Reviewer
D.S. * 4.0
Die Entdeckung der Langsamkeit
Das Erstlingswerk von Regisseur Ran Huang dreht sich um einen realen, seinerzeit zumindest in Skandinavien viel Aufmerksamkeit erregenden Fall und erzählt die hochinteressante Geschichte des schwedischen mutmaßlichen Serienmörders Sture Bergwall nach (wenn auch mit geänderten Namen, Orten usw.), der nach eigenen Angaben zwischen 1964 und 1993 mehr als 30 Kindermorde begangen hat. Ob diese Angaben jedoch der Wahrheit entsprechen, ist eine andere Frage …
Ich ging ohne jedes Vorwissen in die Vorführung, hatte nicht einmal den Text im Programmheft gelesen – und da der Film sich von Anfang an sehr viel Zeit lässt, um seine Figuren und sein Setting zu etablieren, dauerte es eine Weile, bis sich mir überhaupt erst einmal das Thema des Ganzen erschloss. Unser Protagonist, der kurz vor seiner Entlassung aus der Psychiatrie stehende Sigge (Gustaf Skarsgård, VIKINGS), deutet gegenüber seiner Therapeutin (Andrea Riseborough) aus heiterem Himmel an, dass er etwas mit dem vor 15 Jahren begangenen Mord an einem kleinen Jungen zu tun haben könnte, der einen der prominentesten ungeklärten Kriminalfälle Schwedens darstellt. Sie informiert die Behörden, die fortan in Person von Kommissar Soren Rank (Gustafs Vater Stellan Skarsgård) Sigge – der sich mittlerweile Mads nennt, da er einen Schlussstrich unter sein bisheriges Leben ziehen möchte – unter die Lupe nehmen. Und ihm bald weitere Geständnisse entlocken, obgleich sein Bruder Martin diese ebenso anzweifelt wie die Erzählungen Sigges über das, was ihm in seiner eigenen Kindheit widerfahren ist. Davon lassen sich aber weder der Kommissar noch die Therapeutin beeindrucken, ist man doch schließlich dabei, die spektakuläre Story des ersten schwedischen Serienmörders aufzurollen – oder?
Was in den realen Ermittlungen zu Bergwall geschehen ist, zu welchen Ergebnissen sie aus welchen Gründen geführt haben und inwieweit dabei vielleicht bestimmte Vorgaben missachtet wurden, ist ein wirklich faszinierendes Thema. Dieses steht bei WHAT REMAINS jedoch leider nicht im Vordergrund, erst im letzten Viertel des Films werden entsprechende Fragen überhaupt einmal erkennbar angesprochen. Weiß man um die tatsächlichen Hintergründe des Falls, lassen sich viele vorherige Szenen besser einordnen und ergeben mit Blick auf seinen endgültigen Ausgang Sinn – ist dem aber nicht so, kann man sich hier oftmals etwas alleingelassen fühlen und sich fragen, warum nun etwa dieser und jener Aspekt der Handlung schon wieder so extrem ausgewalzt wird.
Und das Auswalzen erhebt der Film tatsächlich zu seiner Profession: Wir verfolgen Ärztegespräch um Polizeibefragung um Familienunterhaltung, ohne entscheidende neue Informationen zum vermeintlichen Täter und seinen Taten zu erhalten oder die Relevanz des Gezeigten verstehen zu können. Wesentlich nach vorne scheint sich die Story dabei nicht unbedingt zu entwickeln, sodass man sich durchaus ab und an bei einem herzhaften Gähnen ertappen kann. Klischeehafte, inhaltlich ultimativ überflüssige Nebenhandlungsstränge um die privaten Probleme von Therapeutin und Kommissar ändern daran nichts.
Dabei ist WHAT REMAINS absolut großartig besetzt und gespielt – insbesondere die beiden Skarsgårds haben eine Ausstrahlung, die ihresgleichen sucht. Ohne das nötige Hintergrundwissen ließ mich ein großer Teil des Geschehens jedoch äußerst kalt. Der Narration gelingt es nicht, das eigentlich ja eben sehr fesselnde Szenario adäquat auf die Leinwand zu bringen. Statt spannungsvoller Szenen, dramatischer Entwicklungen oder überraschender Entdeckungen gibt es in erster Linie eine schier endlose Folge von Dialogen zu goutieren, Dynamik und Thrill sind weitestgehend abwesend.
