Reviewer
meiklsan * 7.0
Sorry Skippy!
Es ist wahrlich nicht leicht ein Review zu diesem australischen Sequel zu schreiben, denn Wolf Creek 1 hat uns damals 2005 wie eine australische Horror Offenbarung aus dem Nichts erreicht und mit offenem Mund staunend zurückgelassen.
Ich würde deshalb jedem Sequel Filmfreund als Einstimmung empfehlen, dass Original vorab unbedingt nochmal zu konsumieren, um in den "Move" zu kommen.
JA, Mick Taylor aka John Jarratt ist wieder mit an Bord.
Auch wenn er bei "Django Unchained" nur eine Nebenrolle bekommen hat, ist er bei Wolf Creek 2 wieder mehr präsent als jeder Aussi Tourist sich das wünschen würde!
Und unser fröhliches deutsches Backpacker Pärchen hat zu Beginn sicherlich auch kein ganz so fröhliches Aussi Urlaubs Erlebnis mit unserem konservativen Australien Verfechter Mick!
Denn Mick jagt sie alle.
Und er jagt diesmal gnadenlos nicht nur mit einer Flinte, sondern mit allen erdenklichen Mitteln und auch mit einem fetten Truck.
Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste!
Bis er seinem finalen Opfer endlich "Hostel"-mäßig Eins zu Eins gegenübersitzt und mit ihm sein ganz persönliches australisches "Wer wird Millionär" spielt.
Es zieht sich zwar alles ein wenig in die Länge, aber die Schaueffekte werden trotzdem für die Zartbesaiteten völlig unerträglich sein, aber man bekommt diesmal auch ein paar familiäre Hintergründe von Mick geliefert, immerhin.
Und Sorry Skippy!
Was ein Spaß.
Ich würde deshalb jedem Sequel Filmfreund als Einstimmung empfehlen, dass Original vorab unbedingt nochmal zu konsumieren, um in den "Move" zu kommen.
JA, Mick Taylor aka John Jarratt ist wieder mit an Bord.
Auch wenn er bei "Django Unchained" nur eine Nebenrolle bekommen hat, ist er bei Wolf Creek 2 wieder mehr präsent als jeder Aussi Tourist sich das wünschen würde!
Und unser fröhliches deutsches Backpacker Pärchen hat zu Beginn sicherlich auch kein ganz so fröhliches Aussi Urlaubs Erlebnis mit unserem konservativen Australien Verfechter Mick!
Denn Mick jagt sie alle.
Und er jagt diesmal gnadenlos nicht nur mit einer Flinte, sondern mit allen erdenklichen Mitteln und auch mit einem fetten Truck.
Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste!
Bis er seinem finalen Opfer endlich "Hostel"-mäßig Eins zu Eins gegenübersitzt und mit ihm sein ganz persönliches australisches "Wer wird Millionär" spielt.
Es zieht sich zwar alles ein wenig in die Länge, aber die Schaueffekte werden trotzdem für die Zartbesaiteten völlig unerträglich sein, aber man bekommt diesmal auch ein paar familiäre Hintergründe von Mick geliefert, immerhin.
Und Sorry Skippy!
Was ein Spaß.
D.S. * 6.5
Personenkult
Es gab für mich genau zwei Aspekte, die den kleinen sadistischen Slasher WOLF CREEK damals etwas über den Durchschnitt hinaushoben: einerseits den überaus charismatisch angelegten und mehr als adäquat gespielten Killer. Andererseits die ausreichend umfangreich erzählte Vorgeschichte, die es tatsächlich ermöglichte, Interesse an den und Empathie für die Opfer(n) zu entwickeln. Hier wurde halt nicht nur gesichtsloses Kanonenfutter von einem namenlosen Monster niedergemetzelt - hier erlitten echte Menschen echtes Leid in den Händen einer unverwechselbar gezeichneten Figur.
