s Alexandra’s Project (2002) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Alexandra’s Project

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Reviewer

Der_Fluch_der_Pizza * 6.0

Es ist alles da: Das Reihenhaus, die Karriere, die Kinder, die sich daran stören, dass Papi raucht, die Frau, die dafür sorgt, dass alles läuft. Und irgendwie knirscht es, wie wir aus den Untertönen zu Beginn des Films erfahren. Was da knirscht, erfahren wir im weiteren Verlauf auf unterhaltsame Weise ganz genau - genauer, als man es üblicherweise in der Boulevardpresse erfährt.
Leider gerät der Film dabei auf alte Trampelpfade und gibt den Charakteren nur wenige Facetten - hier wäre mehr drin gewesen.

war im City, München

Felix Schweiger * 7.0

Szenen einer Ehe

Alexandra und Stephen leben mehr oder weniger glücklich zusammen, haben zwei Kinder und ein Reihenhaus. Alles scheint in Ordnung. Die Gartenidylle wird an Stephens Geburtstag durch eine "besondere Überraschung" vollends in Fetzen gerissen.
Fast kammerspielartig etwickelt sich das verhängnisvolle Spiel um Macht, Demütigung und seelische Grausamkeit, Stück für Stück wird Stephens Sicht der Wirklichkeit durch die grausame Realität verdrängt. Irgendwie unangenehm anzusehen, aber dennoch schaut man hin. Insgesamt wirken die Motive der Handelnden zwar nachvollziehbar, jedoch nicht zwingend. Und teilweise wirkt das ganze ein wenig zu konstruiert. Regt aber auf jeden Fall zum Nachdenken an und lässt auch kaum jemanden kalt, wenn man sich auf das Drama einlässt.
Fazit: Psychodrama, das eine Beziehung bis zum Exitus seziert.

staunte im City, München

DaiGoro * 8.0

Gemein und clever = frustrierte Ehefrau

Ein starkes Stück minimalistisches Kino, das mich sehr beeindruckt hatte. Sehr schlau und clever eingefädelte Geschichte und Regieführung. Wir fühlen mit dem Protagonisten, fühlen uns aber demnach auch schuldig. Lernen vieles für die Zukunft: die Männer zumindest, wenn die verheiratet sind oder es eines Tages noch wollen.
Die Ruhe dazwischen und die Gemeinheiten, die einen zum Ausrasten zwingen, geben den Figuren Tiefe und Persönlichkeit.
Auf jeden Fall ist man(n) danach schlauer und weiß, was man(n) unbedingt machen muss, falls man(n) jemals geschworen hat, einen Menschen bis zum Tode zu lieben.

Sehr gutes Drehbuch, gute Schauspieler, tolle Geschichte, einfühlsame Regie und Kamera - sehr empfehlenswert!

war im City, München

milti * 2.0

Ich hatte mir viel erwartet und war am Ende enttäuscht. Der Film sagt nichts über das, was es zu sehen gibt, hinaus und auch nichts, was man nicht in anderer Form schon 100 mal gesehen hätte. Hier gibt es keinen Sympathieträger: Die Frau hat ein Rad ab und ihn kann man auch nicht wirklich sympathisch finden. Fragte ich mich hinterher: Und nun? Wozu das ganze? Als Selbstzweck wiederum ist der Film zu oberflächlich. Wenn man Filme von Michael Haneke beispielsweise gesehen hat, weiß man, wie Intensität aussieht. Der Stoff hätte für eine Menge davon gereicht, aber der Film ist nur Fassade geblieben - sehr schade und sehr ärgerlich!

glotzte im Metropol, Stuttgart

ZardoZ S * 8.0

Dieser Review enthält SPOILER!
Der wohl beklemmendste Film des Fetivals. Nie weiss man wie es weitergeht, nur dass es immer schlimmer wird, zudem kommt das wirklich böse Ende, das dem Zuschauer keine Erlösung bietet. Einer der Festivaltipps! Leider braucht der Film anfangs sehr lange um lozulegen, dennoch tut das dem Gesamteindruck keinen Abbruch.

saß im Metropol, Stuttgart

Herr_Kees * 9.0

Cheers, Daddy!

Ein echter Mindfuck. Wer sich nicht vorstellen kann, dass die Story um einen Mann, der sich sein Geburtstagsvideo ansieht, einen mehr fesseln kann als mancher erklärte Gruselschocker, der lasse sich überraschen.
Trotzdem eine kleine Warnung: Der Film behandelt ein erwachsenes Thema. Er tut dies ruhig und unspekulativ und wird damit einen Teil des Festivalpublikums möglicherweise enttäuschen und langweilen. Wer auf ernsthafte Psychothriller mit realistischen Charakteren und überraschenden Wendungen steht, wird dagegen begeistert sein. Ein absolutes Festivalhighlight.

saß im Metropol, Stuttgart

D.S. * 7.5

Scheiden tut weh.