Hinzu kommt noch das mich persönlich sehr störende Detail, dass der Film in Englisch gedreht wurde, obwohl es sich um eine schwedische Geschichte handelt und nahezu sämtliche Darsteller mit einem unüberhörbaren schwedischen Akzent sprechen. Natürlich gibt es dafür gute Gründe (etwa die Herkunft von Regisseur und weiblicher Hauptdarstellerin), es sorgt jedoch für ein noch ausgeprägteres Gefühl mangelnder Authentizität und Relevanz.
Ihm sei es weniger um die Frage gegangen, ob der vorgebliche Täter die Morde wirklich begangen hat oder nicht, sagt Huang im Videointerview. Das kann man deutlich erkennen – weniger deutlich allerdings, worum es ihm denn stattdessen ging. Ein Film, der Langsamkeit atmet und beim Versuch, tief in die Psyche seiner Figuren einzutauchen, an ebenjener förmlich erstickt. Unter die Oberfläche schafft er es hingegen fast nie. 4 Punkte.
Ich ging ohne jedes Vorwissen in die Vorführung, hatte nicht einmal den Text im Programmheft gelesen – und da der Film sich von Anfang an sehr viel Zeit lässt, um seine Figuren und sein Setting zu etablieren, dauerte es eine Weile, bis sich mir überhaupt erst einmal das Thema des Ganzen erschloss. Unser Protagonist, der kurz vor seiner Entlassung aus der Psychiatrie stehende Sigge (Gustaf Skarsgård, VIKINGS), deutet gegenüber seiner Therapeutin (Andrea Riseborough) aus heiterem Himmel an, dass er etwas mit dem vor 15 Jahren begangenen Mord an einem kleinen Jungen zu tun haben könnte, der einen der prominentesten ungeklärten Kriminalfälle Schwedens darstellt. Sie informiert die Behörden, die fortan in Person von Kommissar Soren Rank (Gustafs Vater Stellan Skarsgård) Sigge – der sich mittlerweile Mads nennt, da er einen Schlussstrich unter sein bisheriges Leben ziehen möchte – unter die Lupe nehmen. Und ihm bald weitere Geständnisse entlocken, obgleich sein Bruder Martin diese ebenso anzweifelt wie die Erzählungen Sigges über das, was ihm in seiner eigenen Kindheit widerfahren ist. Davon lassen sich aber weder der Kommissar noch die Therapeutin beeindrucken, ist man doch schließlich dabei, die spektakuläre Story des ersten schwedischen Serienmörders aufzurollen – oder?
Was in den realen Ermittlungen zu Bergwall geschehen ist, zu welchen Ergebnissen sie aus welchen Gründen geführt haben und inwieweit dabei vielleicht bestimmte Vorgaben missachtet wurden, ist ein wirklich faszinierendes Thema. Dieses steht bei WHAT REMAINS jedoch leider nicht im Vordergrund, erst im letzten Viertel des Films werden entsprechende Fragen überhaupt einmal erkennbar angesprochen. Weiß man um die tatsächlichen Hintergründe des Falls, lassen sich viele vorherige Szenen besser einordnen und ergeben mit Blick auf seinen endgültigen Ausgang Sinn – ist dem aber nicht so, kann man sich hier oftmals etwas alleingelassen fühlen und sich fragen, warum nun etwa dieser und jener Aspekt der Handlung schon wieder so extrem ausgewalzt wird.
Und das Auswalzen erhebt der Film tatsächlich zu seiner Profession: Wir verfolgen Ärztegespräch um Polizeibefragung um Familienunterhaltung, ohne entscheidende neue Informationen zum vermeintlichen Täter und seinen Taten zu erhalten oder die Relevanz des Gezeigten verstehen zu können. Wesentlich nach vorne scheint sich die Story dabei nicht unbedingt zu entwickeln, sodass man sich durchaus ab und an bei einem herzhaften Gähnen ertappen kann. Klischeehafte, inhaltlich ultimativ überflüssige Nebenhandlungsstränge um die privaten Probleme von Therapeutin und Kommissar ändern daran nichts.