Bei der Fortsetzung acht Jahre später nun, deren Notwendigkeit storyseitig ja nicht unbedingt gegeben war, hat sich da etwas geändert. Es ist leider nur noch ein positiver Aspekt übriggeblieben: die Darstellung der Hauptfigur. John Jarrat spielt seinen Outback-Killer „Mick Taylor", der eine Art Collage mehrerer realer australischer Serienmörder bildet, als wäre der seine zweite Natur. Er strahlt eine dermaßen lebendige, authentisch wirkende abgrundtiefe Bösartigkeit und Erbarmungslosigkeit aus, dass es eine wahre perverse Freude ist, ihm bei seiner Jagd auf Touristen im Allgemeinen und Briten im Besonderen zuzusehen - die er ohne Rücksicht auf Verluste bis zum blutig brutalen Ende durchzieht.
Die Figur selbst ist dabei in dieser Fortsetzung teils schon fast unerträglich niederträchtig, nationalistisch, borniert oder, sagen wir es kurz, mehr oder minder eindeutig rechtsextrem gezeichnet. Definitiv niemand, für den man Sympathie aufbauen würde. Was aber nichts daran ändert, dass seine smart zynischen Sprüche und die schiere Ausstrahlung Jarrats einen immer wieder dazu bringen, in sich hinein zu grinsen.
Regisseur Greg Mclean kann dankbar dafür sein, einen so starken, so sehr in seiner Figur aufgehenden Schauspieler in seinem Film zu haben. Denn dieser macht ihn nicht nur insgesamt durchaus sehenswert - er macht ihn letztendlich überhaupt erst wirklich erträglich. Gäbe es ihn und die Exzesse seiner Figur nicht, hätte WOLF CREEK 2 nämlich nichts weiter Nennenswertes zu bieten. Konkret fehlt es diesmal an jeglichen weiteren Protagonisten, zu denen man eine Beziehung aufbauen könnte, und demzufolge auch an jeder Form von erinnerungswürdigen Story.
Die Opfer von „Mick" wechseln wie die Windrichtung. Zunächst verfolgt der Film ein vollkommen uninspiriert gespieltes, pseudo-deutsches Touristenpärchen (deren Dialoge einen meiner Meinung nach schweizerisch-französischen Akzent heraushören lassen, vor allem aber teilweise nur dank der englischen Untertitel überhaupt Sinn ergeben! Oder würdet ihr „lazybone" auch mit „fauler Knochen" übersetzen?) - die selten langweilig und unglaubwürdig wirken und die man am Ende des Films bereits wieder vergessen hat. Dann widmen wir uns einem Engländer, der zwar darstellerisch schon eher überzeugen kann, dessen Handlung jedoch auch nur als Basis für weitere „Mick"-Fiesheiten dient. Alle weiteren Opfer vorher, nachher, zwischendurch sind genau das, was man in ähnlich gearteten Filmen sonst auch findet: das oben angesprochene Kanonenfutter.
So macht WOLF CREEK 2 im Ganzen zwar Spaß, hat viele böse Sprüche und deutlich teurer aussehende Effekte als der erste Teil sowie ein cooles Kurz-„Remake" von DUEL zu bieten (und vermittelt auch fraglos interessante Kenntnisse über die australische Geschichte sowie Kultur). All dem zum Trotz wird aber weder die Intensität und Schmerzhaftigkeit des Vorgängers erreicht noch ein sonst wie bleibender Eindruck hinterlassen: Der Film schlingert einfach zu oft zu sehr vor sich hin. Eigentlich in jeder Szene, in der wir auf „Mick" verzichten müssen. So viel „Personenkult" tut dann leider doch nicht gut. Deshalb nur 6,5 Punkte von mir.
