Reviewer
johnsfilm * 8.0
Surviving the game
Life Action Role Playing erfreut sich nicht nur in Quebec steigender Beliebtheit. So ist der erfolgreiche Start von Alexandre Franchis Debutspielfilm in den kanadischen Multiplex-Kinos nicht verwunderlich.
Doch das ist es nicht allein. Was als leicht augenzwinkernder Film innerhalb eines LARPings spielend beginnt, gerät allmählich aus dem Gleichgewicht, bis irgendwann die basic instincts explodieren. Ein im Endeffekt beklemmender Film, der im Gedächtnis bleibt. Sehr gute Kamera, optimales Setting, dem man die geringen Produktionskosten nicht ansieht, es haben ja auch viele wirkliche LARPs als Extras mitgewirkt.
Doch das ist es nicht allein. Was als leicht augenzwinkernder Film innerhalb eines LARPings spielend beginnt, gerät allmählich aus dem Gleichgewicht, bis irgendwann die basic instincts explodieren. Ein im Endeffekt beklemmender Film, der im Gedächtnis bleibt. Sehr gute Kamera, optimales Setting, dem man die geringen Produktionskosten nicht ansieht, es haben ja auch viele wirkliche LARPs als Extras mitgewirkt.
sirolaf * 4.0
Ein Film zwischen Nicht-Realität und Fantasie
Es geht natürlich in der echten Welt los: In kalten überbelichteten Bildern werden die Figuren in der Realität vorgestellt. Und da liegt leider der erste Fehler des Films: Es wird versucht, die echte Welt abweisend, kalt und grell zu zeigen, dabei ist genau das völlig unrealistisch und künstlich. Die Dialoge sind spärlich und das Verhältnis der Figuren untereinander undurchsichtig.
Endlich in der LARP-Welt angekommen, sehen die Farben dann schon wieder natürlicher aus und die Leute reden auch miteinander. Der Kontrast funktioniert aber nicht wirklich.
Jetzt wird der Film zur Komödie. Lustvoll und langatmig werden die kleinen und großen Macken der LARP-Spieler aufs Korn genommen. Sehr viel seiner Laufzeit verwendet der Film dazu, um tatsächlich dem LARP-Spiel zu folgen. Wenig ist zu merken vom langsamen Realtitätsverlust. Einige Figuren sind schon zu Beginn des Films dem Rollenspiel verfallen und haben jeden Kontakt zur Realität der Welt verloren, aber innerhalb des Films passiert recht wenig.
Erst ganz knapp vor dem Ende wird es ultrabrutal. Und das wirkt dann wiederum aufgesetzt und funktioniert gar nicht. Dazu hat der Film vorher zu viel Laufzeit mit Banalitäten vertändelt.
Schade, schade. Die Idee fand ich sehr lustig, aber die Ausführung war leider mangelhaft.
Endlich in der LARP-Welt angekommen, sehen die Farben dann schon wieder natürlicher aus und die Leute reden auch miteinander. Der Kontrast funktioniert aber nicht wirklich.
Jetzt wird der Film zur Komödie. Lustvoll und langatmig werden die kleinen und großen Macken der LARP-Spieler aufs Korn genommen. Sehr viel seiner Laufzeit verwendet der Film dazu, um tatsächlich dem LARP-Spiel zu folgen. Wenig ist zu merken vom langsamen Realtitätsverlust. Einige Figuren sind schon zu Beginn des Films dem Rollenspiel verfallen und haben jeden Kontakt zur Realität der Welt verloren, aber innerhalb des Films passiert recht wenig.
Erst ganz knapp vor dem Ende wird es ultrabrutal. Und das wirkt dann wiederum aufgesetzt und funktioniert gar nicht. Dazu hat der Film vorher zu viel Laufzeit mit Banalitäten vertändelt.
Schade, schade. Die Idee fand ich sehr lustig, aber die Ausführung war leider mangelhaft.
war im Cinestar 7, Berlin
The_Coma-man * 9.0
Ragnarok is near
Der Geheimtipp des Jahres!! Eigentlich kann und will ich nicht viel zu dem Plot des Filmes sagen, außer, dass er mit Abstand einer der besten Filme in der FRESH BLOOD Reihe ist und definitiv in meiner Jahres-End-Liste ganz weit oben sein wird!!
Absoluter Geheimtipp, unbedingt anschauen, egal, ob man den Hintergrund mag oder nicht!!
Absoluter Geheimtipp, unbedingt anschauen, egal, ob man den Hintergrund mag oder nicht!!
war im Cinemaxx 7, Berlin
Smotti * 6.0
mostly lame Viking brothers
Ich liebe den Vor- und Abspann, auch der Musik wegen... und der Film hat einen wunderbaren Höhepunkt, der aber leider schnell wieder vorbei ist, um sich noch einmal aufzustemmen und den Film zu beenden.
Mir hat der Film zu viel Zeit verschwendet, um das "piece of shit life" des Protagonisten zu beleuchten und sich zu wenig um den brodelnden und zum Ende überschäumenen Wahnsinn gekümmert. Darum eine lasche 6/10 für einen eigentlich recht unterhaltsamen und sehr gut gemachten Film mit komischen Momenten, von dem ich mir aber bis zum Schluss mehr erhofft habe.
