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Review What Keeps You Alive

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Totgeschrieben
von D.S.

Ich persönlich fand schon IT STAINS THE SANDS RED nett, aber nicht besonders bemerkenswert, und das gleiche Urteil muss ich auch über Colin Minihans neues Feature WHAT KEEPS YOU ALIVE fällen. Der Film hat einige Stärken, einige Schwächen, sticht aber insgesamt – wenn man von der Wahl eines lesbischen Ehepaars als Protagonisten absieht – einfach nicht aus dem Gros der Genrebeiträge heraus. Das war zu „Vicious Brothers“-Zeiten noch anders. Schwer zu glauben, dass ein GRAVE ENCOUNTERS aus derselben Feder stammt...

Tatsächlich ist hier eine spezifische Drehbuchschwäche, nämlich die mangelnde Glaubwürdigkeit des Geschehens, das allergrößte Problem. Wir befinden uns in einem realistischen Setting und beschäftigen uns mit nominell realistischen Figuren – eine davon wirkt allerdings ab einem gewissen Punkt so grotesk überzeichnet, dass sie sich kaum noch ernst nehmen lässt. Und damit gleitet die Handlung rasant auf gefährlich niedriges B-Movie-Niveau ab, denn allzu oft fehlt eine nachvollziehbare Motivation für ihr Tun und wir bekommen dementsprechend ein Vorgehen präsentiert, das absurd klischeehaft – und trashig – „böse“ wirkt. Dazu passt auf ungute Weise ein impliziertes Komplett-Ignorieren ihrer Taten durch ihre unmittelbare Umgebung und sämtliche Behörden in der Vergangenheit...

Als ernstzunehmender Survival-Thriller disqualifiziert sich WHAT KEEPS YOU ALIVE damit nach seinem initialen, heftig wirksamen Twist-Schock schon recht früh – nachhaltig. Allerdings bleibt das Geschehen fies genug, das Tempo hoch genug, die Inszenierung intensiv genug, um den Betrachter trotzdem halbwegs gespannt auf den Ausgangdes Ganzen warten zu lassen. Die Leistung der Schauspieler, der bei einem so kleinen Ensemble wie hier natürlich besondere Bedeutung zukommt, ist dabei zwiespältig zu beurteilen. Einerseits wirken insbesondere unsere beiden Protagonistinnen höchst engagiert, zeitweise auch recht authentisch (sofern das Drehbuch dies erlaubt). Andererseits sind Momente extremen Overactings zu erleben, die schon ins Peinliche übergehen.

Zusammengenommen gibt das von mir 6 Punkte. Intensiv und über weite Strecken spannend ist WHAT KEEPS YOU ALIVE schon. Partiell aber auch so dämlich, dass man kaum drüber wegkommt.

verweste im Harmonie, Frankfurt

36 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

What Keeps You Alive
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 6/10 36
  • IMDb: 6.1/10
  • Rotten Tomatoes: 72%
  • Metacritic: 65/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 10:13

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