Bei der Fortsetzung acht Jahre später nun, deren Notwendigkeit storyseitig ja nicht unbedingt gegeben war, hat sich da etwas geändert. Es ist leider nur noch ein positiver Aspekt übriggeblieben: die Darstellung der Hauptfigur. John Jarrat spielt seinen Outback-Killer „Mick Taylor", der eine Art Collage mehrerer realer australischer Serienmörder bildet, als wäre der seine zweite Natur. Er strahlt eine dermaßen lebendige, authentisch wirkende abgrundtiefe Bösartigkeit und Erbarmungslosigkeit aus, dass es eine wahre perverse Freude ist, ihm bei seiner Jagd auf Touristen im Allgemeinen und Briten im Besonderen zuzusehen - die er ohne Rücksicht auf Verluste bis zum blutig brutalen Ende durchzieht.
Die Figur selbst ist dabei in dieser Fortsetzung teils schon fast unerträglich niederträchtig, nationalistisch, borniert oder, sagen wir es kurz, mehr oder minder eindeutig rechtsextrem gezeichnet. Definitiv niemand, für den man Sympathie aufbauen würde. Was aber nichts daran ändert, dass seine smart zynischen Sprüche und die schiere Ausstrahlung Jarrats einen immer wieder dazu bringen, in sich hinein zu grinsen.
Regisseur Greg Mclean kann dankbar dafür sein, einen so starken, so sehr in seiner Figur aufgehenden Schauspieler in seinem Film zu haben. Denn dieser macht ihn nicht nur insgesamt durchaus sehenswert - er macht ihn letztendlich überhaupt erst wirklich erträglich. Gäbe es ihn und die Exzesse seiner Figur nicht, hätte WOLF CREEK 2 nämlich nichts weiter Nennenswertes zu bieten. Konkret fehlt es diesmal an jeglichen weiteren Protagonisten, zu denen man eine Beziehung aufbauen könnte, und demzufolge auch an jeder Form von erinnerungswürdigen Story.
Die Opfer von „Mick" wechseln wie die Windrichtung. Zunächst verfolgt der Film ein vollkommen uninspiriert gespieltes, pseudo-deutsches Touristenpärchen (deren Dialoge einen meiner Meinung nach schweizerisch-französischen Akzent heraushören lassen, vor allem aber teilweise nur dank der englischen Untertitel überhaupt Sinn ergeben! Oder würdet ihr „lazybone" auch mit „fauler Knochen" übersetzen?) - die selten langweilig und unglaubwürdig wirken und die man am Ende des Films bereits wieder vergessen hat. Dann widmen wir uns einem Engländer, der zwar darstellerisch schon eher überzeugen kann, dessen Handlung jedoch auch nur als Basis für weitere „Mick"-Fiesheiten dient. Alle weiteren Opfer vorher, nachher, zwischendurch sind genau das, was man in ähnlich gearteten Filmen sonst auch findet: das oben angesprochene Kanonenfutter.
So macht WOLF CREEK 2 im Ganzen zwar Spaß, hat viele böse Sprüche und deutlich teurer aussehende Effekte als der erste Teil sowie ein cooles Kurz-„Remake" von DUEL zu bieten (und vermittelt auch fraglos interessante Kenntnisse über die australische Geschichte sowie Kultur). All dem zum Trotz wird aber weder die Intensität und Schmerzhaftigkeit des Vorgängers erreicht noch ein sonst wie bleibender Eindruck hinterlassen: Der Film schlingert einfach zu oft zu sehr vor sich hin. Eigentlich in jeder Szene, in der wir auf „Mick" verzichten müssen. So viel „Personenkult" tut dann leider doch nicht gut. Deshalb nur 6,5 Punkte von mir.
saß im Cinestar, Frankfurt
ArthurA * 8.0
Tolle Fortsetzung, die die Intensität des Vorgängers erreicht
Wolf Creek 2 ist nicht nur eins der besten Slasher-Sequels aller Zeiten, sondern steht auch seinem Vorgänger in nichts nach. Dabei handelt es sich bei Wolf Creek 2 aber nicht um eine Wiederholung des ersten Films mit anderen Charakteren, sondern um einen eigenständigen Film, der einen anderen Ansatz verfolgt als Teil 1. Das wird einigen Fans des Originals vielleicht sauer aufstossen, doch ich begrüße es, dass die Fortsetzung sich nicht lediglich darauf verlässt, was den ersten Film so gut gemacht hat.
