s Wildling (2018) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Wildling

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Reviewer

Alexander * 8.0

Ungezähmter Filmgenuss

Liv Tyler gibt hier einmal mehr eine wunderbare Vorstellung in einem Film, der mit toller Kamera und durchwegs dichter Atmosphäre zu überzeugen weiß, und von der ersten bis zur letzten Filmminute spannend bis in die Haarspitzen bleibt. Dabei kann man sich in einer teils märchenhaft anmutenden Geschichte verlieren, die zauberhaft und optisch brillant in Szene gesetzt ist und mit sehr viel Feingefühl und subtiler Härte nachhaltig beeindruckt.

Neben Liv Tyler brilliert aber vor allem Bel Powley in ihrer Hauptrolle dermaßen überzeugend, das man stellenweise vergisst nur einen Film zu sehen. Ihr gebühren auch der Großteil der Lorbeeren, die ich bereit bin für "Wildling" zu vergeben.

Die recht düstere Story beginnt wie ein Missbrauchs-Drama und packt einen sofort, schlägt dann aber alsbald unerwartete Haken und entwickelt sich in eine zu Anfangs wirklich nicht ganz so vorhersehbare Richtung, die dieses Drama mit der rechten Menge Fantasy und Horror würzt.

„Wildling“ ist eine sehr stimmige Mischung Filmerlebnis, ein Genre-Mix aus Horror, Drama, Mystery und Fantasy, dabei unique und erfrischend originell & off-mainstream, trotz ansehnlicher Produktion und Cast. Schade das es nur sehr wenige Filme dieser Art gibt. Dass es der Film nicht nach Nürnberg und Stuttgart geschafft hat, ist ebenfalls zu bedauern.

roother82 * 8.5

Ein Vater hält seine kleine Tochter in einer Hütte mitten im Wald gefangen. Er erzählt ihr, dass er sie vor den Wildlingen schützen möchte, die kleine Kinder essen.

Diese Ausgangssituation ähnelt bereits bekannten Werken, wie dem sehr guten Kurzfilm „When Demons Die“ von Daniel Rübesam. Geneigte Genrekenner vermuten an dieser Stelle bereits, dass hinter der Fassade wohl mehr steckt und der Vater dem Mädchen nicht die Wahrheit sagt.

„Wildling“ überzeugt mit seiner Mischung aus blutigem Horror und düsterer Fantasy auf ganzer Linie. Stück für Stück demontiert Regisseur Fritz Böhm die Mauer, welche um die kleine Anna aufgebaut wurde und setzt die Wahrheit dahinter frei. Unterstützt wird er dabei von seiner Hauptdarstellerin Bel Powley, welche die geheimnisvolle Anna mit einer Zerbrechlichkeit und Intensität verkörpert, dass allein ihre Präsenz den Spannungsbogen aufrechterhält.

Die Geschichte thematisiert neben der Wahrheit über Annas Gefangenschaft auch ein typisches Coming of Age Thema: Das Zurechtkommen mit dem Erwachsenwerden. Hierbei geht „Wildling“ zwar nicht ganz so intensiv vor wie „Raw“ (das Zentrum liegt klar auf dem Fantasy/Horror-Aspekt), kann aber auch hier völlig überzeugen.

„Wildling“ ist ein spannender, mit überzeugenden Darstellern besetzter Horror-Film, der zeitweilig sogar an ein dunkles Märchen erinnert. Absolute Empfehlung.

Herr_Kees * 6.5

Coming of Rage

Ein Märchen kann man sich als Kind immer wieder anhören, auch wenn man längst weiß, wie die Geschichte geht. So erzählt auch Fritz Böhm in seinem visuell erstaunlich selbstsicheren Debüt eine Geschichte, die man im Genre schon oft gesehen hat, die man sich aber gerne auch nochmal zeigen lässt – wenn sie so ansprechend präsentiert wird wie hier.

Die Coming-of-age-Story als Monsterfilm ist wahrlich nicht neu, aber der Regisseur inszeniert sie mit einer fantasievollen Naivität und hat insbesondere mit Bel Powley und Liv Tyler wirklich starke DarstellerInnen, die den Film auch dann noch sehenswert machen, wenn er auf der Kippe zu Klischees und Kitsch steht.

Bestimmt kein Film für jeden Horrorfan, aber wer seine Genrefilme auch mal etwas poetischer und sensibler mag, wird am WILDLING seine Freude haben.

Leimbacher-Mario S * 6.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Wild At Heart

„Wildling“ kreuzt solche grausamen realen Fälle wie den der Natascha Kampusch mit dem Werwolfmythos und schafft damit durchaus fesselnde 90 Minuten ohne großen Leerlauf. Ein junges Mädchen entkommt aus der Gefangenschaft ihres „Daddys“ (endlich mal wieder: Brad Dourif!) und kommt vorübergehend bei der ermittelnden Polizistin (stark: Liv Tyler) und deren jugendlichen Bruder unter. Doch fehlende Tischmanieren und seltsame gesellschaftliche Verhaltensmuster sind nur die ersten Anzeichen einer Verwandlung, die weit über das übliche Erwachsenwerden hinausgeht...

Zwischen „Ginger Snaps“ und „Let the Right One In“, zwischen Coming of Age-Drama und klassischem Monsterhorror, zwischen Furcht und Instinkt - „Wildling“ ist nicht nur für Anhänger von Werwolf-Filmen ein kleiner Tipp. Vor allem Hauptdarstellerin und Entdeckung Bel Powley ist jedes Eintrittsgeld wert. Sie verleiht ihrer Figur Tragik und Triebe, Wildheit und Intimität, Gefühl und Grauen. Eine Ausnahmeperformance, nie drüber, nie daneben. Zusammen mit dem tollen sonstigen Cast, einigen stimmungsvollen Bildern und dem emotionalen, entschleunigten Grundgerüst, ist man schnell drin und bleibt das auch bis zum (streitbaren) Schluss. Einige unfertig wirkende, dilettantischen (CGI-)Effekte und vorhersehbare und dennoch nicht immer glaubwürdigen Wendungen/Überraschungen ändern daran kaum etwas. Richtig Neues wird dem Subgenre kaum abgekauft, nicht immer wirkt alles ausgegoren und zu Ende gedacht, doch im Großen und Ganzen ist das Indiegrusel, den man nur mögen kann und unterstützen sollte. Bodyhorror, der tief sitzt. Und bleibt. Sogar „Company of Wolves“ kommt einem in den Sinn.

Fazit: Coming of Fell - hervorragend gespieltes Werwolf-Drama mit viel Gefühl und teilweise sehr intensiv. Einige unausgereifte Effekte und wenig Bleibendes trüben etwas den guten Gesamteindruck. Dennoch: Hübsch haarig und Bel Powley spielt faszinierend! Mondschein-Sonate.

34 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Wildling
  • Score [BETA]: 64
  • f3a.net: 7.1/10 34
  • IMDb: 5.5/10
  • Rotten Tomatoes: 70%
  • Metacritic: 58/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-18 18:58

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