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Review Yoga Hosers

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Es geht um die Wurst
von D.S.

Ganz ehrlich: der jüngste Erguss von unser aller Lieblings-Fattie Kevin Smith, der ja eigentlich schon längst und mehrfach mit dem Filmemachen hatte aufhören wollen, sich das aber glücklicherweise immer wieder anders überlegt hat, ist billig zusammengeschusterter Müll – aber er macht tierisch Laune.

Eine Story gibt es eigentlich nicht wirklich; YOGA HOSERS ist – wie auch sein Vorgänger TUSK, auf den in vielen vielen Punkten Bezug genommen wird – letztlich Resultat eines bekifften Spruchs aus einem Smodcast-Podcast, mit dem übrigens der Abspann des Films unterlegt ist. Aber das macht natürlich erst mal nichts, CLERKS zum Beispiel hatte ja auch nicht wirklich eine Story – und tatsächlich kann man YOGA HOSERS irgendwie glatt als ultra-zugedröhntes Update von Smiths Erstlingswerk betrachten, das hier nebenbei sogar wörtlich zitiert wird – nur eben in der Kanada- statt der New-Jersey-Variante. Also mit viel weniger bissig-bösartigem Sarkasmus und dafür viel mehr liebevoll wildem Wahnsinn gefüllt. Mit uncoolen Styler-Mädels statt fertigen Slackern. Und, naja, mit im Geiste von Troma animierten Nazi-Bratwürsten. Den sogenannten Bratzis.

Daneben wirkt YOGA HOSERS aber doch auch in erster Linie wie ein Vehikel, um den Star-Nachwuchs ins Rampenlicht zu bugsieren, sprich Harley Quinn Smith und Lily-Rose Depp etwas Kult-Fame sammeln zu lassen. Erstaunlich, wie ähnlich die beiden ihren jeweiligen Eltern sehen. Schauspielerisch begabt sind sie aber bestenfalls mäßig – was bei ihrem Kurzauftritt in TUSK keine Rolle spielte, fällt hier schon etwas mehr ins Gewicht, denn ihre Ein-Gesichtsausdruck-Colleens tragen den Film fast im Alleingang oder sollen das jedenfalls, entwickeln aber mit ihrem Non-Charisma, ihren quäkenden Gesangseinlagen und ihrem temporären Overacting mitunter echtes Nervpotential. Selbiges gilt auch für Smiths Device, neu auftretende Charaktere per Pseudo-Instagram-Snapshot vorzustellen: einmal ist das lustig, dreimal auch noch, spätestens beim sechsten Mal hat es sich ausgelacht.

Das klingt nun allerdings negativer, als es ist, denn unabhängig von diesen Macken strahlt der Film so viel Lust an Blödelei, Geschmacklosigkeiten und schierem Schwachsinn aus, dass man schon arg mies drauf sein muss, um daran keinen Spaß zu haben. Johnny Depp gibt auch wieder alles als Guy Lapointe, der Mann mit den wandernden Gesichtswarzen, Vanessa Paradis beweist Mut zur Zahnlücke, Jason Mewes schaut kurz vorbei, ORANGE ist definitiv THE NEW BLACK und Kanada bleibt red, white, but never blue – ich sage Prost.

war im Cinestar, Frankfurt

51 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Yoga Hosers
  • Score [BETA]: 42
  • f3a.net: 5.8/10 51
  • IMDb: 4.8/10
  • Rotten Tomatoes: 30%
  • Metacritic: 31/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 20:33

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