Das beginnt damit, dass die ersten Morde des australischen Outback-Killers Mick Taylor (John Jarratt) bereits in den ersten zehn Minuten des Films stattfinden und damit im starken Kontrast zur sehr langsamen und bedachten Einführung der Charaktere im ersten Film steht. In puncto Gewalt hält sich der Film nicht zurück und scheut nicht vor plakativen Darstellungen, wobei die Gewalt hier trotzdem nicht auf die genussvolle Art und Weise vorgeführt wird wie beispielsweise in den Saw-Streifen und (fast) nie den Anschein erweckt, als würde man hier den Blutdurst von Splatterfans stillen wollen. Wie schon in Teil 1, ist Gewalt hier etwas wirklich Unangenehmes. Im Gegensatz zur geradlinigen Erzählweise des ersten Films, hat die Handlung von Wolf Creek 2 mehrere Wendungen. Jedes Mal, wenn man denkt, man wüsste, wohin die Geschichte führt, wird man eines Besseren belehrt. So beginnt die Hauptgeschichte zunächst leider etwas holprig (nach der blutigen Eröffnungssequenz) mit einem deutschen Backpacker-Paar (hier eine Anmerkung für die Filmemacher: wenn ihr Charaktere im Film deutsch sprechen lassen wollt, dann holt euch bitte auch deutsche Darsteller), das ziemlich schnell eine unangenehme Begegnung mit Mick Taylor hat. Eine lange Einführung der Charaktere, mit denen man mitfühlt und mitleidet, wie es im ersten Film der Fall war, fehlt. Dafür serviert der Streifen aber Überraschungen und lässt die Handlung in eine unerwartete Richtung treiben, ohne dass ich an dieser Stelle mehr dazu verraten werde. Was sofort auffällt, ist das deutlich höhere Budget des Films, welches actionreichere Sequenzen ermöglicht. Auch der Bodycount wurde verglichen mit Teil 1 deutlich aufgestockt. Gleich bleibt jedoch die beängstigend gute Performance von John Jarratt als australische Redneck-Variante. Jarratt spielt die Rolle wieder mit viel Energie, Humor und einer Portion (gemeiner) Menschlichkeit, die Mick Taylor von so vielen charakterlosen Slasher-Antagonisten unterscheidet. In einer Sekunde wechseln sich bei ihm sadistische Bösartigkeit und fröhliche Geselligkeit ab. Auch Greg McLeans sichere Regie kommt bei Wolf Creek 2 zum Vorschein und lässt einen wünschen, dass der Australier eine erfolgreichere Karriere hätte. Wolf Creek 2 braucht etwas Zeit, um den richtigen Rhythmus zu finden, doch gegen Ende erreicht der Film in einer längeren Szene, die sich am besten als "Wer wird Millionär trifft auf Hostel" beschreiben lässt, nicht nur die Intensität des Vorgängers, sondern toppt sie sogar. Hier sollte aber auch Schluss sein, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass das Glück dreimal auf McLeans Seite sein wird.