Dabei ist WHAT REMAINS absolut großartig besetzt und gespielt – insbesondere die beiden Skarsgårds haben eine Ausstrahlung, die ihresgleichen sucht. Ohne das nötige Hintergrundwissen ließ mich ein großer Teil des Geschehens jedoch äußerst kalt. Der Narration gelingt es nicht, das eigentlich ja eben sehr fesselnde Szenario adäquat auf die Leinwand zu bringen. Statt spannungsvoller Szenen, dramatischer Entwicklungen oder überraschender Entdeckungen gibt es in erster Linie eine schier endlose Folge von Dialogen zu goutieren, Dynamik und Thrill sind weitestgehend abwesend.
Hinzu kommt noch das mich persönlich sehr störende Detail, dass der Film in Englisch gedreht wurde, obwohl es sich um eine schwedische Geschichte handelt und nahezu sämtliche Darsteller mit einem unüberhörbaren schwedischen Akzent sprechen. Natürlich gibt es dafür gute Gründe (etwa die Herkunft von Regisseur und weiblicher Hauptdarstellerin), es sorgt jedoch für ein noch ausgeprägteres Gefühl mangelnder Authentizität und Relevanz.
Ihm sei es weniger um die Frage gegangen, ob der vorgebliche Täter die Morde wirklich begangen hat oder nicht, sagt Huang im Videointerview. Das kann man deutlich erkennen – weniger deutlich allerdings, worum es ihm denn stattdessen ging. Ein Film, der Langsamkeit atmet und beim Versuch, tief in die Psyche seiner Figuren einzutauchen, an ebenjener förmlich erstickt. Unter die Oberfläche schafft er es hingegen fast nie. 4 Punkte.
verweste im Harmonie, Frankfurt
traab * 5.0
But he's a victim too.
“What Remains†aus dem Jahr 2022 ist ein Film, der Geduld und Aufmerksamkeit erfordert, aber gleichzeitig eine tiefgründige Erfahrung bietet. Dieses nordisch inspirierte Psychodrama basiert auf wahren Begebenheiten und erforscht die Komplexität von Schuld und Sühne.
"In einer psychiatrischen Anstalt im Norden gesteht ein Mann eine Reihe von grausamen Morden. Eine Therapeutin und ein Polizist versuchen, die genauen Umstände zu rekonstruieren und die undurchsichtige Wahrheit dahinter aufzudecken."
Ehrlich gesagt, hatte mich der Film etwa zur Hälfte verloren. Die Handlung wurde zunehmend undurchsichtig und ich verlor den Überblick über die genauen Zusammenhänge. Wer hat wen umgebracht, was ist wirklich passiert, und wie passt der verzweifelte Wunsch von der Psychologin Anna, schwanger zu werden, in dieses düstere Puzzle?
Der Film spielt in Schweden und fängt die Kälte und Isolation dieser nordischen Umgebung perfekt ein. Die Kameraeinstellungen sind lang und die Musik wird sparsam eingesetzt, was die düstere Atmosphäre verstärkt.
“What Remains†hüllt sich in eine tiefe Melancholie und Trostlosigkeit. Dabei sucht er nach Antworten auf Fragen, die die eigene Existenz und die dunkle Vergangenheit des Hauptcharakters betreffen. Es ist ein intensiver Einblick in die menschliche Psyche und die Abgründe der Schuld.
Trotz meiner anfänglichen Verwirrung konnte das hervorragende Schauspiel und der überzeugende Cast den Film für mich retten. Dies ist definitiv kein Film für einen entspannten Abend, sondern er erfordert die volle Aufmerksamkeit und sehr viel Geduld.
Ich würde “What Remains†eingeschränkt empfehlen, vor allem, wenn man ein Faible für sehr langsame, düstere nordische Krimis hast. In diesem Fall könnte der Film den Geschmack treffen.
"But he's a victim too."
"In einer psychiatrischen Anstalt im Norden gesteht ein Mann eine Reihe von grausamen Morden. Eine Therapeutin und ein Polizist versuchen, die genauen Umstände zu rekonstruieren und die undurchsichtige Wahrheit dahinter aufzudecken."
Ehrlich gesagt, hatte mich der Film etwa zur Hälfte verloren. Die Handlung wurde zunehmend undurchsichtig und ich verlor den Überblick über die genauen Zusammenhänge. Wer hat wen umgebracht, was ist wirklich passiert, und wie passt der verzweifelte Wunsch von der Psychologin Anna, schwanger zu werden, in dieses düstere Puzzle?
