicht wirklich eine Rolle. Wie man das bewertet, wird davon abhängen, inwieweit man sich den hier transportierten Themen, Gedanken und Gefühlen öffnen, sich auf sie einlassen kann. Intellektuell hochgradig fordernd ist dieser cineastische Totengesang in jedem Fall. Und hey, das kann man nur selten über FFF-Filme sagen, wenn wir ehrlich sind. Mindestens deshalb unbedingt eine Sichtung wert. Gute 6,5 Punkte von mir.
goutierte im Harmonie, Frankfurt
15 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
A Whale
- Score [BETA]: 57
- f3a.net: 5.3/10 15
- IMDb: 6.1/10