Das beginnt damit, dass die ersten Morde des australischen Outback-Killers Mick Taylor (John Jarratt) bereits in den ersten zehn Minuten des Films stattfinden und damit im starken Kontrast zur sehr langsamen und bedachten Einführung der Charaktere im ersten Film steht. In puncto Gewalt hält sich der Film nicht zurück und scheut nicht vor plakativen Darstellungen, wobei die Gewalt hier trotzdem nicht auf die genussvolle Art und Weise vorgeführt wird wie beispielsweise in den Saw-Streifen und (fast) nie den Anschein erweckt, als würde man hier den Blutdurst von Splatterfans stillen wollen. Wie schon in Teil 1, ist Gewalt hier etwas wirklich Unangenehmes. Im Gegensatz zur geradlinigen Erzählweise des ersten Films, hat die Handlung von Wolf Creek 2 mehrere Wendungen. Jedes Mal, wenn man denkt, man wüsste, wohin die Geschichte führt, wird man eines Besseren belehrt. So beginnt die Hauptgeschichte zunächst leider etwas holprig (nach der blutigen Eröffnungssequenz) mit einem deutschen Backpacker-Paar (hier eine Anmerkung für die Filmemacher: wenn ihr Charaktere im Film deutsch sprechen lassen wollt, dann holt euch bitte auch deutsche Darsteller), das ziemlich schnell eine unangenehme Begegnung mit Mick Taylor hat. Eine lange Einführung der Charaktere, mit denen man mitfühlt und mitleidet, wie es im ersten Film der Fall war, fehlt. Dafür serviert der Streifen aber Überraschungen und lässt die Handlung in eine unerwartete Richtung treiben, ohne dass ich an dieser Stelle mehr dazu verraten werde. Was sofort auffällt, ist das deutlich höhere Budget des Films, welches actionreichere Sequenzen ermöglicht. Auch der Bodycount wurde verglichen mit Teil 1 deutlich aufgestockt. Gleich bleibt jedoch die beängstigend gute Performance von John Jarratt als australische Redneck-Variante. Jarratt spielt die Rolle wieder mit viel Energie, Humor und einer Portion (gemeiner) Menschlichkeit, die Mick Taylor von so vielen charakterlosen Slasher-Antagonisten unterscheidet. In einer Sekunde wechseln sich bei ihm sadistische Bösartigkeit und fröhliche Geselligkeit ab. Auch Greg McLeans sichere Regie kommt bei Wolf Creek 2 zum Vorschein und lässt einen wünschen, dass der Australier eine erfolgreichere Karriere hätte. Wolf Creek 2 braucht etwas Zeit, um den richtigen Rhythmus zu finden, doch gegen Ende erreicht der Film in einer längeren Szene, die sich am besten als "Wer wird Millionär trifft auf Hostel" beschreiben lässt, nicht nur die Intensität des Vorgängers, sondern toppt sie sogar. Hier sollte aber auch Schluss sein, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass das Glück dreimal auf McLeans Seite sein wird.
goutierte im Cinedom, Köln
Herr_Kees * 5.0
Captain Kangaroo
guckte im Metropol, Stuttgart
misspider * 5.0
Leider gar nicht Awesome!
Natürlich geht man bei einem Fortsetzungsfilm mit jeder Menge Erwartungen in die Vorstellungen. Vom ersten Teil sind mir vor allem die ausführlichen, atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und ein spätes und wenn auch kurzes, dafür heftiges Finale in Erinnerung geblieben. Da kann der zweite Teil nun leider gar nicht mithalten.
Klar, Australien ist immer noch ein Traum, aber die positive Wahrnehmung wird schon zu Beginn dadurch getrübt, dass man seinen Ausflug nach Down Under mit einem reichlich nervigen Tramperpärchen aus Deutschland teilen muss, deren Dialoge einem die Tränen in die Augen treiben. Hat man sich von der ersten Überraschung erholt, dass man hier eigentlich gar keine Untertitel braucht, wünscht man sich im nächsten Moment allerdings schon man würde nur diese verstehen und der Sprache lieber doch nicht mächtig sein.
Und wo Teil 1 noch sehr dezent, ja nahezu geizig umging mit Splatter, Blut und sonstigen Fiesheiten, schmeißt Teil 2 damit um sich, als wenn es kein Morgen gäbe - alles muß raus. Das wird dem Film leider auch zum Verhängnis, da er somit seine eigenartige Individualität zugunsten einer Massenabfertigung aufgibt. Da mag vielleicht für jeden Geschmack eine Zutat dabei sein, aber es fehlt die unverwechselbare Note.
Während sich mir der erste Teil dauerhaft ins Gedächtnis eingebrannt hat, werde ich die Fortsetzung sicher schnellstens vergessen haben.
