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Review WolfCop

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Nicht ganz ein Kultfilm
von Dr_Schaedel

Eins steht fest: Die Macher des Films lieben die von ihnen geschaffene Kreatur, das merkt man, genauso wie man Guillermo del Toro seine Liebe zur Figur HELLBOY oder Paul Verhoeven seine Liebe zur Figur des ROBOCOP anmerkte. Leider gelingt es der Crew um Lowell Dean nicht, diese dann ebenso zur Kultfigur auszubauen. Zu billig wirkt die Maske an vielen Stellen (was dann wieder gar nicht zu den doch ganz brauchbaren Transformationsszenen passt), zu dilettantisch choreografiert und geschnitten sind die Kampfszenen, und zu selten merkt man, dass der Held sich mit seiner Andersartigkeit überhaupt auseinandersetzt. Der ganze Wandel, den der Protagonist durchmacht, wird auch nur punktuell beleuchtet, vielleicht setzt man einfach voraus, dass dem kundigen Zuschauer schon hinreichend bekannt ist, wie so etwas abläuft.

Wo oben genannte Filme und ihre Hauptfiguren mit rauem Charme und knurrigem Humor (HELLBOY) oder mit kühlem Style und ungebrochener Dienstbeflissenheit (ROBOCOP) zu einem jeweils eigenen Konzept finden, bleibt WOLFCOP fahrig und unausgegoren. Coole Szenen, etwa, wenn der wolfgewordene Ordnungshüter im leicht modifizierten Einsatzfahrzeug übers Land brettert, wechseln sich mit eher abgeschmackten Gags ab, wie auch die Charaktere von Szene zu Szene wechselnde Wesenszüge aufweisen.

Der Film kraxelt munter binnen weniger Minuten von B- auf A-Movie-Niveau und ebenso schnell wieder herunter. Das hat natürlich den Vorteil, dass man als Zuschauer nie weiß, was einen in der nächsten Szene erwartet. Es kann auf ein bluttriefendes Massaker hinauslaufen oder auch auf etwas ganz anderes. Wo der Trash gewollt ist und wo nicht, bleibt dabei stets unklar.

WOLFCOP hat viele gute Ansätze, aber vieles davon wird leichtfertig wieder verspielt. So schlittert der Streifen halt doch zwei Fingerbreit am Kult vorbei.

Allen Defiziten zum Trotz: Das Ganze ist unterhaltsam, blutig, ein paar Lacher sind garantiert, und mit 17 oder so hätte ich das ganze für einen coolen Horrorfilm gehalten. Man muss ja aus einer launigen Mitternachtsvorstellung kein Komparatistik-Seminar machen.

Fazit:
War auf jeden Fall den späten Kinobesuch wert, und es gab sicher schon ödere Werwolf-Filme. Daher: Daumen hoch.

guckte im Cinema, München

46 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

WolfCop
  • Score [BETA]: 59
  • f3a.net: 5.1/10 46
  • IMDb: 5.9/10
  • Rotten Tomatoes: 67%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 02:03

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