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Review What We Do in the Shadows

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We are werewolves, not swearwolves!
von ArthurA

Vladislav, Deacon, Viago und Petyr teilen sich eine WG in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington und tragen untereinander die typischen Probleme von WG-Mitbewohnern aus – Deacon spült kein Geschirr und macht hinter sich nie sauber, Petyr erscheint nicht zur offiziellen WG-Versammlung und Vladislav macht sowieso was er will, während der nette Viago sich redlich darum bemüht, alles friedlich zu lösen. Ach ja, alle vier sind auch Vampire, wobei der jüngste der Truppe, Deacon, mit 183 Jahren noch seine “Bad Boyâ€-Phase durchlebt, während der 8,000 Jahre alte Petyr mittlerweile alle menschlichen Züge abgelegt hat, zugunsten eines Nosferatu-Looks à la Max Schreck. Begleitet wird die illustre Truppe über Monate von einem sanktionierten Kamerateam, das eine Doku über die geheime Welt des Ãœbernatürlichen im heutigen Neuseeland dreht. Damit die Blutsauger nicht über sie herfallen, sind die Kameraleute auch durch Kruzifixe geschützt. Petyr verbringt eigentlich den ganzen Tag in seiner Gruft, doch Viago, Deacon und Vladislav versuchen ein möglichst “normales†Vampirleben zu führen – dazu gehören Discobesuche, das Aussaugen von unglückseligen Opfern (bevorzugt Jungfrauen!) – aber nicht, bevor sie durch Hypnose-Tricks ordentlich verarscht werden – und Stress mit der örtlichen Werwolf-Gang. Auch wenn man unsterblich ist, fliegen kann und seine Gestalt wechseln kann, kommt auch das Leben eines Vampirs nicht ohne die kleinen Ärgernisse des Alltags aus – wie soll man sich für das Ausgehen am Wochenende schick machen, wenn man kein Spiegelbild hat?!

Der Mockumentary-Ansatz bei Horrorfilmen ist nicht gerade neu. Mit Vampire – Verstecken war gestern lief bereits vor vier Jahren eine belgische Vampir-Mockumentary beim Fantasy Filmfest. Zum Glück ist die neuseeländische Produktion, die im Oktober hierzulande unter dem wirklich unglücklichen Titel 5 Zimmer Küche Sarg in die Kinos kommen wird, deutlich gelungener und lustiger geraten. Zu verdanken ist das dem tollen Cast, allen voran Taika Waititi als friedfertiger Viago, der leicht verlegen von seiner Vergangenheit als Nazi-Vampir unter Hitler berichtet und nach über 300 Jahren immer noch nicht gelernt hat, wie man ohne eine Sauerei ein Opfer aussaugt. Waititi war mit Jemaine Clement (den er bereits in der schrägen Romcom Eagle vs. Shark in Szene gesetzt hat) auch für das Drehbuch und die Regie verantwortlich. Als absoluter Partykracher von der Festival-Leitung angekündigt, schafft What We Do in the Shadows es jedoch nicht, den Witz über die eigentlich kurze Laufzeit von 86 Minuten stets aufrecht zu erhalten. Nach einer wirklich herrlichen Einführung, schleichen sich hin und wieder längere Stellen mit Leerlauf ein und der Mockumentary-Ansatz nutzt sich leider auch relativ schnell ab, insbesondere da es überhaupt keine Interaktion zwischen den Kameraleuten und den Subjekten der “Dokumentation†gibt. Zum Glück gibt es doch in regelmäßigen Abstanden immer wieder gelungene Einfälle (teils clever, teils albern), sodass Langeweile niemals aufkommt. Zu den tollen Momenten gehören die Vorgeschichten der drei Haupt-Vampire und deren erste Begegnung mit moderner Technologie wie Skype, Handy, YouTube und Facebook. Viel von dem Humor funktioniert jedoch über Wortwitz (“We are werewolves, not swearwolves!â€), sodass hier die Sichtung der Originalfassung ein absolutes Muss ist. Einen wirklichen Höhepunkt hat der Film leider nicht***SPOILER***, endet aber mit einer schönen humorvoll-romantischen Note. Vampire sind ja auch nur Menschen!

Erstveröffentlichung

war im Cinedom, Köln

66 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

What We Do in the Shadows
  • Score [BETA]: 83
  • f3a.net: 7.6/10 66
  • IMDb: 8.2/10
  • Rotten Tomatoes: 91%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 12:03

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