Klar, Australien ist immer noch ein Traum, aber die positive Wahrnehmung wird schon zu Beginn dadurch getrübt, dass man seinen Ausflug nach Down Under mit einem reichlich nervigen Tramperpärchen aus Deutschland teilen muss, deren Dialoge einem die Tränen in die Augen treiben. Hat man sich von der ersten Überraschung erholt, dass man hier eigentlich gar keine Untertitel braucht, wünscht man sich im nächsten Moment allerdings schon man würde nur diese verstehen und der Sprache lieber doch nicht mächtig sein.
Und wo Teil 1 noch sehr dezent, ja nahezu geizig umging mit Splatter, Blut und sonstigen Fiesheiten, schmeißt Teil 2 damit um sich, als wenn es kein Morgen gäbe - alles muß raus. Das wird dem Film leider auch zum Verhängnis, da er somit seine eigenartige Individualität zugunsten einer Massenabfertigung aufgibt. Da mag vielleicht für jeden Geschmack eine Zutat dabei sein, aber es fehlt die unverwechselbare Note.
Während sich mir der erste Teil dauerhaft ins Gedächtnis eingebrannt hat, werde ich die Fortsetzung sicher schnellstens vergessen haben.
war im Metropol, Stuttgart
Jimmyjohnjamesmyer * 8.5
Mick Taylor is australian for murder
Mit zweiten Teilen ist das ja immer so eine Sache und nachdem Wolf Creek sich mal eben unter die Kult Horrorfilme katapultiert hat wird das nicht leichter. Wolf Creek 2 macht aber mal eine extrem gute Figur. Der Film hat glücklicherweise nicht die gemeine düstere Stimmung des ersten Teils eingebüßt und wieder mal stiehlt der Outback Killer Mick Taylor die gesamte Show mit seiner extrem eigenen Art. Spätestens nach diesem Film sollte er in die Top 10 der Filmkiller kommen.
Man hat sich wieder mal ein Pärchen gesucht, daß zum Wolf Creek Rucksack-touristet und dort irgendwann in den menschenleeren Weiten Australiens Micks Bekanntschaft macht. Das Paar ist dieses Mal ein Deutsches, was am Anfang etwas seltsam untertitelt daherkommt aber man gewöhnt sich dran. Was dann geschieht ist eine deutlich härter Version der altbekannten Jagd durch die Wüste bei der es offenbar kein Entkommen gibt. Was Wolf Creek 2 ausmacht ist, daß der Film die Schraube immer weiter andreht und immer noch einen drauf setzt, bis der Film in Micks gemütlicher Butze endet und einen Eindruck irgendwo zwischen "House of Thousand Corpses" mit einer Prise Torture-Porn, der aber gerade durch seine psychologische Ecke so böse ist, daß man irgendwann denkt, daß es doch jetzt mal gut sein muß.
Wolf Creek 2 ist ein perfekter Horrorfilm, der Spannung, Düsterheit, eine gehörige Portion Gesplatter und tiefschwarzen Humor (über die Ironie, daß Leute sich ausgerechnet wegen der humorigen Känguru-Szene aufregen, während der Film ansonsten von einer Brutalität in die andere wandert, komme ich immer noch nicht so ganz hinweg) zu einem extrem kurzweiligen Süppchen verrührt, das ordentlich an die Nieren geht. Insgesamt ein absoluter Tipp für alle Horrorfans die es gern etwas grenzwertig haben.
Man hat sich wieder mal ein Pärchen gesucht, daß zum Wolf Creek Rucksack-touristet und dort irgendwann in den menschenleeren Weiten Australiens Micks Bekanntschaft macht. Das Paar ist dieses Mal ein Deutsches, was am Anfang etwas seltsam untertitelt daherkommt aber man gewöhnt sich dran. Was dann geschieht ist eine deutlich härter Version der altbekannten Jagd durch die Wüste bei der es offenbar kein Entkommen gibt. Was Wolf Creek 2 ausmacht ist, daß der Film die Schraube immer weiter andreht und immer noch einen drauf setzt, bis der Film in Micks gemütlicher Butze endet und einen Eindruck irgendwo zwischen "House of Thousand Corpses" mit einer Prise Torture-Porn, der aber gerade durch seine psychologische Ecke so böse ist, daß man irgendwann denkt, daß es doch jetzt mal gut sein muß.