Mir hat der Film zu viel Zeit verschwendet, um das "piece of shit life" des Protagonisten zu beleuchten und sich zu wenig um den brodelnden und zum Ende überschäumenen Wahnsinn gekümmert. Darum eine lasche 6/10 für einen eigentlich recht unterhaltsamen und sehr gut gemachten Film mit komischen Momenten, von dem ich mir aber bis zum Schluss mehr erhofft habe.
staunte im Cinemaxx 6, Hamburg
Francis S * 6.0
Dieser Review enthält SPOILER!Was passiert, wenn Rollenspieler ihren Charakter allzu realistisch umsetzen? Hoffentlich kein Blutbad wie in diesem Film.
Die Idee ist prima, das Setting genial. Leider bleiben die 3 Hauptakteure ziemlich farblos. Über das Pärchen Erik und Lyn erfahren wir nur sehr wenig. Warum Lyn die Beziehung zu Erik beenden will und ob sie Murtagh Erik vorzieht, bleibt ebenfalls wenig beleuchtet. Jedenfalls wird die Eifersucht der beiden Männer Gegenstand des LARP.
Mit ein paar mehr Rückblenden zum Verständnis der Motivation wäre der Film nicht so seicht geblieben.
Die Idee ist prima, das Setting genial. Leider bleiben die 3 Hauptakteure ziemlich farblos. Über das Pärchen Erik und Lyn erfahren wir nur sehr wenig. Warum Lyn die Beziehung zu Erik beenden will und ob sie Murtagh Erik vorzieht, bleibt ebenfalls wenig beleuchtet. Jedenfalls wird die Eifersucht der beiden Männer Gegenstand des LARP.
Mit ein paar mehr Rückblenden zum Verständnis der Motivation wäre der Film nicht so seicht geblieben.
saß im Cinestar 7, Berlin
D.S. * 7.0
Sign of the Hammer
glotzte im Metropolis 8, Frankfurt
FFFler * 8.0
Stay in Character
Was passiert wenn Realität und Rollenspiel miteinander verschmelzen? In einem abgelegenen Wald findet ein großes Live Action Role Play Game statt, doch schneller als man denkt wird aus dem Ganzen blutiger Ernst ... oder ist es doch nur gespielt? Wirkt der Film nach dem Trailer teilweise noch als selbstironischer Genrefilm, entpuppt er sich schnell als kompromissloses und depressives Werk, das auch vor mutigen Entscheidungen nicht zurückschreckt. Das Ganze ist zudem sehr emotional aufgezogen, was vor allen Dingen funktioniert, da die Charaktere erschreckend real (und teilweise unsympathisch) wirken. Ein guter Film, für alle die nichts dagegen haben, wenn ein Film etwas gegen den Strich inszeniert und sich nicht scheut Grenzen zu überschreiten ... einzige echte Rollenspieler könnten sich ein wenig durch dieses Werk angegriffen fühlen.
verweste im Cinestar 7, Berlin
Alan Smithee S * 8.0
Dieser Review enthält SPOILER!Auf "The Wild Hunt" war ich ganz besonders gespannt, da ich von "Live Action Role Plays" bisher nur gehört und diese nach meinen früheren Ausflügen in die Welt der Onlinerollenspiele für kurze Zeit sogar als logischen nächsten Schritt angesehen hatte ;D
Während Onlinerollenspiele, wie Ariadne wohl sagen würde, pure Kreativität sind und man im Grunde jede Figur sein und jedes Szenario erdenken kann (und dabei nur durch die Grenzen seiner eigenen Fantasie eingeschränkt ist), besteht der Reiz von Live Action Rollenspielen ganz klar darin, ein Fantasieszenario auch physisch auszuleben und dabei mit echten Menschen zu interagieren, auch wenn man dabei natürlich das Risiko eingeht, sich unvirtuelle Blessuren einzufangen.
"The Wild Hunt" erzählt von Live Action Rollenspielern in Kanada, die sich jedes Jahr treffen, um für ein Wochenende lang mit aufwendigen Bauten und Kostümen ein Mittelalterszenario zum Leben zu erwecken und so ihrem grauen Alltag zu entfliehen. Der Film nimmt sich viel Zeit zu zeigen, mit wieviel Liebe zum Detail die Rollenspieler dabei vorgehen, und vor allem "Björn" hatte mit seinen hingebungsvollen Monologen etliche Publikumslacher auf seiner Seite, wirkte auf mich aber auch etwas überzeichnet. Die Welt der Rollenspieler wird gestört, als Erik, Björns Bruder, in das LARP-Areal eindringt, um nach seiner Freundin Lyn zu suchen, die gedanklich bereits so tief in diese Welt eingetaucht ist, dass sich Erik um ihr psychisches Wohl sorgt. Mit seiner Intervention setzt er jedoch ungewollt eine Abfolge von Geschehnissen in Gang, an deren Ende einige Spieler mehr als nur die Illusion ihres Plays verloren haben werden.