Der Film spielt in Schweden und fängt die Kälte und Isolation dieser nordischen Umgebung perfekt ein. Die Kameraeinstellungen sind lang und die Musik wird sparsam eingesetzt, was die düstere Atmosphäre verstärkt.
“What Remains†hüllt sich in eine tiefe Melancholie und Trostlosigkeit. Dabei sucht er nach Antworten auf Fragen, die die eigene Existenz und die dunkle Vergangenheit des Hauptcharakters betreffen. Es ist ein intensiver Einblick in die menschliche Psyche und die Abgründe der Schuld.
Trotz meiner anfänglichen Verwirrung konnte das hervorragende Schauspiel und der überzeugende Cast den Film für mich retten. Dies ist definitiv kein Film für einen entspannten Abend, sondern er erfordert die volle Aufmerksamkeit und sehr viel Geduld.
Ich würde “What Remains†eingeschränkt empfehlen, vor allem, wenn man ein Faible für sehr langsame, düstere nordische Krimis hast. In diesem Fall könnte der Film den Geschmack treffen.
"But he's a victim too."
glotzte im Harmonie, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 4.0
Trauma macht Täter
â€What Remains“ rollt ermüdend, matt und lethargisch eine (auf realen Geschehnissen basierende) Kriminalgeschichte auf, bei der der Täter zu Beginn eigentlich klar scheint und wir verstörende Einblicke in seine traumatisierte Seele bekommen. Und auch Einblicke in die seiner Psychologin, die unbedingt Mutter werden will. Und noch viel wichtiger: auch Einblicke in seine kaputte Familie, traurige Kindheit und allgemein düstere Vergangenheit seines Stammbaums. Doch was sich auf dem Papier nach Spannung, Figurendichte, bösen Ãœberraschungen und einem starbesetzten Thrillergeheimtipp anhört, ist in echt leider eine der lahmeren Charakter- und Traumastudien der letzten Jahre. Hält sich sichtlich für viel cleverer und besser als er ist.
Es bleibt in der Familie
Mit mehreren Skarsgards und Andrea Riseborough exzellent besetzt, haben die hochbegabten Mimen allerdings alle Hände voll zu tun, den aufgesetzten und unnatürlichen Dialogen Bedeutung, Nachvollziehbarkeit und Anspannung zu verleihen, unser Interesse zu wecken oder zu halten. Bei mir hat das nicht geklappt. Nichtmal ansatzweise. â€What Remains“ hat mich kaltgelassen wie eine Nacht am Nordpol. Ein paar nebelige Aussichten, ein paar finstere Interpretationsmöglichkeiten, wenige wirklich tolle Schauspielmomente, vor allem von Gustaf SkarsgÃ¥rd, der hier sehr viel schultert. Doch die meiste Zeit habe ich mir den Abspann herbeigesehnt. Vor allem die zweite Hälfte, in der dann endlich ein paar Geheimnisse angedeutet oder gelüftet werden, zieht sich maximal. Genau dann, wenn eigentlich Tempo aufgenommen werden muss, hatte mich dieses gestörte Patriarchat längst verloren. Steif, erzwungen, unnatürlich. Es wirkt böse gesagt wie uninteressantes Laientheater. Und das bei dieser gemeinen Grundstory und solchen hochkarätigen Namen zu schaffen, kann ich nur Armutszeugnis für die Hauptverantwortlichen hinter der Kamera nennen. Selbst für Serienmörderâ€fans“ - das hier ist kläglich-karge Kaugummikost.
Fazit: Prätentiös, zäh, trist und traurig. Öde Einblicke in die traumatisierte Seele eines Triebtäters, einer kaputten Familie, einer Psychotherapeutin. Anstrengend, nervig und unspannend. Ein Anti-Thriller.