Wolf Creek 2 ist ein perfekter Horrorfilm, der Spannung, Düsterheit, eine gehörige Portion Gesplatter und tiefschwarzen Humor (über die Ironie, daß Leute sich ausgerechnet wegen der humorigen Känguru-Szene aufregen, während der Film ansonsten von einer Brutalität in die andere wandert, komme ich immer noch nicht so ganz hinweg) zu einem extrem kurzweiligen Süppchen verrührt, das ordentlich an die Nieren geht. Insgesamt ein absoluter Tipp für alle Horrorfans die es gern etwas grenzwertig haben.
Leimbacher-Mario * 7.5
Der trashmanische Teufel
"Wolf Creek" war einer der besten Horrorfilme der 00er Jahre & ein Abschrecker für Backpack-Urlaub Down Under. Seltsam, dass es sage & schreibe 8 Jahre bis zur Fortsetzung dauerte. Aber das Warten hat sich weitestgehend gelohnt - "Wolf Creek 2" kopiert den Vorgänger nicht zu sehr & ist eine gelungene Fortsetzung, visuell härter & in vielerlei Hinsicht einen draufsetzend. Da der Film eine ganze Ecke an Realismus & Spannung einer übertriebeneren Campy-Richtung opfert, irgendwo zwischen dem Hitcher, den Kettensägen aus Texas & Hostel, ist er für mich aber nicht besser. Viel schlechter jedoch sicher ebenso wenig. Er schlägt gehörig über die Strenge & sogar verwöhnten Hardcore-Horrorfans auf den Magen, überrascht aber dafür umso weniger. Rigoros & unterhaltsam, aber nicht mehr neu oder innovativ. Da kam der Vorgänger viel eher wie eine frische Brise im Genre rüber.
Es geht zuerst um ein deutsches Pärchen, welches in die Klauen der selbsternannten Outback-Legende Mick Taylor gerät & später um einen Engländer, der ebenfalls in die Ereignisse gezogen wird. Simpel, temporeich & gefüllt mit Splatter(fun). Der schwarze Humor, z.B. durch lustige Musik in abartigen Momenten, wurde erweitert & Taylor ist fieser denn je. Nicht nur langsam eine Outback-Legende, sondern auch eine Film-Serienkiller-Legende - spätestens wenn ein wünschenswerter Teil 3 kommt, in dem er dann auch endlich mal einstecken bzw. dran glauben sollte. Ich würde mir die Vervollständigung einer Trilogie wünschen, hoffe wir müssen nicht wieder fast ein Jahrzehnt warten. Die blutigen Effekte & Leichenberge in Taylors Versteck sind zwar wie gesagt over-the-top, aber technisch tadellos gemacht. Roh, abturnend, spasslos trotz leichter Selbstironie & dem Entfernen von der realen Geschichte durch maßlose Übertreibung.
Selten hat man sich in der Wüste so alleine & verloren gefühlt, das schafft er wie Teil 1. Manchmal wirkt ein Mick Taylor samt Shotgun auf einem Pferd vor untergehender Sonne wie der Teufel persönlich - und spätestens wenn man sein neues Verlies samt Inhalt auf die entsetzte Nase gedrückt kriegt, kauft man das endgültig ab. Besonders auf den Magen geschlagen, und das passiert nur ganz ganz selten, ist mir der Angriff auf das deutsche Touri-Paar. Vielleicht weil sie deutsch sind, vielleicht weil das so abartig echt wirkt, vielleicht weil sie so chancenlos sind, vielleicht weil Identifizieren leicht fällt, vielleicht weil ***SPOILER***das Enthaupten in letzter Zeit mit dem wahren Horror der Welt verbunden wird - keine wirklich Ahnung warum. Ich weiß nur, dass mich das getroffen hat & ich habe sogar mal kurz gedacht - "Okay, kann ich etwas verstehen warum die FSK damit auf Kriegsfuß steht". Und ich hasse Verstümmeln & Verbieten von jeglicher Art von Kunst... War ja auch nur ein kurzer Gedanke. ;) Viel Zeit lässt der Film einem eh nicht & zitiert munter seine liebsten Klassiker, verpackt sie modern, aber nicht weniger verstörend.