"The Wild Hunt" ließ mich doch recht nachdenklich zurück... Die emotionale Reaktion der Player auf Erik fand ich grundsätzlich sehr plausibel, da ich es auch von meinen früheren Onlinerollenspielen her kenne, dass man ab einem gewissen Identifikationsgrad starke negative Emotionen bis hin zu Aggressionen aufbauen kann, wenn jemand das Spielszenario stört. Nach dem Trailer hatte ich leichte Bedenken, dass der Ausbruch der Gewalt im Film zu abrupt und von daher unglaubwürdig wirken könnte. Diese Bedenken haben sich zum Glück aber nicht bewahrheitet. Die Situation eskaliert ganz allmählich und das gewalttätige Ende diskreditiert die LARP-Welt auch nicht per se, da es aus den Handlungen einer besonders anfälligen Untergruppe resultiert, die in einem kritischen Augenblick die Grenze zwischen Play und Realität überschreitet und aus meiner Sicht nicht repräsentativ für den Rest der Spieler ist. Traurigerweise muss man in diesem Zusammenhang auch sagen, dass sich das Rollenspiel eigentlich in einer Art natürlichem Gleichgewicht befand, das erst durch Eriks Intervention aufgehoben wurde...
Wie realistisch der Film insgesamt ist, kann ich als Außenstehender natürlich nicht bewerten. Einen bleibenden Eindruck hat er bei mir aber dennoch hinterlassen.
Während Onlinerollenspiele, wie Ariadne wohl sagen würde, pure Kreativität sind und man im Grunde jede Figur sein und jedes Szenario erdenken kann (und dabei nur durch die Grenzen seiner eigenen Fantasie eingeschränkt ist), besteht der Reiz von Live Action Rollenspielen ganz klar darin, ein Fantasieszenario auch physisch auszuleben und dabei mit echten Menschen zu interagieren, auch wenn man dabei natürlich das Risiko eingeht, sich unvirtuelle Blessuren einzufangen.
"The Wild Hunt" erzählt von Live Action Rollenspielern in Kanada, die sich jedes Jahr treffen, um für ein Wochenende lang mit aufwendigen Bauten und Kostümen ein Mittelalterszenario zum Leben zu erwecken und so ihrem grauen Alltag zu entfliehen. Der Film nimmt sich viel Zeit zu zeigen, mit wieviel Liebe zum Detail die Rollenspieler dabei vorgehen, und vor allem "Björn" hatte mit seinen hingebungsvollen Monologen etliche Publikumslacher auf seiner Seite, wirkte auf mich aber auch etwas überzeichnet. Die Welt der Rollenspieler wird gestört, als Erik, Björns Bruder, in das LARP-Areal eindringt, um nach seiner Freundin Lyn zu suchen, die gedanklich bereits so tief in diese Welt eingetaucht ist, dass sich Erik um ihr psychisches Wohl sorgt. Mit seiner Intervention setzt er jedoch ungewollt eine Abfolge von Geschehnissen in Gang, an deren Ende einige Spieler mehr als nur die Illusion ihres Plays verloren haben werden.
"The Wild Hunt" ließ mich doch recht nachdenklich zurück... Die emotionale Reaktion der Player auf Erik fand ich grundsätzlich sehr plausibel, da ich es auch von meinen früheren Onlinerollenspielen her kenne, dass man ab einem gewissen Identifikationsgrad starke negative Emotionen bis hin zu Aggressionen aufbauen kann, wenn jemand das Spielszenario stört. Nach dem Trailer hatte ich leichte Bedenken, dass der Ausbruch der Gewalt im Film zu abrupt und von daher unglaubwürdig wirken könnte. Diese Bedenken haben sich zum Glück aber nicht bewahrheitet. Die Situation eskaliert ganz allmählich und das gewalttätige Ende diskreditiert die LARP-Welt auch nicht per se, da es aus den Handlungen einer besonders anfälligen Untergruppe resultiert, die in einem kritischen Augenblick die Grenze zwischen Play und Realität überschreitet und aus meiner Sicht nicht repräsentativ für den Rest der Spieler ist. Traurigerweise muss man in diesem Zusammenhang auch sagen, dass sich das Rollenspiel eigentlich in einer Art natürlichem Gleichgewicht befand, das erst durch Eriks Intervention aufgehoben wurde...
Wie realistisch der Film insgesamt ist, kann ich als Außenstehender natürlich nicht bewerten. Einen bleibenden Eindruck hat er bei mir aber dennoch hinterlassen.
saß im Metropolis 8, Frankfurt
Herr_Kees * 4.0
MMURGS
Wer – wie ich – mit LARPs, MMORPGs & Co. so gar nichts abfangen kann, der ist für diesen Film tendenziell verloren: Ewig lang begleiten wir falsche Wikinger bei ihren Rollenspielen, Ritualen und Holzschwertkämpfen bis zur unausweichlichen Eskalation des Eifersuchtsdramas, um das es hier eigentlich geht – das ist albern, langweilig, dann kurz brutal und dann zu Ende.
41 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
The Wild Hunt
- Score [BETA]: 69
- f3a.net: 6.5/10 41
- IMDb: 7.2/10