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Review Yesterday

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von maltwyn
Der/die geneigte LeserIn möge mir verzeihen, dass ich trotz 10jähriger FFF-Erfahrung nicht so geschliffen zu formulieren vermag wie die meisten Mitrezensenten. Als ich im vergangenen Jahr in Südkorea bei der Fussball-WM war, wollte ich nicht nur in jedem Stadion ein Spiel sehen, sondern auch in jeder Stadt, in der ich war, mindestens einen Kinobesuch machen. Das ist mir mit zwei Ausnahmen auch gelungen. Meist waren es einheimische Produktionen. Ohne ins Detail gehen zu wollen, machte ich dieselbe Erfahrung wie z.B. in Indien, China und Myanmar. Ewa 90% der Produktionen sind Schrott, der Rest ist gigantisch, mittelmäßige Filme (wie z.B. in Thailand) finden nicht statt - das ist vollkommen subjektiv und nicht diskussionsfähig. Zu der zweiten Kategorie zählt zweifelsfrei Yesterday, der auch im Original so heisst. Dieser Film lief in Seoul in 2 Kinos auch mit englischen Untertiteln, was nicht unwesentlich zum besseren Sofortverständnis beitrug. Ich erspare uns eine Handlungswiedergabe. Zu Beginn fühlte man sich in Blade Runner zurück versetzt, allerdings erheblich bessere Kulisse. Der Film lebt vom (keineswegs ironisch gemeinten) Zitieren westlicher Filme. Stadt der verlorenen Kinder, Delicatessen, Das 5. Element, Auf der Jagd, Johnny Mnemonic, Strange Days, Sixth Sense, diverse Detektivfilme muss der Regisseur intensiv verfolgt haben, auch die Grek443-Saga (oder so ähnlich) innerhalb der Perry Rhodan-Serie muss Eindruck hinterlassen haben, ebenso wie auch das Stichwort Snake Plissken oder so bei ihm was auslösen sollte. Der Film verflacht ab der Mitte zugegebenermassen und quält sich da knappe 10 Minuten etwas zäh dahin. Die vielfachen Genrewechsel verlaufen dagegen mit einer Holprigkeit, die dem Film einen gewissen Charme verleihen. Der Spannungsfaktor bleibt fast durchgängig erhalten. Auf mich jedenfalls hat der Film einen bleibenden - äusserst positiven - Eindruck gemacht. Zurückgekommen, war meine Enttäuschung riesig, als ich beim Programmstudium feststellen musste, dass der Film 2002 nicht auf dem FFF lief. Um so begeisterter bin ich, dass man dieses Jahr nochmals die Gelegenheit hat, einer konsequenten Umsetzung der Maxime "Lieber gut zitiert als schlecht eigenentwickelt" oder so zujubeln zu dürfen.

saß im Turm-Palast, Frankfurt

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Yesterday
  • f3a.net: 5.1/10 11
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-16 10:12

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