Es bleibt in der Familie
Mit mehreren Skarsgards und Andrea Riseborough exzellent besetzt, haben die hochbegabten Mimen allerdings alle Hände voll zu tun, den aufgesetzten und unnatürlichen Dialogen Bedeutung, Nachvollziehbarkeit und Anspannung zu verleihen, unser Interesse zu wecken oder zu halten. Bei mir hat das nicht geklappt. Nichtmal ansatzweise. â€What Remains“ hat mich kaltgelassen wie eine Nacht am Nordpol. Ein paar nebelige Aussichten, ein paar finstere Interpretationsmöglichkeiten, wenige wirklich tolle Schauspielmomente, vor allem von Gustaf SkarsgÃ¥rd, der hier sehr viel schultert. Doch die meiste Zeit habe ich mir den Abspann herbeigesehnt. Vor allem die zweite Hälfte, in der dann endlich ein paar Geheimnisse angedeutet oder gelüftet werden, zieht sich maximal. Genau dann, wenn eigentlich Tempo aufgenommen werden muss, hatte mich dieses gestörte Patriarchat längst verloren. Steif, erzwungen, unnatürlich. Es wirkt böse gesagt wie uninteressantes Laientheater. Und das bei dieser gemeinen Grundstory und solchen hochkarätigen Namen zu schaffen, kann ich nur Armutszeugnis für die Hauptverantwortlichen hinter der Kamera nennen. Selbst für Serienmörderâ€fans“ - das hier ist kläglich-karge Kaugummikost.
Fazit: Prätentiös, zäh, trist und traurig. Öde Einblicke in die traumatisierte Seele eines Triebtäters, einer kaputten Familie, einer Psychotherapeutin. Anstrengend, nervig und unspannend. Ein Anti-Thriller.
war im Residenz, Köln
Herr_Kees * 4.0
„How‘s sleep?“
Kurz vor seiner Entlassung aus der langjährigen Psychiatrie fallen dem wegen Kindermordes verurteilten Mads (Gustaf Skarsgård) auf einmal Details zu einem jahrealten ungelösten Fall ein. Der damals zuständige Kommissar (Stellan Skarsgård) stürzt sich ebenso auf die neuen Spuren wie Mads‘ neue Therapeutin (Andrea Riseborough), die sich neue Ergebnisse aus ihrer Konfrontationstherapie erhofft.
Der Film macht von Anfang an kein Geheimnis daraus, dass Mads mit dem für ihn in Aussicht stehenden Leben außerhalb der Klinik hadert. Und so besteht der hauptsächliche Reiz der Story nicht in der Auflösung der alten Fälle, sondern vielmehr in der Beantwortung der Frage, ob der permanent unter Medikamenteneinfluss stehende, mehr als unzuverlässige Erzähler Mads die Wahrheit sagt, sich falsch erinnert oder bewusst lügt.
Das ist arg wenig für einen 130-Minuten-Film. Zumal man die reale Geschichte inklusive ihres Ausganges im Internet recherchieren kann.
Um die Handlung etwas zu strecken und psychologisch zusätzlich aufzuladen, bekommen auch die anderen Protagonisten ihr Päckchen zu tragen: Der Polizist ist Alkoholiker und lebt getrennt, die Therapeutin ist unfruchtbar und hat ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Vater. Das alles macht den Film aber weder interessanter noch spannender. Nur länger. Ein Eindruck, der durch seine prätentiös langsame Machart – lange Dialogpausen, Unschärfen, Tonsprünge – noch verstärkt wird. Eine echte Geduldsprobe, selbst für Freunde von Psychodramen.
Der Film macht von Anfang an kein Geheimnis daraus, dass Mads mit dem für ihn in Aussicht stehenden Leben außerhalb der Klinik hadert. Und so besteht der hauptsächliche Reiz der Story nicht in der Auflösung der alten Fälle, sondern vielmehr in der Beantwortung der Frage, ob der permanent unter Medikamenteneinfluss stehende, mehr als unzuverlässige Erzähler Mads die Wahrheit sagt, sich falsch erinnert oder bewusst lügt.
Das ist arg wenig für einen 130-Minuten-Film. Zumal man die reale Geschichte inklusive ihres Ausganges im Internet recherchieren kann.
Um die Handlung etwas zu strecken und psychologisch zusätzlich aufzuladen, bekommen auch die anderen Protagonisten ihr Päckchen zu tragen: Der Polizist ist Alkoholiker und lebt getrennt, die Therapeutin ist unfruchtbar und hat ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Vater. Das alles macht den Film aber weder interessanter noch spannender. Nur länger. Ein Eindruck, der durch seine prätentiös langsame Machart – lange Dialogpausen, Unschärfen, Tonsprünge – noch verstärkt wird. Eine echte Geduldsprobe, selbst für Freunde von Psychodramen.
war im EM, Stuttgart
25 Bewertungen auf f3a.net
Zurück
Bewertungen
What Remains
- Score [BETA]: 60
- f3a.net: 5.3/10 25
- IMDb: 6.6/10