Steve ist ein Arschloch vor dem Herrn. Karriere- und sexfixiert, selbstsüchtig und ignorant, nimmt er seine Frau Alexandra weniger als Mensch denn als Objekt zur Befriedigung seiner Bedürfnisse wahr. Bis heute hat Alexandra sich das gefallen lassen, hat sich nicht geweht, war brave Hausfrau und Mutter. Bis heute...

ALEXANDRA’S PROJECT zeigt, was aus der Beziehung zweier Menschen werden kann - und er zeigt es auf drastische Weise. Als Steve an seinem Geburtstag aus dem Büro nach Hause kommt, findet er nicht die von ihm erwartete Überraschungsparty vor, sondern Alexandras "Jetzt zahle ich es ihm heim"-Projekt. Auf einer für ihn hinterlegten Videocassette führt sie ihm in immer deutlicheren Worten und Taten vor, was er ihr in langen Ehejahren angetan hat, wie sie sich fühlt - und was sie von ihm hält. Womit sie nicht nur Steve, sondern auch den Zuschauer zunehmend überrascht...

Wie zu erahnen, ist der Film dabei sehr ruhig, fast schon kammerspielartig inszeniert. Über 75% seiner Laufzeit sehen wir nur Steve vor dem Fernseher - und das, was er auf dem Bildschirm zu sehen bekommt. Dennoch schafft es ALEXANDRA’S PROJECT, nur sehr selten zu langweilen. Denn was sich auf dem Videoband verbirgt, sind Gemeinheiten par excellence. Teilweise so kraß, daß es einem glatt die Sprache verschlägt.

Weder von der Idee noch von der Umsetzung her ein "großer" Film - aber ein bemerkenswert konsequenter, ja zynischer. Und relativ originell ist die Geschichte noch dazu. Leider braucht der Film allerdings etwas zu lange, um in Fahrt zu kommen; und das Ende fand ich nicht ganz befriedigend. Abgesehen davon aber ist ALEXANDRA’S PROJECT eine dicke Empfehlung. Und einer der wenigen "Frauenfilme", die auch Männern gefallen müßten - wenn sie hart im Nehmen sind. 7,5 Punkte.

war im Cinemaxx, Berlin

Silke S * 2.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Anders als erwartet...

...verlief dieser Film für mich. Schuld daran war ein kleines (falsches) Detail in der Katalogbeschreibung, denn dort steht: "...Sie (Alexandra) beginnt mit einem sehr verführerischen Strip. Steve ist hin und weg... bis er die Waffe sieht, die auf Alexandra’s Kopf gerichtet ist." Tatsächlich ist keine Waffe auf Alexandras Kopf gerichtet, sondern sie richtet eine auf Steve - rein symbolisch, denn sie sitzt vor einer Videokamera, von wo aus sie ihrem Ehemann sämtliche Vorwürfe und Racheakte vor den Latz knallt, was sie sich leider live und in zig Ehejahren nie getraut hatte. Schade eigentlich. Ich konnte ihren Frust zwar irgendwie verstehen (Frauenfilm?), andererseits hatte die Frau eine etwas extreme Art, ihre Probleme darzustellen, so daß ich mich auch in ihren Gatten reinversetzen konnte, der sie in der Vergangenheit als reines Lustobjekt betrachtete. Irgendwie auch wieder verständlich - was soll er auch anderes machen, selbst während ihrer Aufzeichnung vor der Kamera hat sie auffällig häufig ihre nackten Brüste gezeigt - mit intelligenter Gesprächsführung hatte sie es also wohl nicht so. Und ihren Körper hat sie während ihrer Ehe auch verkauft - so falsch kann Steve mit seiner Einstellung zu ihr also nicht gelegen haben (also doch ein Männerfilm?). Alles in allem war der Film enttäuschend. Anfängliche Antipathien gegen Steve (z.B. als er sagte "Ein paar Tabletten werden Dir schon helfen") lösten sich bei mir bald in Luft auf - denn bei so einer Frau fällt einem wahrscheinlich nach einigen Jahren nix weiter mehr ein. Erstaunlich, daß die Kinder so gut geraten sind, vielleicht wurden die kurz nach der Geburt vertauscht?!

glotzte im Metropol, Stuttgart

kinokoller * 7.0

Sex, Lügen & Video

Ein Mann kommt nach Hause, rechnet mit einer Geburtstagsfeier und findet nur ein Videotape. Auf diesem ist seine Frau zu sehen, mit einer eindringlichen Botschaft an ihn. Ehe er es sich versieht, ist sein Haus eine für ihn nicht zu verlassene Festung geworden und er gezwungen, alleine vorm Fernseher zu sitzen. Ein perfides Spiel beginnt..

ALEXANDRA’S PROJECT ist ein gelungener Low-Budget Film, der seine Spannung vor allem daraus bezieht, daß der Zuschauer genauso wenig weiß wie der Hauptdarsteller. Der Schwerpunkt ist für meinen Geschmack etwas zu einseitig auf sexuelle Demütigung gewichtet, andernfalls hätte durchaus noch’n Pünktchen mehr drin sein können. Alles in allem aber sehr unterhaltsam.

22 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Alexandra’s Project
  • f3a.net: 6.6/10 22
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-18 17:30

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