Fazit: Mehr Camp, mehr Gore, mehr Kills - ein gelungener zweiter Teil, der seinen Realismus für eine ganze Ladung an überzogenem Torture-Horror liegen lässt & an Spannung, erst recht Originalität, verliert. Trotzdem ein hundsgemeiner Film aus der staubigen Hölle!
Es geht zuerst um ein deutsches Pärchen, welches in die Klauen der selbsternannten Outback-Legende Mick Taylor gerät & später um einen Engländer, der ebenfalls in die Ereignisse gezogen wird. Simpel, temporeich & gefüllt mit Splatter(fun). Der schwarze Humor, z.B. durch lustige Musik in abartigen Momenten, wurde erweitert & Taylor ist fieser denn je. Nicht nur langsam eine Outback-Legende, sondern auch eine Film-Serienkiller-Legende - spätestens wenn ein wünschenswerter Teil 3 kommt, in dem er dann auch endlich mal einstecken bzw. dran glauben sollte. Ich würde mir die Vervollständigung einer Trilogie wünschen, hoffe wir müssen nicht wieder fast ein Jahrzehnt warten. Die blutigen Effekte & Leichenberge in Taylors Versteck sind zwar wie gesagt over-the-top, aber technisch tadellos gemacht. Roh, abturnend, spasslos trotz leichter Selbstironie & dem Entfernen von der realen Geschichte durch maßlose Übertreibung.
Selten hat man sich in der Wüste so alleine & verloren gefühlt, das schafft er wie Teil 1. Manchmal wirkt ein Mick Taylor samt Shotgun auf einem Pferd vor untergehender Sonne wie der Teufel persönlich - und spätestens wenn man sein neues Verlies samt Inhalt auf die entsetzte Nase gedrückt kriegt, kauft man das endgültig ab. Besonders auf den Magen geschlagen, und das passiert nur ganz ganz selten, ist mir der Angriff auf das deutsche Touri-Paar. Vielleicht weil sie deutsch sind, vielleicht weil das so abartig echt wirkt, vielleicht weil sie so chancenlos sind, vielleicht weil Identifizieren leicht fällt, vielleicht weil ***SPOILER***das Enthaupten in letzter Zeit mit dem wahren Horror der Welt verbunden wird - keine wirklich Ahnung warum. Ich weiß nur, dass mich das getroffen hat & ich habe sogar mal kurz gedacht - "Okay, kann ich etwas verstehen warum die FSK damit auf Kriegsfuß steht". Und ich hasse Verstümmeln & Verbieten von jeglicher Art von Kunst... War ja auch nur ein kurzer Gedanke. ;) Viel Zeit lässt der Film einem eh nicht & zitiert munter seine liebsten Klassiker, verpackt sie modern, aber nicht weniger verstörend.
Fazit: Mehr Camp, mehr Gore, mehr Kills - ein gelungener zweiter Teil, der seinen Realismus für eine ganze Ladung an überzogenem Torture-Horror liegen lässt & an Spannung, erst recht Originalität, verliert. Trotzdem ein hundsgemeiner Film aus der staubigen Hölle!
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Bewertungen
Wolf Creek 2
- Score [BETA]: 57
- f3a.net: 5.4/10 37
- IMDb: 6.3/10
- Rotten Tomatoes: 53%